...um sie zu einem Teil von sich zu machen.

Ja, verschwunden und wie vom Erdboden verschluckt scheint sie auch nach einer weiteren Woche zu sein. Seit sie mit hängenden Schultern und dem traurigen Blick aus dem Museum gegangen ist, habe ich sie nicht mehr gesehen.

Selbst nachdem ich in der nächsten Woche nach ihr Ausschau gehalten hatte, bleibt sie verschollen.
Ich zweifel mittlerweile daran, sie jemals wieder zu Gesicht zu bekommen.

Der Museumsalltag geht weiter. Ich gebe Rentnerehepaaren Führungen und beruhige hysterische Damen; ich zeige Kindern die Toiletten und helfe alten Frauen in den Fahrstuhl zu gelangen.

Ab und an tausche ich beschädigte Schilder aus oder klebe die Abstandslinie zu den Gemälden neu ab. Der Alltag zieht an mir vorbei und nach und nach vergesse ich das verträumte Mädchen im Pullover.

Was mit ihr geschehen ist, sollte mich nicht interessieren. Und ich denke, das tat es auch nicht, schließlich hatten wir uns nie gekannt.

Sie war das Mädchen im Pullover und ich war der Nebenjobber im Museum.

Und tief in mir drin gab es einen Teil, der sie doch gerne einmal angesprochen hätte, um zu fragen, was sie in all diesen Bildern sieht.

-ENDE-

Und so beende ich hiermit meine dritte Kurzgeschichte.

Auf die Idee bin ich -wer hätte es gedacht- in einem Museum gekommen.

Vielen Dank füs Lesen und über Rückmeldung freue ich mich immer!

Und noch eine Frage zum Schluss:
Ich habe das Ende relativ offen gelassen und nicht erwähnt, was mit dem Mädchen passiert ist. Was glaubt ihr, weshalb sie nicht mehr ins Museum kommt?

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