22
"Meinst du wirklich, das das passt?", fragte ich Milan unsicher.
"Ja totally! Es ist wunderschön", meinte er und grinste mich verräumt an. Kritisch sah ich mich im Spiegel an. Das ausladende Ballkleid das ich trug war für meine Verhältnisse ein bisschen too much.
"Ist das nicht ein bisschen übertrieben? Ich meine es ist bloß für die Primäre?", hagte ich nach.
"No! It's just perfect!", tadelte er mich.
Ich sah mich selber nochmal an. Eigentlich hatte er recht.
"Damit stielst du allen die Show!", sagte er stolz und betrachtet mich.
"Okay, dann wird's wohl das", murmelte ich und lächelte.
"Yaass! Ich bin Genie", sagte Milan und strahlte mich stolz an.
Nachdem ich aus dem Kleid wieder draußen war und es an der Kasse zurück legen lassen ließ gingen wir im kalten Wind Richtung U-Bahn. Zuerst wäre Milan fast aus den Schuhen gefallen als ich sagte das ich es noch hier lassen würde. Doch es gab jemanden der es noch nicht sehen durfte und außerdem latsche ich ganz bestimmt nicht mit einem riesigen Kleidersack durch Wien.
"Wir sehen uns dann zuhause", sagte ich und lächelte ihn schief an.
"Warum?".
"Ich hab eventuell noch was vor", sagte ich verlegen und spielte mit meinen Haarspitzen.
"Ohhh ich verstehe", meinte er und grinste.
"Bis später", mit diesen Worten umarmte er mich kurz und stieg in die Bahn die in der Zwischenzeit gekommen war.
Glücklich lief ich wieder aus dem U-Bahnschacht. Mark würde mich hier irgendwo abholen.
Ich zog mein Handy aus der Tasche um nachzulesen wo. Doch plötzlich legte jemand seine Arme um meine Taille. Ich erschrack mich fast zu Tode, doch die Wärme und Gedanken kamen mir bekannt vor.
"Hi schöne Frau", begrüßte er mich.
"Musst du mich immer so erschrecken?", konterte ich und drehte mich um.
"Begrüßt du so deinen Freund?".
Ich nickte und zog ich näher. Grinsend legte er seine Hand an meine Wangen und Küsste mich. In mir flatterten tausend kleine Schmetterlinge herum und ließen mich schweben.
"Was hast du den jetzt mit mir vor?", fragte ich und lächelte ihn an.
"Das wirst du schon sehen", sagte er verschwörerisch und nahm meine Hand.
"Du weißt das da nie was gutes raus kommt, wenn du sowas sagst",maulte ich und ließ mich von ihm mit ziehen.
"Wer wird denn so sein?". Er verzog das Gesicht und ich verdrehte die Augen.
"Hast du vergessen wie sehr ich das hasse?", fragte er und sah mich ernst an.
"Nein, nein keines Wegs! Aber ich mache es trotzdem so gerne!", meinte ich voller ernst in der Stimme.
Mark seuftze.
"Du bist echt schlimm", sagte er und ging mit mir weiter.
"Wo willst du denn hin?", fragte ich und runzelte die Stirn.
"Das wirst du noch sehen", meinte er verschwörerisch und grinste.
"Du weißt ich hasse Überraschungen!", erklärte ich und verzog das Gesicht.
"Ich glaub diese magst du", versicherte er mir.
"Bist du dir da sicher?".
"Ganz sicher".
Ich schnaubte.
"Warum hab ich dann so ein mieses Gefühl bei der Sache?".
"Entspann dich! Das wird toll!".
20 Minuten später befanden wir uns im Volksgarten. Um uns pfiff der Wind und bließ mir die langen, blonden Haare durcheinander.
"Es ist scheiße kalt!", maulte ich. Grinsend zog mich Mark näher.
"Du bist auch nicht unbedingt passend gekleidet", meinte dieser.
"Ja ich dachte wir gehen in ein Gebäude in dem es nicht -20 000°C hat".
"Ach Vali". Lachend küsste er mir die Schläfe.
