Part 3 Teil 4
Als Cas seine Augen öffnete und gleißendes Licht ihn erreichte, schloss er seine Augen schnell wieder und er atmete tief ein.
War er etwa im Himmel? Wenn ja, wollte er Jesus kennenlernen und seine Vermutung das er schwul war bestätigen. Vielleicht würde er ja etwas mit ihm anfangen, wer konnte etwas dagegen tun?
Vielleicht würde er auch ein kleines Gespräch führen mit Gott. Vielleicht könnte er dann auch erfahren wieso er hier war. Wieso Casmiel Tripe, ein Idiot der ersten Kategorie in den Himmel kam.
Aber als er seine Augen erneut öffnete sah er nur Hailey, die kleine Blutspritzer im Gesicht hatte und ihn mit Tränen in den Augen ansah.
Also war er doch in der Hölle wenn Hailey auch da war. Großartig.
Dann würde er doch mit Luzifer reden müssen, am besten über Gott und die Welt.
„Cas! Gott sei Dank, du bist wach" seufzte Hailey mit zitternder Stimme.
Zwar brummte Cas' Kopf noch immer stark aber er konnte immer noch 1 und 1 zusammenrechnen. Er war nicht tot. Das Gespräch mit Gott musste wohl noch warten.
„Hailey?" fragte er krächzend. Seine Stimme klang schrecklich und vermutlich sah er nicht so göttlich aus wie normalerweise.
„Casmiel..." schluchzte sie überwältigt von ihren Gefühlen. Der Tag heute war einfach zu viel für sie.
„Haben...haben wir gewonnen?" fragte Cas hoffnungsvoll. Vielleicht hatten sie Faolan überwältigt, Natascha endlich umgebracht und die Türen mit ihren Kräften geöffnet. Vielleicht waren sie extra zurück gelaufen um ich abzuholen und ihm zu sagen, sie hätten es geschafft. Sie hätten gewonnen und könnten endlich wieder die frische Luft der Freiheit atmen. Endlich wieder richtig einatmen.
Aber an ihrem traurigen Blick konnte er das Gegenteil lesen. Sein Gehör funktionierte endlich wieder richtig und er konnte Schreie und Kampfgeräusche herausfiltern. Das Desaster lief also noch immer weiter.
Hailey schüttelte nur schwach den Kopf.
„Cas...Dorothy ist tot..." schluchzte sie und plötzlich setzten die Schuldgefühle bei Casmiel ein.
Dorothy. Ein unschuldiges, vierzehnjähriges Mädchen das nun nur mehr eine Leiche war. Eine Erinnerung an die Zeit bevor alles aus dem Ruder gelaufen war.
Er konnte sich genau an ihre unschuldige Art erinnern. Wie sie von ihrem Zuhause gesprochen hatte, ihren bekannten Backkünsten und ihren Verspechen, allen Kekse zu backen wenn sie hier raus kamen.
Dorothy. Ein Mädchen das aber auch viele Geheimnisse hatte. Sie war nicht dumm gewesen, nicht unschuldig. In ihren Augen hatte immer wieder eine unfassbare Intelligenz geglänzt, in ihrer Stimme war immer ein wenig Lüge herausgedrungen. Sie hatte ihre Rolle immer perfekt gespielt, hatte alle hinters Licht geführt und niemanden war aufgefallen wie kaputt dieses kleine Mädchen gewesen war.
Eine brillante Schauspielerin und eine gute Freundin war gestorben. Dorothy.
Cas spürte die Tränen in seinen Augen, die Schwäche in seinem Herzen, aber er durfte jetzt keine Schwäche zeigen. Er atmete tief durch und setzte sich mit schmerzverzerrten Gesichtsausdruck auf.
Alles was er tut konnte war...aufgeben. Casmiel Tripe musste aufgeben um alle anderen zu retten.
Er lächelte Hailey schwach an und meinte: „Alles wird gut, Darling. Das Verspreche ich dir"
Sanft legte er seine Hand auf ihre Wange und stand dann auf.
Er stolperte zu der Tür und rief: „Faolan! Ich habe gewonnen!"
Alles verstummte als seine laute Stimme ertönte. Niemand kämpfte mehr, jeder Blick war auf Casmiel gerichtet und er analysierte kurz die Situation.
