Part 9

[well. is ja lange her seit dem letzten Part. Aber  hat mich zu einer Menge Lorcan-Headcannons inspiriert und jetzt entstand das hier daraus. Eigentlich sollte es nie publiziert werden, aber ich denke Instagram hat ne Wortbeschränkung und 5070 ist vielleicht ETWAS viel. Nur ein kleines bisschen ;3
Also kommen wohl alle meiner stets treuen und vermutlich gelangweilten Leser in den Genuss dieser absolut kitschigen aber dennoch absolut adorablen Headcannon :3
Tüdeluu

P.S. Noch mal drüberlesen ist was für die Schwachen!!!!!]




Liebe war ein Konzept, dass Casmiel nicht wirklich verstand. Natürlich, er hatte genügend Romanzen gelesen, genügend Gefühlsduseleien miterlebt, um zu wissen, wie Liebe aussieht. Er konnte es sogar perfekt inszenieren und alleinig das zeigen von Interesse hatte ihm wertvolle Vorteile gebracht, doch er verstand die Liebe nicht. Er hatte nur einmal geliebt. Wusste nicht einmal, ob man es tatsächlich als Liebe bezeichnen konnte. Schließlich war er dazu erzogen worden, niemals zu lieben. Nichts. Nichts, außer seinen Vater, den er tatsächlich wie eine Droge brauchte. Ohne ihn war Leben nicht dasselbe. Als würde etwas fehlen.
Kurz und bündig: Liebe war ein Konzept, dass Casmiel erst lernen musste. Sein Herz schlug nicht höher, wenn er andere sah. Seine Wangen nahmen nicht die rosige Farbe an, wie die von anderen, wenn sie ihn nur sahen. Er stammelte nicht irgendwelche Wortfetzen dahin, nur weil jemand ihn anlächelte und er verlor nie seine perfekte Maske, nur weil er jemanden mochte. Das war irrationaler Verhalten. Vielleicht würde er niemals wahres Herzklopfen fühlen. Das laute Pochen in seinen Ohren wiederhallen fühlen, seinen Puls messen und erkennen, dass er schneller schlug, als normalerweise. Er würde niemals rot anlaufen, die Farbe von Tulpen annehmen, beschämt den Blick abwenden müssen. Er würde niemals lieben und damit hatte er sich abgefunden.

Kurz. Kurz hatte er gehofft. Er hatte gewagt, zu hoffen. Er hatte Lorcan kennengelernt. Einen wahrlich einzigartigen Jungen, wie Cas fand. Er hatte noch nie jemanden wie ihn getroffen. Jemanden so...einfachen. Casmiel war einfach nicht gewohnt. Er kannte einfach nicht. Nichts in seinem Leben war jemals einfach gewesen. Alles hatte er sich verdienen müssen. So war es nun mal, wenn man im Hause der Tripes aufwuchs. Man verdiente sich seinen Platz. Man war stark. Man liebte nicht. Casmiel hatte diese Lektion vergessen. Nicht vergessen. Verdrängt. Er hatte verdrängt, dass schöne Gefühle kein Platz in seinem Herzen haben durften. Dass sein Herz nur eine Maschine war, die ihn antrieb, nicht mehr. Er war nicht gewohnt, Gefühle tatsächlich zu haben, geschweige denn sie zu zeigen. Doch Lorcan brachte etwas aus ihm heraus. Etwas...seltsames. Casmiel konnte es nicht beschreiben.

Casmiel mochte Lorcan. Wirklich, er war einzigartig. Wie eine Welle im Meer, wie ein Pinselstrich. Wie ein Gemälde von Monet. Gleich und doch anders. Denn Lorcan begeisterte Casmiel. Ihm wurde leicht langweilig. Menschen langweilten ihn. Sie waren eintönig und standen unter ihm. Es war keine Arroganz, sondern rationale Beobachtung. Rationales Denken. Sie waren nicht auf seiner Höhe, konnten seinen Gedankensprüngen nicht folgen. Sein Vater hatte Casmiel immer gesagt, er müsse seine Intelligenz verstecken. Ein charmantes Lächeln aufsetzen und ruhig nicken, während er den Untergang dieser Person plante. Er hatte diese Lektion auswendig gelernt. Er hatte sein Lächeln auswendig gelernt. So lange vor dem Spiegel trainiert, bis es perfekt war. Bis er seinem Vater glich. Nun standen sie nebeneinander, Seite an Seite, Vater und Sohn und ihr Lächeln war dasselbe. Kühl, intelligent und doch charismatisch und charmant, sodass man gerne mit ihnen sprach. Sodass es noch nicht furchteinflößend war. Doch Casmiel hatte auch das trainiert. Die Aussagen, die seine Augen trafen. Die durch seinen Körper flossen. Die Aussagen, die niemals seine Lippen überqueren würden, jedoch seine Mimik, Gestik, Ausstrahlung. Er hatte sich selbst zu einer unnahbaren Festung gemacht. Kein Fehler schlich sich in seine hohen Mauern. Keine Waffe drang durch die Schichten aus Eis. Er war nicht geboren worden, um ordinär zu sein. Normal. Er war geboren worden, um perfekt zu sein. Und das war er.

