M is for Murder

working for the weekend - bbno$ and MAX

"Dein Daddy hat mehr Leute ermordet, als du je Morddrohungen hören wirst, Schätzchen."

10.

"Warum seid ihr eigentlich damals bei mir eingebrochen?"

Hoseok sah verwundert dabei zu, wie langsam alle Bewegungen zu einem Stop kamen. Jimin, welcher sich gerade noch laut schmatzend den Mund vollgestopft hatte, kaute  nur noch langsam, legte die Essstäbchen sanft zur Seite. Yoongi und Jin sahen sich bedeutungsschwer an und sowohl Taehyung wie auch Namjoon starrten Hobi an, als wäre diesem ein drittes Auge gewachsen.

Eine unangenehme Stille legte sich wie eine viel zu stickige Decke um die Jungs.

Nur Jungkooks eifrige Schlürfen war zu hören.

Anscheinend schien Kook der Hunger nicht vergangen zu sein.

Nach einer langen, peinlichen Pause, räusperte sich schließlich Yoongi. "Wir haben nach etwas gesucht." Während Hoseok bloß irritiert eine Schnute zog, da man ihm anscheinend nicht antworten wollte, so entkam den anderen Anwesenden ein erleichtertes Ausatmen. Schon schmatzten die Freunde wieder fröhlich weiter, als sei diese Frage nun beantwortet und geklärt.

"Was habt ihr gesucht?" Hoseok setzte seine Essstäbchen nieder und funkelte Yoongi aus zusammengekniffenen Augen an. Sie würden ihm doch wohl eine anständige Antwort geben! Was zur Hölle hatten sie gesucht?! Geld? Bilder? Den Tod?! Warum waren sie in Jano Jungs Büro eingedrungen.

Diesmal war es Seokjin der unwohl zu Hobi sah und sich abwesend am Handrücken kratzte. "Wir haben deinen Dad gesucht. Wir dachten, er würde während dem Abendessen in sein Büro kommen, um die Unterlagen für seinen neuen Deal mit Chao holen zu kommen."

Hoseok hatte das Gefühl, der Kragen seines Pullovers würde ihm immer enger um den Hals liegen. Sie hatten auf seinen Vater gewartet. Bewaffnet. Zu sieben. Hobi kam der Verdacht, dass sie nicht eingebrochen waren, um Jano zu seiner Kandidation zur Präsidentenwahl beglückwunschen wollten.

"Hör mal, Prinz", Joon drehte sich etwas zur Seite, "Ich weiß, dass du deinen Dad magst. Ich verstehe das, du bist sein Sohn. Natürlich liebst du ihn. Aber Jano ist ein- er ist kein guter Mensch. Ich wollte dich beschützen, vor ihm. Er ist nicht der Mann, den du zu kennen meinst."

Hoseok schnaubte laut und verschränkte seine Arme vor seiner Brust. Seine glitzernden Augen bohrten sich praktisch in das Gesicht Namjoons. "Ich weiß, Joonie." Die gezischten Worte ließen den Bodyguard mit offenem Mund zurück.

"Hälst du mich eigentlich für dumm?!" Frustriert erhob sich Hoseok von seinem Stuhl, um seinen Leibwächter von oben herab böse anzufunkeln. "Glaubst du ich habe all die Jahre nicht bemerkt, dass Daddy komischerweise immer nur Deals eingeht mit steinreichen alten Leuten, wenn sie betrunken sind?!"

Vor unterdrückter Wut praktisch zitternd stampfte der Brünette mit einem Fuß auf, wobei sein Absatz sich knirschend in den Holzboden bohrte. "Ich bin der, der den Wein ausschenkt und die Leute fröhlich stimmt, Joon! Warum hält mich eigentlich jeder für einen absoluten Idioten, nur weil ich Röcke anziehe und Lippenstift trage?!"

Hoseok starrte immer noch Namjoon nieder, doch dieser konnte bloß dumm gaffen. "Niemand hält dich für einen Idioten, Hoseok." Die kühle Stimme Yoongis brach den Starrwettbewerb zwischen den beiden Freunden. Hobis herrischer Blick bohrte sich nun in Yoongis katzenhafte Augen. Joon atmete erleichtert aus.

"Anscheinend schon! Ihr wollt mir nicht antworten und wenn ihr antwortet, klingt es als würdet ihr mit einem Kleinkind reden! Dabei weiß ich ja wohl am besten von allen Leuten, wie kalt und unberechenbar Daddy sein kann. Ich bin sein verdammter Sohn. Ich lebe mit ihm."

Hoseok hörte, wie Taehyung zischend ausatmete, als sich der Braunhaarige über den Tisch lehnte, um Yoongi näher zu sein. Jimin nuschelte ein undeutliches 'Oh shit' und das Schlürfen Jungkooks fand ein abruptes Ende.

"Erklär mir ganz genau warum und wie ihr eingebrochen seid und warum ihr meinen Vater umbringen wollt oder ich werde dir dein Leben zur Hölle machen", seine Hand schnellte nach vorne und zog Yoongi heftig am Kragen seines Shirts nach vorne, was diesem ein erschrockenes Keuchen entlockte, "Min Yoongi."