Viele seiner Freunde lagen auf dem Boden, bewusstlos oder...tot. Ein paar waren noch auf den Beinen, man konnte sie an einer Hand abzählen und da lag Dorothy in den Armen von Thalla, die laut schluchzte und ihre Leiche an sich drückte.
Aber Cas durfte jetzt nicht die Fassung verlieren. Er musste die andere retten. Schließlich wollte er lieber mit Gott als mit dem Teufel reden.
„Casmiel? Du lebst also noch, wie ich sehe" antwortete Faolan ruhig. Er sah ein wenig durchnässt aus, sonst aber noch relativ gut.
„Glauben Sie mir, man bekommt mich nicht so schnell los" er breitete seine Arme aus, „Ich bin Casmiel Chambers, keiner dieser...Meute" meinte er abfällig während sein kalter Blick über seine Freunde schweifte.
„Ich dachte dir bedeuten diese Leute etwas" meinte Faolan der überrascht eine Augenbraue hob und Casmiel musterte. Doch ihm war keine Lüge anzusehen. Er spielte seine Rolle perfekt.
„Ha. Diese Leute sollen mir etwas bedeuten? Bitte, denken Sie ich würde so tief sinken?" lachte er abfällig. Zwar schienen einige seiner Freunde bemerken was er wollte, aber er wollte genau das Gegenteil. Sie sollten ihn hasse, verabscheuen damit sein Tod nicht so tief traf wie Faolan es vermutlich wollte.
Sie sollten ihn vergessen, als Verräter abstempeln, nicht als einen Freund.
„Warum das ganze dann wenn dein Plan nicht war mit diesen Maden zu verschwinden?" fragte Faolan ihn und er kam einige Schritte näher.
„Ich habe erreicht was ich erreichen wollte. Ich habe Sie kennengelernt und Ihre Aufmerksamkeit erlangt. Meine sogenannten „Freunde" waren nur eine Ablenkung damit sie einen Hauch meiner Genialität sehen können. Ich habe einen neuen Deal zu dem Sie bestimmt nicht nein sagen können" meinte er charmant grinsend, aber dieses Lächeln erreichte seine Augen nicht.
„Du scheinst wirklich klug zu sein, mein Freund. Reden wir doch in meinem Büro weiter. Deine kleinen Hilfsmittel sind bereits besiegt" meinte Faolan leicht lächelnd.
„Casmiel! Du hast uns die Freiheit versprochen!" schrie Lynn aufgebracht du es brach Cas das Herz sie so zu sehen. Verletzt und am Boden liegend. Hilflos.
„Oh Darling. Ihr seid so zu beeindrucken. Ich habe euch nur einen Plan gegeben und schon habt ihr mir vertraut. Das war der größte Fehler den ihr gemacht habt. Vertraue niemals Casmiel Chambers" meinte er nur kühl lächelnd zu ihr.
Tränen sammelten sich in ihren Augen und gerne hätte Cas ihr gesagt das es nur ein Trick war, eine Täuschung um mit Faolan zu verhandeln.
„Mein Freund, diese Kinder sind die Folter nicht wert. Lasst sie in ihre Zimmer. Mein angeblicher Verrat wird genug Strafe für sie sein" meinte er nur überzeugt und arrogant als wäre er etwas Besseres. Ein Ton, den er sehr oft in seine Stimme gelegt hatte.
„Du hast vielleicht Recht, aber sie müssen bestraft werden nicht das sie noch einmal einen Ausbruch planen" meinte Faolan nur abwinkend.
Cas lachte einmal arrogant auf.
„Diese Kinder sollen einen Plan aushecken? Wohl kaum. Ohne mich wären sie niemals so weit gekommen. Bitte, ohne mich hätten sie nicht einmal an einen Ausbruch gedacht" lachte er überheblich. Eine einfache Rolle, seine Hauptrolle die er bereits jahrelang perfekt spielte.
„Das können wir in meinem Büro besprechen, Casmiel. Natascha, Eira. Bringt sie auf ihre Zimmer. Ich werde euch weitere Anweisungen geben" befahl er den beiden und er ging weiter in sein Büro, Casmiel direkt hinter ihm. Hinein in die Höhle des Löwen...
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