16
2 Monate später ....
Nachdem ich eine halbe Ewigkeit mit dem Chefarzt verhandelt hatte ließ er mich endlich gehen. Die letzten Tage hatte ich damit verbracht im Krankenhaus zu liegen unter ständiger Bewachung von Psychologen und verschiedenen Ärzten das mir ja nichts fehlte. Wobei mich ständig jemand berührt. So hatte ich extremsten Schüttelfrost und hohes Fieber in unregelmäßigen Abständen.
Mark hatte ich nicht mehr gesehen seit dem ich mit einem tiefen Schnitt in der Seite zusammengebrochen war. Er glaubt das ich mir das selber angetan habe, was nebenbei bemerkt völliger Blödsinn ist. Mal ehrlich, warum sollte ich mir 12 Wochen vor der Premiere ein Messer rein rammen?
Deshalb hab ich ihn nicht in meine Nähe gelassen. Odeo hatte mich fast jeden Tag besucht und manchmal Jess. Ich hatte sie gebeten keine große Sache darauß zu machen. Und ich hatte wirklich keine ungebetenen Besucher. Die ganze Sache war anstrengend genug. Ständig fasste mich jemand an. Ständig fremde Gedanken und Gefühlsströme. Ich sehnte mich nach Ruhe, damit mein Geist zur Ruhe kommen konnte.
Aber ihn wollte ich ums verrecken nicht sehen. Ich wusste nicht einmal wie ich das zuhause machen sollte. Ich hatte einen solchen Zorn auf ihn das er das von mir dachte, aber ändern konnte ich es auch nicht mehr.
Auf jeden Fall ist alles gut verheilt und ich trage keine bleibenden Schäden davon. Obwohl ein Trauma vorliegen könnte. Die Psychologen sind sich nicht sicher. Ich bin mir nicht sicher das ich langsam aber sicher den Verstand verliere. Aber Mark meint das.
Wo wir wieder beim Thema wären.
Odeo holte mich netterweise von Krankenhaus ab und brachte mich in die Wohnung. Ich hatte ihm drei mal gesagt das wenn er ihn mit nehmen würde, wären seine Tage gezählt. Daraufhin hat er gelacht und mich als 'süß ' bezeichnet.
Ganz toll.
"Hey, Mordbraut", begrüßte er mich. Er hatte mir den Spitznamen gegeben obwohl ich so was abgrundtief hasste. Und ich hatte ihm zich mal gesagt das es wenn dann Mordsbraut heiß, aber er besteht auf seine Version.
"Hi", begrüßte ich ihn knapp.
"Wieder alles gut?". Ich nickte nur und ging mit ihm Richtung Ausgang.
"Wie ist die Lage zuhause?", fragte ich vorsichtig. Odeo zuckte mit den Schultern.
"Naja er ist total fertig mit der Welt und macht sich Vorwürfe", erklärte er mir mit seinem niederländischen Akzent.
"Na ganz toll", murmelte ich. Den Rest des Weges redeten wir über belanglose Dinge. Doch mit jedem Meter dem wir der Wohnung näher kamen desto mehr hatte ich Panik. Was wenn mir das wieder passieren würde? Würde ich es überleben? Dieses mal war ich ja gerade so noch mit einem 'Kratzer' davon gekommen. Ich konnte aber auch schlecht jemanden von der Sache erzählen.
Ja hi mein toter Freund sucht mich heim und jagt mir Messer in den Körper. Und wie geht's dir So?
Wohl eher nicht.
Mit jedem Schritt dem ich diesem Ort näher kam durchfuhren mich die ganzen Emotionen wieder. Als würde ich alles auf einmal wieder durchleben und das ist wirklich kein schönes Gefühl. Mir schnürrte es den Hals zu als ich die alte Holztreppe hoch ging. Ich wurde immer langsamer, bis ich fast stehen blieb. Zitternd griff ich nach dem Geländer. Das ganze ging doch etwas schnell. Mein Herz pochte so stark in meiner Brust, das ich Angst hatte es würde mir die Rippen brechen.
Als Odeo merkte das ich nach der Hälfte stehen geblieben war, hetzte er die Treppe wieder herunter und stutze mich.
