Part 7
Diese Szene ist eigentlich nur eine Headcanon und ist eigentlich nie passiert.
Es geht um Thalia von Eulenschrei und Zacharias, von mir, die ich irgendwie aus einem unerfindlichen Grund shippe. Sie sind Teil von dem großartigen RPG von JustA_Nath_ und sind Teil von den Menschenhassenden Menschen. Auch bekannt als pures Chaos.
Vielleicht kommen mehr Szenen, die mal random um 3 Uhr nachts in meinem Hirn auftauchen, aber die Zukunft ist unergründlich. Also viel Spaß damit ;)
!!TW!!
Zögerlich hob er seine Hand, kurz davor ein leises Klopfen erklingen zu lassen. Aber er stockte, bevor seine Knöchel das Holz berühren konnten.
Was machte er überhaupt hier? Hier, vor dieser Tür, bei dieser Person, die er doch eigentlich hasste? Er hasste Menschen generell, aber wieso war sie dennoch etwas besonderes in seinem Leben?
Sie war kalt, wie das Wasser des Meeres in der tiefsten Nacht. Sie ließ ihre Wellen auf dich nieder fallen und begrub dich unter ihnen, drückte die Luft aus deinen Lungen und tauchte dich unter. Das Salz des Meeres brannte in deinen Augen, aber dann war es plötzlich ganz anders.
Das laute Rauschen war verschwunden. Die Stimmen in seinem Kopf, die ihm immer wieder sagten, dass er einen Kopfsprung vom Dach machen sollte.
Er schwebte im Wasser. Stille. Ruhe. Er hatte nur selten Ruhe aber sie verschaffte sie ihm.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und zwei verwirrte, eisblaue Augen ihn anstarrten. Sie hatte ein zu großes T-Shirt an, ihre Füße waren nackt und sie blinzelte sich den Schlaf aus den Augen. Hatte Zac sie aufgeweckt? Das wollte er nicht. Thalia schlief ohnehin schon zu wenig, für seinen Geschmack.
Idiot. Du schläfst nicht gerade mehr. Und wenn, dann wachst du auf dem Dach wieder auf. Wieso springst du das nächste mal nicht einfach? Viele wären erleichtert und du würdest aufhören ihren Sauerstoff zu verschwenden.
Er ignorierte seine stechenden Gedanken und ließ seine noch immer gehobene Hand fallen. Thalia schien erst jetzt zu realisieren, wer da vor ihr stand, denn ihre Augenbrauen zogen sich streng zusammen und ihre Miene verdunkelte sich.
„Was willst du hier, Idiot?" fragte sie argwöhnisch und deutlich genervt. Zacharias war verunsichert. Wieso war er überhaupt hier? Gab es einen Grund für seinen nächtlichen Besuch? Er und Thalia waren doch nicht einmal Freunde. Sie kannten nur Geheimnisse voneinander, die keiner jemals wissen sollte. Sie waren...Feinde? Rivalen? Alles, aber keine Freunde. Und dennoch hatte Zac sich nur zu ihr getraut. Er war instinktiv zu ihrer Tür gegangen und war kurz davor gewesen zu klopfen.
„Sprich, Zac. Ich hab nicht die ganze scheiß Nacht Zeit um in dein erbärmliches Gesicht zu schauen" stöhnte sie nur genervt. Zac nervte sie. Er machte wieder alles falsch und stand ihr im Weg. Er hatte sie geweckt und wie wahrscheinlich war es, dass Thalia wieder einschlief, obwohl sie vermutlich, wie er, an Insomnie litt? Fuck.
„Ich..." er versuchte die Worte zu finden, nach denen er vergeblich suchte, doch sein Kopf war leer. Er konnte ihr nicht in die Augen sehen. Seine Miene war...traurig. Sollte er nicht eigentlich ein freches Grinsen tragen, wie sonst immer?
Ja. Das war seine Art die Umwelt davon zu überzeugen, das es ihm gut ging. Aber es ging ihm nicht gut. Überhaupt nicht gut. Im Gegenteil. Es ging ihm miserabel.
