25

Als ich am nächsten Tag aufwachte, kam es mir so vor als würde ich träumen.  Es war wie früher, alle unter einem Dach glücklich vereint.
Langsam stand ich auf und schlurfte ins Badezimmer. Der erste Schreck des Tages: der Blick in den Spiegel.
Ich sah fürchterlich aus. Und so fühlte ich mich auch.
Niedergeschlagen stemmte ich meine Arme ans Waschbecken.
"Okay. Vali. Das bekommen wir wieder hin", sagte ich zu mir selber. Dabei sah ich mir selber tief in die Augen.
"Das glaub ich nicht", sagte plötzlich jemand. Sofort fuhr ich herum und sah ihn in der Badewanne liegen. Ganz lässig hatte er ein Bein angezogen und den Arm drauf gelegt.
"Ach komm schon", stöhnte ich und verdrehte die Augen.
"Was willst du heute von mir? Mich ganz töten? In den Wahnsinn treiben?".
"Nein, ich kann das einer schwangeren ja nicht antuen", sagte er gelassen.
"Jetzt fang nicht du auch noch mit der scheiße an!".
Ich verschränkte die Arme und sah in eine andere Richtung.
"Aber es ist die Wahrheit", meinte er und stand plötzlich vor mir. Seine Hand wanderte zu meinem Bauch.
"Ich kann ihn schon spüren", flüsterte er langsam in mein Ohr. Bei seiner Berührung spürte ich rein gar nichts.
Entnervt schlug ich seine Hand weg und trat davon.
"Nein, das ich ganz ausgeschlossen".
"Bist du dir da ganz sicher?", fragte er nach.
"Dir ist seit Tagen am laufenden Band schlecht und du bist echt launisch geworden. Nicht das du das nicht schon vorher warst.", scherzte er und lachte kurz auf. Dabei standen mir alle Haare zu Berge. Ich verdrehte wieder die Augen.
"Schätzchen mehr schwanger kann man nicht sein".
"Verschwinde", sagte ich genervt und ging aus dem Badezimmer.
Danach ging ich gleich in die Küche, wo ich auf Odeo traf.
"Hey", sagte ich und setzt mich an den Tisch.
"Morgen", murmelte er und nahm einen Schluck aus seiner Tasse.
"Ich soll dir das von Milan geben", sagte er dann nach kurzem Schweigen und reichte mir ein kleines, längliches Päckchen.
Ich löste das Geschenkpapier, auf dem lauter Störche waren und hätte am los geschrien. Es war ein Schwangerschaftstest.
"Ich hasse dich", murmelte ich und zog die Stirn kraus.
"Und wenn du ihn trotzdem machst. Nur sicherheitshalber", sagte Odeo vorsichtig.
"Nein. Auf keinen Fall!", sagte ich aufgebracht.
"Vali, jetzt bleib mal aufm Teppich!".
"Es ist bloß ein Test. Mehr nicht", meinte er gefühlvoller.
"Ich bin aber nicht schwanger!", sagte ich laut und sprang vom Tisch auf.
Wütend ging ins Schlafzimmer und schlug die Tür zu.
Weinend setzt ich mich an die Tür und ging verzweifelt an zu schluchzen.
Dabei verflucht ich jeden der mir nur in den Sinn kam.
Nach zehn Minuten kam Odeo dann übers Bad zu mir und setzt sich neben mich.
Traurig kuschelte ich mich an ihn dran.
Behutsam streichelte er mir über den Kopf. Seine Gedanken kreisten immer nur um das eine Thema.
"Ich habe Angst", gestand ich.
"Ich weiß", murmelte ich.

"Was soll ich tun?", flüsterte ich leise.
"Mach ihn", sagte er nach kurzem Zögern und hielt mir die Schachtel hin. Es dauerte bestimmt 5 Minuten bis ich mich durchgerungen hatte. Mit zittrigen Knien schlich ich ins Bad.

Als ich alle Anleitungsschritte befolgt hatte legte ich das Plastikteil umgedreht ans Waschbecken.
"Odeo, kannst du rein kommen?", sagte ich und setzte mich auf den kalten Boden. Sofort ging die Tür auf und er kam herein.
Er setzt sich neben mich.
"Bist du bereit?", fragte er. Doch ich schüttelte den Kopf.
"Egal was da jetzt drauf steht, du sagst es ihm nicht. Das tue ich selber", sagte ich mir zittriger Stimme.
"Ich schweige wie ein Grabstein!", sagte er. Ein kurzes Lächeln huschte auf mein Gesicht.
"Okay", sagte ich und atmete tief durch. Mit einer zittrigen Hand griff ich nach dem Test. Sobald ich las was dort stand fing ich laut an zu heulen. Ich war schwanger.

Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in seiner Brust. Es war der unpassendste Zeitpunkt um schwanger zu werden. Wirklich schlimmer ging's echt nicht.
Ich brauchte 2 geschlage Stunden um damit klar zu kommen, das in mir ein neuer Mensch wachsen würde.

Danach bat ich Odeo ihn anzurufen. Ich musste es ihm sagen. Doch zuvor ging ich zu Milan.
Als er die Tür zur Wohnung öffnete fiel ich ihm weinend um den Hals.
"Ich habe recht, oder?", fragte er langsam.
"Ja", schluchzte ich.
"Dann muss ich Anfangen Socken zu stricken", meinte er und strich mir über die Haare.
"Tut mir leid das ich gestern so scheiße zu dir war",  entschuldigte ich mich.
"Ich glaub daran muss ich mich jetzt gewöhnen".
Ich lachte kurz bitter auf.
"Hast du es ihm schon gesagt?".
Ich schüttelte den Kopf. Augenblicklich ließ er mich los.
"Dann geh und tu das", meinte er und schob mich Richtung Tür.
"Milan ich hab Angst!", sagte ich laut und wehrte mich.
"Das ist mir egal du musst du jetzt durch". Mit diesen Worten stieg er in Schuhe und warf sich eine Jacke über und ging mit mir zu seiner Wohnung. 
"Ich kann das nicht", sagte ich unentwegt doch er kannte kein erbarmen. Die ganze Zeit malte ich es mir aus wie es werden könnte. Entweder er war sauer auf mich oder nicht.
Als ich bei ihm Klingelte schlug mein Herz wie wild. Als er aufmachte setze mein Herzschlag kurz aus.
"Hey", flüsterte ich.
"Können wir reden?", fragte ich dann.
Er nickte und schlug vor etwas spazieren zu gehen.
Erst als wir in einem Park waren fing er an wie ein Wasserfall zu reden.
"Valarie es tut mir so unendlich leid. Ich hätte es dir sagen sollen, aber ich war selber noch unentschlossen ob ich es tun soll oder nicht...", platzte ich los.
"Ich bin schwanger", sagte ich einfach dazwischen.
"Was?",fragte er mit aufgerissenen Augen.
"Ich bin schwanger", sagte ich noch einmal. Er sah mich mit offenem Mund an. Zögerlich hielt ich den Test hin den ich die ganze Zeit in der Jackentasche hatte. Seine Augen wanderte von meinen Gesicht zu dem Test zu meinem Bauch.
"Oh mein Gott", sagte er langsam und zog mich in seine Arme. Er konnte es einfach nicht fassen.
"Oh mein Gott", murmelte er noch einmal. Dann nahm er mein Gesicht in seine kalten Hände. In seinen Augen sammelten sich Tränen.
"Wie konnte das passieren?".
Entsetzt sah ich ihn an.
"Ja keine Ahnung, vielleicht weil du mit mir geschlafen hast und das gute 12 mal innerhalb von 8 Tagen", sagte ich sauer.
Er fuhr sich über das Kinn.
"Ach verdammt", sagte er aufgebracht und fuhr sich durch die Haare.
"Warum hast du nicht besser aufgepasst?", fuhr er mich an.
Mir fehlten die Worte.
"Wie hätte ich denn  besser aufpassen sollen  wenn ich von dir schwanger geworden bin!", keifte ich ihn an.  Das schien ihm einzuleuchten. Ich war kurz davor aus der Haut zu fahren.
"Und nur mal so, kann ich ja wohl am wenigsten dafür. Ich hab nicht darum gebeten!".
Er zog die Augenbrauen hoch.

"Willst du es behalten?", fragte er dann.
Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen. Doch ich zögerte.
"Ich weiß es nicht", sagte ich unsicher.
Er runzelte die Stirn.
Mark setzt an zum reden.
"Wenn du...". Er stockte.
"Wenn du es dir überlegst?".
"Ich weiß nicht ob sich meine Meinung so schnell ändern wird", murmelte ich.
"Und wenn wir es einfach versuchen?",  schlug er vor.
"Du und ich, als Team".
In mir war ein kleiner Funken von Hoffung. Doch es traten wieder Tränen aus meinen Augen. Würden wir das schaffen?

Es wird spannend, People 😛
Danke fürs Lesen, lasst mir gerne eure Meinung dazu da!
LG Todeskind 🥀🌌

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