Kapitel 9
POV Vincent
Zähne knirschend saß ich an meinem Schreibtisch. Es gefiel mir gar nicht, dass Seraphina zurück zu ihrer Wohnung wollte. Ich musste sie in Sicherheit wissen und das konnte ich nicht, wenn sie mit ihrer Freundin sonst wo in der Weltgeschichte umher spazierte.
Angespannt nahm ich einen Kugelschreiber von meinem Schreibtisch und und hob dessen Ende nachdenklich gegen meine Lippen.
Ausgerechnet jetzt musste ich auch noch auf einen wichtigen Kongress des Papstes. Dabei ging es nicht um irgendeine Kleinigkeit, die ich hätte versäumen können, nein.
Hierbei ging es einerseits um die neue Aufstellung von Regeln explizit für Mitglieder des OKS, die ein Symbol erhalten hatten und ich wollte den Papst von meiner Symbolpartnerin erzählen.
Also ein Treffen, das unverzichtbar für mich war.
Nachdenklich überlegte ich, was ich tun könnte, dass meine Seraphina sicher hier blieb. Ich wusste, dass ihre Freundin nicht lange blieb, da ihr Urlaub gekürzt wurde. Dennoch sollte sie maximal eine Woche bei ihr bleiben.
Ich senkte meinen Kugelschreiber wieder und dachte daran wie sich mein Engel in der Nacht an mich kuschelte. Hände gegen meine Brust geschmiegt, leicht geöffnete Lippen und ihre zarten Beine mit meinen verflochten.
Ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken, als ich an unsere unfassbare Nacht dachte.
Ich hatte nie ein großes Verlangen in sexueller Hinsicht. Bevor sie in mein Leben kam, war mir das Thema so gut wie gleichgültig.
Doch bei ihr war alles anders. Sie weckte etwas in mir, dass ich noch nie gespürt hatte.
Als ich sie, beim Betreten meines Zimmers, in meinem Hemd gesehen hatte, da blieb mir der Atem weg. Ihre zierliche Figur in meinem viel zu großen Hemd sah perfekt aus. Sie so zu sehen gab mir ein Gefühl der Richtigkeit, eine Bestätigung, dass sie mein war.
Leise öffnete sich die Tür von meinem Zimmer und heraus kam Seraphina in ihrem weißen Sommerkleid, das gereinigt wurde. Ihre Haare hatte sie in perfekte, goldene Wellen gekämmt und ihre Wangen waren leicht rosig.
Sie guckte in meine Richtung und lächelt mir zu, woraufhin ich sie zu mir rüber winkte. Schleichend kam sie auf mich zu und blieb neben meinen Schreibtisch stehen.
Ich zog sie an der Hand zu mir, sodass sie wieder auf meinem Schoß saß, mit dem Rücken zu mir.
"Es wäre wirklich besser, wenn du im Kloster bleiben würdest mi Amore", erklärte ich ihr erneut und strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Und ich habe schon gesagt, dass ich keinen Schutz brauche", entgegnete sie mit verschränkten Armen und einem Blick nach hinten zu mir.
"Du musst dir keine Sorgen um mich machen, ich bin ja schließlich nicht alleine", meinte sie nun sanft und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange.
Sie war schon dabei wieder aufzustehen, da schlung ich schnell meine Arme um ihre schlanke Taillie.
"Du bist mein mi Amore, vergiss das nicht. Versprich mir dich bei mir zu melden, wenn ...", fing ich an, " ja ich weiß doch, wenn etwas ist, dann melde ich mich", beendete sie meinen Satz und strich mir über meine Unterarme, die von meinem Hemd bedeckt waren.
Für einen kurzen Moment fragte ich mich, ob sie wusste, was ich mit dem ersten Teil meiner Aussage meinte, schließlich konnten wir noch nicht über die exakte Bedeutung des Symbols sprechen, doch ich beließ es dabei und küsste nur ihren Scheitel.
Wiederwillig ließ ich sie aufstehen.
"Ich selber werde vermutlich 4 Tage weg sein", informierte ich sie nun und stand ebenfalls auf.
"Und ich werde immernoch hier sein, wenn du zurück kommst", lächelte sie mir zu und ging in Richtung Tür.
Nur nicht genau da, wo ich dich gewollt hätte, dachte ich und stellte mir vor, wie sie in diesem Kloster, in meinem Zimmer, auf mich warten würde.
Ich öffnete ihr die Tür und ließ sie vor gehen. Ich war froh, dass sie nicht wieder allzu knappe Sachen an hatte, wobei ich es lieber gesehen hätte, wenn ihr Kleid doch ein wenig länger wäre.
Sie blieb im Gang stehen und sah mich etwas ratlos an.
"Schon jetzt verloren hm?", schmunzelte ich, woraufhin ich nur ein, "hey das ist nicht lustig! Dieses Kloster ist extrem groß und ich bin nur einmal hier lang gekommen", als Antwort bekam.
Mein kleiner Engel lief leicht rot an vor Scham, was unglaublich niedlich war.
Leicht lachend ging ich nach rechts und sie folgte mir aufmerksam.
POV Seraphina
Leicht rot stapfte ich also Vincent hinterher, der mich durch die vielen Gänge führte. Ich gab mein Bestes mir alles zu merken, doch schon nach dem 2. Mal Abbiegen wusste ich schon nicht mehr, wo genau sein Arbeitszimmer war.
2 Abbiegungen und eine Treppe nach unten später, kamen wir endlich wieder in den Eingangsbereich des Klosters.
Als ich die letzte Stufe erreicht hatte, sah ich schon wie Ava mit einem fetten Grinsen auf mich zu kam.
"Hey Seraphina! Wirst du jetzt auch hier bleiben? Wir könnten sooo viel cooles machen!", rief sie aufgeregt und hakte ihren Arm in meinen ein.
Sie zog mich aufgeregt weiter in den Innenraum und wackelte mit ihren Augenbrauen.
"Hattest wohl ne tolle Nacht hinter dir was?", flüsterte sie mir zu und ich wusste sofort, dass alles vorher nur eine Taktik war, um mit mir heimlich alleine zu sprechen.
Ich lief wieder rot an und schaute wirklich in jede Richtung nur nicht zu Ava und stotterte, "also bitte.... ich weiß gar nicht was du meinst... "
"Let me tell you something: Father Vincent sah noch nie so entspannt aus wie jetzt", klärte mich Ava auf.
"Außerdem hat er heute morgen beim Essen öfters grinsen müssen! Das hat er noch nie einfach so gemacht!", flüsterte sie im Fangirl-mode weiter.
"Zwischen Vincent und mir ist nichts passiert", gab ich ruhig zurück, doch mied gekonnt ihren Blick.
"Ahhhh! Du nennst ihn schon Vincent!!! Das ist so süß!", flüsterte sie mir erneut zu und stupste mir in die Seite, während sie weiter mit mir in Richtung Ausgang ging.
"Ahem", räusperte sich nun Vincent hinter uns, den ich schon komplett hinter uns vergessen hatte.
"Sind die Ladies dann auch mal fertig mit dem Geflüstere?", fragte er und zog dabei eine Augenbraue nach oben.
"Alles gut Father VINCENT", betonte Ava extra, während sie in meine Richtung mit den Augenbrauen wackelte und ich die Augen verdrehen musste, ein Grinsen jedoch nicht verkneifen konnte.
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