Part 3 Teil 2

Zeitsprung. Casmiel hat es geschafft herauszufinden wo der Chip ist, der die Fähigkeiten deaktiviert und er hat es sogar geschafft einige davon aus den Nacken der andere Kindern und Jugedlichen herauszuoperieren. Doch dann...

Atlas, ein mittelgroßer Mann mit langen, schwarzen Haaren und onixfarbenen Augen stürzte in den Raum und die Kinder reckte überrascht die Hälse.

„Cassy. Es ist so weit" meinte er schnell bevor er wieder, genauso schnell wie er gekommen war, verschwand und die Tür wieder in ihr krachendes Schloss fallen ließ.

Casmiel wusste genau was zu tun war, aber dennoch stellten sich sämtliche Haare auf seinem Nacken auf. Es war also so weit. Sie würden fliehen müssen.
Vielleicht hatten die Wissenschaftler Verdacht geschöpft, vielleicht war es nur gerade der perfekte Augenblick, die Sekunde die alles anders machen würde. Aber Cas konntes seinem Bruder Atlas vertrauen und wenn er sagte es war so weit dann war es auch so weit.

„Schnell. Wir habe keine Zeit mehr" sagte er den anderen mit einer ernsten Stimme, die man selten aus seinem Mund hörte.

Er konzentrierte sich kurz und sofort fühlte er seine Kraft durch seine Venen pulsieren. Es war, als hätte jemand ihm ein Mittel gespritzt, das sich nun mit seinem Blut vermischte und sich den Weg durch seinen gut gebauten Körper bahnte.
Langsam schalteten sich all seine Gefühle aus und nur ein kühles Lächeln, das seine Augen nicht im entferntesten erreichte blieb auf seinen dünnen Lippen zurück.

Dann ging alles sehr schnell
Er ging mit seiner Gruppe, in der um die 20 Leute waren durch die Gänge. Was hieß gehen, er eilte voraus und die anderen folgten ihm mit schnellen Schritten.

Endlich waren sie angekommen. Der Fahrstuhl.

Cas zog eine durchsichtige Karte aus seinem dunkelblauen Mantel durch die man die kleinen, metallischen Drähte und Fäden sehen konnte, die diese Karte einzigartig machten.

Er hatte sie von Atlas bekommen, der sie zufälligerweise genau vor Casmiels Tür verloren hatte da sein Mantel ganz zufällig ein Loch hatte und Cas hatte sie ganz zufälligerweise gefunden und zufälligerweise wusste Cas genau wofür diese Karte gebraucht wurde.

Naja, das war jedenfalls ihre Geschichte, die Atlas jedem austischen würde, wenn sie doch geschnappt werden würden, was natürlich unmöglich war.
Aber zu einem perfekten Plan gehörte auch eine perfekte Geschichte wenn die Feinde einen Ass im Ärmel haben würden.

Cas glaubte nicht an Zufälle. Sein Bruder hatte ihm immer gesagt das das Universum niemals zu faul für etwas war und alle Geschehnisse hatten einen bestimmten Grund, der sich erst mit der Zeit zeigen würde.
Epiphanie hatte Atlas diesen Moment genannt. Ein Moment, in dem du plötzlich realisierst und alles vor deinem Auge klarer wird. Als würde das Universum dir eine neue Brille aufsetzen. Eine klarere Sicht verschaffen. Das war Epiphanie.

Mit einem leichten Kopfschütteln katapultierte Casmiel sich wieder in die Realität, raus aus der Erinnerung, der Vergangenheit.

Jetzt war er wieder in einem Bunker, tief unter der Erde, vor einem Lift mit einer Karte in der Hand. Das war der Moment an dem er realisierte. Er fühlte Epiphanie. Das Gefühl, das sein Bruder ihm die ganze Zeit eingebläut hatte.
Er realisierte, das dieser Plan fehlschlagen würde, jedenfalls für Casmiel selbst. Er würde es nicht schaffen.

