Kapitel 55

"JOLENE!" Rief mir eine maskuline Stimme hinter her bevor ich von einem schweren Gewicht zur Seite gestoßen wurde.
Mein Kopf knallte auf den Asphalt und Xavier lag schwer atmend über mir.
Mein Mund war trocken und ich konnte mich nicht bewegen.
Sein Brustkorb fiel auf und ab und er schloss sich für kurze Zeit die Augen.
"Du- du hast geredet?" Sprach ich aufgewühlt, was deswegen eher nach einer Frage klang. Meine Stimme zitterte durch den Schockzustand in dem ich war.
Xavier öffnete langsam wieder seine Augen und schluckte bevor er leicht nickte. Er stellte sich mühsam auf und zog mich vorsichtig wieder auf meine Beine. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich wirklich sprachlos.
Das Auto war einfach weitergefahren und in meinem Kopf drehte sich alles.
Obwohl ich gerade fast überfahren worden wäre, war für mich das schockierendste das Xavier geredet hatte.

Wir blieben beide vor meiner Haustür stehen und eine ohrenbetäubende Stille umgab uns.
"Du blutest." Sagte er leise und fasste an meine Schläfe. Ich konnte ihm nicht antworten, zu paralysiert von seiner tiefen und zugleich samtigen Stimme.
Erste Tränen rollten mir meine Wange runter, bevor ich anfing hysterisch zu weinen. Meine Knie gaben nach und Xavier musste mich stützen.
Mein ganzer Körper fühlte sich an, wie als hätte man meine ganze Energie ausgesaugt.
"Ich bring dich jetzt in ein Krankenhaus, okey?" Fragte er mich sanft, doch ich konnte ihm nicht antworten.
Meine Sicht verschwamm als Xavier eine Nummer wählte.
Ich bekam nicht wirklich viel mit, denn mein Kopf fing an immer schwerer zu werden.
Es waren nur noch Bruchteile die ich wahrnahm.
Das stärkste war Xaviers Präsenz. Sein Duft und seine Körperwärme als er mich trug.
Seine panische Stimme als er immer wieder dieselben Wörter wiederholte.
'Nicht einschlafen Jolene.'
Doch es war schwerer als gedacht meine Augen aufzuhalten.
Xaviers Gesichtsausdruck war angespannt und einzelne Tränen rollten mir meine Wange runter obwohl ich nicht mal realisierte, dass ich weinte.

Wir stiegen aus dem Auto und die Szenerie wechselte.
Weiße Wände und der starke Duft von Desinfektionsmittel.
Ich hörte mehrere Stimmen gleichzeitig, doch konnte sie nicht zuordnen.
Xaviers Körperwärme verließ mich und die Willenskraft meine Augen aufzuhalten auch.

Ich erwachte zu einem unerträglichen Piepsen, was meine Kopfschmerzen verschlimmerte.
Meine Augen wanderten durch den Raum. Ein Krankenhauszimmer.
"Hey, du bist wach." Kam es erleichtert neben mir und ich sah zu Xavier, der sofort von seinem Sitz aufschoss.
Nichts als Verwirrung machte sich in meinem Kopf breit.
Die Tür des Zimmers wurde geöffnet und ein Arzt trat ein.
"Ich bin Doktor Dunham." Stellte er sich vor. "Wie geht es ihnen Mrs. Richards?" Fragte er mich dann mit einem sympathischen Lächeln.
"Krieg ich etwas zu trinken?" Fragte ich stattdessen heiser.
Xavier reichte mir sofort ein Glas Wasser, was ich mit großen Schlucken trank.
"Ich habe Kopfschmerzen." Antwortete ich dem Doktor dann schwach. Er nickte.
"Sie haben eine leichte Gehirnerschütterung und haben für ein paar Minuten Ihr Bewusstsein verloren." Erklärte er emphatisch.
Ich blickte fragend zu Xavier, der über mein Haar strich.
"Erinnern Sie sich daran was passiert ist?" Fragte mich der Arzt und ich schüttelte leicht meinen Kopf.
"Nur an Bruchteile." Gab ich von mir doch nahm meine Augen nicht von Xavier. Es war alles so surreal. Wie ein Traum, der sich jeden Moment in Luft auflösen würde.
"Mhm, neben ihrem Bett liegen Tabletten gegen die Kopfschmerzen. Wir werden Sie heute Nacht noch hierbehalten und beobachten, falls alles glattläuft können Sie morgen schon gehen." Sprach Doktor Dunham bevor er das Zimmer verließ.

Zwischen Xavier und mir breitete sich Stille aus als er mir wieder ein Glas Wasser füllte und eine Tablette überreichte.
"Hier." Flüsterte er und half mir mich aufzusetzen.
Nachdem ich die Tablette eingeschmissen und es mit Wasser runtergespült hatte, sah ich zu ihm.
Seine Haut war ziemlich blass und er hatte ein Verband um seine linke Hand, die ich in meine nahm.
"Also ist jetzt Schluss mit der Bestrafung?" Fragte ich ihn leise und fixierte mein Blick auf seine verletzte Hand.
"Scheint so." Sagte er ebenso leise und setzte sich zu mir.
"Ich wurde zwar fast von einem Auto zu Matsch gefahren aber für, dass das du jetzt redest, hat es sich gelohnt." Gab ich von mir um die Stimmung etwas zu lockern. Was aber total nachhinten losging.
Ein gequälter Ausdruck machte sich auf seinem Gesicht breit.
"Sag sowas nicht." Sagte er und strich über meine Wange.
"Ich wüsste nicht was ich tun würde, wenn-, wenn du-" Er konnte den Satz nicht beenden und schloss fest seine Augen als er seinen Kopf schüttelte.
Ich strich ihm sanft über seinen Oberarm. Gott, ich bin so ein Idiot.
Er öffnete bei meiner Berührung wieder seine Augen, die glasig waren.
"Ich liebe dich Jolene." Sprach er und meine Welt schien für einen Moment stehen zu bleiben.
Ein wärmendes Gefühl breitete sich in meinem ganzen Körper aus und ich konnte die Tränen nicht zurückhalten. "Ich weiß." Antwortete ich nur und wischte die Tränen wieder weg, weshalb er kurz auflachte und dann seine Lippen auf meine legte.
"Ich liebe dich auch." Sagte ich mit einer etwas kratzigen Stimme nachdem wir uns von dem Kuss gelöst hatten.
"Ich weiß." Wiederholte er meine Worte von vorhin und ein warmes Lächeln schmückte sein Gesicht.

I LOVE YOU ALL BITCHACHOS. ♡

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