So perfekt, wie jede einzelne Note, die er spielte. Ausnahmsweise war es nicht die Violine, deren Klänge sein Zimmer erfüllten. Es war das Klavier. Dolores stand nicht weit von ihm und schien ihm zuzusehen, während er auf den alten Tasten des Klaviers süße Melodien spielte, langsame Lieder spielte und wohl die gesamten Schlafsäle mit seiner Musik beruhigte. Niemand hatte sich je über sein nächtliches Spiel beschwert. Er spielte schließlich so schön, dass man es nicht stoppen konnte. Die Noten waren einschläfernd. Die Nocturne No. 2 in E-Flat Major, Op. 9 No. 2, die er heute spielte, beinhielt keinen einzigen Fehler. Die Schülerzeitung hatte bereits über ihn geschrieben. ‚Den geheimnisvollen Spieler'. Genau. Geheimnisvoll. Eigentlich machte er kein wirkliches Geheimnis daraus. Er spielte nur, weil ihm langweilig war. Nicht aus Übung, nicht aus irgendwelchen lächerlichen angeberischen Motiven. Purer Langeweile, da er die Abendstunden alleine und einsam verbrachte, seine Hausaufgaben erledigte und recherchierte. Lernen musste er nicht. Er wusste bereits alles, was die Lehrer ihm beibringen wollten. Seine Noten waren wohl eine der besten in der Schule und er erlaubte sich auch hierbei keinen einzigen Fehler. Nichts, dass das Image eines wahren Tripes, das Image wahrer Perfektion, schaden konnte. Nein. Casmiel würde das niemals zulassen. Er war perfekt. Er würde immer perfekt bleiben. Er würde-

Das plötzliche Klopfen an seiner Tür riss ihn aus seiner Konzentration. Auf das Klavierspiel hatte er sich schon lange nicht mehr fokussiert. Es war im Hintergrund gelaufen, eine angenehme Denkhilfe, während er über Gott und die Welt philosophierte. Gedanken, die er vermutlich sofort wieder vergessen würde, da sie nicht essentiell für ihn waren. Gedanken, die nur für ihn bestimmt waren. Doch diese waren gestört worden durch den Fremden, der wohl noch immer an der Türe stand und auf eine Antwort wartete. Eine Antwort von ihm. Wer auch immer vor der Türe stand, wusste wohl, dass Casmiel noch wach war. Schließlich hörte man sein Klavierspiel. Doch Casmiel hatte sich nicht beirren ließen. Noch immer spielte er die letzten Noten, beendete das Stück ohne jegliche Unterbrechung und stand erst dann auf um zur Türe zu gehen.

Er hatte schon lange nicht mehr die Sachen an, die er normalerweise trug. Das Hemd und die elegante Hose waren ausgetauscht worden durch angenehme Kleidung, die Casmiel nur für sich trug. Ein einfaches T-Shirt, dass er zum Schlafen gehen benutzte und eine kurze Jogginghose, die ebenso nie von anderen gesehen wurde, da Casmiel es sich nicht leisten konnte, in derartigen Klamotten gesehen zu werden. Er war immer elegant und perfekt gekleidet, auch wenn er in diesen Sachen ebenso attraktiv war, wie in seinen gewöhnlicher Kleidung.

Seine Haare waren nur halb hochgebunden. Wilde Strähnen fielen aus dem chaotischen Dutt, der nur die Hälfte seiner weiß-goldenen Haare eingenommen hatte. Sie umrahmten sein Gesicht, als wären sie absichtlich dort platziert worden. Scheinbar war es unmöglich für ihn, nicht gut auszusehen. Seine Augen waren nicht einmal von Schatten untermalen, wie sie es sein sollten, da er um drei Uhr nachts Klavier spielte anstatt zu schlafen, wie normale Menschen es taten. Doch Casmiel war vieles, nicht normal. Nein, das definitiv nicht.

