Kapitel 26

POV Seraphina

Vincent hatte mich zwar gefragt, ob ich schon mit ihm mit nach unten kommen wollte, doch ich entschied mich dazu erstmal oben zu bleiben und alles weitere meiner To-do Liste abzuhaken.

Nachdem er weg war, machte ich es mir auf seiner Couch gemütlich und wählte Alinas Nummer.
Ich war gespannt, was sie schon geregelt hatte und wie Mr. Brenner auf die ganze Sache reagierte.

"Hey Sera!!! Na wie geht es dir so?", ging sie auch fast sofort an ihr Handy.
"Ziemlich gut würde ich sagen", gab ich lächelnd zu und fragte sie ebenfalls, wie es gerade bei ihr lief.
"Hier auch alles super! Hab mich schon gefragt wann du dich meldest hehe", sagte sie und fuhr auch schon fort, "folgendes kann ich dir schonmal mitteilen: deine Versetzung wurde sofort genehmigt. So schnell ging das noch nie! Und ich glaube, dass du mit deiner Vermutung Recht hattest, dass da mehr hinter steckt!"

Überrascht zog ich meine Augenbrauen nach oben.
"Wie meinst du?", fragte ich sofort und war gespannt, was sie noch so zu berichten hatte.
"Unsere Leitung hat wohl irgendwas mit dem Papst am laufen und er will dich quasi übernehmen oder so, genau könnte ich das nicht alles erlauschen, aber mach dich auf ein Gespräch mit dem Papst bereit!", erklärte sie nachdenklich und fügte noch hinzu, dass sie das ganze wohl von Mr. Brenner aufgeschnappt hatte, der wohl ganz und gar nicht erfreut darüber war, dass ich in die Dienste des Papstes überlaufen sollte.

"In die Dienste des Papstes? Soll ich jetzt Nonne werden oder was? Ich gehöre doch zum Geheimdienst ", murmelte ich verwirrt vor mich hin und konnte mich mit dem Gedanken absolut nicht anfreunden.
"Ich weiß es leider nicht Sera. Kannst ja deinen Lover Boy Mal drauf ansprechen, vielleicht weiß er ja was", meinte Alina und musste am Ende ihrer Aussage lachen.

"Hey! Sag niemals wieder Lover Boy! Zu mir bitte den Gefallen, das geht ja gar nicht", fing ich ernst an, konnte ein Lachen gegen Ende jedoch nicht zurück halten.
"Und wie sieht es mit deiner Versetzung aus?", fragte ich sie neugierig und hoffte, dass sie auch nach Spanien kam.

"Leider erstmal nicht. Ich werde noch hier gebraucht", meinte sie seufzend und ich lief meine Schultern etwas hängen.
"Vielleicht dann in Zukunft...", versuchte ich und beide aufzumuntern, was jedoch nur bedingt funktionierte.

Wir redeten noch ein wenig über meine Versetzung und wie das wohl alles geplant war, ehe wir uns auch schon verabschiedeten, da Alina zum Training musste und ich mich auf den Weg nach unten machen wollte.

Gerade als ich fertig war und mich in Richtung Ausgang begeben wollte, klopfte es an der Tür und bevor ich auch nur irgendetwas sagen konnte, wurde sie auch schon aufgerissen.
Herein kam eine strahlende Ava und ein paar Taschen, die in den Händen hatte.

Sie trug eine Art schwarzen Anzug (?) und ich fragte mich, ob das ihre Trainingskleidung war.
"Ich habe ein paar deiner Sachen schon dabei!", sagte sie und stellte die Taschen neben dem Sofa ab.
"Meine Sachen?", fragte ich ein wenig verwirrt und wusste nicht, woher sie ein paar meiner Sachen haben könnte.

"Ouh ja mein Fehler! Father Vincent hat alles arrangiert, dass du jetzt hier hin umziehst und naja das sind deine Sachen aus der Wohnung", sagte sie und deutete dabei auf die Taschen.
"Ja aber ich habe doch noch einen Mietvertrag da am laufen", grübelte ich etwas verwirrt vor mich hin und würde da auch schon unterbrochen, "ist alles geregelt. Komm unten ist noch der Rest!"

