26
Mein Herz schlug wie wild als das Ultraschallgerät meinen Bau berührte.
"Dann schaun ma mal", sagte die Frauenärztin im wienerischen Dialekt.
Dabei klammerte ich mich an Marks Hand.
In der Zwischenzeit waren 4 Wochen vergangen in denen ich darüber nach dachte das Kind zu behalten. Und heute sollte sich alles entscheiden.
Ich hatte mich immer nicht nicht daran gewöhnt das in mir noch jemand war.
Ganz fest hielt er meine Hand, als würde er beten. Es kam mir vor als wäre er noch aufgeregter als ich.
"Also bis jetzt sieht des gut aus", meinte die Ärztin.
"Da ist das Kepfal". Mit einem Kugelschreiber umkreiste sie eine gräuliche Stelle auf dem Monitor, dort wo der Kopf sein sollte.
Es fühlte sich so Unreal an.
"Ich seh ihn", flüstere ich überwältigt und mir schossen Tränen in die Augen. Ich war von der ersten Sekunde an davon überzeugt das es ein Junge werden würde.
Die Ärztin lächelte gerührt während ich auf den Bildschirm starrte. Dabei weinte ich noch stärker. Auch Mark war den Tränen nahe.
20 Minuten später wurden wir entlassen, dabei hatten wir die ersten Ultraschallbilder.
"Ich glaub ich muss nicht mehr fragen ob du deine Meinung geändert hast", meinte Mark uns lächelte.
"Nein", antwortete ich und nahm seine Hand.
"Jetzt werden wir doch noch eine Familie". Ich nickte und strahlte.
"Ich bin immer noch so überwältigt".
"Na und ich erst. Ich werde Vater!", sagte er laut. Eine Sekunde später duckte er sich als hätte er Angst jemand würde in schlagen.
"Nicht so laut", murmelte ich.
"Muss ja nicht gleich ganz Wien wissen", tadelte ich ihn.
Auf einmal klingelte mein Handy.
"Warte kurz", sagte ich und zog es aus der Tasche.
"Was ist denn los Milan?", sagte ich ins Telefon.
"Könntet ihr zwei mal schnell vorbei kommen?", fragte er und schaunbte.
"Nein ich sage es ihr nicht gleich!", rief er in hinter sich, dass ich es nur leise hörte .
"Okay, wir sind in einer halben Stunde da", murmelte ich und legte auf.
Mark sah mich fragend an.
"Milan", sagte ich und verdrehte mit einem Lächeln die Augen. Dann schlugen wir den Weg zu seiner Bude ein. Bei ihm abgekommen zog er uns in die Küche. Auf dem Tisch lagen unzählige Klatsch Magazine. Und auf jeden waren wir auf dem Titelblatt.
"Scheiße", sagte wir gleichzeitg. Geschockt starrte ich auf die Glänzenden Zeitungen.
Milan hielt eine offen in der Hand und las draus vor.
"Das neue Traumpaar der Musicalszene! Mark Seibert und Valarie Eschenberg scheinen sich näher zu stehen als nur Kollegen. Unsere Experten vermuten das wir da in nächster Zeit noch viel erwarten können. Laut einem Insider soll Valarie sogar Schwanger sein. Das wird wohl doch nichts mit der großen Karriere, schließlich ist sie erst 26", las er vor. Ich seuftze laut auf und setzte mich auf einen Stuhl.
"Insider? Wer soll das denn bitte sein? Wir haben es ja so gut wie niemanden erzählt, da es ja eigentlich noch keine feste Sache war", meinte Mark und stämmte die Hände an die Seiten.
Ich griff nach einem dieser bunten Heftchen und blättere darin. Dabei stieß ich auf einen Artikel über uns.
'Ist das Liebesglück in Gefahr?
Mark Seibert (28) und Valarie Eschenberg (26) streiten sich über jede Kleinigkeit. Dies könnte an dem enormen Druck zu Folge sein, den die beiden stand halten müssen. Valarie sieht man den Stress an und man spürt wie es in der Beziehung krieselt. Selbst bei der Premiere sollen sie über das Engerement von Mark gestritten haben. Denn dieser geht im März nach London um am West End zu spielen'.
