Kapitel 23

POV Vincent

Mit einem frechen Grinsen fragte sie mich, ob ich denn etwas über sie herausgefunden hätte.
Ich wusste zu 100%, dass sie meine Antwort auf diese Frage schon längst wusste.
"Du kennst die Antwort auf deine Frage doch schon bereits mein Engel", entgegnete ich ihr also ruhig und sah sie dabei von der Seite an.

"Ich muss zugeben, dass ich ein wenig geschockt war, als ich davon erfahren habe. Es gibt einiges, das privat ist und nicht jeder wissen soll", sagte sie mit zusammengezogenen Augenbrauen und sah mich nun auch an.
Ich legte ihr einen Arm um die Schulter und ließ ihren Kopf auf meiner Schulter ruhen.

POV Seraphina

"Mi Amore, ich hätte niemals nach persönlichen Dingen gesucht. Und schon gar nicht wem gezeigt, falls ich was gefunden hätte. Außerdem würde ich das alles viel lieber von dir selbst hören", versicherte mir Vincent und strich mir durch meine Haare, "Jeder hat eine Vergangenheit und Geheimnisse, das verstehe ich."

Ich war froh, dass er Verständnis für die ganze Sache zeigte und nicht alles hin nahm, wie es ihm befohlen wurde.
"Ich erzähle dir gerne alles was du wissen willst, wenn du mir auch alles von dir erzählst", fing ich an und sah ihm in seine braunen Augen, "eine Art Deal, wenn du verstehst. Natürlich dürfen gewisse Dinge nicht weiter gesagt werden."

Er sah mich mit einem leichten Grinsen an, "ich sehe schon, deine Verhandlungskünste sind nicht schlecht mi Amore."
"Einverstanden", sagte er also, stand auf und reichte mir wieder seine Hand, damit ich aufstehen konnte.

"Noch eine Frage", fing ich an und entschloss mich das Thema jetzt anzusprechen, "wieso hast du mir eigentlich nicht gesagt, dass dein Knutschfleck noch absolut auffällig an meinem Hals zu sehen ist?!"

Mit verschränkten Armen sah ich zu ihm auf und sah sofort, dass er ein Schmunzeln unterdrücken musste.
"Alsoo?", fragte ich ungeduldig erneut und zog eine Augenbraue nach oben.
"Ist mein Zeichen an dir denn wirklich so schlimm mi Amore?", fragte er gekonnt zurück und strich liebevoll über den roten Fleck an meinem Hals.

"Ich finde er steht dir ausgezeichnet. Jeder weiß, dass du mir gehörst", fuhr er fort und seine Aussage war so ernst gemeint, dass ich nichts mehr dazu sagen konnte, sondern nur etwas rot wurde.

Wir gingen weiter durch den Garten und peilten sein Arbeitszimmer wieder an.
Jedoch war ich mir bei der Sache erst sicher, als wir in den altbekannten Gang seines Zimmers stießen, den ich mir schon merken konnte.

Er öffnete die Tür und ließ mir den Vortritt. Nachdem ich das Zimmer betrat und mich wieder auf die Couch gesetzt hatte, trat er auch endlich ein und schloss die Tür wieder hinter sich.

Er setzte sich ebenfalls auf die Couch neben mich und zog mich an der Hüfte zu sich, damit ich ihm ganz nah war.

"Magst du mir dann etwas mehr über dich erzählen?", fragte er charmant und sah mich interessiert an.
Ich lächelte nach seiner Geste und begann zu erzählen, "mein Name ist Seraphina und ich bin 25 Jahre alt. Ich komme aus Deutschland und habe mein Abitur mit 1,5 abgeschlossen. Danach bin ich relativ schnell zum Geheimdienst gewechselt wo ich jetzt auch arbeite."

"Mein Engel ist also sehr schlau, hübsch und jung", gab er nur mit einem Lächeln von sich und sah mich liebevoll an.

Egal was er tat, jedes Mal wenn er so liebevoll war, dann klopfte mein Herz schneller und ich verlor mich in seinen tief-braunen Augen.
Ohne darüber nachzudenken reckte ich mich zu ihm nach oben und küsste ihn sanft auf seine Lippen.

Ungeduldig zog er mich auf seinen Schoß, sodass ich meine Beine auf der Couch abstützen konnte und er mich an meinem Rücken näher zu sich schob.
"Seraphina", flüsterte er nach dem Kuss und sah mich wieder an. Unsere Nasenspitzen förmlich kurz vor dem berühren.