"Ist es noch weit?", fragte ich kurz darauf.
"Nein". Diese knappe Antwort war mir eindeutig zu wenig.
"Geht's noch Detaillierter?". Wieder lachte er. Doch dann blieb er vor einem Gebäude stehen und öffnete die Schwere Eichentür.
"Was machen wir hier?", fragte ich. Unsere hallten von den Wänden in dem Schmalen Gang wieder, indem wir uns befanden. Die Wände waren gelb gestrichen, der Boden mit Schwarz-weißem Marmor gefließt.
Wir gingen eine kleine Treppe hoch und er blieb vor einem gusseisernen Tor stehen.
"Könntest du bitte mit mir reden?".
Doch er grinste nur.
Ich seuftze erneut.
Mit einem schrillen Geräusch ging das Tor auf und wir traten in einen alten Aufzug. Und mit alt meinte ich wirklich alt alt. So von keine Ahnung 1893?
Langsam fuhren wir in den 5. Stock. Mir einem ruckeln blieb der Aufzug stehen.
Wir stiegen aus dem alten Ding und fanden uns in einem Gang wieder.
Er führte mich diesen entlang bis er vor einer Tür zum stehen kam. Kurz sah er mich und schloss die Tür auf.
Als die Tür aufging präsentierte sich mir eine wunderschöne Altbau.
Wohnung die von kühlem Licht geflutet war.
Fragen sah ich zu ihm.
"Das ist meine neue Wohnung", sagte er und lächelte sanft. Langsam gingen wir zusammen hinein.
"Es ist schön hier, hätte ich dir gar nicht zugetraut", lobte ich ihn und ließ den Blick schweifen.
Wir zogen die Jacken aus und setzten uns auf das große rote Sofa.
"Also", begann er und nahm meine Hand.
"Ich wollte dich fragen ob du bei mir einziehen möchtest", sagte Mark uns sah mir in die Augen.
Bei der Frage zuckte ich zusammen. Seine Wärme prikelte in meiner Haut und weine Gedanken beteten das ich ja sagen würde. Doch mein Herz sagte sein.
"Ich glaub das ist keine gute Idee", setze ich an.
"Aber hier haben wir mehr Möglichkeiten. In die Arbeit ist es nicht weit, um die Ecke ist ein Supermarkt", unterbrach er mich.
"Nein", sagte ich bestimmt.
"Ich brauche noch Zeit und kann das nicht so überstürzten, verstehst du?".
Er runzelte die Stirn.
"Ich glaube einfach das der Abstand besser für uns wäre, ich will nicht nach zwei Stunden mit dir streiten".
Er schwieg. Damit hatte er bestimmt nicht gerechnet. Unsicher drehte ich den Ring, den er mir geschenkt hatte am Finger herum.
"Ich kann es verstehen, eigentlich hast du recht", meinte er dann.
"Aber du bist hier immer Willkommen". Mit diesen Worten hielt er mir einen Schlüssel hin.
"Bist du dir sicher?", fragte ich nach und sah auf den Schlüssel. Er nickte und lächelte wieder. Erleichtert atmete ich aus und nahm den Schlüssel an.
"Danke", murmelte ich und küsste ihn zärtlich.
Erst jetzt kam es mir, das sich unsere WG dann aufgelöst haben muss, wenn er nicht mehr dort Wohnte.
"Warum bist du Ausgezogen?", fragte ich dann und spielte mich mit seinen Haaren.
"Ich brauchte einen Tapetenwechsel", meinte er. Ich nickte.
Mark sah auf meine Hände und grinste.
"Du machst mich so glücklich wenn du den Ring trägst", sagte er und strahlte mich an. Dann küsste er mich leidenschaftlich und zog mich noch näher zu sich. Irgendwann sahs ich dann auf seinem Schoß und er verpasste mir einen Knutschfleck nach dem anderen. Doch es ging mir eindeutig zu schnell und ich ließ ihn los .
"Nicht heute", flüstete ich. Er zog kurz die Augenbrauen zusammen, verstand dann aber was ich meinte.