Er öffnete die Türe nur einen Spalt und schaute hinaus. Er hätte eine Lehrperson oder vielleicht Schulsprecher erwartet, der ihn jetzt doch noch belehren wollte. Doch dort war keine Autoritätsperson, wie Cas es erwartet hatte. Auch niemand fremdes. Nein. Dort stand Lorcan Perseus Careji. Mit einer kurzen Hose, einem zu großen T-Shirt, dass einen Bandaufdruck trug und zerzausten Haaren. Casmiel musste hochsehen. Lorcan war viel größer als er selbst. 1,90, um genau zu sein. Casmiel konnte da mit seinen läppischen 1,78 nicht wirklich mithalten, doch normalerweise schenkte man tatsächlich ihm mehr Beachtung als dem Riesen, der gerade vor ihm stand.
Seine Haut war blass, wie immer, nur von ein paar Sommersprossen gesäumt, die Cas bereits kannte, gezählt hatte, doch nie eine fixe Endzahl gefunden hatte. Er tat es inzwischen unterbewusst. Zählte die kleinen Male, als würden sie ihn in einen Bann ziehen und hörte erst auf, wenn er etwas zu lange starrte, die kleinen Male zu sehr bewunderte. Er hatte sich schon oft vorgestellt, sie aus der Nähe zu betrachten. Sternbilder in ihnen zu finden, sie tatsächlich zu zählen. Über sie zu streichen, ihren unsichtbaren Linien zu folgen und ihr Geheimnis zu lüften, dass sie vermutlich nur dem Wind erzählten. Doch Casmiels übermüdestes Gehirn kam eben auf seltsame Gedanken, wenn der Tag lang und die Leute dämlich waren. Er war es gewohnt, diese zu ignorieren. Jedoch war dieser Gedanke nie seinem Gedächtnis entronnen und so dachte Casmiel jedes mal, wenn er Lorcans Gesicht sah, wieder daran, wie es wäre, über diesen Sternenhimmel zu streichen und ihn zu spüren.
Scharfe Züge, runde Lippen. Und diese Nase, mit dem leichten Buckel und dem Septumring, der Casmiel schon immer fasziniert hatte. Er sah so passend aus. Als würde er einfach in dieses Gesicht gehören, dass ebenso hätte aus Stein gemeißelt sein können. Blau-grüne Augen. Mandelförmig. Mit vielen Details, die Casmiel noch nicht alle entdecken konnte. Nur den hellbraunen Ring, in seiner rechten Iris, die ebenso von leichten Strichen von hellem blau geziert wurde. Sein Linkes war im Gegensatz eher grünlich gefärbt. Ein weniger markanter, hellbrauner Ring um die Pupille und die etwas sanfteren Details. Lange Wimpern, feine Augenbrauen.
Seine Haare waren beinahe weiß. Noch heller als die, die Casmiel trug. Etwa bis zu seinem Kinn, nicht so lang wie Casmiels goldene Locken, jedoch konnte er sie ebenso zusammenbinden. Meist jedoch trug Lorcan sie offen.
Die Narbe, knapp unter seiner Lippe. Die Narbe, die sich über seine Wange zog. Von der Augenbraue bis hin zum Mundwinkel. Ein Schnitt in dem perfekten Abbild. Lorcan war vielleicht kein Tripe, doch Casmiel fand, er trug ebenso eine gewisse Schönheit an sich. Eine wildere Schönheit, die nicht vollkommen mit der seinen mithalten konnte, doch definitiv etwas, dass Leute stehen bleiben ließ, damit sie noch einen Blick erhaschen konnten. Doch Lorcan war ein Sturm, während Casmiel ein Schmetterling war. Er schien nur einen kurzen Moment da zu sein. Seine Gestalt war leicht und anmutig. Elegant und einfach einzigartig. Lorcan jedoch war schnell und wild. Er war da und plötzlich dort. Hatte seine eigene Art der Anmut, doch er hatte nicht die Unerreichbarkeit, wie Casmiel sie hatte. Die Unerreichbarkeit, der Tripes.

Doch nun schien Lorcan vergessen zu haben, bei wem er tatsächlich geklopft hatte. Seine Augen waren leicht geweitet, als hätte er selbst nicht damit gerechnet, dass jemand die Türe öffnen würde. Sein Blick ging an Casmiel herab und wieder hinauf zu seinen Augen. Er hatte versucht es unauffällig zu gestalten, doch Casmiel war im Gegensatz zu Lorcan hellwach und analysierte bereits jedes noch so kleine Detail. Seine Augen waren leicht feucht. Er hatte nicht geweint, doch er hatte starke Emotionen gefühlt. Erst jetzt konnte Casmiel das Gewitter hören, dass draußen vor sich ging. Hatte Lorcan vielleicht deshalb geklopft? Oder war es tatsächlich aufgrund des Klavierspiels? Cas würde es sicherlich noch herausfinden. Lorcans Haare waren verwuschelt. Er war wohl gerade erst aufgewacht. Dies zeigten auch die Augenringe unter seinen leicht verschiedenfarbigen Augen und die Male, die er von seinem Polster zurückgetragen hatte auf seiner Wange.

„Lorcan." Stellte Casmiel fest, als sie nun wirklich lächerlich lange in Stille voreinander gestanden waren und Casmiels Knochen langsam zu schmerzen begannen, da er inzwischen stundenlang in derselben Position Klavier gespielt hatte.
Lorcan hob seinen Arm und platzierte seine Hand auf seinem Nacken, den er leicht zu reiben schien. Es war ihm also unangenehm. Casmiel nahm jede Information auf, auch wenn er nach außen mehr gelangweilt wirkte, als tatsächlich so interessiert und wach, wie er eigentlich war.