"Vali ist alles in Ordnung?", fragte er besorgt. Mit zusammengebissenen Zähnen nickte ich und setzte, jetzt mit Unterstützung den Weg fort. Ich hörte wie er sich Sorgen um mich machte und wie warm er geworden war. Fast schon ein bissen zu warm.
Vor der Tür angekommen spürte ich mein schnell schlagendes Herz fast nicht mehr. Alles fühlte sich so unrealistisch an, wie in einem Traum aus dem ich nicht aufwachen konnte.
Als mein Begleiter die Tür aufschloss kam mir das knacken viel lauter vor als es eigentlich war.
Das Blut rauschte laut in meinem Kopf und mir wurde schwindelig. Kraftlos lehnte ich mich an ihn und hoffte das er meinem Gewicht stand halten würde.
"Ich hab dich", murmelte er und machte die Tür auf.
Vorsichtig brachte er mich rein und schloss die Tür hinter uns.
"Falls es dich ein bisschen aufheitert habe ich tonnenweise Eis gekauft", murmelte er. Das war echt süß von ihm, da er wusste wie die Beziehung zwischen Eis und mir war. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf meine Lippen doch das verschwand schnell wieder als ich die Schritte hörte die ich nicht hören wollte. Eine Sekunde später ging die Tür vom Wohnzimmer auf. Diese Tür benutzte niemand von uns. Ich Wand den Blick ab und ging einen Schritt von odeo und dem Problem auf zwei Beinen weg. Erschöpft schleppte ich mich in mein Zimmer.
Ich hörte noch wie er meinen Namen rief. Es war wie ein Schlag in den Magen. Zitternd stieg ich aus meinen Schuhen, kroch in mein Bett und zog die Decke über meinen Kopf.
Es klopfte an der Tür.
"Vali, ich bins. Darf ich mit dir reden", hörte ich ihn flehen.
"Sag mal spinnst du? Zuerst beschuldigst du sie für etwas was kompletter Schwachsinn ist und jetzt willst du reden?", mischte sich Odeo ein.
"Ja wie soll ich sie denn sonst fragen?", setzte das Problem entgegen. Den Spitznamen hatte ich ihm während der Zeit im Krankenhaus gegeben.
Langsam stand ich aus dem Bett wieder auf und ging auf die Tür zu.
"Du bist echt der Idiot vor dem Herrn!", stieß odeo wieder aus. Das ganze ging noch gute 10 Minuten so hin und her bis ich die Tür öffnete.
"Jetzt haltet endlich die Klappe!", giftete ich die Beiden an. Als mich das Problem anstarrte als wär ich eine Außerirdische blieb mein Herz stehen. An ihm vorbei konnte ich ins Esszimmer sehen wo das alles passiert war.
Mein Magen verkrampfte sich und mir wurde übel.
"Vali", sagte Odeo warnend und starrte mich an. Ich spürte sie sich da Blut aus meinem Gesicht zurück zog. Kraftlos krachte ich mit der Schulter gegen den alten Türrahmen. Ich wollte mich irgendwo festkrallen, doch meine Hände fanden keinen Halte auf dem glatten Holz. Ich schnappte nach Luft. Die ganze Zeit sah ich auf die Stelle wo es passiert war. Ich sah mich selbst dort stehen, wie er mich festhielt. Wie das Messer meine Haut durchdrang. Das poltern als ich auf dem Boden aufschlug. Der schwere Geruch von Blut und Metall lag in der Luft.
Auf meiner Haut lagen Schweißperlen.
Ich wusste nicht ob es Einbildung war oder nicht aber ich sah wie er mich verstörend angrinste. Er lehnte am Küchentisch mit verschränkten Armen und grinste einfach.
Pure Angst stach aus meinen weit aufgerissenen Augen.
Meine Knie gaben nach und ich sackte nach unten weg. Unsanft landete ich auf dem Boden.
Es waren vielleicht 30 Sekunden gewesen und doch verstrich die Zeit so unfassbar langsam.