Sein Kopf drehte sich und er hielt sich am Türrahmen fest. Seine Augen waren noch immer starr auf den Boden gerichtet und er versuchte ruhig zu atmen. Er versuchte seinen Herzschlag zu regulieren, sich zu beruhigen, aber es ging nicht. Stattdessen wurde sein Atem immer schneller und unregelmäßiger.
Seine Augen tränten, seine Sicht war verschwommen und er hatte keine Kontrolle über seine Arme. Wieso konnte er die Tränen nicht einfach wegwischen? Wieso konnte er sie nicht herunterschlucken, Aufsehen und Thalia mit einem Grinsen begrüßen nur um ihr zu sagen, dass er hier war, um sie zu nerven?
Wieso war seine Brust zu schwer? Wieso konnte er nicht mehr atmen?
„Hi...hilf mir...bitte..." schluchzte er noch schwach, leise. Seine Stimme hätte von einem sanften Lufthauch weggeweht werden können. Aber er konnte nicht mehr. Er konnte diese Maske nicht mehr aufrecht erhalten. Er konnte nicht einmal sich selbst aufrechterhalten und brach zusammen.
Tränen flossen über seine Wangen wie Wasserfälle, er konnte sie nicht aufhalten.
So schwach. So erbärmlich. Kein Wunder, das niemand dich will. Sieh dich an. Heulend vor dem Zimmer deiner Rivalin. Du kannst nicht einmal dein eigenes Körpergewicht halten. Wie willst du die Last der Welt auf deinen Schultern tragen? Schwächling. Bring es endlich hinter dich und stirb. Dann fällst du keinem mehr zur Last.
Die Stimmen wurden immer lauter in seinem Kopf und er presste sich seine Hände an seine Ohren. Er wollte sie nicht hören. Er wollte nichts mehr hören. Wieso war alles so laut? Wieso konnte es nicht einfach leise sein? Wieso konnte er nicht abtauchen?
Thalia war nicht gefasst gewesen. Nur dank ihren schnellen Reflexen war sie in der Lage gewesen, Zac aufzufangen und sanft auf dem Boden abzusetzen. War er immer schon so leicht gewesen? Thalia hatte sich nicht einmal wirklich Mühe gegeben, sollte das alles nur ein Prank sein, um sie zu nerven. Aber nein. Das war real. Viel zu real.
Sie hatte ihn gefangen aber sie wusste nicht mehr weiter. Er saß zitternd am Boden, seine Hände gegen seine Ohren gepresst während Tränen seine Wangen befleckten und auf den Boden tropften. Früher hätte Thalia gelacht. Sie hätte gedacht, das Zac nur simuliert. Schließlich war er immer so fröhlich gewesen. Genervt, sarkastisch und menschenfeindlich. Ja. Aber er hatte gelacht, Witze gerissen und es gab nur selten Momente, in denen er kein verdammtes Grinsen auf seinen Lippen getragen hatte. Aber jetzt war von diesem Zacharias nichts mehr übrig. Er war...ein anderer Mensch.
„Fuck" zischte sie leise. Was tat man in einer solchen Situation? Berühren?
Kurz bevor sie ihre Hand auf seine Schulter legen konnte, stockte sie. Nein. Zacharias hasste Berührungen. Er war keine sanften Berührungen gewohnt. Nur Schmerz. Das wusste Thalia. Eine Berührung war falsch.
„He...hey Zac. Zacharias. Ist alles okay?" fragte sie ihn unsicher, bevor sie ihre Worte realisierte. Wow. Thalia, du verdammte Idiotin. Du fragst jemanden, der gerade eine Panikattacke erlebt, ob es ihm gut geht? Wirklich genial. Wo bleibt nur dein Nobelpreis für diese Tat?
Thalia gab es nur ungern zu, aber sie brauchte Hilfe. Einen Lehrer...Mitschüler. Verdammt, vielleicht sogar Aurea. Die hatte bestimmt schon einmal eine Panikattacke in ihrem viel zu langen, verdammten Leben erlebt. Oder auch nicht. Schließlich war sie von Zacharias' Eyeliner verwirrt gewesen.
