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"Kommst du?", fragte Mark aus dem Flur werdend ich in meine Schuhe stieg. Mittlerweile hatte ich mich an ihn und dem ganzen klim bim gewöhnt. Jess und Odeo waren oft nicht da, was hieß das ich mut Mark in der Bude allein Run hing."Ja ja", murmelte ich. "Ja ja heißt Leck mich am arsch", gab er lachend und öffnete die Tür. "Kann ich so gehn?", sagte ich und trat in den Gang. Ich trug ein Knielanges Kleid aus weißer Spitze. "Wow, du siehst super aus". Ich lief rot an und ging an ihm vorbei ins Treppenhaus. "Danke". Er lächelte freundlich und schloss die Tür. "Und bist du aufgeregt?", fragte er und spielte mit dem Schlüssel in seiner Hand. "Soll das ein Scherz sein? Ich strebe vor Aufregung", antwortete ich und ließ eine Hand unterm gehn über das Geländer gleiten. "Das wird schon. Sie werden dich mit Sicherheit nicht fressen. Und außerdem musst du heute nur den Vertrag unterschrieben", laberte er vor sich hin. In Gedanken war ich weit weg und nickte abwesend. Meine Schritte hallten auf den Fließen wieder. "Diese Schuhe schauen gefährlich aus.", hagte er nach und riss mich aus meinen Gedanken. "Was?", fragte ich verwirrt. Er wiederholte seinen Satz. "Achso Naja". Wieder flogen meine Gedanken weit weg. Schweigend gingen wir nebeneinander her bis wir vor der Tür des Theaters standen. Stumm hielt er mir die Tür auf und schloss sie gleich wieder hinter sich. Auch hier hallten meine Absätze wieder laut durch den hell erleuchteten Flur. "So wir sind da", sagte er und blieb vor einer dunklen Holztür stehen. Er warf mir einen Blick zu. Ich atmete tief durch und nickte. Laut klopfte er auf das alte Holz. Eine dumpfe Stimme bat uns herein und begrüßte uns freundlich."Mark! Valarie! Wie schön das ihr gekommen seid", sagte der Mann.
Das ganze ging echt schnell von statten und ehe ich mich versah waren wir wieder draußen. Okay. Mark grinste schief als er mir die Tür aufhielt. Doch er sagte nichts und ging neben mir her. Ich grinste noch breiter als er und warf ihm einen langen intensiven Blick zu. "Morgen ist die Anprobe", sagte ich mit hoher aufgeregter Stimme. Mark nickte nur wissend. "Und die ersten proben", hagte er nach. Das trübte meine Stimmung leicht, da ich wusste was auf mich zu kam. "Und was proben wir genauer?", fragte ich und biss mir auch die Unterlippe. "Ämmm... Ich glaub alles mal quer Beet durch. Wies halt läuft". Ich schluckte. "Auf was freust du dich denn am meisten?". Sein Grinsen wurde noch breiter. "Die Maladie", sagte ich klat. "Hoho da freut sich ja aber jemand auf mich", lachte er und stupste mich an. Und wieder spürt ich seine Wärme. Ich zuckte aber komischerweise zusammen. Mark bemerkte es nicht und öffnete die Haus. "Danke", sagte ich und ging an ihm vorbei. Er hielt es immer für nötig mir jede Tür aufzuhalten. Nur weil ich einmal an der schweren Eichentür fast verzweifelt wäre. Die war echt schwer. "Wir könnten heute schon mit den Proben anfangen", sagte er als wir die Treppen hoch gingen. "Sonst noch was?", scherzte ich und schloss die Tür auf. Jess und Odeo waren Arbeiten. Ich stöhnte leise. Jetzt komm ich meiner kleinen Vorhölle nicht mehr aus. "Super, Odeo und Jessica sind nicht da. Da können wir ja gleich anfangen", sprudelte er los und rieb sich die Hände. Sein schadenfrohes Gesicht ließ mich schaudern. "Du weißt das ich das Stück auswendig kann, oder?", murmelte ich und ging in unser Zimmer.
