Kapitel 4
POV Seraphina
Müde drehte ich mich von dem einen Sonnstrahl, der mir natürlich genau ins Gesicht schien, weg und döste weiter vor mich hin. Ein weiterer, warmer Tag brach in Spanien an und ich fing an mich im Bett zu strecken. Entspannt atmete ich aus und öffnete meine Augen.
Gestern wurde es dann doch später als gedacht und ich konnte erst um ein Uhr morgens ins Bett hüpfen.
Bei dem Gedanken an gestern Abend und was in der Badewanne passiert war, zog ich mir beschämt die Decke über den Kopf.
Wie soll ich mich denn bitte normal verhalten, falls ich den Mann nochmal sehen sollte? Aber vermutlich hält er bestimmt ab sofort nen großen Abstand von mir, weil ich mich so komisch benommen habe...
Darüber den Kopf zerbrechend, wie ich das nur alles verdrängen könnte, stand ich schließlich auf und machte mir erstmal einen heißen Kakao. Schließlich macht Schokolade munter und ich hoffte fest, dass das Zeug auch tat, was es versprach!
"Einfach ausblenden und vergessen! Es ist nichts passiert! Selbst wenn ich den Mann nochmal treffen sollte, dann wird er nicht wissen, was ich gedacht habe... ja ..."
Ich zerbrach mir einfach schon wieder den Kopf über diesen Mann!? Wieso reichte hier denn nicht ein "weiche von mir" und gut ist? Genervt trank ich meinen Kakao weiter und konnte mir nicht ausmalen, wieso ich denn so schlecht drauf war.
Ja na gut vielleicht hatte ich in der Badewanne die Vorstellung wie wir beide Sex hatten, aber mein Gott, wieso lässt mich dieser Typ denn nicht los. Ich stand doch schon immer auf ältere Männer, was ist bei ihm denn so anders?
Er ist mysteriös und hat mich mit diesem Blick angestarrt, erntönt da auch schon mein Unterbewusstsein, das auch wirklich nur in solchen Momenten an die Oberfläche kam.
Ich kaute auf dem Fingernagel meines Daumen rum, als mir eine gute Idee in den Sinn kam.
"Heute wird relax day! Ich gehe an den Strand, werde einfach entspannen und bäm einfach vergessen", nahm ich mir grinsend vor und packte auch schon meine Strandtasche für den bevorstehenden Besuch.
POV Vincent
Angespannt versuchte ich die restlichen Dokumente auszufüllen, doch ich konnte mich einfach nicht auf meine Arbeit konzentrieren. Genervt nahm ich meine Brille ab und strich mir mit der Hand durch das Gesicht.
Jedes mal, wenn ich mich auf etwas konzentrieren wollte, dann schweiften meine Gedanken sofort zu der jungen Frau ab.
Nein! Seraphina!
Ihr Name war Seraphina.
Die ganze Nacht konnte ich kein Auge zu machen und musste an meinen wunderschönen Engel denken. Ich war einfach nur erleichtert, als der Papst ohne groß nachzufragen meiner Bitte nachkam und mir erlaubte nach meinem Symbolpartner zu suchen. Wäre er dagegen gewesen, dann hätte ich mich nie im Leben von ihr fernhalten können.
Nicht mal einen Tag ist es her, dass ich sie gesehen habe und trotzdem schreit mein ganzer Körper nach ihr.
So gerne würde ich sie in meinen Armen halten können und durch ihre goldenen Haare streichen. Ihr Körper wäre ganz eng an mich gepresst und ich würde sie wärmen.
Durch eine Krähe, die wohl meinte genau neben dem Fenster meines Arbeitszimmers quaken zu müssen, wurde ich aus meiner Fantasie gezogen und strich mir durch die Haare.
Alleine durch diese kleine Fantasie wurde meine Hose schon um einiges enger und ich versuchte meine Gedanken wieder auf meine Aufgabe zu lenken.