Ich folgte Ava und zuckte einfach nur mit den Schultern.
Ist auch oke denke ich, immerhin brauche ich mich dann nicht selber drum kümmern.

"Soo jetzt aber Mal eine Frage", begann Ava und wir liefen nun nebeneinander den Gang entlang, "hast du eigentlich Mal in die Tasche geschaut, die ich dir mitgegeben habe?", fragte sie mich und zog eine Augenbraue nach oben.

Kurz war ich verwirrt, was sie damit überhaupt meinte, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Ich riss meine Augen etwas auf und öffnete meinen Mund.
"Oh Gott! Die habe ich ja ganz vergessen!", flüsterte ich ihr zu und sie verschränkte ihre Arme und musste den Kopf schütteln.

"Man das hab ich extra für dich rausgeschummelt. Hättest du Mal reingeschaut!", schmunzelte sie und lächelte nur.
"Jetzt wird Father Vincent das bestimmt vorher finden", fuhr sie fort und setzte einen Nachdenklichen Blick auf.
"Wie? Was ist da denn drinnen?", fragte ich neugierig und hoffte, dass da nichts drinnen war, dass das Kloster nicht verlassen durfte.

Wir trafen gerade im Eingangsbereich ein, da kam uns Vincent auch schon entgegen.
"Ah wie ich sehe ist Ava schon bei dir gewesen. Ich hoffe es ist in Ordnung,dass ich das so plötzlich ohne dein Einverständnis geregelt habe Seraphina", sagte er und sah mich entschuldigend an.

"Alles in Ordnung, der Mietvertrag wäre sowieso nicht mehr allzulange gegangen", entgegente ich locker und lächelte ein wenig.
Er nickte mir zustimmend zu, wollte was sagen, wurde dann aber von jemandem gerufen.

Er drehte sich zu einer etwas älteren Frau, die etwas kühl drein guckte und ging auf sie zu.
"Hier der gewünschte Bericht Father", sagte sie und gab ihm einen kleinen Stapel Blätter in die Hand.
"Ich danke ihnen Mutter Oberin", sagte er dankend und nickte ihr einmal zu.

Interessiert beobachtete ich die beiden. Ich fragte mich, wie gut die beiden zueinander standen, konnte es aber nicht genau per seh sagen, da ich nicht viel über diese "Mutter Oberin" wusste.

Sie verabschiedete sich kurz und ging dann auch schon weiter in eine andere Richtung.
"Sie wirkt doch wie die böse Stiefmutter oder?", flüsterte mir Ava von der Seite zu und wir mussten beide ein Lachen unterdrücken.

Vincent, der nun wieder bei uns war, sah uns nur fragend an, schüttelte dann aber nur leicht den Kopf und schmunzelte.
"Kann ich den Damen mit den restlichen Sachen noch helfen?", fragte er und würde fast sofort mit einem lauten "Nein!" bin Ava ausgebremst.

"Ich meine neeiiiin. Ist eh nicht mehr so viel und das schaffen wir auch so, außerdem wollte ich Sera noch ein bisschen besser kennenlernen", versuchte Ava die Situation zu entspannen und lächelte etwas zu stark.
Vincent sah sie nur an und warf mir dann einen fragend Blick zu, auf den ich nur mit den Schultern zucken konnte.

"Okay, dann werde ich mich nun einem Telefonat widmen", sagte er und schaute nochmal auf seine Uhr.
"Wenn was ist, dann komm zu mir Seraphina", sagte er und strich mir eine Strähne hinters Ohr.

Wir sahen ihm noch beide hinterher und dann war er auch schon in einem Gang verschwunden.
"Ohh das ist so süß zwischen euch!", grinste Ava und ich sah sie nur etwas rot an und versuchte zu verstecken, wie sehr mich seine kurze Berührung beeinflusste.

Ein wohliger Schauer lief mir über den Rücken und ich spürte noch immer seine leichte Berührung an meiner Ohr, auch wenn er meine Haut nur minimal berührt hatte.

Lange konnte ich jedoch nicht in meiner Gedankenwelt bleiben, da mich Ava da schon weiter nach draußen zog, um den Rest zu holen.

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