...die Kunst sehen...

Heute ist seit längerem einmal wieder ein ruhigerer Tag im Museum. Das freut mich besonders, denn nun habe ich genug Zeit meine Aufmerksamkeit dem nachdenklichen Mädchen in den Pullovern zu widmen.

Für mich ist sie schon fast Teil der Ausstellung. Es beruhigt einen so ungemein, jemanden zu beobachten, der einer Sache vollkommen verfällt.

Oft frage ich mich, wie sie immer die gleichen Bilder anschauen kann, ohne dass ihr langweilig wird.

Ich habe das auch schon versucht, habe minutenlang auf die Bleistiftzeichnung in der kleinen Nische gestarrt und war dabei bemüht, an etwas zu denken, das mich von außen auch so nachdenklich erscheinen lässt.

Zwei Minuten, glaube ich habe ich davor gestanden, bis eine lachende Maria mich entdeckte und meinte: "Marius, was machst du denn da? Pass auf, dass dein Kopf nicht gleich Bekanntschaft mit dieser tollen Zeichnung macht, so nah wie du dranstehst."

Danach hatte ich es nicht nocheinmal versucht, die Ausstellungsstücke zu verstehen.

Das Mädchen jedoch scheint zu begreifen, was die Bilder ihr sagen wollen, wenn sie immer so an ihnen hängt, dass sie so oft in der Woche herkommt.

Nach diesem ruhigen Nachmittag verabschiede ich mich von Maria und laufe durch die überfüllten Straßen der Innenstadt nach Hause.

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