Kapitel 29

Es klopfte bereits seit sechs Minuten an der Tür und weil das nicht reichte klingelte nun auch mein Handy.
Wir hatten es 5 Uhr morgens an einem verdammten Sonntag!
Als ich Xaviers Namen auf dem Bildschirm sah, schleppte ich mich schließlich müde zur Türe.
Er stand bereits hellwach und mit einem Lächeln im Hausflur. "Was machst du hier? Alles okey?" Fragte ich und gähnte erst mal. Er nickte und zeigte dann raus. "Du willst jetzt rausgehen?" Er nickte wieder.
Ich schüttelte meinen Kopf und ließ ihn rein. "Du hast dir 5 Uhr morgens für das Date rausgesucht?" Fragte ich nochmal ungläubig und er grinste schelmisch.
Wäre er nicht so süß, hätte ich ihn schon aus der Wohnung gekickt.

Während ich mich umzog und fertigmachte, wartete er im Wohnzimmer auf mich.
Immer noch müde trottete ich zu ihm. "Wir können gehen." Sagte ich und gähnte noch einmal.
Voller Energie nahm er meine Hand und lief mit mir aus der Wohnung.
Als er bei der fünften Treppenstufe sah wie müde ich war und keine kraft zum Laufen hatte, blieb er stehen.
Ich sah ihn fragend an bevor er mich per Brautstyle hochnahm und mit mir in seinen Armen die restlichen Stufen runter lief.
Mein Kopf lehnte an seiner Brust und meine Augen schlossen sich wieder. Warum kann nicht meine Bettwäsche nach ihm riechen?
Ich spürte wie er mich in ein Auto reinsetzte und öffnete langsam meine Augen. Als ich meine Umgebung warnahm weiteten sie sich. "Nein!" Gab ich ungläubig von mir und schlug meine Hand vor meinen Mund. Mit einer Hand strich ich über den Autositz und sah dann zu Xavier. "Du hast einen Oldtimer Mustang Cabrio gemietet?!" Fragte ich schockiert und glücklich zu gleich. Er nickte grinsend und startete den Wagen.
Ein riesiges Lächeln schmückte mein Gesicht als ich mich anschnallte und dann nach hinten lehnte. Meinetwegen könnte er mich jeder Zeit wecken, wenn es heißt ich darf in meinem Traumauto mitfahren. Glücklich, sah ich aus dem Auto zu den vorbeihuschenden Bäumen und Häusern. Die Müdigkeit war wie weggeblasen.
Mein Blick wanderte zu Xavier, der mich immer mal wieder kurz ansah und anfing zu lächeln. Ich lehnte mich etwas vor und drückte ihm einen Kuss auf seine Wange, weshalb sein Lächeln noch breiter wurde.

Nach einiger Zeit schaltete er eine Musik Box an, die er im Auto liegen hatte. 'Stop the World I wanna get Off with you' von den Arctic Monkeys blies aus den Hörern und ich fing vor Glück an zu lachen. "Oh Gott." Gab ich von mir und hielt meine Wangen, weil die sich aus irgendeinem Grund erhitzten. Er sah kurz mit einem warmen Lächeln zu mir, nahm dann eine Hand von meiner Wange und verhakte unsere Finger.
Mit meiner Hand in seiner fuhr er weiter.

Die Zeit verging wie im Flug und irgendwann sah ich nichts als nur Bäume und das Meer.
Der Wagen hielt an der Küste und Xavier stieg aus dem Auto, was ich imitierte, obwohl er mir gerade die Autotür aufmachen wollte.
Er sah mich beleidigt an, weil ich alleine ausgestiegen war und ich grinste nur.
Aus dem Kofferraum, nahm er eine dünne Decke und führte mich dann an meiner Hand vor das Auto und wir setzten uns auf die Motorhaube.
Die Decke legte er über meine Schultern, weil es etwas kühl war.
Ich bedankte mich und sah dann zu ihm, während er seine Uhr checkte. "Und wir sind hier, weil?" Fragte ich. Er hielt kurz einen Finger hoch um mir 'Einen Moment' zu signalisieren. Dann biss er sich kurz in die Unterlippe und zeigte schließlich nach vorne.
Langsam, breitete sich ein Lächeln in meinem Gesicht aus und ich lehnte meinen Kopf an Xaviers Schulter als wir gemeinsam den Sonnenaufgang bewunderten.

Als die Show vorbei war, drehte ich mit meiner Hand Xaviers Kopf leicht zu mir und gab ihm einen Kuss auf seine Lippen. Seine Mundwinkel zuckten nach oben und bevor wir wieder ins Auto stiegen, küsste er mich nochmal.

Wir fuhren weiter und Lieder von den Arctic Monkeys begleiteten uns dabei. Irgendwann tippte Xavier mich  an und rieb sich seinen Bauch während er mich fragend ansah. Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf. "Ich sag dir dann, wenn ich Hunger hab." Antwortete ich und er nickte.