Die Gesichter nur wenige Zentimeter entfernt, starrte der Weißhaarige kalt in das aufgewühlte Gesicht des Jüngeren. Der Teenager schien weitaus bissiger, als Yoongi angenommen hatte. Ein Lächeln legte sich auf die schmalen Lippen Yoongis.

Er mochte bissig.

"Es könnte vielleicht etwas zu schaurig für dich werden, Prinzchen." Yoongis Mundwinkel zuckte nach oben, als Hoseok bloß die Augen verdrehte und schon fast gelangweilt von seinem Shirt abließ. "Oh, bitte! Ich bin der deutlich schwule Sohn des nächsten Präsidenten Koreas. Ich kriege so viele Mordrohungen an den Kopf geschmissen, ich wäre Millionär hätte ich einen Penny für jede Drohung."

Namjoon beobachtete unwohl das freudige Glitzern in den dunklen Augen Yoongis. Er hatte das ungute Gefühl, dass der Ältere wohl eine Herausforderung witterte. Yoongi mochte es nicht zu verlieren. Und er liebte es Leuten zu zeigen, warum sie falsch lagen.

Nur wusste er noch nicht, dass Hoseok genauso starrköpfig sein konnte.

"Wir sind eingebrochen, weil dein vater einer der gefährlichsten Männer in ganz Korea ist. Ich habe Taehyung versprochen, dass er die Zunge Janos herausschneiden darf, wenn er mit einem Messer an seiner Kehle um sein Leben bettelt. Taehyung mag es die Zungen von Lügnern zu sammeln. Dein Vater ist kein guter Mann." Ein trockenes Lachen entkam Yoongi und er neigte amüsiert den Kopf zur Seite, "Und glaub mir. Dein Daddy hat mehr Leute ermordet, als du je Morddrohungen hören wirst, Schätzchen."

Hoseok blieb starr stehen. Namjoon konnte förmlich spüren, wie er anfing all die Informationen zu verstauen, welche man ihm gerade offenbart hatte. Seine Schultern spannten sich an und er reckte trotzig das Kinn in die Luft. Als würde es ihm nicht zusetzen, zu wissen, dass sein Vater Leute umbrachte.

"Wieso- wieso wollt ihr ihn umbringen? Wenn hat mein Vater ermordet? Ausser Liam." Hoseoks Kopf drehte sich ruckartig zu Jimin, als dieser laut schreiend aufsprang, wobei sein Stuhl hinter ihm auf den Boden klapperte.

"Sag mir, dass du dich versprochen hast." Die kleinen Hände Jimins schlangen sich in einem eisernen Griff um Hoseoks Arm, quetschten ihm den Ellbogen. "Liam ist nur weggerannt. In Sicherheit. Er ist nicht tot. Liam geht es gut!"

Verstört schüttelte Hobi seinen Arm, versuchte sich aus dem langsam unangenehm fest werdenden Griff Jimins zu schütteln. "Jimin! Du tust mir weh!", Hoseoks Stimme war etwas in die Höhe geschnellt, zu quietschend und hoch um noch normal zu wirken.

"Liam geht es gut! SAG ES! SAG LIAM GEHT ES GUT!" Der Pinkhaarige schrie Hoseok ins Gesicht, rüttelte immer noch an seinem Arm. Mittlerweile hatten seine Augen sich mit Tränen gefüllt und seine Wangen glänzten in einem feurigen Rot.

"JIMIN!" Namjoon schlug mit der flachen Hand gegen den Tisch. Sofort verstummte der panische Junge und hielt in seiner Bewegung inne. "Lass Hoseok los. Setz dich." Als Jimin langsam Hoseoks Arm losließ, rollte eine einzige Träne über seine Wange. Niemand sprach, als sich der Pinkhaarige wieder hinsetzte. Taehyung legte ihm bloß eine Hand auf die Schulter.

Hoseoks Atem ging hektisch, während er die Situation zu erfassen versuchte. Seokjin hatte sich beide Hände vor das Gesicht gepresst, doch seine bebenden Schultern verrieten seine Gefühle. Jungkook starrte bloß auf seinen Teller, Yoongi war in seiner Bewegung erstarrt.

"Woher weißt du, dass Liam tot ist." Es war Taehyung, welcher gefasst genug war, um wieder klare Gedanken zu fassen. Hobi setzte sich langsam wieder hin, blickte von dem heulenden Jimin zu Yoongi, mit den viel zu wässrigen Augen.

"Ich- Mein Dad ist nach dem Überfall mit ihm ins Poolhaus gegangen und er kam ohne ihn zurück, ich habe sie gesehen. Er sagte mir, ihr hättet Liam getötet." Jungkook zischte laut auf und donnerte eine Faust gegen den Tisch, wie zuvor Namjoon.