Also stand Thalia auf und wollte gerade gehen, als sie den schwachen Griff einer Hand an ihrem T-Shirt spürte. Beinahe hätte sie sie weggeschlagen, ihre Reflexe waren schneller als ihre Gedanken. Aber dann sah sie, das Zac sich an sie klammerte und noch immer verloren auf den Boden starrte.
„Geh...nicht..." brachte er schwach heraus. Seine Stimme war heißer, als hätte er tagelang geschrien. Aber in seinen Augen spiegelte sich pure Furcht, als hätte er vor etwas Angst.
Aber Thalia konnte ihn jetzt nicht alleine lassen. Sie musste mehr herausfinden. Das war ihre Pflicht als...Freundin? Darüber konnte sie sich später sorgen machen. Jetzt musste sie diesem Idioten helfen.
Also setzte sie sich neben ihn, Zac ließ sie nicht los. Er hatte vermutlich nicht einmal bemerkt, das er sich an ihr T-Shirt klammerte.
„Zac? Darf ich dich berühren?" fragte sie sanft, doch der Junge ihr gegenüber schüttelte schnell den Kopf. Er konnte sie also hören. Das war gut.
„Okay. Kannst du mir sagen, wovor du solche Angst hast?" fragte sie ruhig weiter. Tat sie das richtige? Würde sie alles nur noch verschlimmern? Thalia hatte keine Ahnung, wie man Menschen half.
„E...er wird mich, mich finden. E-er wird nicht...aufhören..." stotterte er ängstlich und diese Worte beunruhigten Thalia. Er. Damit war also sein Vater gemeint. Bastard.
Zacharias war also doch zerstörter, als Thalia anfangs gedacht hatte. Seine Geschichte war ihr nicht wirklich schlimm vorgekommen. Natürlich war es keine schöne Vergangenheit, aber Zac hatte so gewirkt, als hätte er sie unter Kontrolle.
Thalia war falsch gelegen. Er hatte es gemacht, wie sie früher und alles hinter einem breiten Lächeln versteckt. Der einzige Unterschied war, das Zacharias' Lächeln besser gewesen war als das ihre.
„Okay..." sie wusste nicht mehr weiter und durchforstete ihr Gehirn nach Ideen. Wie reagierte man bei einer Panikattacke?
„Was...was ist eigentlich deine Lieblingsfarbe?" fragte sie ihn dann nur vollkommen aus dem Kontext gerissen. Zacharias war scheinbar genauso verwirrt wie sie selbst.
„Grün" antwortete er dann zögerlich und leise. Sein Atem war noch immer schnell und Thalia schluckte. Zacharias war so aufgelöst, so schrecklich kaputt. Was hatte dieser Arsch von Vater ihm angetan? Was hatte die Welt ihm angetan?
„Grün? Ich mag grün auch. Wieso magst du Grün?" fragte sie weiter. Als würde sie mit einem verdammten Kind sprechen. Fuck. Thalia wollte einfach ihre Tür schließen, sich in ihre Decke einrollen und die Welt ausblenden. Es wäre so einfach wegzugehen, Zac allein zu lassen und das alles zu vergessen... Oder war es das wirklich? Könnte sie Zacharias einfach alleine lassen? Fuck. Wieso war das alles so verdammt kompliziert? Scheinbar war es richtig, was sie tat. Einfach irgendwelche Fragen stellen. Sie lenkten Zacharias von seiner Panik ab und es war vielleicht besser als eine Berührung.
„Ich...ich denke...weil Grün einerseits...Hoffnung verspricht...und andererseits als ein Zeichen für...Gift und Gefahr...fungiert" stotterte er noch immer leise, als würde er sich nicht trauen, lauter zu sprechen. Erleichtert stellte Thalia fest, das sein Atem sich wieder regulierte und er nicht mehr so stark zitterte.
„Ähm...welche Musik hörst du so?" fragte sie dann weiter. Es war schwer einfach so Smalltalk zu führen, während Zacharias schrecklich aussah. Aber wenn es half, würde Thalia es eben weiterführen und diesen verdammten Smalltalk-Scheiß versuchen.
