Er fragt sich nur, wofür..

"Eigentlich haben wir heute nichts zu tun, aber ich wollte einfach etwas mit dir unternehmen.", erklärt Namjoon ihm einige Stunden später im Studio, als die beiden es sich in der Sitzecke dort gemütlich gemacht haben.

Einfach so?!

"Wieso dann ich?", fragt Jin verwirrt. Er ist ziemlich überrascht, dass der Rapper etwas mit ihm machen möchte.

"Ich sag es mal so: Ich habe keine wirklichen sozialen Kontakte, bis auf dich. Zwar sind wir in erster Linie Geschäftspartner, doch ich sehe dich auch irgendwie als Freund. Du siehst mich wie einen normalen Menschen, deswegen.." Mit leicht rosa Wangen schaut RM ihn an.

Etwas geschmeichelt lächelt Jin. "Ich finde, man sollte Menschen einfach nicht wegen ihrer Status beurteilen und behandeln. Jeder hat die gleiche Chance, gleich respektiert zu werden."

"Ich finde, das ist genau die richtige Einstellung. Ich werde ja oft als 'höher stehende Person' oder sogar als 'Gott' angesehen. Dabei hat mein Beruf einfach nur mehr öffentliche Reichweite. Die Leute im Straßenbau oder beim Militär haben im Gegensatz zu mir eher zurückgehalten mehr erreicht als ich." Er seufzt. "Ich finde es blöd, einfach direkt in die Schublade gesteckt zu werden. Dann kann man sich gar nicht richtig präsentieren.."

Nickend schaut Jin den anderen an, welcher gar bedrückt wirkt.
Er kann es sich ziemlich gut vorstellen, wie es sich anfühlen muss, täglich auf der Straße befallen und angebeten zu werden. Klar, es kann teils echt cool sein, so positives Feedback zu haben, aber nach einer Zeit will man einfach seine Ruhe haben, da sich alles wiederholt.

Außerdem übertreiben viele Fans völlig. Sie sind schon fast Stalker und drängen ihre Idole ein, lassen die Stars unwohl fühlen und verteidigen ihre 'Götter' mit Händen und Füßen, oder im Internet mit Beleidigungen.

Diese Art von 'Fan' kann so gut wie keiner leiden und doch gibt es sie.

Ob Jin solche Fans auch haben wird?

Oder nur Hater?

Etwas zögernd fragt Jin: "Was ist eigentlich mit Hatern? Wie gehst du damit um?"

Namjoon schaut ihm direkt in die Augen, als er seine Antwort langsam formuliert.
"Ich..ich weiß nicht, wie man richtig damit umgeht. Weißt du, anfangs denkt man, dass man den Hate einfach ignoriert, da er eh oberflächlich ist. Da dachte ich noch vernünftig. Aber wenn man bekannter wird, bekommt man mehr Hater. Unter jedem Bild stand eine Zeit lang, dass ich wie ein Ei aussehe."

Er lacht leise.

"Man nimmt es sich erst nicht zu Herzen, doch nach einiger Zeit fing ich an, nachzudenken, warum Menschen das tun. Sie kennen mich nicht und verurteilen mich sofort, was mich ein wenig deprimierte. Ich war noch nie besonders selbstbewusst, doch ich habe mich selbst akzeptiert. Bis ich anfing, nach Hate zu suchen, um Verbesserungspläne auszuarbeiten. Doch ich kam zu dem Ergebnis, dass der beste Plan einfach 'Love Yourself' ist. Dass die Hater selbst irgendein Problem haben und man sich freuen soll, Menschen allein mit seiner bloßen Existenz ärgern und triggern zu können. Hass gibt es überall, doch man soll nicht aufgeben und sich selbst lieben. Das war meine größte Herausforderung und ich arbeite noch daran..doch es wurde besser."

Lächelnd schaut RM Jin an, welcher nach diesen weisen Worten nicht weiß, was genau er sagen soll.

Er ist schockiert, wie gemein Hater sein können und grundlos über Aussehen herziehen.

Doch er ist auch gerührt, als Namjoon von seinem Plan 'Love Yourself' erzählte. Und irgendwie ist er auch stolz und sieht zu dem Rapper herauf.

Es ist nicht einfach, sich selbst zu lieben, wenn im Internet Morddrohungen und Beleidigungen auftauchen, die an dich gerichtet sind.

