Kapitel 2
Alles wie immer und doch ganz anders
Rains P.o.V.
Am nächsten Tag wurde ich von der Heimleiterin geweckt, die dank Lautsprecher, die überall eingebaut waren im ganzen Heim zu hören war:
"Mädchen! Aufstehen!
Heute ist mal wieder Besuchertag und ich hab eine Überraschung für euch. Also hopp, hopp, meine Lieben.
Ich will nicht, dass ihr wie ich euer ganzes Leben hier verbringt.
In 30 Minuten treffen wir uns im Speiseraum!"
Ich stand auf und schaute rüber zu Lee (Bild) und ging zu ihr, als ich bemerkte, dass sie noch schlief.
Ich stupste sie an.
Sie grummelte irgendwas im Schlaf und drehte sich auf die andere Seite.
"Lee, aufstehen!", flüsterte ich ihr ins Ohr doch sie reagierte nicht.
Ich musste wohl zu härteren Mitteln greifen.
Mit einem kleinem Handtuch ging ich in das Bad, das im Flur schräg gegenüber von uns lag und wo die Duschen schon auf Hochhetrieb liefen. Ich ging rein und hielt das Handtuch kurz ins Waschbecken, so dass er klatschnass wurde. Nachdem ich ihn kurz ausgefrungen (?) hatte lief ich zurück in unser Zimmer und warf ihn Lee ins Gesicht.
Sie fuhr erschrocken auf und sah sich hektisch um als sie mich erkannte kam ein kindisches Lachen über ihre Lippen.
"Ich hoffe du gehst nie.", sagte sie,"du bist die Einzige, die mich immer so weckt und die Einzige, die mich wie eine Schwester behandelt. Klar, die Anderen sind auch nett, aber du bist die Beste."
Ihr war wohl gar nicht klar, was diese Worte mir bedeuteten und ich war so glücklich, wie schon lange nicht mehr.
"Ich bleibe so lange hier, bis du mich wegschickst, my princess."
"Das ist toll, danke Rain."
Ich fuhr ihr lächelnd durchs Haar.
"So, jetzt muss du aber aufstehen, sonst" - ich verstellte die Stimme, so, dass ich wie unsere Heimleiterin klang - "stopfe ich dich viergeteilt durchs Schlüsselloch."
Lee grinste, machte sich dann aber auch fertig.
25 Minuten später betrat ich zusammen mit Lee den Speisesaal, in dem sich schon fast alle versammelt hatten. Da unsere Heimleiterin (Mrs. Ash) keine Lust hatte zu warten, was auch allgemein bekannt war, fing sie schon an zu reden, als die von ihr angekündigten 30 Minuten um waren.
"Also, meine Lieben,", begann sie, "wie immer ist heute Besuchertag doch heute mit einer kleinen Besonderheit. Ich gehe davon aus, dass manche von euch wissen, wer oder was One Direction ist?"
Ok....
Worauf wollte sie hinaus?
"Für diejenigen von euch, die es nicht wissen:
One Direction ist eine internationale sehr bekannte und beliebte Band, die aus 5 Jungs besteht, die zwischen 18 und 20 Jahren alt sind. Sie haben sich dazu entschlossen ein Kind zu adoptieren und werden deshalb den ganzen Tag hier verbringen um zu gucken, wer von euch am besten zu ihnen passt. Sie sind ungefähr um 9.30 a.m. hier; also in ungefähr einer Stunde. Dann kommen bitte alle in den Aufenthaltsraum.
So und jetzt:
Auf das Essen, fertig, los!"
Damit war dann das Frühstück freigegeben.
Ich wollte mich gerade den Anderen anschließen, die zu dem Tisch ging, an dem es das Essen gab, als Mrs. Ash mich zurückrief:
"Rain? Könnte ich bitte mit dir sprechen?"
Ich schritt zögernd auf Mrs. Ash zu und war fieberhaft am überlegen, ob ich irgendetwas falsch gemacht hatte, wurde dann aber von ihr in dieser Hinsicht beruhigt.
"Da ich ja weiß, dass du nicht so gut mit dem männlichem Geschlecht klarkommst," - Nicht klar kommst? Ich hatte panische Angst vor jedem männlichem Wesen - "kannst du ab 9.30 a.m. gerne auf euerm Zimmer bleiben. Ich werde dann eins von den Mädchen hochschicken, um dir das Mittagessen zu bringen.", sagte sie mit besorgtem Blick.
"Danke Mrs. Ash. Das wäre sehr nett.", antwortete ich ihr und verspürte wahnsinnige Erleichterung, die meinen Körper durchströmte.
"Mach ich doch gerne, Kindchen.", meinte sie und lächelte mich warm an.
Beim umdrehen sagte sie noch:
"Beeil dich, sonst ist gleich nichts mehr vom Frühstück da."
Ich lachte leise und machte mich auf dem Weg zu meinem Frühstück.
*****
Eine Stunde später saß ich alleine auf unserem Zimmer und überlegte, was ich machen könnte. Ein Gähnen nahm mir meine Entscheidung ab und wenige Sekunden später lag ich wieder in meinem Bett und schlief ein.
*****
Ich wurde wieder wach, weil jemand sanft an meiner Schulter rüttelte und setzte mich langsam auf.
Vor mir stand Perry und sah mich mit einen Lächel auf den Lippen an. In der rechten Hand hielt sie ein Tablett auf dem ein Teller mit Spaghetti und Tomatensauce und ein Glas Wasser standen.
Ich grinste dankbar zurück und stand auf. Nachdem ich das Tablett auf den einzigen Tisch im Raum gestellt hatte, wandte ich mich wieder Perry zu.
"Und?", fragte ich, "wie ist One Direction so?"
"Sie sind meega nett haben schon mit jedem mindestens ein mal gesprochen und haben sogar für ums gesungen.", berichtete sie und man konnte merken wie sehr sie von diesem Besuch begeistert war.
"Würde es dir was ausmachen, wenn ich wieder runtergehen würde? Ich meine: Man bekommt nicht jeden Tag besuch von der berühmtesten Boyband der Welt."
"Schon ok. Hier würd's eh nur langweilig werden."
"Cool, dann bis später!", verabschiedete sie sich und war schon im Flur verschwunden.
Ich setzte mich an den Tisch, der eigentkich immer als Schreibtisch fungierte, und begann die Spaghetti zu essen. Zumindest versuchte ich es. Denn das Besteck fehlte.
Das bedeutete ich müsste entweder auf das Mittagessen verzichten oder mich dazu überwinden unbemerkt in die Küche zu schleichen um mir Gabel und Löffel zu organisieren.
Ich entschied mich schließlich für Letzteres weil
1) mein Magen so knurrte, als hätte ich Zage nichts gegessen und
2) sich wohl kaum einer von One Direction in der Küche aufhalten würde.
Ich ging leise die Treppen runter und schlich leise zur Küche, die eine von diesen typischen Schwingtüren zum Speisesaal hin besaß. Ich öffnete die Schublade, in der sich das Besteck befand, nahm einen Löffel und eine Gabel heraus und schloss sie wieder, bevor ich mich umdrehte und unauffällig den gleichen Weg wieder zurücklief.
Auf der Treppe begegnete ich nur Gina, einem Mädchen mit hüftlangem braunem Haar und stechend blauen Augen, das mir fröhlich zunickte.
Als ich zurück im Zimmer dachte ich:
"Operation: Besteck klauen erfolgreich abgeschlossen" und konnte mich endlich darauf konzentrieren meine Spaghetti zu essen.
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