Kapitel 43

Aaliyah's Sicht

Während ich krampfhaft versuche, mich während des Unterrichts zu konzentrieren, gleiten meine Gedanken immer wieder zu Wolf und an die Art, wie er mich geküsst hat, nachdem er mich zum Orgasmus gebracht hat.

Seine Küsse sind so voller Lust, Leidenschaft und sogar ein wenig Liebe, dass ich mich immer schlimmer in ihm verliere.

Ich will es nicht zugeben, aber ich gehöre ihm mit allem was ich habe und irgendwas in mir sagt, dass wir einander entweder zerstören oder eine Zukunft zusammen aufbauen werden.

So gerne würde ich es glauben, dass er mich liebt, aber die Stimme in meinem Kopf kämpft so gegen diesen Gedanken.

Es besteht ja auch die Möglichkeit, dass er nur diese sexuelle Bindung liebt und nicht mich, aber dafür fühlt es sich zu intim an.

An seiner Haltung gegenüber Zoe habe ich gemerkt, dass er es anscheinend wirklich ernst mit mir meint und auch wenn ich mich geschämt habe, bin ich froh, dass er all diese Dinge zu Zoe gesagt hat.

Gedankenverloren laufe ich im Gang entlang zu meinem Spind, werde jedoch von Rowan aus meinem Tagtraum herausgerissen.

"Hast du gehört, was die Football Wichse über dich reden?", fragt er flüsternd und guckt mir mit seinen braunen Augen streng ins Gesicht.

Verwirrt ziehe ich die Augenbrauen zusammen und erwidere seinen Blick.

"Was reden sie denn?", sage ich perplex.

"Sie nennen dich Mauerblower-Lia, weil irgendwie das Gerücht rumgeht, dass du Wolf einen geblasen hast.", meine Kinnlade macht regelrecht Bekanntschaft mit dem Boden und Scham füllt meinen ganzen Körper; zudem kommt auch noch das Gefühl von Ekel, weswegen ich plötzlich einen intensiven Würgereiz verspüre.

"Oh Gott, denkst du mein Bruder hat es schon gehört?", frage ich schluckend.

"Keine Ahnung, die eigentliche Frage ist doch, ob du es wirklich getan hast, Lia.", murmelt mein bester Freund und plötzlich sehe ich die Eifersucht in dem Braun das seine Iris umgibt. 

"Das geht dich immer noch überhaupt nichts an, Rowan. Es hat niemanden etwas anzugehen, mit wem ich was habe. Wolf bedeutet mir etwas, klar?", zische ich genervt, ignoriere die neugierigen Blicke in meinem Rücken.

"Du hast es getan? Verdammt, Lia! Dieser Pisser will doch nur deine Unschuld und du bist auch noch so naiv und glaubst ihm diese ganze Scheiße.", giftet Rowan mich harsch an, fährt dich verzweifelt durch die Haare.

Wut kocht in meinem Blut und auch Müdigkeit erfüllt meinen Körper, denn ich habe es satt, mir ständig all diese Dinge anhören zu müssen.

"Wenn er meine Unschuld will, dann bekommt er sie. Ich liebe ihn, Rowan. Und auch wenn er nicht dasselbe empfindet, ist es mir egal. Er macht mich glücklich.", ich haue ihm die Worte regelrecht ins Gesicht, während meine Wangen vor Wut brennen.

"Wie kannst du hier von Liebe sprechen, wenn du ihn nicht Mal zwei Wochen kennst?", fragt er verzweifelt.

"Ich weiß es einfach.", sage ich voller Überzeugung.

"Du verrennst dich da in etwas, Lia und ich habe die Nase gestrichen voll von deinem Scheiß. Du wirst so verdammt hart auf die Nase fallen und mich wirst du nicht an deiner Seite finden, denn mit diesen Worten hast du mich getötet. Du verdienst mich, meine Zuneigung, meine Liebe und meine Freundschaft nicht. Mal sehen, zu wem du rennst, wenn er aus deinem Höschen ins nächste gesprungen ist. Ich hätte dir alles geben können. Ich hätte dich glücklich machen können und ich hätte dich niemals verletzt. Aber du? Du bist wie jedes andere Mädchen auch, zu diesem Hurensohn von Arschloch gerannt. Meine Tür war für dich immer offen, aber ab heute hat sie sich für dich geschlossen. Ich hasse es, dir so verfallen zu sein und verdammt, ich hasse dich.", sagt Rowan streng und scheint kurz davor zu sein, zu weinen, was mir regelrecht das Herz bricht.

Seine harschen und zutiefst beleidigenden Worte verletzen mich, aber der der Ausdruck von Enttäuschung und Verzweiflung in seinen Augen gibt mir den Rest.

Wortlos und total geschockt starre ich ihn an, kann es gar nicht fassen, dass diese Worte seinen Mund verlassen haben.

"Deine Mutter wäre nicht stolz auf dich, Lia. Sie hat dich nicht so erzogen und das weißt du.", alles passiert wie in Trance und total gedämpft.

Als ich im nächsten Moment die Augen wieder öffne, sehe ich nur, wie Row mich entsetzt anguckt. Meine Handinnenfläche pocht und ich kann durch den dichten Tränenschleier vor meinen Augen nichts sehen.

Die Erwähnung meiner Mutter hat bei mir einen Reflex ausgelöst und Enttäuschung macht sich in mir breit.

Wie kann er nur solche Dinge in seinen Mund nehmen?

Wie kann er es auch nur wagen, daran zu denken, so über meine Mutter zu sprechen?

Wie konnte er mir das antun?

"Sprich nie wieder über meine Mutter, du Wichser. Ich habe nichts getan, dass meine Mutter enttäuschen könnte. Du bist so verdammt ekelhaft und weißt du was, ich bin so froh, dass Wolf dir die Nase gebrochen hat. Ich erkenne dich überhaupt nicht mehr wieder und dein neues Ich möchte ich niemals kennenlernen. Es ist unmenschlich, die wunden Punkte eines Menschen herauszusuchen und ihn dann gezielt damit zu quälen. Aber wem erzähle ich das? Du bist doch nur so, weil ich ihm gehöre und nicht dir, aber glaub mir, ich bin verdammt glücklich über meine Situation. Leb wohl, Rowan. Ach ja, und sprich mich nie wieder an, sonst werde ich dir die Augen auskratzen.", fauche ich ihn an, kann das Entsetzen und den Schmerz in meiner gebrochenen Stimme nicht verstecken.

Mein Herz blutet und der Drang nach der Klinge ist beinahe ekelhaft.

Ich will einfach nur leiden, um die seelischen Schmerzen zu vergessen.

Er wusste, wie ich auf dieses Thema reagiere und doch hat er es gewagt, sie zu erwähnen.

Wenn ich an den Ausmaß seines Vertrauensbruch denke, schüttelt es mich und ein intensiver Schauer durchfährt meinen Körper.

An solchen Dingen merkt man einfach, dass auch Freunde dir das Herz aus der Brust reißen und es zerfleischen können und manchmal da interessiert es sie nicht Mal mehr.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top