„Cas. Hey. Hi. Sorry für die Störung. Mir war nur Langweilig und ich wollte fragen, ob ich dir beim Klavierspielen zuhören kö-"

„Falsch." War Casmiels einfache Antwort und Lorcan verstummte verdutzt. Zu schnell. Casmiel hatte zu schnell reagiert. Er seufzte leise und atmete tief ein.
„Ich meine, du musst mich nicht anlügen. Sag mir, was du wirklich hier zu suchen hast." Verbesserte er sich, doch es schien nicht wirklich dabei zu helfen, dass Lorcan weniger verdutzt wirkte.

„Äh- okay. Ich...es ist wirklich lächerlich." Begann Lorcan und Casmiel blieb geduldig. Er hatte schon erkannt, dass es Lorcan nicht behagte, nun hier zu stehen. Vor Casmiel. In seinen Schlafklamotten. Mit chaotischen Haaren und müden Augen, als könnte er jede Minute im Stehen einschlafen.

„Lorcan." Sagte Casmiel etwas strenger und Lorcan hörte mit seinem Gestammel auf. Nun hörte er aufmerksam zu, jedenfalls so gut es ging. Er wirkte noch immer sehr müde und abgelenkt.
„Du stehst um drei Uhr nachts vor meiner Zimmertüre und haltest mich von meinem Spiel ab. Also bitte, sag einfach was los ist, damit ich weiß, ob wir es drinnen bei einer Tasse Tee besprechen sollten, oder ich weiterhin hier stehen muss." Meinte er vollkommen rational und absolut ohne Wertung in seiner Stimme. Er wollte das ganze ehrlich gesagt nur hinter sich bringen. Durch die Unterbrechung machte sich nun auch seine Müdigkeit bemerkbar. Er hatte seit Tagen nicht geschlafen und hatte dennoch keine Augenringe. Das hatte er wohl von seiner Mutter geerbt, die früher ebenso nie Augenringe gehabt hatte, egal welche unmenschliche Tageszeit es auch gewesen war.

„Genau. Richtig. Sorry. Ich- ich wollte fragen, ob ich bei dir schlafen kann." Lorcan wandte seinen Blick ab und erwartete schon eine Abweisung. Doch Casmiel machte die Türe auf und ließ ihn hineintreten. Scheinbar desinteressiert ließ er den Jungen dort einfach stehen, der ihm verdutzt nachsah. Casmiel währenddessen schloss die Noten, die er sowieso nicht gebraucht hatte. Sie waren von einem anderen Stück, dass er gerade erst lernen wollte.

„Du...du machst da wirklich mit? Du. Casmiel Aradeon Tripe?" fragte Lorcan noch immer perplex ohne einen Schritt weiter in das Zimmer gemacht zu haben. Casmiel sah nur verwirrt auf und lachte leicht bei dieser Aussage.

„Natürlich. Ich bin zu müde um nein zu sagen und will dir ehrlich gesagt nicht deine Schlaf verwehren. Irgendeinen Grund wird es wohl geben, wieso du dich ausgerechnet an mich gewendet hast und ich vertraue dir genug, um zu wissen, dass du mich nicht mitten in der Nacht abstechen würdest. Viel zu elegant für dich" kommentierte Casmiel nur grinsend und Lorcan schien sich langsam aus seiner Schockstarre zu befreien. Er trat ein und schloss die Tür hinter sich.

„Was soll dass denn jetzt bedeuten? ‚Zu elegant für mich'? Ich kann sehr elegant sein, wenn ich will!" behauptete er selbstsicher und erwiderte das Grinsen mit einer Menge Arroganz, auch wenn Lorcan es Selbstbewusstheit nennen würde. Cas wusste es, natürlich, besser. Mit Arroganz kannte er sich schließlich aus.

„Bei allem Respekt, nein. Du bist nicht sonderlich elegant. Vielleicht siehst du so aus, doch deine Vorgehensweise ist eher...chaotisch. Jedenfalls wenn es nach meiner bescheidenen Analyse deiner Fähigkeiten geht," meinte Casmiel schulterzuckend als wäre nicht mehr dabei als eine simple Aussage. Er strich an den Tasten des Klaviers entlang. Es war wahrlich alt. Manche hatten ihn angestarrt, als wäre er wahnsinnig, als er es in das Zimmer des Internats stellen hatte lassen, doch die Blicke hatten ihn wenig gekümmert. Spätestens als er das erste Mal Klavier gespielt hatte, hatten die anderen verstanden. Er konnte nicht einfach mitten in der Nacht zum Musikraum gehen, dort einbrechen müssen nur um zu spielen. Sein Zimmer war ebenso nicht sonderlich voll, da sein Zimmernachbar umgezogen war und Cas damit alleine ließ. Doch er hatte nicht viele Sachen.
Natürlich sah das Zimmer ordentlich und ästhetisch ansprechend aus, aber ohne viel Charakter. Er könnte das Zimmer ebenso vermieten und die Leute würden es als Hotelbleibe sehen, nicht als den Raum eines siebzehnjährigen Jungens, der hier auf die Akademie ging.