"Ich liebe dich", sagte er sanft und strich mir mit dem Daumen über die Lippen. Ich lächelte und schloss die Augen.
"Ich liebe dich", erwiderte ich. Durch seine Berührung verbrannte ich fast. In seinen Gedanken hörte ich wie enttäuscht er war, aber ich wollte meinen Bogen für heute nicht überspannen.
"Wenn ich dir noch einmal so weh tue, darfst du mich erschießen", murmelte er und zeichnet die Form meiner Lippen nach.
"Glaub mir ich war kurz davor", flüsterte ich.
"Es tut mir so unglaublich leid".
Ich schüttelte den Kopf.
"Schwöre, das du es nie wieder tust", sagte ich und hielt ihm meinen kleinen Finger hin. Sofort hagte er seinen ein.
"Ich schwöre!", sagte er feierlich.
"Ich schwöre das ich dich nicht erschieße", sagte ich und grinste ihn an.
"Gut", meinte er.
"Gut", sagte ich.
Den restlichen Tag verbrachte ich bei ihm und wir verbrachten viel Zeit zusammen.
"Zur Premiere gehst du aber schon mit mir, oder?", fragte er plötzlich als er in der Küche stand und ich auf der Küchenzeile sahs.
"Wenn du dich mit mir in der Öffentlichkeit zeigen willst", sagte ich und grinste.
"Ich meine, wenn wir das ganze offiziell machen, stehen wir viel stärker im Fokus", erklärte er mir. Ich nickte.
"Darf ich es mir noch überlegen?", fragte ich dann.
Er nickte und stellte sich vor mir hin.
"So lange hast du aber dann auch nicht mehr Zeit". Ich seuftze.
"Noch eine Woche", sagte ich und Aufregung stieg in mir hoch.
"Wenn wir den ganzen Stress hinter uns haben, nehmen wir uns eine Auszeit", sagte er und grinste.
"Ach tun wir das?", fragte ich.
"Ja warum denn nicht".
Ich legte den Kopf schief.
"Ich ahne Schreckliches", sagte ich lachend.
"Vertrau mir ein bisschen". Lachend sah er mich an.
"Nagut".
"Ach ja am Freitag ist Castvorstellung", sagte er und sah mich strahlend an.
"Oh stimmt", sagte ich freudig.
"Ich bin schon so aufgeregt".
"Und ich erst" .
"Wer ist von uns beiden der Profi?", fragte ich und lachte wieder.
"Darf ich nicht aufgeregt sein?", setzte er entgegen.
"Ist das nicht normal für dich?". Er zuckte mit den Schultern.
"Keine Ahnung, vielleicht hab ich auch nur mehr Übung", meinte er und grinste mich an.
"Ich glaub ich geh dann mal", beschloss ich und rutschte von der Küche runter.
"Okay, wir sehen uns dann morgen", sagte er als ich vor der Tür stand.
"Bis morgen", sagte ich und ging.
Am Freitag war ich den ganzen Tag im Theater gewesen. Die letzten Durchgänge vor der Castvorstellung waren echt mies verlaufen. Aber am Schluss klappte es dann doch.
Am Vormittag trugen alle noch normale Kleidung, doch am Nachmittag schmissen sich alle in schicke Klamotten. Ich hatte Milan gebeten mein Kleid noch vorbei zu bringen, und das Knitterfrei.
"Du siehst schick aus", lobte er mich als ich mich im Spiegel ansah. Das kurze rosafarbene Kleidchen mit goldener Spitze hatte ich am Mittwoch extra noch besorgt. Es stand mir recht gut, obwohl mich die Farbe ein wenig blass aussehen ließ. Doch ich schob es einfach auf den Stress.
Ich lächelte ihn über mein Spiegelbild an.
"Danke das du es noch gebracht hast' sagte ich und drehte mich um.
"Für dich tu ich doch alles", meinte er und umarmte mich leicht.
Dann sah er auf die Uhr.
"Oh ich muss los, wir sehen uns heute Abend". Er gab mir noch ein Küsschen auf die Wange und ging zur Tür.
