Kapitel 27

POV Seraphina

"Puh ein Glück, dass Father Vincent nichts gemerkt hat", meinte Ava und fuhr fort, "vielleicht ist dann doch noch nicht alles verloren!"
Ich folgte ihr zügig und war mir sicher, dass Vincent mich später darauf ansprechend wird, da er definitiv etwas gemerkt hatte.

Wir hoffen uns jeweils eine Tasche und Ava drückte mir noch die Stofftasche unauffällig in die Hand, indem sie rechts und links schaute, ob da noch wer war.
"Okay die Luft ist rein, wir können los!", flüsterte sie und wir gingen den Weg wieder zurück.
"Schau gleich unbedingt Mal in die Tasche! Ist zwar jetzt nicht mehr ganz so nützlich, da du ja jetzt hier wohnst, aber trotzdem!", sagte sie mir und bog um eine weitere Ecke.

Ich war direkt hinter ihr und wäre fast in sie gelaufen, hätten meine Reflexe nicht sofort eingekickt.
Starr stand sie vor mir und seitlich sah ich, dass sie einen überradchten Blick aufgesetzt hatte.
Ich Mund war leicht geöffnet und sie wusste wohl nicht, was sie jetzt sagen sollte.

Ich sah weiter in die Richtung, in die auch Ava sah und erblickte einen ungeduldigen Vincent mit verschränkten Armen.
"Was soll denn so nützlich sein hmm?", fragte er mit hochgezogener Augenbraue und schaute uns beide etwas skeptisch an.

"Ähm, also.... naja.... Ohh ist ja schon spät, ich glaube Beatrice wollte mir noch was zeigen, ich muss dann Mal los", sagte sie panisch, drückte mir die kleine Tasche noch in die Hand und machte sich dann aus dem Staub.
Verwirrt sah ich ihr hinterher und fragte mich, wieso sie nicht einfach sagte, was in der Tasche war.

Ich sah wieder zu Vincent und sein Blick fiel auf die weiße Stofftasche von Ava.
"Willst du mir vielleicht sagen, was in der Tasche ist mi Amore?", fragte er noch immer mit verschränkten Armen und sah mich weiter an.
Ich stellte die anderen beiden Taschen ab und hatte nun nur noch die Stofftasche in der Hand.

"Ich habe selber nicht reingeschaut, habe das irgendwie total vergessen", fing ich an und schaute in die Tasche.
Ich schaute rein und konnte nur schwarz erkennen.
Was soll das denn sein?

Ich fasste den schwarzen Stoff an und versuchte zu fühlen, um was es sich handelte.
Ich fühlte weiter und weiter und dann plötzlich wieder mit sofort klar, um was es sich hier handelte.
Ich musste einmal schwer schlucken und sah dann ganz langsam wieder auf.

In der Tasche befand sich ohne Zweifel ein Shirt von Vincent. Das Material kam mir beim Anfassen sofort bekannt vor und nachdem ich die 2 Knöpfe an den Ärmeln ertastete, war ich mir zu 100% sicher.
Das Problem war, wie ich ihm das erklären sollte?!

"Also?", fragte er und kam auf mich zu.
Er war schon fast in Reichweite der Tasche, da bog die Mutter Oberin um die Ecke.
Sie sah uns erst schweigend an, brach dann jedoch die Stille und sprach Vincent an, "Father ich hätte da noch eine wichtige Information für sie."

Da die Mutter Oberin hinter Vincent um die Ecke kam, sah er sie nicht und dehte sich erst jetzt um.
Ich atmete unbemerkt aus und dankte Gott für seine Hilfe.
"Oder störe ich etwa hier?", fragte sie etwas zögernd und sah uns beide mit ihrem musternend Blick an.

"Oh nein!", sagte ich bevor Vincent überhaupt Luft holen konnte, "ich schaffe das mit den Taschen auch ganz alleine."

Schnell griff ich mir die zwei Taschen auf dem Boden und machte mich schnell aus dem Staub.
In meinem Rücken könnte ich den durchbohren den Blick von Vincent förmlich spüren, war aber froh, dass ich der Situation nachmals entkommen konnte.

Schnell rief ich mir den Weg nochmal ins Gedächtnis und fand das erste mal sofort die Richtige Tür, ohne Hilfe.
Stolz ging ich in den Raum und brachte alle Taschen nacheinander in Vincents Schlafzimmer.
Zufrieden mit meiner Arbeit fragte ich mich nun, was die Mutter Oberin für wichtige Informationen zu sagen hatte.

So neugierig ich auch war, konnte ich leider nicht darüber nachdenken, da ich nun erst einen Plan schmieden musste, wie ich drum herum kam, dass Vincent nichts von dem Inhalt der Tasche erfuhr.

POV Vincent

Meine Seraphina lief schnell den Gang weiter runter und war dann auch schon außer Sichtweite.
Oh mein Engel, du kannst vor mir nichts verheimlichen, ich finde noch raus was in der Tasche ist ...

"Ahem", räusperte sich nun die Mutter Oberin und sah mich mit einer hochgezogenen Augenbrauche an.
Ich sah sie nun aufmerksam an und bat sie fortzufahren.
"Der Papst wird bald eintreffen, um mit der jungen Frau zu sprechen. Allerdings gab es wohl eine Planänderung. Wir wir nun wissen, arbeitet sie für den Geheimdienst und soll wohl an den OKS übergeben werden", erklärte sie uns fuhr fort, "sie soll hier ebenfalls ausgebildet werden."

Bei dem letzten Teil sah ich sie nun etwas verwirrt an.
"Ausgebildet? Aber ich hatte mit dem Papst doch darüber gesprochen, dass ich nicht möchte, dass sie in Missionen eingesetzt wird", erläuterte ich und sah sie weiter an.
"Nun, sie ist wohl Wertvoller, als der Papst anfangs dachte. Ihre Fähigkeiten sollen ausgesprochen gut sein", sagte sie und sah mich danach eindringlich an.

"Father eine Sache. Ich respektiere es, dass sie nun eure Partnerin ist, jedoch werde ich sie nicht anders behandeln. Ich brauche fähige Kämpferinnen. Sie muss sich ihren Respekt verdienen, wie jede andere Schwester", meinte sie ernst und wartete auf meine Antwort.

"Ich verstehe das", brachte ich nur heraus und war immernoch damit beschäftigt ihre vorherige Aussage zu verdauen.

Meine Seraphina soll solchen Gefahren ausgesetzt werden? So kann ich sie dich gar nicht beschützen!

Die Mutter Oberin verabschiedete sich und zurück blieb nur ich.
Seraphina sollte in den OKS eintreten? Wieso hatte mir der Papst dann nicht von seiner Entscheidung berichtet? Schließlich bin ich der Leiter des OKS und musste somit von solchen Entscheidung erfahren.

Ich schlenderte in Richtung meines Arbeitszimmers, um meinen Engel wegen der Tasche zu fragen, die ich trotz der Neuigkeiten keinesfalls vergessen hatte.
Ich wollte sie ebenfalls von dem baldigen Eintreffen des Papstes unterrichten und sie fragen, ob sie etwas über diesen plötzlichen Wandel wusste.

Sie gehörte dem Geheimdienst an, aber wie konnte der Papst so schnell einen Handel vereinbaren?

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