Als ich auf die Uhr sah hatten wir es bereits 8 Uhr.
Nach weiteren 30 Minuten hielt er dann an einer Brücke an, auf der mehrere Männer mit Ausrüstung standen. Verwirrt blickte ich zu Xavier, na ja ich wollte zu Xavier blicken aber er saß nicht mehr im Auto.
An meiner Seite ging die Tür auf und Xavier stand mit einem triumphierenden Grinsen da.
Ich schüttelte lächelnd meinen Kopf und stieg aus.
Die Männer begrüßten uns und stellten sich vor als wir bei ihnen standen. "Und seid ihr schon aufgeregt?" Fragte Milo. Ich sah ihn nur verwirrt an. "Oh sie weiß es noch nicht?" Fragte er dann an Xavier gewendet, der seinen Kopf schüttelte. Milo fing an zu grinsen während die anderen Männer die Ausrüstungen holten. "Ihr springt gleich von der Brücke." Sagte er dann und ich sah mit geweiteten Augen zu Xavier, der kurz auflachte.

Milo erklärte uns alles als er die Bungee Seile an uns festmachte. Xavier und ich würden beide zusammen springen. "Oh Gott ich piss mich gleich ein." Murmelte ich unter meinem Atem, was Xavier wohl gehört hatte, weil er anfing zu lachen. "Wenn ihr unten seid holen wir euch auf das kleine Boot okey?" Wiederholte Milo nochmal. Wir nickten und ich atmete nochmal durch als ich nach unten sah. Es waren 200 Meter bis zum Wasser. Ich legte meine Arme um Xavier und drückte ihn. "Wieso wollte ich sowas nur machen?" Fragte ich mich selber. Xavier lachte wieder und legte seine Arme ebenfalls um mich. "Auf drei?" Fragte ich ihn und mein Herz war mir bereits in die Hose gerutscht. Er nickte. "1... 2 ...3 " Zählte ich extra langsam und dann ließen wir uns fallen. Ich drückte Xavier noch enger als wir fielen und merkte erst das ich geschrien hatte als wir unten ankamen und auf- und absprangen. Mein Hals war ganz trocken als ich vor Freude anfing zu lachen. Xavier stimmte mit ein und so baumelten wir dann etwas über dem Wasser.

Als das vorbei war, holten uns zwei Männer auf ein kleines Boot und fuhren uns zum Ufer.

"Zum Glück habe ich nichts gegessen." Sagte ich als wir wieder im Auto saßen.
Ich schloss meine Augen und spielte den Sprung immer wieder in meinen Gedanken ab. Mein Herz schlug immer noch schneller und der Adrenalinkick hatte noch nicht nachgelassen. Xavier lachte auf und schüttelte sich amüsiert den Kopf.
So ungefähr um 10 Uhr bekam ich Hunger und sagte Xavier Bescheid.

Er hielt an einem Rastplatz und wir stiegen aus. Während ich mich bereits an einen Holztisch setzte, holte Xavier einen Picknick Korb aus dem Kofferraum.
Er legte wieder die dünne Decke um meine Schultern und setzte sich mir gegenüber.
Das Wasser lief mir im Mund zusammen. Er hatte Sandwiches, Kaffee, Orangensaft und Obst dabei.

Nachdem wir gegessen hatten, stiegen wir wieder ins Auto. "Also was jetzt?" Fragte ich ihn und schnallte mich an. Was hatte ich sonst noch auf die Liste geschrieben? "Schauen wir jetzt ein Film?" Fragte ich dann nach ein paar Überlegungen. Er schüttelte sich lächelnd den Kopf und schaltete die Box an.
'Old Yellow Bricks' lief und ich summte mit während ich raus sah.
Langsam näherten wir uns wieder der Zivilisation als wir in die Richtung einer kleineren Stadt fuhren.

Xavier parkte den Wagen an einer Seitenstraße und wir liefen durch die Fußgängerzone.
Da es Sonntag war, hatten nur Cafés, Restaurants und Eisdielen offen.
Auf den Straßen waren kleinere Stände und es ähnelte einem Bazar. Xavier hielt meine Hand und führte mich aufgeregt zu einem Mann der Karikaturen von Personen zeichnete. Im Moment zeichnete er ein kleines Mädchen mit einem Lolli in ihrer Hand ab. Als er fertig war, durften wir uns auf die Stühle setzen. Ich überlegte mir eine Pose und entschied mich einfach Xavier einen Kuss an seine Wange zu geben. "Ich hoffe du weißt das du das ganze Bild lang so sitzen musst?" Fragte der Maler amüsiert. "Ich weiß, gerade deshalb ja." Antwortete ich und er fing an zu lachen.
Xaviers Mundwinkel zogen sich zu einem Lächeln als wir abgezeichnet wurden. Am Ende bezahlte Xavier den Maler und überreichte mir das Bild. Ein Lächeln schmückte mein Gesicht als ich es ansah. Wir hatten beide riesige Köpfe und kleine Körper. Xavier hatte ein übernatürlich großes Lächeln auf dem Bild und ich fing an zu lachen.