"Hals und Beinbruch", wünschte er mir.
"Danke", sagte ich und strahlte ihn an. Bevor die Tür ins Schloss fallen konnte, steckte Max seinen Kopf durch die Tür herin.
"Na du", sagte er und grinste mich an.
"Du siehst umwerfend aus", sagte er und betrachtete mich.
"Du siehst aber auch nicht schlecht aus", meinte ich und bewunderte seinen aussehen. Er trug eine dunkle Jeans, ein weißes Hemd und ein schwarzes Sakko.
"Bin ich nicht einwenig overdressed?", fragte ich dann umwerfend.
"Nein überhaupt nicht", sagte Max und lächelte.
"Ich komm mir so affig vor", meinte ich und zuppelte an meinem Ausschnitt herum.
"Ach was du siehst toll aus". Ich biss mir auf die Lippe.
"Bist du schon aufgeregt?", fragte Max dann um das Thema zu wechseln.
Zur Antwort hielt ich ihm meine Zitternde Hand hin.
"Oh, ich glaube du musst etwa runter kommen", vermutete er als ich meine Schuhe anzog.
"Ach was", scherzte ich.
"Gehen wir zur Bühne", sagte er dann und ich hagte mich bei ihm ein.
Auf dem Weg zur Bühne trafen wir Mark und Abla. Wobei Mark sofort meine Hand besitzergreifend nahm und kurz drückte.
"Du siehst toll aus", sagte er und lächelte mich an.
"Nein umwerfend!", widersprach ihm Abla. Sie konnte ihm immer noch nicht verzeihen. Ich konnte es ihr aber auch nicht übel nehmen.
Abwesend zupfte sie an ihrem Kleid herum. Es war ein schwarzes Wickelkleid das im Licht silbrig schimmerte. Es stand ihr unfassbar gut uns schmeichelte ihrer Figur.
Mark war komplett ihn Schwarz gekleidet, was ihn bedrohlich aber auch mysteriös wirken ließ.
Nervös drehte ich meinen Ring am Finger herum.
"Komm runter wir haben noch vier Stunden bis es los geht", sagte Max der meine Nervosität bemerkt hatte.
"Das sagst du so leicht", maulte ich und atmete schwer durch.
"Immer schön tief durch atmen", erinnerte mich Abla.
"Danke", sagte ich sarkastisch. Darauf hin streckte sie mir die Zunge raus
Ich verdrehte die Augen.
Auf der Bühne gingen wir alles nocheinmal durch wie es heute Abend sein würde.
Um sechs Uhr hörten wir mit den Proben auf und wurden in die Maske geschickt. Ich war ehrlich gesagt froh das ich mich nicht schminken musste, dafür hätte ich keinen Nerv mehr gehabt.
Abla die neben mir war versuchte mich bei Laune zu halten und erzählte mir lauter Flachwitze. Und es half. Während Viki an mir herumbastelte war ich hervorragend abgelegt.
Letzendlich hatte sie mich auf wenig geschminkt und meine Haare in kunstvolle Locken gelegt. Um meine Stirnpartie hatte sie einen voluminösen Zopf geflochten der meinem Gesicht mehr Dimension verlieh. Zum Schluss legte sie mir noch die Kette um den Hals die der vom Sternenkleid sehr ähnlich sah. Der Unterschied war das die einzelnen Sterne viel kleiner waren.
Zufrieden sah ich mein Spiegelbild an.
Jetzt sah ich aus wie ein Filmstar. Bevor es los ging wurden noch gefühlte 20.000 Fotos und Selfies gemacht.
Und dreiviertel acht standen alle am Bühnenrand, verkabelt, eingesungen und herausgeputzt. Aber ich war mit Abstand am aufgeregtesten...
Soooooo ein neues Kapitel!
Danke fürs Lesen uns lasst mir gerne einen Kommentar da, was ihr denkt und was euch gefällt oder stört.
Peace out
~Todeskind 🌌🌺
Valaries Kleid
;D
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