Vielleicht...vielleicht die anderen. Vielleicht könnten sie seinem Plan folgen und den Weg in die Freiheit finden während er in dieser Hölle sein Leben aushauchen würde. Vielleicht...

Er atmete einmal tief durch und drehte sich um. Da standen sie. So viele Kinder und Jugendliche die sich nur auf seinen fehlerhaften Plan verließen und ihn als ihren Helden sahen.

Doch Casmiel war kein Held. Das war er nie. Er hatte sein eigenes Leben immer über das der anderen gestellt, sich selbst in den Mittelpunkt geschoben und den Applaus genossen.
Aber Cas war auch nicht der Böse gewesen. Er hatte nie jemanden verletzt, der es nicht verdient hatte. Er hatte nie etwas unrechtes getan.

Casmiel war ein Antiheld. Ein Held, aber kein Held. Ein Bösewicht, aber kein Bösewicht. Ein Antiheld, die goldene Mitte. Der Stab zwischen der die Waagschalen hielt. Etwas Ungewissheit in der Welt der Vorhersehung. Etwas komplett imperfektes. Er war die Wendung in der Geschichte. Der Plottwist bei dem die Zuschauer überrascht auf keuchen und sich denken: Das hatte ich nicht erwartet. Er war die Spannung. Das interessante Stück. Die fehlende Variable in der Gleichung.

Plötzlich fasste er einen Entschluss. Casmiel würde sich für eine Seite entscheiden. Er würde sich auf die Seite der Helden schlagen und mit diesem Gedanken sterben. Er würde den Zuschauern Tränen in die Augen treiben, wenn er starb und er würde mit einem Lächeln untergehen. Mit seinem verdammten, charmanten Lächeln.

Ruckartig drehte er sich um und er sah in die blauen Augen von Lynn, einem Mädchen der Revoulution.

Cas hatte weder viel mit ihr zu tun noch schien sie ihn sonderlich zu mögen. Eigentlich hatte sie mehrere Male gedroht mit seinem Kopf die Wände einzuschlagen und so in die Freiheit zu gelangen (sicherlich kein schlechter Plan wenn Casmiels Kopf härter und die Wände weicher wäre) aber irgendwie vertraute Cas ihr.

Er wusste nicht wieso, er vertraute eigentlich niemanden aus diesem Pack, aber Lynn schien etwas besonderes zu sein. Einzigartig. Extraordinär.

Kurz sah er nur in ihre schönen Augen, bevor er seinen Blick über die Menge schweifen ließ und alle interessiert musterte.

„Ich gehe da jetzt alleine hoch" meinte er nur charmant lächelnd als hätte er einen Toast ausgesprochen oder einen guten Witz erzählt. Aber stattdessen verkündete er gerade seinen Selbstmord.

Die Beteiligten schienen über seine Worte nachzudenken, länger als Casmiel erwartet hätte aber er war eben ein paar Treppenstufen höher als diese Leute.

„Ist das dein ernst? Du hast uns alle hier versammelt um selbst da rauf zu gehen?" meldete Hailey sich, die den Sinn seiner Worte endlich verstanden hatte.

„Das ist mein Plan. Ich werde mit diesem Leiter reden und ihn überzeugen uns freizulassen" meinte er nur noch immer mit seinem Lächeln auf den Lippen. Es schien permanent zu sein und nicht wegwischbar.
Wer auch immer es schaffen würde hätte seinen größten Respekt verdient aber er würde dieses verdammte Lächeln bis zu seinem Tod tragen.

„Du bist verrückt" gab Jamiro nur verblüfft von sich als wäre das eine neue Information für ihn.

„Oh Darling" er schob die Karte in den Schlitz und die Türen des Fahrstuhls öffneten sich. Cas stellte sich hinein und grinste charmant, „Verrückt ist gar kein Ausdruck für mich"
Mit diesen Worten schlossen sich die Türen des Fahrstuhls und Cas konnte Hailey gerade noch so die Karte zuwerfen bevor er mit dem Fahrstuhl Richtung Tod fuhr.


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