Kapitel 14

POV Vincent

Die Reise zum Vatikan kostete mich dank des schnellen Flugs nur einige Stunden und als ich endlich angekommen war, ging die Sonne auch langsam unter.
Ich ging zu einem Eingang, der mit einem Tor verschlossen war und berichtete der Wache von meiner Ankunft.
Einige Zeit später wurde ich auch schon herein gebeten und machte mich auf den Weg zu dem Arbeitszimmer des Papstes, da man mich dort schon erwartete.

Ich klopfte an und wurde von Duretti herein gebeten.
"Vincent wie schön sie zu sehen! Setzen sie sich doch bitte", winkte mich der Papst zu sich in den Raum.
"Eure Heiligkeit", sagte ich, bevor ich mich auf den Stuhl setzte und er nickte mir zu.
"Es ist also wahr, sie haben eure Symbolpartnerin gefunden?", fragte mich der Papst lächelnd und ich nickte auf seine Frage hin.

"Durch einen Zufall ja, aber ich weiß diese glückliche Fügung zu schätzen", vergewisserte ich ihm und schob meine Brille ein Stück nach oben.
"Sehr schön. Wie ist sie? Ich würde sie auch gerne bald persönlich treffen", erklärte er freudig und kramte in ein paar Unterlagen herum.

"Ihr Name ist Seraphina und vielleicht könnte man ja ein Treffen arrangieren? Vielleicht bei uns im heiligen Kloster?", fragte ich und wollte auf keinen Fall, dass Seraphina ohne mich zum Vatikan musste.
Die vielen Blicke die sie erregen würde und man wusste ja nie, was in den Köpfen der Kardinäle vor ging.

"Nun gut, das hört sich nach einer weisen Entscheidung an. Dann kann ich die junge Kriegernonne auch mal richtig kennenlernen", stimmte Duretti zu und ich merkte erst jetzt, dass ich meinen Atem angehalten hatte.

"Seraphina also... und ihr Nachname?"
Etwas überrascht über seine Frage schaute ich ihn verwirrt an.
"Nachname?", wiederholte ich.

"Kein Problem, die junge Camila kann mir bestimmt trotzdem eine Akte über deine Seraphina anlegen", nickte der Papst nun und bereitete ein Dokument vor, dass seine Bitte vermittelte, adressiert an Schwester Camila.
"Deine Seraphina"... wie ich doch nur diesen Klang liebte!

Nickend nahm ich den Umschlag an und war schon dabei zu gehen, als Duretti erneut sprach, "Vincent ich glaube, dass Gott uns damit eine Botschaft senden will. Pass gut auf Seraphina auf, ich glaube, dass sie noch sehr wichtig sein wird."
"Natürlich Vater", entgegnete ich und dachte über seine Worte nach.

Ich würde immer über meinen Engel wachen!
Und ich hoffte stark, dass ich sie bei meiner Rückkehr überreden konnte bei mir zu bleiben.

x

Erschöpft ließ ich mich in meinem zugeteilten Zimmer auf die Kante meines Bettes sinken und strich mir seufzend durch die Haare.
Aus meinem Gepäck zog ich einen Umschlag, den mir Schwester Beatrice mitgegeben hatte.
Ich bat sie extra darum aus den alten Schriften alle Infos zum Thema Symbolpartner rauszusuchen, um mich besser informieren zu können.

Ich selbst hatte auch schon einiges nachgeschlagen, doch trotzdem gab es viele Lücken.
Mein Ziel war es so viel wie möglich herausfinden, um Seraphina das alles besser erklären zu können.

POV Seraphina

Der nächste Tag war nicht weniger hektisch. Alina und ich teilten der Zentrale alle wichtigen Details mit und redeten über die Umsetzung des Plans sowie den Zeitraum, indem wir zuschlagen mussten.
Das Ein- und Ausgänge waren eine Sache, doch ging es hierbei vor allem um den Fakt, dass wir die "Attentäter-Gruppe" rechtzeitig ausschalteten, bevor sie irgendeinen Schaden anrichten konnten und bevor die Polizei ankam.

Polizei mussten wir so gut wie immer einplanen und es war wichtig unentdeckt davon zu kommen, um unsere Operation nicht auffliegen zu lassen.