Gerade noch so fing jemand meinen Kopf ab, bevor ich mir noch den Schädel einschlagen konnte. Ich starrte die Decke an. Ihr makelloses Weiß beschäftigte mich. Ich suchte mit den Augen jeden Zentimeter ab um eine kleine Unebenheit zu finden.
Währenddessen redeten Mark und Odeo auf mich ein. Ich hörte sie nur Dumpf, als hätte ich Watte in den Ohren. An meinem Hinterkopf spürte ich starke Finger die mich eisern festhielten. Mit der Hand krallte ich mich an einer Schulter ein und alles war plötzlich normal.
Geschockt starrte ich einen nach dem Anderen an. Und sie starrten zurück.
Es war totenstill. Keiner sagte etwas oder atmete.
"Valie", hauchte Odeo. Ich atmete schnell aus und füllte sofort meine Lunge mit Luft wieder.
Erschöpft schloss ich kurz die Augen. Was war gerade passiert?
Langsam öffnete ich die Augen wieder und wollte mich aufrichten. Mark legte dabei seine Hand auf meinen Rücken um mich zu stützen.
Wenn ich mejr Kraft gehabt hätte, hätte ich mich gewehrt. Doch ich war schlicht und ergreifend nicht in der Lage dazu.
Schwach sagte ich zur Seite und landete in Marks Armen. Scheiße.
Doch ich musste es über mich ergehen lassen. Ich hatte keine Wahl und auch keine andere Möglichkeit. Müde schloss ich die Augen. In meinem Kopf kreisten viel wirre Gedanken. In seinen Armen aber, fühlte ich mich sicher. Ich wusste das mir nichts passieren würde.
Obwohl seine Gedanken mir etwas anderes verrieten. Er dachte eher an Mord als an mich zu beschützen.
Seine Wärme war nicht mehr so wie früher. Es war kälter geworden.
Wir verharrten so bestimmt fünf Minuten, bis mich jemand ins Bett trug. Nach drei Sekunden war ich eingeschlafen. Es war ein traumloser und ruhiger Schlaf.
Ich war heilfroh nichts zu träumen. Mein Geist fuhr über die Zeit runter und konnte sich entspannen. Ich hörte nicht einmal die Gedanken von jemanden der mich berührte. Ich wusste nur das mich jemand berührt hatte.
Ich schlief bis spät in die Nacht. Als ich langsam die Augen aufschlug war es dunkel. Nur der Schein meiner Nachttischlampe spendete etwas Licht. Das schwache Licht beleuchtete jemanden vor mir. Es war Mark der mit dem Kopf auf meiner Matratze lag und schlief. Seine Hand lag auf meinem Unterarm. Ich hörte was er träumte. Es war auf jeden Fall keine schöner Träum. Laute stimmen waren zu hören, wild redeten sie durcheinander.
Vorsichtig zog ich meinem Arm aus seiner Hand, um den Stimmen zu entkommen. Die Stille tat gut. Es war als wäre ich auf einem anderen Planeten.
Langsam richtete ich mich auf. Meine Augen brannten stark und ich blinzelte oft in das halb dunkel. Ich zog die Beine an und legte die Arme um sie. Meine Wange platzierte ich auf einer Kniescheibe. Dann beobachtete ich ihn beim Schlafen.
Ich wusste nicht was ich fühlen sollte und schon gar nicht für ihn. In mir war eine merkwürdige leere. Wie ein schwarzes Loch das jemand in meine Brust gepflanzt hatte.
Aus dem Augenwinkel sah ich eine Bewegung. Sofort schoss mein Kopf in die Höhe. In der Ecke war ein Schatten. Angst durchfuhr mich. Was war das?
Verängstigt kroch ich unter meine Decke. Dabei weckte ich ihn ausversehen. Er schreckte hoch. Aus kleinen Augen sah er mich mit einer Mischung aus Erschrecken und Verwunderung an.
"Was ist los?", fragte er mit rauer Stimme. Mark räusperte sich.
"Da ist etwas", stotterte ich und zeigte in die Ecke, wo der Schatten war.
Er sah meinem Finger nach und stand auf. Langsam hin auf den Fleck zu.
"Da ist nichts", meinte er.