„Alles...denke ich. Kommt darauf an..." antwortete er zögerlich. Sein Blick klärte sich langsam und er sah zu Thalia, als hätte er erst jetzt bemerkt, das sie da war.
Ohne weitere Worte stürzte er nach vorne und schlang seine Arme um ihre Schultern. Thalia war zu perplex um zu reagieren und legte ihre Arme unsicher auf Zacharias Rücken. Sie spürte, wie er zusammenzuckte, die Umarmung aber nicht unterbrach und in ihre Schulter weinte.
Die Panikattacke war also nicht so schwer gewesen. Thalia war erleichtert. Sie hätte nicht gewusst, was sie hätte tun sollen und sie hasste es, Hilfe anzufordern.
„Thalia..." schluchzte Zacharias erleichtert und müde zugleich. „Bitte...hilf mir. Ich denke, ich kann nicht mehr weitermachen..."
Diese Worte ließen Thalia stocken. Nicht mehr weiter machen...
Bedeutete das etwa...
„Oh nein, Zacharias fucking Kyan. Du wirst nicht einfach so aufhören. Das lasse ich nicht zu, Bastard" zischte Thalia ihm zu. Wie sollte sie ihm bitte freundlich erklären das Selbstmord keine Lösung war? Sie war aufgebracht und...besorgt. Zacharias rührte nicht einmal Alkohol an. Ja...er rauchte, aber das nur, wenn er kurz vor einer Panikattacke stand. Er nahm keine Drogen, versuchte gute Noten zu schreiben und versuchte sein bestes in der Schule. Zwar half es nicht wirklich, aber er versuchte es wenigstens. Thalia hätte nie erwartet, dass er so etwas in Betracht ziehen würde.
„Bitte...hilf mir...ich will nicht sterben" wisperte er nur. Thalia hätte seine Worte niemals gehört, hätte er sie nicht direkt neben ihrem Ohr gesagt.
Er wollte nicht sterben? Aber...er hatte doch gerade... Das war unwichtig. Sie konnte sich später damit auseinandersetzen.
„Du wirst nicht sterben. Nicht wenn ich da bin und dir deinen verdammten Arsch versohle" versprach sie ihm knurrend während sie eine ihrer Hände auf seinen Hinterkopf legte und über seine überraschend weichen Locken fuhr.
„Ich hab einen tollen Arsch" witzelte er leicht lachend und zugleich weinend, seine Stimme klang noch immer schwach und weit entfernt, als hätte er sie seit Tagen nicht mehr benutzt, was für Zacharias natürlich unmöglich war. Er hielt nicht einmal 10 Minuten aus ohne irgendeinen Scheiß von sich zu geben.
Aber dieser kleine Schimmer, der zeigte, das Zac kein vollkommen anderer Mensch war, brachte Thalia leicht zu lächeln und sie strich mit ihren filigranen Fingern weiter durch seine Haare. Sie hätte nie gedacht, das sie so weich wären.
„Halt die Klappe, Kyan, oder ich werfe dich aus dem nächsten Fenster" drohte sie nur neckisch und seine Arme schlangen sich fester um Thalia, als würde er ihren Halt benötigen. Sie war überrascht, wie angenehm diese Berührung war, bei der sie normalerweise die zuständigen Arme amputiert hätte.
Sie legte ihren Kopf auf dem seinen ab und schloss ihre Augen. Einen Moment wollte sie diese Nähe genießen und einfach nur fühlen, das Zacharias noch da war. Dass er nicht verloren war. Zac würde nicht sterben. Nicht solange Thalia noch hier war und ihn retten konnte.
P.S. Ein paar Dinge wurden geändert und so. Einfach damit nicht random irgendwelche Leute aus Thalias Zimmer kommen und verstört sich von dieser Situation xD
Wenn ihr verwirrt von Zac's Panikattacke seid:
Er hatte einen Alptraum von seiner Vergangenheit (übrigens zu finden in meinem Buch »Querencia«) und ist instinktiv zu Thalia gegangen?
Wieso? Weil sie die einzige Person ist, der er vertraut.
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