"Ach bitte, für mich", quängelte er. Mark kam hinter mir ins Zimmer und stellte sich hinter mich. So nahe das ich seinen Atem im Nacken spürte. "Du bist unmöglich", sagte ich nachgiebig und drehte mich um. "Aber nur ein Lied". Er strahlte zufrieden. Ich verdrehte die Augen. Er konnte manchmal echt ein Vollidiot sein. "Gut was willst du singen?", fragte ich und trat einen Schritt zurück. Ich wusste die Antwort schon. Der Schleier fällt. " Der letzte Tanz ". Mark zwinkerte mir zu. Was? Das überrascht mich. Eher ich nicht weiter nachdenken könnte, begann er schon zu singen. Mit einem verächtlichen Blick ging er um mich herum und betrachtet mich. Stur sah ich ihn an. Plötzlich packte er mich und Tanzte in einem bizarren Stil mit mir. Seine Hand schloss sich um mein Handgelenk und er wirbelte mich herum, so dass ich auf dem Boden landete. Der Boden unter mir knackste leise. Ja gut das alte Parkett und mein Gewicht dazu. Marks Konzentration und seine Haltung waren einfach Perfekt, was mir einen Schauer über den Rücken jagte. Die Augen nahm er keine Sekunde von meinen, sein Blick brannte förmlich. Seine Hand fuhr an meinem Gesicht vorbei und mit einem Ruck zog er mich wieder auf die Beine. Mit einer schnellen Bewegung drehte er mich aus und es war vorbei. "Alter", murmelte ich und drehte mich zu ihm um. Er grinste nur schief. "Das wird morgen lustig", sagte er und schmunzelte. Dabei kamen kleine Fältchen um seine Augen zum Vorschein. Gedankenverloren starrte ich auf sein schönes Gesicht. " So jetzt bin ich dran", sagte ich und riss meinen Blick von Mark los. Langsam bückte ich mich und zog meinen Geigen-Koffer unterm Bett hervor. " Du spielst Geige?". Anerkennend beäugte er mich. Ich nickte und holte meine Geige nach Wochen wieder ans Tageslicht. Sehnsüchtig strich ich über das Glatte Holz. Ich legte sie an und spielte eine Ton an. Das Geräusch das da raus kam war grausam. " Oh Gott ist die Verstimmt. Aber das haben wir gleich". Mein Stimmgerät lag im Koffer wo ich es ja auch logischerweise hin getan hatte. Das stimmen ging schnell von statten, wobei mir Mark die ganze Zeit aufmerksam zu sah. Ein letzter Blick auf ihn und ich begann 'Thrift Shop' zu spielen.
Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. Dumpf hörte ich wie der den Beat mit klopfte. Die Musik erfüllte mich mit einer Leidenschaft und Hingabe. Es machte Spaß ihm vor zu Spielen und seine Reaktionen zu sehen. Als ich fertig war, klatschte er begeistert und strahlte mich an. " Du spielst echt umwerfend", lobte er mich und ich lief rot an. Den restlichen Abend verbrachten wir auf der Couch und redeten einfach nur. Er erzählte mir viel aus seiner Kindheit und Jugend, wie er zum Musical gekommen war und was er noch für Pläne hatte. Ich musste irgendwann eingenickt sein da ich am nächsten Morgen immer noch auf der gleichen stelle lag. Verschlafen rieb ich mir die Augen. "Guten Morgen ", hörte ich eine Höfliche Stimme hinter mir die eindeutig Odeo gehörte. Schallendes Gelächter erfüllte den Raum . Als ich aufstand warf ich im einen Todesbick zu, der ihn zurückschrecken lies. "Na toll wir haben einen Morgenmuffel im Haus". Wieder lachte er und Mark bekam sich fast nicht mehr ein. " Halt die Klappe", schnautzte ich ihn an und schlurft ins Bad. Er war einfach ein Kindskopf. Was aber eigentlich keine schlechte Eigenschaft war. Kaltes Wasser und ein wenig auf wand machte aus mir einen neuen Menschen. Äußerlich war ich anständig Geschminkt und meine Stimmung war um einiges Besser als ich mich auf einen freien Stuhl fallen lies. " Kaffee?", bot mir Mark an. " Danke ich schaff das auf natürliche Weiße". Wieder lachte er. Ich verdrehte die Augen und schüttelte sen Kopf. " Heute sind die ersten Proben", sagte Mark und klopfte vor Freude mit den Handflächen auf die Tischplatte. Ich grinste. "Wann fangen wir an?",fragte ich und sah auf die Uhr " Um sieben", sagte er und verschluckte sich an seinem Kaffee. Es war zehn nach sieben. " Scheiße ",sagten wir gleichzeitig und stürmten nach draußen. Mir war gar nicht aufgefallen das ich so früh aufgestanden war. Oh Gott das würde ich wieder büßen müssen. Die kühle Luft draußen traf mich wie ein schlag ins Gesicht. Der Witz dabei war das ich keine Schuhe trug und Mark in Socken vor mir rannte. "Warte mal", sagte Mark und blieb plötzlich stehen. Natürlich rannte ich ihn über den Haufen. " Da ist noch niemand da". "Was?", fragte ich entsetzt. und leicht sauer. Außer Atem wischte er auf seinem Handy herum. Anscheinend beabsichtigte er jemanden anzurufen. " Morgen .... ja ... ja ... bist du schon im Theater?.. hhmm..ja ...nein ... okay". "Sie fangen in 20 Minuten mit dem Ensemble an. Wir können die Zeit damit verbringen nochmal nach Hausen zu gehen oder in die Garderobe.". "Ich könnte Schuhe vertragen", sagte ich und klapperte mit den Zähnen. "Oh". Plötzlich legte er seinen Arme auf meinen Rücken und den anderen unter meine Knie und trug mich nach Hause auf die Türschwelle. Mir war nach zwei Sekunden nicht mehr kalt.
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