"Wie kann man nur so einen Blödsinn schreiben?", murmelte ich. Resignierend legte ich meine Stirn in Falten und sah zu Mark der besorgt zu mir sah.
"Sie haben uns sogar beim Einkaufen fotografiert", meinte ich und drehte ihm das Heft hin. Er verdrehte die Augen. Das erste mal in den vielen Monaten in denen ich ihn kannte.
"Was machen wir jetzt?", fragte ich vorsichtig. Dann begann Milan laut los zu lachen. Verwirrt musterte ich ihn.
"Sie glauben du hast ihn mit mir betrogen!", sagte er lachend und warf mir eine Zeitung hin. Ich überflog den Artikel und sah das Foto an. Ich umarmte ihn. Etwas belangloses sollte man meinen. Ich zog die Augenbrauen nach oben.
Und so blätterten wir noch ein wenig herum.
Um fünf gingen Mark und ich. Die ganze Zeit musste ich mich zusammen reißen um nicht los zu weinen. In dem ganzen Trubel hatte ich ganz vergessen Milan die Bilder von unserem Sprössling zu zeigen.
Zuhause schälte ich mich aus der Jacke und verkrümelt mich ins Bad. Der einzige Trost war das ich heute einen Tag off hatte. Gedankenverloren drehte ich den Wasserhahn in der Badewanne auf und wechselte in einen Bademantel. Als genug Wasser in der Wanne war kippte ich irgendeinen Zusatz hinein und augenblicklich färbte sich das Wasser dunkel lila. Vorsichtshalber lies ich das Rollo herunter. Sicher ist sicher.
Schnell drehte ich meinen Haare in einen hohen Dutt und stieg ins heiße Wasser. Es tat gut so behütet im Wasser zu liegen. In Gedanken rechnete ich aus wie lang ich noch arbeiten musste bis ich eine ganze Woche off am Stück hatte. Insgesamt noch 11 Shows. Also war ich ungefähr in einer Woche so weit. Dann schwelgte ich in Fantasien, wie es sein würde wenn das Kind da wäre. Ich überlegte wie es aussehen könnte oder wie wir es nennen würden.
Auf einmal klopfte es sanft an der Tür.
"Ja", murmelte ich und er kam langsam herein. In der Hand hielt er ein Weinglas.
"Ich dachte da du ja keinen Alkohol trinken sollst, tuts Traubensaft", sagte er und lächelte sanft. Ich war echt gerührt.
"Danke", murmelte ich und zwang mir ein Lächeln auf. Mir war eher nach sterben zu mute, aber für ihn riss ich mich zusammen.
Behutsam stellte er das Glas auf den breiten Rand der Badewanne.
Dann setzte er sich neben die Wanne und sah zu mir.
"Geht es dir gut?", fragte er dann.
"Naja", sagte ich knapp.
"Was ist los?".
"Ich weiß nicht wie ich so ein Kind groß ziehen kann", sagte ich ehrlich.
"Das musst du ja nicht alleine. Wir sind ein Team", antwortete er sanft.
"Das meine ich nicht. Aber wie soll es gehen wenn wir so im Rampenlicht stehen?",murmelte ich.
"Wenn wir es geschickt anstellen, klappt das schon", versicherte er mir.
"Ich will aber nicht mit meinem Kind raus gehen und Angst haben müssen das wir bei jeder Kleinigkeit fotografiert werden".
Ich schniefte. Mark kniete sich vor die Wanne und sah mich an.
"Valarie ich werde dich und das Kind beschützen", versprach er mir und nahm meine nasse Hand.
"Ich werde nicht zulassen das euch etwas passiert".
"Niemals". Dann schwieg er. In seinem Blick lag eine solche Ernsthaftigkeit. Ich setzt mich auf und legte meine Hand an seine Wange.
"Was würde ich nur ohne dich machen", flüstere ich und legte meine Lippen sanft auf seine.
"Hast du es dir jetzt eigentlich überlegt?", fragte er und sah mich an.
"Was denn?", fragte ich verwirrt.
"Ob du mich heiratest".
"Wenn du eine schwangere willst", meinte ich und lächelte.
"Also ist das ein ja?".
Ein neues Kapitel, peepz!
Danke fürs Lesen und lasst mir gerne eure Meinung dazu da!
LG Todeskind 🌌🌹
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