Keine Poster oder Bilder. Nur zwei, die auf seiner Kommode standen. Das eine zeigte ihn und ein Mädchen. Er war damals noch jünger gewesen. Vielleicht zwölf Jahre alt. Das Mädchen grinste strahlend in die Kamera, während er nur ein sanftes Lächeln trug und den Blick auf das Mädchen gerichtet hatte, die ihre Augen zukniff. Sie hatte das Bild gemacht. Es war ein Geschenk gewesen zu Casmiels dreizehnten Geburtstag und dementsprechend alt sah das Bild auch aus. Leicht vergilbt, ein Riss in dem Glas und leichte Abnutzungen an dem hölzernen Bilderrahmen. Die rot-braunen Haare des Mädchens wirkten auf dem Bild dunkel, die seinen golden. Es war spät, der Blitz war angeschaltet gewesen und tauchte die beiden in ein blasses Licht, dass nicht wirklich dazu geeignet war, schöne Bilder zu machen. Doch Casmiel sah dennoch, auch mit seinen zwölf jungen Jahren, perfekt aus.
Das zweite Bild stand hinter dem anderen. Es hatte einen goldenen Rahmen und war nicht so abgenutzt wie das andere, dass davor stand. Es zeigte eine Familie. Casmiels Familie. Jedenfalls, dass, was davon übrig war. Casmiels Mutter, Calliopeia, saß auf einem Stuhl, daneben stand Cassiopeia, seine Schwester, die ihre Hand auf ihre Schulter gelegt hatte. Ein leichtes Lächeln zierte ihre Lippen. Ihre goldenen Haare waren schön gekämmt, die Locken fielen perfekt platziert über ihre Schulter, waren halb zurückgebunden und umrahmten somit ihr schönes Gesicht, dass sie definitiv von ihrer ebenso schönen Mutter geerbt hatte, die nur ein paar Falten hatte und dennoch jung aussah. Ihre Haare wirkten so hell, wie die von Casmiel, doch er wusste, dass sich bereits weiße Strähnen darin sehen ließen, obwohl Calliopeia noch nicht einmal ihre Fünfziger erreicht hatte.
Neben Cassiopeia stand Casmiel selbst. Die Haare ordentlich zurückgebunden, ein charmantes Lächeln auf den Lippen und eine aufrechte Haltung. Damals war er jünger gewesen. Fünfzehn vielleicht. Doch auch damals war seine Haut rein gewesen, seine Haare perfekt und sein Lächeln charmant. Er war älter, attraktiver, geworden, doch auch damals schon war er wunderschön gewesen. Distant.
Zuletzt stand noch Charon, Casmiels Vater, neben diesem und hatte seine Hand auf Casmiels Schulter gelegt. Sie sahen sich schrecklich ähnlich, wie Casmiel fand. Mit demselben Lächeln, derselben Haltung. Charons Haare waren nur goldener, sein Gesicht kantiger. Auch er war noch jung und attraktiv, doch Cas wollte nicht weiter darüber nachdenken. Nicht, wenn er gerade einen Gast hatte.

Bis auf diese beiden Bilder war das Zimmer fast schon kühl. Das Bett war mit dunkelblauen Bezügen ausgestattet, Holzschränke standen als Beistelltische daneben. Das Klavier nahm den meisten Platz ein, ebenso wie ein Bücherregal, dass viele Klassiker und Lektüren beinhielt und dies in verschiedenen Sprachen. Ebenso stand dort eine Kaffeemaschine und ein Wasserkocher, damit Casmiel sich jederzeit bedienen konnte. Er wollte nicht in die Schulküche gehen. Außerdem war sein Kaffee um ein vielfaches besser als das Gesöff, dass alle anderen nur als Wachhalter tranken. Er jedoch wollte genießen können. Ein Schreibtisch mit einem Laptop und einer Schreibmaschine standen dort. Er war altmodisch, genoss das Geräusch, dass die Tasten der Schreibmaschine machten und die Ästhetik, die sie hatte. Es war ein altes Modell, dessen Tinte unbedingt ersetzt werden musste, doch Casmiel fand noch nicht wirklich Zeit dafür. Er benutzte lieber den Laptop, vor allem für seine Schulaufgaben, die er meist spät nachts oder während anderen Stunden erledigte.

„Wie kannst du das so ordentlich halten? Bist du ein Psychopath?" lachte Lorcan als er sich ebenso in dem Zimmer umsah und kein einziges Kleidungsstück auf dem Boden vorfand. Nicht einmal auf dem Stuhl. Sie schienen alle perfekt geordnet in dem großen Kleiderschrank geparkt zu sein. Auch sonst nichts lag herum. Kein Müll, keine benutzten Tassen, die immer mit einem ‚das mach ich später noch' beiseite geschoben wurden. Kein einziges Staubkorn, mochte man wagen zu behaupten. Es war einfach alles makellos. Charakterlos.