Während Xavier uns Eis holte bewunderte ich an einem Schmuckstand die Handgefertigten Ketten und Armbänder. Er überreichte mir die Eistüte und ich fing an zu grinsen. Er hatte mich nicht mal nach der Eissorte gefragt die ich wollte und hatte mir Schokoladeneis geholt. Meine Lieblingssorte. Er selber hatte eins mit Vanille.
Xavier nickte zu den Ketten und ich schüttelte meinen Kopf. "Ich brauch keine." Sagte ich. Ich hatte eh schon ein schlechtes Gewissen, weil er für das Date wahrscheinlich ein Vermögen ausgegeben hatte.
Er rollte seine Augen und suchte mir eine Kette raus. "Xavier Nein." Schimpfte ich ihn. Doch er ignorierte mich und hielt mir eine Kette hin. Ich schüttelte meinen Kopf und er legte sie seufzend wieder hin. "Gehen wir weiter?" Fragte ich und schleckte mein Eis. Er schüttelte sich den Kopf und sah weiter auf den Schmuck. "Xavier ich will keine Kette." Sagte ich ernst. Doch er ignorierte mich und fing an zu Lächeln als er ein Armband in die Hand nahm. Es war ein zweifach gewickeltes weißes Armband in dem Türkise Amethyst Edelsteine und ein Unendlichkeitszeichen eingearbeitet waren. Ich seufzte. "Xavier lass es."
Meine Aussage geriet auf taube Ohren als er das Armband bezahlte.
Dann drehte er sich mit einem Lächeln zu mir, nahm meine Hand in seine und zog mir das Armband an.
Dieser übertrieben süße Vollidiot... Meine Mundwinkel zuckten nach oben. "Dankeschön." Gab ich schließlich von mir.
Sein Lächeln wurde größer und ich stellte mich auf meine Zehenspitzen um ihm ein Kuss zu geben.
Er nahm wieder meine Hand in seine und wir liefen weiter. "Jetzt ist dein Eis geschmolzen." Sagte ich und sah ihn wehmütig an. Er zuckte mit den Schultern und lächelte zufrieden, als er das Armband an meinem Handgelenk ansah.

Unser nächster Halt war dann an einem Stand an dem man sich Henna-Tattoos machen lassen konnte.
"Okey, wir lassen uns tätowieren aber der andere darf nicht wissen was." Erklärte ich aufgeregt.
Ich hatte bereits eine Idee was ich wollte. Und nein es ist nicht Xaviers Name. Ich bin kreativer als das.

"Fertig?" Fragte ich ihn und er nickte. Wir hatten beide unsere Handgelenke als Stelle herausgesucht und das Henna war noch darauf, weil es erst mal einwirken musste.
"Auf drei?" Nachdem er genickt hatte zählte ich und wir zeigten gleichzeitig die Tattoos. Kaum hatte ich seines gesehen fing ich an zu lachen. Er hatte sich ein kleines Nashorn als Motiv herausgesucht, weil ich mal gesagt hatte, dass ich die süß finde. Er stimmte mit ein und fuhr sich durch die Haare. Dann sah er sich mein Tattoo an. Ich hatte die Symbole unserer Sternzeichen ausgesucht. Ein Lächeln schmückte sein Gesicht als er es musterte.

Nachdem wir etwas Essen waren saßen wir wieder im Auto.
Es war bereits dunkel und ich war todmüde, obwohl wir es erst 20:00 Uhr hatten.

Langsam, schlossen sich meine Augen und bevor ich einschlief spürte ich wie Xavier meine Hand in seine nahm und einen leichten Kuss draufdrückte.

Ich wurde leicht wach geschüttelt. "Hmmm?" Gab ich nur von mir und meine Augen flatterten auf. Wir saßen noch im Auto und Xavier nickte nach vorne. Mein Blick wanderte von ihm nach draußen.
Wir waren in einem Autokino. Um genau zu sein waren wir in dem Autokino in San Francisco, welches seit einem Jahr geschlossen war. Ich sah ihn fragend an, wobei er lächelte. Er überreichte mir Kopfhörer und mit zusammen gezogenen Augenbrauen machte ich sie dran. Plötzlich ertönte die Anfangsmusik von einem Film und mein Kopf schnappte zu der riesigen Leinwand vor uns. Meine Mundwinkel zogen sich zu einem Lächeln und ich schüttelte ungläubig meinen Kopf. Der Vorspann des Filmes lief und mit einem Grinsen drehte ich mich zu Xavier. "Fluch der Karibik?" Fragte ich erstaunt. Er nickte lächelnd und gab mir einen Kuss auf meine Lippen, bevor er mir eine Tüte mit Skittles und Kitkat Peanutbutter überreichte.
Oh Gott, ich werde diesen Jungen nie in meinem ganzen Leben gehen lassen.

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