"Du bist so unglaublich stark, Namjoon..", meint Jin leise.

"Ich bin nicht stark, ich bin jediglich stark genug, Hatern das Gegenteil ihrer Kommentare zu beweisen."

"Ich könnte das nie..", murmelt Jin.
Er konnte nie richtig mit Kritik umgehen, als kleiner Junge ist er weinend von der Schule nach Hause gerannt, weil ein Junge seinen Pulli nicht mochte.

"Doch, du kannst das auch, du musst nur an dich glauben. Ich habe einen Trick: Du sagst, was dir selbst oder möglicherweise Hatern an dir nicht gefallen könnte und konterst gleich darauf mit einem Vorteil, was diese Eigenschaft hat. Oder du roastest sie."

Der Größere der beiden lächelt breit, sodass seine Grübchen wieder zum Vorschein kommen, in die der andere jedes Mal reinpieksen könnte, weil sie so süß sind.

Zustimmend nickt Jin und überlegt, was er an sich nicht mag. Oder was Hater meistens sagen würden.

"Hm..Hater könnten sagen, ich kann nicht singen."

"Und was würdest du antworten?"

"Ich singe gut genug, um bei einem Idol auszuhelfen?" Kichernd schaut er Namjoon an, welcher grinsen muss.

"Und ich würde dir sagen, dass mich dein Gesang verzaubert hat und mich irgendwie total beruhigt. Also wenn wir zusammen auf Tour gehen und ich gestresst bin, sing mir bitte was vor."

"Ich werde dich daran erinnern.", lacht der Ältere verlegen. "Aber danke.."

"Gut, was wäre noch möglich bei Hatern?.."

"Vielleicht, dass ich hässlich bin? Aber dann würde ich sagen, dass viele Leute mich schön finden und ich das auch so sehe. Wenn sie mich hässlich finden, sollen sie mich nicht anglotzen", grinst er.

Stolz nickt Namjoon.

"Ich denke aber, dass du weniger Hate bekommst. Du bist sehr hübsch."

Geschmeichelt bedankt sich Jin mit roten Wangen.

Welcher Mensch bekommt bitteschön so viele Komplimente von einem Idol?!

Tja, das kann halt nur Princess Jin.

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Den ganzen Nachmittag verbringen die zwei, auch wenn es nur im Studio ist, da die Chance, dass Namjoon auf der Straße erkannt wird, ziemlich hoch ist.

Beide erzählten sich gegenseitig von witzigen, aber auch traurigen Erlebnissen aus ihrer Kindheit.
Wie zum Beispiel Namjoons Ereignis, als er mit 4 Jahren seine Kuscheldecke ausversehen mit Kakao überschüttet hat und dann so einen Heulkrampf bekam, dass sein Lieblingsspielzeug dran glauben musste.

Jin lernt diesen Mann an dem Nachmittag noch tiefer kennen und lieben und er muss gestehen, dass er am liebsten für immer bei Namjoon in dem gemütlichen Studio bleiben würde.

Doch nur dieser eine Anruf von Soojin hat die ausgelassene Stimmung zerplatzen lassen.

"JIN ES BRENNT NEBENAN!"

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Mieser Cliffhanger, ich weiß. Aber ay, ich habs endlich mal geschafft.

Ich denke, ich schreib jetzt mal wieder ein wenig, ich hatte in letzter Zeit eine totale Blockade und war deshalb sehr inaktiv, es tut mir Leid, Leute.

Bald kommen auch schon die ersten Klausuren, mal schauen, wie das so klappt.

Und ich hab heute erstmal frei, da so viel für mich ausfällt, haha c:

Edit 4 Stunden später: Ich hatte doch nicht frei. Ich musste zur 6. hin, bin ne halbe Stunde zu Fuß hingelatscht, um dort viel zu früh da zu sein und nochmal 30 Minuten warten zu können. Dann kam der Lehrer zu spät, gab uns zwei Zettel und wir durften wieder gehen. Sinn?! Ich bin einfach ZU FUß IN DER KÄLTE durch ne Baustelle und nen Berg hochgelaufen, um dann zwei Zettel zu kriegen und wieder nach Hause zu können.

Ich hatte da irgendwie Mordslust :3