„Möchte ich dein Zimmer sehen?" fragte Casmiel nur amüsiert, bei dieser Aussage und Lorcan schüttelte sofort den Kopf, sodass seine wilden Haare seinem Takt folgten. In diesem Fall waren er und Casmiel wohl Welten voneinander entfernt. Lorcans Bücher waren mit kleinen Zettelchen geschmückt, Schreibereien ließen sich darin finden und auch das ein oder andere Eselsohr. Sie wirkten zerfleddert, hatten wohl auch andere Aufgaben als nur eine reine Beschäftigung. Lorcans Zimmer wurde fast schon überflutet von Tassen. Man hatte kurz sogar gedacht, jemand würde die Tassen aus der Schulküche stehlen, da Lorcan sie alle in seinem Zimmer gehortet hatte, doch eigentlich hatte er das hinuntertragen nur hinausgezögert, bis es nicht mehr gegangen war und er Casmiel gebeten hatte, ihm zu helfen. Natürlich hatte Casmiel abgelehnt und ihm stattdessen amüsiert zugesehen, wie er versucht hatte die Tassen selbst im Alleingang zu verräumen. Es war ein Chaos gewesen. Überall Scherben und zerstörte Tassen, da Lorcan vergessen hatte, dass die Physik gegen ihn arbeitete und er nicht dreizehn Tassen auf einmal tragen konnte. Casmiel hatte ihn nur ausgelacht und Lorcan hatte ihn dafür angemault, weil er ja so ein guter Freund war. Doch letztendlich hatte auch Lorcan darüber lachen müssen und Casmiel hatte ihm geholfen, das Chaos zu beseitigen, bevor die Lehrer von Lorcans Tassensammlung erfahren konnten. Casmiel war vielleicht noch nie in dem Zimmer des anderen gewesen, doch er konnte sich in etwa vorstellen, wie es aussah.

„Vermutlich solltest du dich lieber davon fernhalten. Ich weiß nicht was das mit deiner Perfektion anstellen würde. Vielleicht wirst du ja krank und lässt dir am Ende ein Piercing stechen, wirst ein schlechter Schüler und, keine Ahnung, brennst deine Villa ab," schlug er grinsend vor und Casmiel schnaubte amüsiert.

„Bevor das passiert, braucht es wohl mehr, als nur ein unaufgeräumtes Zimmer, Darling. Außerdem ist es ein Anwesen, keine Villa. Wir begnügen uns nicht nur mit einem Haus, du hast den Garten ganz vergessen," erwiderte Cas absichtlich arrogant und warf Lorcan einen überheblichen Blick zu, den er nur mit einem genervten Augenrollen erwiderte.

„Natürlich. Entschuldigt, Sir Tripe. Wie konnte ich nur den Garten vergessen, der vermutlich so groß ist, wie ein verdammter Park. Amen," meinte Lorcan übertrieben sarkastisch und setzte sich schließlich auf das Bett. Er sah müde aus, Cas hatte ganz vergessen, wieso der Andere tatsächlich hier war. Nicht zum Lernen, sondern zum Schlafen.

Er klappte das Klavier zu und strich noch einmal über das lackierte Holz, aus dem das sichtbar teure Instrument gemacht war, bevor er sich zu Lorcan gesellte und sich auch an das Bett setzte. Geduldig öffnete er seine Haare und frisierte noch einmal schlampig durch die goldenen Locken durch, während Lorcan ich, fast schon fasziniert dabei zusah. Vielleicht konnte man auch einen leichten rosigen Hauch auf seinen Wangen sehen, der durch die eleganten Bewegungen des Tripes ausgelöst worden war. Nur vielleicht.

„Soll ich...auf dem Boden schlafen- oder?" fragte Lorcan, der sich nur schwer aus seiner Trance reißen konnte, die die wunderschönen Haare von Casmiel ausgelöst hatten. Dieser schien nicht wirklich daran interessiert, doch er warf Lorcan einen amüsierten Blick zu, als dieser diese Frage stellte, als wäre sie lächerlich.

„Du kannst auch im Bett schlafen. Es ist groß genug für zwei und ich denke, du wirst es schaffen, dich nicht allzu sehr herumzurollen. Oder muss ich mir sorgen machen, dass du mir meine Decke stehlen wirst?" fragte Casmiel nur frech grinsend, während Lorcan mit dem Bedürfnis kämpfen musste, ihm ein Kissen gegen das Gesicht zu schlagen.

„Halt die Klappe, Tripe" murmelte er nur leicht lächelnd, während er seinen Blick noch immer auf den wunderschönen Jungen vor sich gerichtet hatte, das Gesicht jedoch abgewandt hielt, sodass Cas nicht auch noch sein rotes Gesicht sah, dass bei einer solchen Frisur unausweichlich war, und sich darüber lustig machen konnte. Diese Waffe wollte Lorcan ihm nicht einfach so schenken.