Aber ich sah es doch ganz genau. Er machte sogar das Licht an weil ich ihn nicht glaubte. Dann war der Schatten weg. Erleichtere Atmete ich aus, zog aber die Decke über meinem Kopf nicht weg.
Er kam wieder zurück und kniete sich vor mein Bett.
"Valarie, es tut mir leid", sagte er langsam. Mein Herzschlag setzte kurz aus.
"Ich hätte dir das nicht unterstellen sollen. Ich hatte einfach Angst um Dich".
Vorsichtig zog er meine Decke weg. Mit zärtlichen Bewegungen Strich er über meine blonden Haare.
"Du hast mir so gefehlt", flüsterte er mit zittriger Stimme.
"Aber nur weil du sonst niemanden zum streiten hattest", wisperte ich. Er lächelte schwach.
"Glaub mir ich hab mich öfter am Tag mit jemanden gestritten als mit dir in einer Woche".
"Wow". Ich lachte leise. Zum ersten mal seit zwei Monaten.
Er grinste mich an. Mit der Hand suchte ich nach seiner. Unsere Hände fanden sich und unsere Finger verschränkte sich. Meine Haut sah im Vergleich zu seiner tot aus. Wie die von einer Leiche. Kreideweiß und eingefallen. Jeden einzelnen Knochen konnte man sehen.
Lächelnd sah er auf unsere Hände. Durch mich fuhr eine starke, überwältigende Hitze. Seine Gedanken waren auch ruhiger geworden.
Vielleicht wird das zwischen uns ja wieder.
Mark blieb noch eine Viertelstunde wach bis er dann in sein eigenes Bett kroch. Kurz bevor ich auch wieder eingeschlafen war, hatte ich einen Blick auf den Wecker geworfen. Ich hätte wirklich lange geschlafen. Von halb drei bis zwei Uhr morgens. 12 1/2 Stunden. Und jetzt war ich schon wieder so müde.
Danach schlief ich schnell ein und träumte glücklicherweise wieder nichts.
Am nächsten Tag ließ ich es langsam angehen. Ich schlief lange und startete ziemlich spät meinen Tag. Mark war schon lange wach gewesen als ich meine Beine aus dem Bett schob. Schlaftrunken ging ich in die Küche. Mein Magen grummelte sehr laut. Doch als ich in der Tür zur Wohnküche stand, stockte ich.
Apathisch starrte ich auf den Boden, genau da wo es passiert war.
Mark bemerkte das etwas nicht stimmte.
"Valarie?", fragte er besorgt und kam auf mich zu. Langsam wich ich zurück.
"Ich kann da nicht rein", flüsterte ich.
"Das musst du auch nicht wenn du nicht kannst. Es zwingt dich niemand", sagte er sanft und nahm mich in seine Arme. Wie weggetreten stand ich stocksteif da. Seine Gedanken waren schon wieder voller Sorge und unter seiner Berührung verbrannte ich fast.
Langsam zog er mich Richtung Badezimmer.
Dort setzte ich mich auf den Rand der Badewanne. Mit den Händen fuhr ich mit übers Gesicht. Was war bloß mit mir los?
Mark kniete sich vor mich hin und sah mich aus besorgten Augen aus an.
"Erzähl mir was los ist", sagte er ruhig.
Ich schwieg und atmete durch.
"Ich weiß es nicht", murmelte ich. Dabei versuchte ich nicht ihn anzusehen sondern konzentrierte mich auf die Fließen a der Wand.
"Valarie", sagte er mit mehr Nachdruck und griff nach meinen Händen. Seine Gedanken waren voller Zorn. Erschrocken zuckte ich und zog die Augenbrauen zusammen. Er war wirklich wütend auf mich.
"Warum bist du jetzt sauer?",fragte ich ängstlich.
"Ich bin nicht sauer", setzte er an.
"Lüg mich nicht an!".
Jetzt sah er erschrocken aus.
"Okay ja ich bin sauer! Extrem sauer!", sagte er laut, ließ meine Hände los und erhob sich.
"Und warum?". Angespannt wartete ich auf seine Antwort.
