Kapitel 1
Mein bisheriges Leben
Rains P.o.V. (Point of View)
Sanfte Klänge einer Gitarre schwebten durch den Raum. Es war eine langsame, ruhige Melodie, die einen beruhigte. Genau deshalb spielte ich gerade dieses Lied: A Thousand Years.
Es ließ mich die negativen Dinge in meinem Leben vergessen, und das waren nicht gerade wenige.
Meine Eltern waren beide Tod; gestorben bei einem Flugzeugabsturz. Es war nicht so, dass ich deswegen in Tränen ausgebrochen, und in Trauer versunken wäre. Um ehrlich zu sein: Ich war erleichtert. Zuhause wurde ich nur geschlagen. Hauptsächlich von meinem Vater. Es kam oft vor, dass ich mein eines Auge nicht öffenen konnte oder, dass meine blauen Flecken so heftig schmerzten, dass ich nichteinmal liegen konnte, weil es so weh tat.
Nach ihrem Tod kam ich dann mit 7 Jahren in ein Heim in der Nähe von London.
Das einzige, was mir von meinen Eltern noch geblieben war, sind ihre Grabsteine und 200£, von denen ich mir mit 8 Jahren eine Gitarre gekauft hatte.
Musik war mein Leben.
Ich sang oft, wenn ich spielte, ging aber nicht davon aus, dass ich es sonderlich gut konnte. Ehr das Gegenteil.
Das Gitarre spielen hatte ich mir selber beigebracht.
Ich hatte zu meine Geburtstagen und zu Weihnachten Notenbücher in denen Songs standen, aber auch welche, die komplett leer waren geschenkt bekommen. Manche Notenblätter hatte ich auch heimlich aus dem Musikunterricht in der Schule mitgehen lassen.
Die Noten, die in den Heften standen auch lesen zu können, hatte mir Liz beigebracht. Mit Liz hatte ich mir fast 3 Jahre lang ein Zimmer in diesem Heim geteilt.
Dann wurde sie allerdings adoptiert und ließ mich allein.
Damals war ich 10.
Bis jetzt hatte ich kein einziges Wort mehr von ihr gehört.
Und ich glaubte auch jetzt -7 Jahre später- nicht, dass sie sich überhaupt noch an mich erinnerte.
Nachdem ich "A Thousand Years" bis zum Ende durchgespielt hatte, blieb ich still sitzen und dachte nach. Darbei spielte ich unbewusst "The River Flows In You" an.
Ich besaß meine Gitarre jetzt schon 9 Jahre lang und für mich hatte das Instrument bis heute nicht von seiner Faszination verloren.
Linya (oder kurz Lee), mit der ich mir momentan das Zimmer teilte, liebte es, wenn ich Gitarre spielte, oder sang. Ich tat es zwar ungern vor oder für ander Leute, aber für Lee machte ich eine Ausnahme. Immerhin ertrug sie, dass ich täglich fast 5 Stunden übte.
Ich wollte gerade die Akkorde für das nächste Lied anschlagen, als Lee ins Zimmer gestürmt kam. Sie grinste mich an.
"Alles ok, Lee?", fragte ich.
"Natürlich nicht! Nichts ist ok! Morgen ist wieder Besuchertag und diemal wirst du mit 99,9 %iger Sicherheit adoptiert!", rief sie voller Enthusiasmus.
"Meine Liebe,", erwiderte ich mit einem Lächeln in der Stimme,"das sagst du jedes Mal, wenn Besuchertag ist."
"Ich weiß.", meinte sie,"Aber diesmal hab ich ein besseres Gefühl als sonst. Und du weißt: Auf mein Gefühl ist Verlass!"
"Das werden wir dann morgen erfahren. Jetzt musst du erstmal schlafen."
"Hey! Kann ich nicht selber entscheiden, wann ich schlafen gehen will?"
"Tut mir Leid, aber nein. Ich bin 9 Jahre älter, als du und hab, solange wir hier alleine sind die Verantwortung für dich. Das weiß du."
"Nagut," gab Lee schließlich nach,"aber dann spielst du mir noch ein Gute-Nacht-Lied vor."
"Aber klaro, meine Kleine."
"Ich bin nicht klein! Ich bin schon 8!"
"Natürlich. Aber zieh dich doch schonmal um und leg dich hin. Ich muss noch kurz runter, aber dann komm ich."
"Ok."
Ich verließ unser Zimmer und ging 2 Stockwerke runter in den Aufenthaltsraum des Mädchenheims. Da es Freitagaben und noch nicht so spät, war er relativ voll.
Ein paar Mädchen spielten Spiele, Andere saßen einfach nur rum und unterhielten sich und Einige saßen weiter hinten und guckten einen Film. Das war aber etwas, dass nur Freitags erlaubt war. Freitags durften die 10-14jährigen gucken, Samstags die 15-18jährigen. Alle die jünger waren, mussten vorher in ihre Zimmer.
Ich ging auf die Gruppe zu die Spiele spielten und sprach ein 14 Jahre altes Mädchen mit rot-orangenen Haaren an: "Perry? Hast du meinen Notenblätter gesehen. Ich hab noch an den Noten gearbeitet, muss sie aber hier liegen gelassen haben."
Sie hob abwehrend eine Hand in meine Richtung und schaute mit konzentriertem Gesichtsausdruck auf das Schachbrett vor ihr. Dann setzte sie einen Turm 5 Felder nach links, sagte mit etwas schadenfreude in der Stimme "Schach", nahm dann ihre Hand runter und blickte mich an. "Was?",hakte sie nach. Ich musste leicht lächeln und wiederholte meine Frage.
Perry nickte und wies auf einen Tisch, der neben dem Kamin stand, in dem ein Feuer brannte. Ich dankte ihr, nahm die Noten und wünschte ihr noch ein gutes Spiel, bevor ich die die Treppen wieder hochstieg und zurück in unser Zimmer ging.
Ler saß schon umgezogen auf ihrem Bett und schaute mich abwartend an. Ich ließ mich ihr gegenüber auf mein Bett fallen und blickte genauso fragend zurück.
"Was möchtest du hören?", fragte ich sie.
"Little Things!", kam es wie aus der Pistole geschossen zurück.
Ich seufzte und griff nach meiner Gitarre und sagte Lee, dass sie sich hinlegen sollte.
Perry war ganz verrückt nach dieser Boygroup "One Direction". Sie hatte Lee angesteckt und deshalb wollte Lee jetzt zum einschlafen immer eine Song von One Direction hören. Ich hatte keine Ahnung, wer One Direction war, aber ihre Musik war ganz ok.
Ich spielte "Little Things" und schon nach der 2. Strophe war Lee eingeschlafen. Ich hörte trotzdem nicht auf zu spielen und nachdem ich geendet hatte, spielte ich noch "18" und "Diana" auch von 1D.
Dann stellte ich meine Gitarre weg und legte mich auch hin.
Lee summte im Schlaf "Little Things" vor sich hin und nach nichtmal 3 Minuten war ich eingeschlafen.
★☆★☆★☆★
Halli Hallo
Das war das erste Kapitel.
Was haltet ihr davon?
Bitte seid ehrlich!!!
MFG
Theresa 146
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