Er legte sich hin und stellte fest, dass das Bett überraschend hart war. Härter, als Lorcan es erwartet hätte. Vor allem bei jemandem wie Casmiel, der nicht nur wohlhabend, sondern reich war. Die ganze Einrichtung sagte schließlich aus, dass Casmiel nur sein altes Zimmer hergebracht hatte. Doch diese Matratze war noch härter als die, die in den eigentlich vorgegebenen Betten der Akademie gewesen waren. Casmiel neben ihm schien es nicht einmal zu bemerken. Zuerst hatte Lo geglaubt, es wäre ein Fehler und Cas würde irgendetwas tun, um die Matratze weicher zu machen. Es würde ihn nicht überraschen, wenn er es irgendwie geschafft hatte, sogar einen Gegenstand nur mit seinem Lächeln weich zu machen (wie er es ständig bei Lorcans Knien tat), doch nein.
Cas legte sich ebenso hin, deckte sich zu und sah aus, als würde er keinen Unterschied bemerken.

Es war ein weiterer Beweis dafür, dass Lorcan den jungen Mann vor sich kaum kannte. Er würde zwar behaupten, sie waren inzwischen so etwas wie Freunde geworden, möglicherweise lag manchmal sogar mehr in der Luft, doch dies könnte auch nur eine lächerliche Hoffnung seinerseits sein. Schließlich war Casmiel bekannt dafür, sein Aussehen zu nutzen und mit Leuten zu spielen, als wären sie nur Instrumente, deren Klang er kontrollieren konnte. Er schien so unendlich weit entfernt. Als wäre er in einer komplett anderen Liga, einem anderen Universum. Als würde Casmiel Aradeon Tripe nicht hier her gehören. Sein charmantes Lächeln trug immer eine leichte Kälte mit sich, erreichte seine wunderschönen Augen nie, in denen immer diese furchteinflößende Intelligenz schwebte. Seine Worte waren zugleich herablassend und arrogant, als auch eine eigene Wahrheit. Lorcan wäre nicht verwundert, wenn Casmiel mit nur einem Wort töten könnte. Wenn er nur ein Wort sprechen müsste, damit Menschen genau das taten, was er von ihnen wollte. Denn aus irgendeinem Grund ging man gerne in den Tod, wenn man wusste, dass es Casmiels Wunsch gewesen war. Er war ein Geheimnis an sich und vielleicht war Lorcan genau aus diesem Grund zu interessiert an ihm. Vielleicht hatte er sich deshalb nicht von seinen provokanten Aussagen und selbstverliebten Darstellung abschrecken lassen, sondern war nur von ihnen angezogen worden. Vielleicht war er auch einfach nur ein Masochist, denn er wusste, dass Casmiel nie dasselbe empfinden würde, wie er es tat.

Es passte nicht zu ihm. Gefühle passten nicht zu ihm. Liebe. So traurig es auch klang, Casmiel wirkte nicht so, als wäre er überhaupt in der Lage zu lieben. Vor allem nicht jemanden wie Lorcan. Gott, Lo wusste noch nicht einmal, auf welches Geschlecht der Tripe wirklich stand. Alle? Keine? Er hatte keinen blassen Schimmer und auch wenn Label für Lorcan nicht wichtig waren, war es doch eine gewisse Unsicherheit, ob Cas jemals Gefühle für ihn empfinden könnte.
Er schien mit jedem zu flirten. Jedenfalls ließ er es sich nicht nehmen, jeden mit seiner umwerfenden Art zu nerven und sein verdammtes Charisma dafür zu nutzen, ihnen eine existenzielle Krise zu geben, nur weil er plötzlich vor einem stand, ihnen direkt in die Augen sah, seinen Atem auf ihrer Haut verteilte und herabwürdigend lächelte, als würde er über ihnen stehen. Selbst als er es bei Lorcan getan hatte (was eine ziemliche Gaypanic ausgelöst hatte), hatte es sich so angefühlt, als würde Casmiel auf ihn herabsehen, obwohl einige Zentimeter zwischen ihnen lagen. Als hätte Lorcan jegliche Kontrolle verloren.

So stellte sich Lorcan den Ruf einer Sirene vor. Betörend, wunderschön, doch letztendlich würde man an den Klippen zerschellen. Wie Ikarus und die Sonne. Nur eine Fingerspitze, die ihn berühren soll, doch schon verbrennt das Wachs, tropft herab und lässt dich tief, tief fallen, bis die Meere dich verschlingen. So musste es wohl sein, wenn man Casmiel Aradeon Tripe liebte. Schmerzhaft. Unerreichbar. Doch wunderschön.

Lorcan konnte sich vorstellen, dass er Lachen würde, während seines Falls. Dass er es nicht bereuen würde, den Gesängen in seinen Untergang gefolgt zu sein. Denn er hatte die Sonne berührt, er hatte ihr Singen vernommen und konnte mit der Gewissheit sterben, dass er der Unmöglichkeit verfallen war. Er würde ihr immer wieder verfallen.

