Kapitel 47

Wolf's Sicht

Angespannt und tief durchatmend parke ich meinen Wagen vor der Schule, beobachte wie die Regentropfen gegen meine Frontscheibe prallen und genieße das Geräusch.

Es ist kurz nach neun Uhr und ich weiß viel zu gut, dass diese verdammten Footballwichser um diese Uhrzeit in der Turnhalle Gras rauchen, weil sie denken, es wäre cool.

Es ist abartig, wie weit oben die Nase dieser Typen in der Luft hängen und ich hole sie mit Freude wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Seufzend steige ich aus meinem Wagen und laufe direkt auf die Schule zu.

Als ich pitschnass in der riesigen Turnhalle ankomme, überrumpelt der Geruch von Marijuana mich, doch ohne ihn groß zu inhalieren, finde ich den Weg zu meinem Ziel.

"Was willst du denn hier, Newbie?", schreit der blonde Affe, den ich schon Mal wegen Aaliyah verprügelt habe und irgendwie fühle ich in den Spitzen meiner Finger, dass auch er dieses Mal etwas mit den Gerüchten zutun hat.

"Sorry, aber das Gras ist wahrscheinlich teurer als das Monatseinkommen deiner Mutter, deswegen...", fährt der andere fort, der denkt, er wäre ein klasse Spieler, dabei könnte ein vierjähriges Kund besser Bälle passen als dieser schwanzlose Wichser.

"Was tust du hier, Wolf?", ertönt plötzlich die tiefe Stimme von Mike, Aaliyah's Bruder und plötzlicher, intensiver Zorn überkommt mich.

Fassungslos und wütend bis in jede Pore meines Körpers, starre ich ihn an.

"Ich bin hier, um den Schuldigen für die Tränen von Aaliyah zu finden. Ich bin hier, um jedem das zu geben, was er verdient. Ich bin verdammt nochmal hier, weil du  zu feige bist, deine Fresse aufzureißen. Dass du dich noch einen Mann nennst, sollte man bestrafen.", zische ich ihn an, versuche ihn nicht zu attackieren, aber es ist viel Selbstkontrolle gefragt.

"Worüber zum Fick sprichst du?", giftet Mike mich an, scheint keine Ahnung zu haben, was überhaupt abgeht.

"Darüber, dass diese fucking Hurensöhne deine kleine Schwester "Mauerblower-Lia" nennen, weil sie denken, dass sie mir einen geblasen hat.", meine Stimme ist gepresst, denn allein schon der Anblick von ihm macht mich aggressiv.

"Was zum - nein, das tun sie nicht.", erwidert er streng und total von sich selbst überzeugt.

"Du hast doch Zoe selbst gesagt, dass sie es getan hat, warum stört dich das so??", das ekelhafte Geräusch aus der Richtung von Aiden bereitet mir Migräne und ich sehe regelrecht, wie meine Geduld am seidenen Faden hängt.

"Ob sie mir einen bläst, sich von mir ficken lässt oder sich auf mein Gesicht setzt, hat euch und den Rest dieser fucking Schule einen dreckigen Fick anzugehen; das stört mich, du aufgeblasener Snobaffe.", antworte ich provokant und drücke den Bruder meiner großen Liebe zur Seite.

"Du warst es, stimmt's? Du kleiner Hurensohn hast diese Gerüchte verbreitet, oder? Sei wenigstens jetzt ein Mann und sag die Wahrheit, du ehrloses Stück Scheiße.", warne ich ihn und baue mich vor ihm auf.

Auch wenn er ein kleines Stück größer ist als ich, wird mich das nicht ansatzweise daran ändern, ihm die Knochen im Leib zu brechen.

"Ja, ich war's. Und was willst du jetzt tun? Mich verprügeln? Allein? Gegen vier von uns?", lacht Aiden mir provokant ins Gesicht und ohne mich noch eine Sekunde länger zusammenzureißen, packe ich ihn am Hals und schleudere ihn gefühlte Meter von mir weg auf den Boden.

Die Wut treibt die Röte vor meine Augen und alle Leitungen in meinem Kopf scheinen durchgebrannt zu sein.

"Habe ich dir nicht gesagt, dass ich dir die Galle aus deinem fucking Lein prügeln werde, wenn du noch einmal über sie sprichst?", fauche ich lautstark und lasse meine Faust immer wieder gegen seinen Unterkiefer knallen.

Der Schub kommt wie aus dem Nichts und im nächsten Moment finde ich mich neben ihm auf dem Boden wieder, gucke Mike dabei zu, wie er seinen angeblichen besten Freund beinahe tot prügelt.

"Das war's Aiden. Du bist weder mein Freund, noch mein Kollege. Alles was du bist, was ihr seid, sind ekelhafte, charakterlose Pisser, die für Likes Schwänze lutschen. Wisst ihr was?", er packt den Blondschopf an den Haaren und knallt seinen Kopf gegen den Boden.

"Fickt euch so tief es geht gegenseitig in den Arsch. Ich verlasse das Team, Mal sehen wie ihr alle ohne mich auf die tollen Colleges kommen wollt. Passt auf, denn ich schwöre bei Gott, noch einmal höre ich, wie ihr den Namen meiner Schwester in den Mund nehmt, dann seid euch sicher, dass ich mit einem Messer nachts in euer Zimmer komme.", zischt er die aufgepumpten Footballspieler an und alle scheinen beinahe genau so geschockt wie ich.

Niemals in einer Millionen Jahre hätte ich solch eine Reaktion von ihm erwartet. Einerseits gefällt es mir, dass er sich so für seine Schwester einsetzt, aber es nervt mich auch, denn es ist viel zu spät.

Ich beobachte Mike dabei, wie er von Aiden aufsteht und dann in meine Richtung kommt, bevor er mich an meinem Arm aus dem Gebäude zerrt.

Seine Brust hebt und senkt sich schwer und seine Atmung geht unregelmäßig.

"Ich wusste nicht, dass sie sie so nennen, wirklich.", bringt er nach einiger Zeit des Schweigend heraus.

"Das ist mir wirklich egal, ich bin nur froh, dass ich den Schuldigen gefunden habe.", erwidere ich und wende mich ab.

"Danke, dass du das tust, wozu wir nicht fähig sind, Wolf.", sagt Mike noch und ich drehe mich schief lächelnd um.

"Ich liebe sie, einen anderen Grund hat all das nicht.", erwidere ich nur schluckend und gehe dann auf mein Auto zu.

Mir ist bewusst, dass Aaliyah es nicht gefallen wird, wie ich all das geklärt habe, aber wenn ich es nicht getan hätte, dann wäre ich nicht ich selbst und das hätte ich niemals zulassen können.

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