Part 2
Dieses Kapitel handelt vom selben RPG wie das letzte Mal. Also das Todesser RPG von @SlytherinsHeart aber dieses Mal geht es nicht um ein RP das beschrieben wurde, sondern um den Ausbruch aus Askaban meines Charakters Orion. Viel Spaß beim Lesen wie eine gebrochene Psychopatin alles in den Abgrund reißt :)
Part 2
Orion starrte die dunklen Wände ihrer Zelle an. Die dunkelgrauen Felsen, die sie in der Düsternis gefangen hielten, die sie einsperrten und ihr die letzte Luft zum atmen stahlen.
In ihren Ohren erklangen noch die qualvollen Schreie der andere Insassen von Askaban. Sie hörte es jeden Tag. Jeden einzelnen Tag hörte sie wie sie langsam unter Schmerzen starben und ihre Seele in kleine Stücke zersprangen.
„Orion Agnolia Veritana Black. Sechs Jahre in Askaban und immer noch eine Schönheit" drang eine Stimme an ihre schmerzenden Ohren. Sie wusste genau wer vor ihr stand.
Tatsächlich war Orion noch wunderschön.
Ihre silbernen Haare waren gekämmt, zwar nur durch die Hilfe ihrer Finger aber sie glänzten leicht. Ihre Augen waren von dunklen Ringen untermalt, doch dadurch kam das Grau ihrer Augen nur noch stärker zum Vorschein.
„Ist es schon wieder Zeit?" fragte sie freudig. In ihren Augen glänzte der pure Wahnsinn.
Der Mann mit den dreckig-blonden Haaren grinste dreckig und er hielt sein Gesicht ganz nahe an das Gitter. Auch Orion kam näher und sie trennte nur mehr dünne Gitterstäbe.
„Du bist so wunderschön, aber so verrückt" wisperte er leise sodass seine raue Stimme nur an Orions Ohr dringen konnte. Sie lächelte schelmisch.
„Sind wir nicht alle gebrochen?" hauchte sie mit wahnsinnigem Blick. Die Türen wurden geöffnet und einige Zauberer betraten ihren Käfig.
Sie lächelte einfach weiter, schließlich wusste sie was jetzt kam.
„Cruzio" rief einer der Zauberer und die Schmerzen durchzogen Orions Körper wie Pfeile, die sich durch ihre Eingeweide bohrten.
Es fühlte sich an, als würden tausende Nadeln durch ihre Herz gerammt werden, als würde man tausende Schüsse auf sie abfeuern, als würde man sie lebendig verbrennen, sie unter einem Wal zerquetschen, ihre Knochen brechen, ihre Zunge abschneiden, ihre Haare ausreißen aber Orion lächelte weiter.
Sie krümmte sich unter den quälenden Schmerzen, lag schwer-atmend auf dem Boden und wand sich vor Schmerzen. Ihre Herz schlug viel zu schnell, sie spürte es in ihrem ganzen Körper. Aber sie schrie nicht.
Sie litt Schmerzen, die niemand jemals spüren sollte. Aber Orion fühlte diese Schmerzen schon ihr ganzes Leben lang. Seitdem sie drei war hatte man sie mit diesem Fluch zerstört, zerrissen. Man hatte sie gedemütigt, sie verletzt. Man hatte sie zerstört bis nur mehr Staub übrig war. Der Staub, der einst ihr Herz und ihr Verstand gewesen war.
Nicht Askaban hatte ihr den Wahnsinn geschenkt, es waren ihre Eltern, die sie seit ihrer Geburt schon gehasst hatten, weil sie ein Mädchen war. Weil sie ein schwaches, kleines Mädchen war.
„Sie schreit nicht" bemerkte einer der Zauberer. Er schien neu zu sein, denn Orion schrie nie. Nicht einmal in den langen sieben Jahren, die sie schon in Askaban lebte.
„Ich schreie nie" keuchte sie angestrengt. Der Fluch hatte nachgelassen und sie kraulte sich näher an den jungen Mann heran, der sie mit seinem Zauberstab bedrohte, aber sehr verängstigt schien.
„Keine Angst, mein Kleiner. Ich bin Orion, wer bist du?" fragte sie freundlich. Ihre Stimme klang zart, wie die Stimme einer normalen Frau, keiner verrückten Hexe.
„Ju...Justin..." meinte er schüchtern. Er wusste wohl nicht was er tun sollte und sah hilfesuchend zu seinen Kollegen, die aber scheinbar auch nicht wussten was zu tun war. Orion klang so lieblich.
„Du bist kein böser Mann, oder? Du würdest mir niemals weh tun" fragte sie ihn mit einem verängstigten Lächeln.
Sie war über die Jahre eine einzigartige Schauspielerin geworden. Undurchschaubar. Einfach eine perfekte Hülle für verschiedene Rollen.
„N...nein. Ich denke nicht" stotterte er unsicher. Sein Zauberstab senkte sich wieder und Orion traten Tränen in die Augen.
„Kannst du mich bitte umarmen? Ich brauche eine Umarmung..." schluchzte sie wie ein kleines Mädchen und sie schlang ihre dünnen Arme um ihre Beine, die sie nahe an ihren Körper presste. Sie sah so verletzlich aus, so verloren.
Ratlos sah er seine Kollegen an, die aber nur nickten. Von Orion schien keine Gefahr auszugehen. Sie war ein kleines Mädchen ohne Zauberstab. Ein Mädchen das weinte, weil es eine Umarmung brauchte. Ein Mädchen das verzweifelt war. Ein Mädchen das so süß und so klein war. So dünn, so zerbrechlich.
Er bückte sich und umarmte Orion tatsächlich. Sie weinte in sein Hemd und legte auch ihre Arme um ihn. Es war ein großer Fehler gewesen.
Grinsend nahm sie seinen Zauberstab aus seiner Hand und bevor er etwas sagen konnte, hatte sie schon einen wortlosen Zauber angewand.
Der junge Mann war erstarrt und fiel zurück, als wäre er eine Statue geworden.
„Incendio!" rief Orion und eine gewaltige Schlange kam aus ihrem Zauberstab gekrochen. Sie wuchs und wuchs bis sie die ganze Zelle ausfüllte und die Zauberer verschlang. Nichts blieb von ihnen übrig, nur Asche und verbrannte Stoffrest, die verloren durch die Luft schwebten.
Orion ließ den Zauber abklingen und atmete tief ein.
„Expecto Patronum" sprach sie und ein Lichtschimmer trat aus ihrem Zauberstab. Es nahm sie Gestalt einer Schlange ein, die um sie herumschlängelte und die Dementoren abhielt.
Wie eine Königin ging sie den Gang entlang, den Gang in Richtung Freiheit. In Richtung Leben.
Sie hatten Orion in Askaban eingesperrt und das war ein Fehler gewesen. Die Welt würde brennen. Sie würde brennen bis ihre letzten Mauern zu Asche zerfallen und die Schreie der Menschen verstummt waren. Alles würde brennen und Orion würde der Inferno sein. Sie würde die Apokalypse auslösen. Nur sie allein.
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