Mit diesen Gedanken schlief er ein. Das Gewitter draußen interessierte ihn nicht mehr. Das Prasseln am Fenster, das Grollen des Donners. Nicht einmal die Lichtblitze störten ihn mehr. Er schlief neben Casmiel ein, der bald schon bemerkte, dass sein Atem flacher und ruhiger wurde. Dass sein Körper sich entspannte und sein Brustkorb sich in einem gleichmäßigen Rhythmus hob und senkte.

Casmiel selbst schlief nicht. Er konnte nicht, auch wenn es einladend wirkte. Doch nur weil er Lorcan vertraute, dass er ihn nicht in seinem Schlaf erstechen würde, bedeutete das nicht, dass es nicht die geringste Chance dafür gab. Er wollte schlafen, seine Lider waren träge und sein Kopf schmerzte, doch er konnte nicht. Er konnte seine Augen nicht schließen, ohne dass er von düsteren Gedanken heimgesucht wurde.

Also blieb er wach. Die Nacht war sowieso nicht mehr lang und er beschäftigte sich damit, ein Buch zu lesen, dass er vermutlich schon hunderte Male gelesen hatte. Seine Augen flogen nur träge über die Wörter, er nahm vielleicht jedes elfte davon wahr und reimte sich den Inhalt selbst zusammen. Lieber lauschte er den tiefen Atemzügen, die Lorcan neben ihm machte. Dem leichten Zucken seines Körpers und der manchmal kaum erkenntlich gemurmelten Wortfetzen, die er im Schlaf brabbelte.

Sie füllten seine Nacht mit etwas mehr Licht, als nur dem dimmen Schein des Nachtlichtes neben ihm. Sie füllten seine Nacht mit etwas mehr Licht, als seine Gedanken ihm geben konnten.

Möglicherweise erwischte Cas sich sogar dabei, wie er Lorcans Komplexion betrachtete. Wie er seine Sommersprossen zählte und wieder Sternbilder in ihnen erkannte, wie den kleinen Wagen oder die Vela. Wie er den silbernen Stich in Lorcans Haaren bemerkte, der wohl nur in dem blassen Licht erkennbar war. Wie er seine Hand ausstreckte, sanft eine Locke des wilden Haares aus dem Gesicht des Anderen strich und sie ordentlich hinter seinem Ohr befestigte.

Lorcan bewegte sich plötzlich und kuschelte sich näher an Casmiel heran, bis ihre Körper sich berührten, die zuvor einen gewissen Abstand eingehalten hatten. Er wagte es doch tatsächlich, einen Arm über Casmiels Körper zu legen und ihn an sich zu drücken, als wäre er ein Kuscheltier. Cas atmete nicht, während Lorcans Hand sich über seine Brust legte und ihn an sich drückte. Seine nächsten Atemzüge waren nur sehr sanft und vorsichtig, als könnte das dezenteste Heben seiner Brust Lorcan wecken. Doch das tat es nicht. Lorcan schlief einfach weiter und rieb sein Gesicht gegen Casmiels Schulter, um es sich bequemer zu machen.

Ein leichtes Lächeln schlich sich auf Casmiels Lippen, als er Lorcan so nahe war. Als die angenehme Berührung seine Haut angenehm kribbeln ließ, als würde sie wärmer werden. Er ertappte sich dabei, wie sein Blick auf Lorcans Lippen verweilte, von denen er sich jedoch schnell wieder losriss. Es waren törichte Gedanken. Er sollte wohl wirklich schlafen, wenn er bereits solche Gedanken bekam. Lächerlich. Vermutlich war es nicht gut, dass er Lorcan so nahe an sich heran ließ, sollte wieder Distanz zwischen ihnen aufbauen, damit er nicht noch tatsächlich so dämliche Gedanken verschwendete, für die er weder Zeit noch Kraft hatte.
Er wollte sich schon etwas aus Lorcans Umarmung befreien, als dieser unruhiger wurde und leise ein paar Worte murmelte. Doch dieses Mal hatte Casmiel sie genau verstanden und konnte nicht verhindern, dass seine Wangen rot wurden. Er konnte sich nicht einmal mehr bewegen, so schockiert hatten ihn diese Worte.

„Liebe- dich...Cas'iel."
Vermutlich nur Einbildung. Das musste es sein. Schließlich war es auch halb gelallt und nicht vollkommen sicher. Vielleicht auch nur platonisch. Freunde teilten Gefühle dergleichen manchmal doch- irgendwie-

Ein Grinsen übernahm Casmiels Lippen wie von selbst und anstatt sich von Lorcan weiter zu entfernen, ließ er die Nähe zu. Spürte seinen warmen Atem auf seiner Haut, sah seine geschlossenen Augen an, sein friedliches Gesicht und das wackelige Lächeln auf seinen Lippen, als würde er etwas schönes träumen.

Liebe war ein Konzept, dass Casmiel nicht wirklich verstand.

Doch vielleicht...vielleicht konnte er es wagen, zu lernen.

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