Nicht mehr lange und du gehörst voll und ganz mir, mein kleiner Engel.
Dieser Gedanke linderte mein Verlangen zwar etwas, dennoch half es nicht besonders viel.
Als würde mich mein innerer Dämon auffordern meinem Verlangen nachzukommen.
POV Seraphina
"Hey Ava! Ja klar! Ich bin gerade noch am Strand, aber wir können gerne was essen gehen!", sagte ich fröhlich und fing schon an meine Sachen zu packen.
Ich habe einfach eine neue Freundin gefunden!
Ich jubelte mir innerlich zu und machte mich auf zu meiner Wohnung, um mich vorher nochmal frisch machen zu können.
Letztendlich entschloss ich mich für ein weißes Sommerkleid, das am Saum leichte Rüschen besaß und für braune Sandalen, die einen kleinen Absatz besaßen. Noch ein letztes mal sah ich in den Spiegel, war mit dem Ergebnis sehr zufrieden und machte mich auf den Weg zu dem Restaurant, dessen Adresse mir Ava per WhatsApp geschickt hatte.
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Nach ein wenig suchen fand ich es auch schon und sah Ava und die Frau von gestern am Eingang stehen. Ich winkte den beiden zu, was Ava voller Freude erwiederte und kam auf die beiden zu.
"Hey Sera! Richtig cool, dass es so kurzfristig noch geklappt hat! Das hier ist Beatrice. Ich hoffe es ist für dich in Ordnung, dass ich sie mitgebracht habe, sie hat darauf bestanden!", meinte Ava etwas verlegen und deute auf die Frau neben sich, die wohl Beatrice sein musste.
"Hey! Und nein alles gut, ich freue mich ein paar mehr Leute hier kennenzulernen", erwiederte ich und schüttelte die Hand von Beatrice, die mich zu mustern begann. Schließlich nickte sie mir dann mit einem leichten Lächeln zu und folgte Ava zu unserem Tisch.
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Der Nachmittag verlief mit den beiden wirklich gut und tatsächlich schaffte ich es sogar, dass Beatrice wegen einer meiner dummen Tollpatscher-geschichten etwas lachen musste.
"Also, Ava hat mir erzählt, dass du eines Morgens plötzlich ein Tattoo hattest?", fragte mich nun Beatrice mit etwas Neugier in der Stimme, nachdem wir beide uns etwas angefreundet hatten.
"Ja genau. Ich kann mir einfach nicht erklären woher, aber anscheinend war ich dann doch betrunkener, als ich gedacht hatte", erwiederte ich und fuhr mir leicht angespannt durch die Haare.
"Dürfte ich das vielleicht mal sehen?", fragte sie und zeigte in Richtung meiner Schulter.
"Ja klar." Ich zog den Ärmel meines Kleides ein wenig nach unten und schon konnte man die Schnörkel des Tattoos gut erkennen.
"Wow. Einfach unglaublich", meinte Beatrice, die leicht über das Tattoo fuhr.
Für einen kurzen Moment, dachte ich das Gefühl zu haben, dass sich das absolut falsch anfühlte, doch diesen Gedanken schob ich nach ganz hinten in mein Bewusstsein.
Ich zuckte mit den Schultern und begann zu erzählen, dass dieses Tattoo leider viele Probleme mit sich bringen würde, da meine Eltern keine Fans von Tattoos waren.
"Naja und jetzt weiß ich halt nicht, was ich machen soll", erklärte ich, während ich meinen Erdbeercocktail schlürfte und zu den beiden sah.
"Ich kenne da wen, der vielleicht helfen kann. Er könnte dir helfen das Tattoo zu deuten, also woher es ist und vielleicht hilft dir diese Information ja weiter", fing Beatrice an zu erzählen und schaute kurz danach zu Ava, die energisch anfing zu nicken.
"Jaa genau!", rief Ava mit einem lächeln im Gesicht und zwinkerte mir zu.
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