Ich umarmte ihn und schlung meine schmalen Arme um seinen Körper.
"Ich bin froh, dass ich dich gefunden habe", flüsterte ich ihm zu und er umarmte mich etwas fester.
"Mi Amore du bist das Beste, das mit jeh passiert ist", sagte er liebevoll und ich setzte mich auf seinem Schoß wieder zurück, sodass ich ihn wieder ansehen konnte.

"Willst du noch was wissen?", fragte ich mit einem lächeln und ich war mir sicher, dass ich nach meinem kleinen Geständnis rot angelaufen war.

"Nur das, was du erzählen möchtest", erwiederte er und zeichnete mit seinen Fingerspitzen kleine Muster auf meinem Rücken.

"Oke mal sehen, ich habe im Agenten Programm als Beste von meinem Jahresgang abgeschnitten und mein Deckname ist Agent 4. Ich habe sehr strenge Eltern und komme mit ihnen nicht sehr gut klar. Gerade lief alles gut, aber meine Eltern sind keine Fans von Tattoos und naja deswegen hatte ich anfangs so Panik", erklärte ich ihm und kratzte mir verlegen den Nacken.

"Das mit deiner Familie tut mir sehr leid Seraphina", sagte Vincent und sah mich etwas traurig an.
"Naja nichts womit ich nicht umgehen könnte. Außerdem ist es ja nicht nur ein Tattoo richtig?", entgegnete ich und sah ihn weiterhin an.

"Mi Amore, wenn ich dir von meiner Vergangenheit erzähle, dann denke bitte nicht schlecht von mir... ich weiß, dass ich viele Fehler in meinem Leben gemacht habe", fing Vincent langsam an und sah mich etwas unsicher an.

"Vergangenheit bleibt Vergangenheit. Zählt nicht nur das hier und jetzt?", fragte ich ihn und lächelte sanft.

Ich dachte schon, dass er gleich weinen würde, doch entweder täuschte ich mich nur enorm oder er konnte den Drang zu weinen verdrängen.
Er zog mich in eine lange Umarmung und flüsterte mir ein leises "Danke" zu.

Ich nahm sein Gesicht in meine Hände, als er sich wieder aus der Umarmung löste und gab ihm erneut einen Kuss, den er sofort erwiederte.

Ich sah mich wieder an und räusperte sich, "mein Name ist Vincent und ich bin 45 Jahre alt. Ich habe früher in Kartells gearbeitet und wurde auch schnell zum Vollstrecker befördert. Aus dieser Zeit stammen auch meine Tattoos... ich habe erst danach das Licht gefunden."

Er sah mich ein wenig traurig an und fuhr fort, "ich habe mich dazu entschieden Gott zu dienen und dem OKS. Ich war darauf vorbereitet Buße zu tun und wusste, dass ich niemals gut genug sein werde, doch dann bekam ich das Symbol. Ich bekam dich."

Liebevoll strich er mir über die Wange, "mein wunderschöner Engel. Du bist meine Erlösung und dank dir habe ich endlich wieder einen Sinn, eine Bestimmung", beendete er seine Geschichte.

Bei seinen Worten stockte mir immer mehr der Atem. Ich sah ihn mit großen Augen an und mein Mund stand leicht offen.
Ich seine Erlösung?

Seine Geschichte überraschte mich mehr, als ich dachte hatte und ich wusste erstmal nicht, was ich sagen sollte.
"Es tut mir leid, falls ich damit zu weit gegangen bin... Es tut mir leid mein Engel", sagte Vincent und ihm lief nun doch eine Träne über die Wange.

"Ich bin einfach so froh dich zu haben", gestand er weiter und nahm mein Gesicht in seine Hände.

Mein Körper fühlte sich unglaublich heiß an und ich wusste nicht genau, ob es absolut unpassend war von der ganzen Sache so nass zu werden.
Ich musste schwer schlucken und versank wieder in seinen Augen, die mich flehend ansahen.

Mein Verstand hatte sich sowieso schon verabschiedet, also handelte ich einfach anhand meiner Gefühle und küsste Vincent mit so viel Leidenschaft wie möglich.
Er küsste sofort zurück und hob mich hoch. Sofort schlungen sich meine Beine um seine Hüffe und ich konnte seine Erregung deutlich durch seine Hose spüren.

Ein leises Stöhnen konnte ich dabei nicht unterdrücken und ich griff in seine grauen Haare, die unglaublich weich waren.
Ich wusste nicht wieso, aber ich liebte seine abgöttisch.

Er trug mich weiter in sein Zimmer und schloss die Tür mit einem geschickten Tritt seines Fußes wieder.

Es ließ mich auf sein Bett fallen und stützte sich nun wieder über mich ab.
Schwer atmend starrten wir uns beide an und ich bekam sofort ein Flashback an unser erstes Mal.

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