"Komisch dass eine "Attentäter-Gruppe" in ein Labor einbrechen will, um Gegenstände zu stehlen oder?", fragte ich Alina etwas nachdenklich, nachdem ich mir den Anfangsbericht nochmal durchlas.
Eine Gruppe, die für Attentate bekannt war, soll also nun in ein Labor einbrechen?

"Muss wohl was besonderes sein, was sich in diesem Labor befindet", erwiederte Alina schulternzuckend und lehnte sich auf der Couch zurück.

x

Den halben Tag waren wir wie verrückt am Weiterplanen gewesen und hatten einige Anrufe der Zentrale entgegen nehmen müssen, um unsere Vorgehensweise zu erleutern.
Anscheinend war dieser Auftrag für den Geheimdienst ziemlich wichtig, andernfalls würden sie sich nicht so sehr für diesen Fall interessieren.

Ich war überzeugt, dass da mehr hinter steckte, als sie uns über den Fall berichteten. Den Kopf darüber zerbrechen wollte ich mir jedoch nicht, sondern beließ es einfach bei den mir bekannten Details.

Am späten Nachmittag waren wir also endlich mit allem fertig und wussten, dass wir morgen Abend loslegen konnten.

"Wie wäre es mit ein wenig Strand?", fragte mich Alina mit einem Grinsen und nickte in Richtung Strand.
"Aber sowas von!", entgegente ich und schon waren wir unterwegs.

Auf dem Weg nach unten wehte eine leichte Brise und es war nicht mehr ganz so heiß, wie vor ein paar Stunden.
Mit einem großen Strandtuch unter dem Arm blickte ich zum Strand, der relativ verlassen war.
Es gab nur vereinzelt Leute, die sich auch dazu entschlossen hatten sich jetzt nochmal an den Strand zu setzen.

Wir entschieden uns für einen Platz weiter hinten und machten es uns auf der Stranddecke gemütlich.
"Alsooo, erzähl doch Mal ein bisschen mehr über deinen mysteriösen Prince Charming", begann Alina neugierig und wackelte mit ihren Augenbrauen.

Lachend schlug ich ihr leicht gegen die Schulter, woraufhin sie mich gespielt empört ansah und sich ihre Schulter rieb.
"Ahhh sie hat mich geschlagen, hilfeee!", rief sie daraufhin auch schon und tat so, als würde sie nun sterben müssen.
"Alles klar Karen, beruhig dich mal", lachte ich weiter, woraufhin sie auch mit einstimmte.

"Ich habe doch schon alles erzählt", sagte ich nun und blickte auf die sanften Wellen des Meeres.
"Wie sieht er denn so aus?", fragte sie nachdenklich und meinte noch, "ich glaube, dass du mir nie richtig beschreiben hast, wie er genau aussieht."

"Er ist um einiges größer als ich", fing ich an und wurde auch schon unterbrochen, "bruhhh, also bitte. Das ist auch echt nicht schwer du Zwerg!"
Alina lag lachend neben mir und ich warf ihr nur einen bösen Blick zu.
"Was denn? Mit deinen 1,60 ist es auch nicht schwer kleiner zu sein", lachte sie schulternzuckend und ich musste daraufhin schmunzeln.

"Ist ja gut!", lachte ich nun auch und fuhr fort, " er trägt eine Brille und hat längere graue Haare, die perfekt gestylt sind und einen leichten Bart. Er trägt immer einen schwarzen Anzug und er versteckt unter seinen Ärmeln extrem heiße Tattoos!"

Mit einem Lächeln beschreib ich Vincent so genau wie möglich und spürte dabei ein leichtes Stechen in meinem linken Brustbereich.

"Ich fühle immer so ein Stechen im Herzen, wenn er nicht da ist", sagte ich nun leicht traurig und legte meine Hand über mein Herz.
Mitfühlend sah mich Alina an und strich mir über den Rücken, da wir nun auf dem Strandtuch saßen, um den Sonnenuntergang besser zu sehen.

"Hey du siehst ihn doch bald wieder. Außerdem liegt das bestimmt mit eurem Symbol zusammen. Er fühlt das bestimmt auch", sagte sie aufmunternd in meine Richtung und ich musste ihr versprechen auch mehr über dieses Symbol zu erzählen, sobald ich mehr wusste.

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