"Weil du mich noch in den Wahnsinn treibst! Zuerst läuft es gut zwischen uns und dann stichst du dich selber nieder! Dann lässt du mich 2 Monate alleine und jetzt das alles!".
Mir stand der Mund offen. E dauerte kurz bis ich wieder die Fassung erlangte.
"Erstens hab ich mich nicht selber abgestochen. Zweitens dauert er halt bis das ganze wieder verheilt. Und drittens hättest du mir nur Vorwürfe gemacht!", gab ich zurück.
"Ja sicher und das Messer hat sich von alleine in dich gebohrt!".
"Ich war das nicht!", schrie ich ihn wütend an. Dabei stand ich auf und funkelte ihn mörderisch an.
"Wer dann?".
"Ich kanns dir nicht sagen", sprach ich leiser.
"Wars der Heilige Geist oder was?", spottete er über meine Aussage.
"Warum bist du so zu mir? Kannst du mir nicht einfach vertrauen?". Tränen stiegen in mir auf.
"Ich soll dir Vertrauen? Nenn mir einen guten Grund". Bedrohlich baute er sich vor mir auf.
"Du kennst ihn". Verschwörerisch grinste ich plötzlich.
"Oder ist es schon wieder vorbei?", hagte ich nach.
"Gestern hast du dich noch entschuldigt und jetzt sind wir genau so weit wie vorher!".
Jetzt überlegte er.
"Ich sehe es jetzt auch nicht mehr ein mich von dir anschreien zu lassen!", sagte ich und ging zur Tür. Eine kurze Sekunde wartete ich bis er irgendeine Reaktion zeigte. Doch er blieb wie versteinert stehen.
Energisch macht ich die Tür auf und schlug diese hinter mir laut ins Schloss.
Ich brauchte Abstand. Schnell ging ich ins Schlafzimmer, holte mein Handy und ein paar Schuhe und zog mir noch schnell was anständiges an. Dann verließ ich mit Kopfhörer in den Ohren die Wohnung.
Planlos lief ich durch Wien. Ich verbrachte ein paar Stunden im Volksgarten dann fuhr ich nach Schönbrunn. Dabei versuchte ich mich so gut es ging abzulenken. Dass mich die ganze Zeit jemand verfolgte merkte ich aber zu spät.
Ich ging allein durch den Schlossgarten. Dabei war ich schon ziemlich weit gekommen, hier war nämlich niemand mehr. Trübsinnig setzte ich mich auf eine Bank die um einem kleinen Springbrunnen stand.
Ich sah dem Wasser zu wie es in das Becken fiel.
Plötzlich wurde es kalt. Eine Gänsehaut kroch über meinen Rücken und ließ mich frösteln. Die Sonne war hinter dicken Wolken verschwunden.
Ich nahm den Blicl vom Wasser und sah mich um. Da kam jemand zwischen den Bäumen hervor. Dramatisch langsam. Ich wollte schon aufstehen und gehen, aber ich konnte nicht. Ich war wie festgefroren. Angst stieg in mir auf da ich nicht wusste er da auf mich zu kam. Und dann nach quälend langen Sekunden wusste ich wer das war. Er.
Ich zuckte so heftig zusammen das mein Nacken schmerzte.
Mit einem sanften Lächeln kam er auf mich zu und streckte die Hand nach mir aus. Wie automatisch stand ich auf und streckte auch die Hand in seine Richtung.
"So sieht man sich wieder", sagte er mit freundlicher Stimme. Als ich ihn berührte fühlte ich nur eine eisige Kälte die mich zum zittern brachte. Doch seine Gedanken blieben mir verschlossen.
Vorsichtig Strich er mir eine Strähne hinters Ohr.
"Ach Valerie".
"Das du so dumm bist hätte ich nicht geglaubt", sagte er plötzlich in einem harten Ton. Ich zuckte zurück, wollte ihn loslassen doch er hielt mich mit eiserner Kraft gefangen.
"Das du auf diesen Trottel reinfällst!". Er lachte auf. Geschockt sah ich ihn an.
"Er ist einfach nicht gut genug für dich".
"Aber du bist es?", sagte ich nachdem mir wieder einfiel wie sprechen ging. Wieder lachte Stefan auf.
"Aber natürlich". Er kam näher und zog mich zu sich, sodass unsere Gesichter nur noch ein paar Zentimeter entfernt waren. Ich spürte keinen Atem auf dem Gesicht. Es war einfach nur gruselig.
"Bist du es nicht leid? Die ganze Zeit will er dich, lässt dich dann doch einfach so fallen. Mir wär das zu blöd", erklärte er mir und drückte seine Hand gegen meinen Rücken.
"Was willst du?", fragte ich leise.
"Dich. Ich will das du mit mir gehst".
"Niemals", sagte ich und versuchte mich zu befreien.
Er lachte mich aus.
"Das ist ja schon fast niedlich wie du immer noch zu ihm hälst, nach allem was er dir angetan hat".
"Es geht nicht um ihn! Es geht um mich und mein Leben oder?", vermutete ich verbittert.
"Vielleicht". Wieder versucht ich mich loszureißen.
"Du könntest alles haben, wenn du nicht so ein Dickkopf wärst! Du müsstest dich nur fallen lassen und mit mir gehen", bot er mir an.
"Ich will dich nicht!", fuhr ich an und konnte mich endlich befreien. Dabei verlor ich das Gleichgewicht und fiel auf den Boden. Für einen kurzen Augenblick schloss ich die Augen.
Als ich sie wieder öffnete war er verschwunden. Die Sonne hatte die Wolken besiegt und die Kälte war weg.
Total neben der Spur sahs ich auf dem Kies und verarbeitet was gerade geschehen war.
Plötzlich kam jemand auf mich zu.
"Vali?", sagte eine bekannte Stimme. Ich sah auf. Es war Milan.
"Milan?". Verwundert sahen wir uns an. Er streckte mir die Hand entgegen und half mir auf.
"Was ist denn passiert?", fragte er besorgt.
"Ach ich bin blöd hingefallen", antwortete ich.
"Bist du verletzt?". Ich schüttelte den Kopf.
"Was machst du eigentlich hier?".
"War spazieren", sagte ich und klopfte mir den Staub von der Kleidung.
"Ich hab gehört das du dich mit Mark gestritten hast", sagte er dann.
"Ja und?".
"Jess hat gesagt es war recht heftig".
"Wir streiten öfter", meinte ich lässig und ging mit ihm wieder Richtung Schloss.
"Ist alles okay bei dir?". Ich nickte.
"Wirklich?".
"Alles bestens Milan!", fuhr ich ihn an und betreute es sofort.
"Sorry".
"Schon gut. Erzähl mir was los ist", forderte er von mir.
"Wenn ich das tue hälst du mich für irre!", sagte ich.
"Das entscheide ich danach". Er lachte freundlich.
Wir setzten uns in ein kleines Cafe das in der Nähe von Schönbrunn war und ich erzählte ihm alles.
Die ganze Zeit hörte er Aufmerksam zu und nickte immer wieder. Sicherheitshalber redeten wir Niederländisch, das uns keiner Verstand. Es hatte sich also doch gelohnt diese Sprache zu lernen.
Am Ende sah er mich mit neutraler Miene an.
"Wow".
"Ich weiß ich gehöre ins Irrenhaus!", verteidigte ich mich.
"Hat er dich wirklich angegriffen?". Ich nickte.
"Okay. Was willst du jetzt machen?".
"Ich weiß es nicht. Ich kann nicht nach Hause. Wegen dem und weil wir uns ständig streiten.
"Du kannst bei mir wohnen!", schlug er vor und lächelte.
"Das wär was", sagte ich lachend.
"Nein seriously".
"Wirklich?". Milan nickte.
Für eine kurze Zeit wäre das bestimmt nicht verkehrt. Ein großer Abstand zu allem.
Und so vereinbarten wir alles.
Am Abend ging wir beide zur WG um ein paar Sachen von mir zu holen, doch was uns da erwartet, damit hatten wir beide nicht gerechnete.
Bom! Cliffhänger .
Nach tausend Jahren, ist hier das neue Kapitel. Fast 3500 Wörter.
Nur für euch.
Gern geschehen.😂
LG Todeskind 🤞🥀
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top