"Dieses SCHWEIN!" Beim nächsten Schlag, fingen die Gläser an zu zittern. "Was fällt ihm ein zu behaupten, wir- wir hätten Liam umgebracht?!" Seokjin strich dem Jüngeren beruhigend über den Kopf, was Kook etwas zu besäftigen schien. Immer mehr Verwirrung staute sich in Hoseoks Kopf. Fragen überschlugen sich mit anderen Fragen, ein Chaos von Ratlosigkeit bildete sich in seinen Gedanken.

"Du hast sie gesehen?" Es war immer noch Taehyung, welcher am meisten gefasst schien. Auch wenn Hoseok deutlich das Zittern in seiner Stimme heraus hörte. "Ich-" Hoseok unterbrach sich selbst, seine Augen wurden riesig und er fing an hektisch in seienr Hosentasche zu wühlen.

"Ich habe ein Foto! Ein Foto auf welchem man Liam und meinen Vater einen Tag nach dem Einbruch beim Poolhaus sieht!" Hobi kramte mit bebenden Fingern sein handy heraus und öffnete sofort Snapchat. Wie erwartet, sah er unter etlichen Selfies das Foto von Liam und seinem dad. Er hatte es damals nur geschossen, um heranzuzoomen und zu wissen, wer das war, doch anscheinend war es nützlicher, als er angenommen hatte.

"Hier!" Auffordernd streckte er seinen Display in Richtung Taehyung. Dieser las zu erst das Datum über dem Foto. Als er sich sicher war, dass es tatsächlich nach dem Einbruch gewesen war, nahm er sanft das Handy an sich und zoomte heran. Seine Augen huschten über die Gesichter.

"Es ist Liam." 

Ein weiteres heiseres Schluchzen erklang von Jimin. Yoongi streckte eine Hand nach dem Handy aus, sprach immer noch nicht. Taehyung reichte ihm das Gerät stumm. Auch Yoongis Blick klebte eine Weile an dem Display, bevor er sanft nickte.

"Du darfst auch seine Hände abschneiden, wenn wir ihn umbringen." Yoongis Augen klebten immer noch an dem Bild. "Weißt du was? Ich habe meine Meinung geändert." Als der Weißhaarige wieder hochsah, schien ein Feuer hinter seinen Pupillen zu toben. "Du darfst ihn komplett zerstückeln."

Ein winziges Schmunzeln erschien auf Taehyungs Gesicht. Nickend legte er erneut einen Arm um Jimin, zog diesen fest an seine Seite. Jungkook hatte derweilen den Kopf an Jins Schulter lehnen. Beide schienen leise zu weinen.

"Dein Vater ist ein Monster." Yoongis Stimme klang etwas belegt. Nicht mehr so zankend wie noch vor einigen Minuten. "Er bringt Leute um. Er hat Liam umgebracht. Ein fester Teil unserer Gruppe. Alles nur für ihr Geld und um seine Macht niemals zu verlieren. Lebensversicherungen, Co-Leiter von Firmen, von denen die Hälfte ihm gehört. Er hat keinen Skrupel. Jano Jung sieht nur Geld. Keine Liebe, kein Hass, keine Trauer. Nur Gier."

Hoseok verkrampfte sich etwas und blinzelte hektisch, "Aber- Er liebt mich." Sein Vater vergötterte ihn schon fast! Ausser das eine Mal, als er ihn geschlagen hatte, war Jano immer nur gerecht und lieb zu seinem Sohn gewesen.

"Wusstest du, dass du Geschwister hattest?" Seokjin strich sich schniefend über sein Gesicht. Hobi räusperte sich leise und nickte. "Ja. Sie sind vor meiner Geburt gestorben." Jin nickte, stützte seinen Kopf erschöpft in seine Hände. "Genauso wie die drei Frauen deines Vaters. Jeder einzelne ist gestorben. Kommt dir das nicht merkwürdig vor, Hoseok?"

Unwohl fing Hoseok an mit seinen Nägeln über den Tisch zu kratzen. Spürte, wie sich einzelne Splitter in seine Haut bohrten. "Tragische Unfälle", gab er leise von sich. Zu leise. Jeder am Tisch hörte deutlich, dass er von sich selbst wenig überzeugt war.

"Er hat von jedem einzelnen die Lebensversicherung kassiert. Von deinen zwei Schwestern und den drei Frauen. Du bist der einzige verbleibende Jung Nachkomme. Der letzte Teil einer fast ausgestorbenen Rasse. Deshalb hatte Namjoon solche Angst um dich, wollte dass wir den Plan sofort durchführen. Deinen Vater schneller töten."

Yoongis Monolog wurde nur unterbrochen von dem Geräusch von Hoseoks Nägeln über dem Tisch. Das leise Schaben vom Holz wirkte beruhigend auf den Jungen, welcher gerade das Gefühl hatte in einem Albtraum zu versinken.

"Das ergibt keinen Sinn. Meine Geschwister sind jung gestorben. Ich bin fast zwanzig, warum hat mein Vater mich nicht schon längst getötet?" Sollte Jano wirklich solch ein Mosnter sein, dass er all seine Geschwister und seine Mutter umgebracht hätte, warum hatte Hobi überlebt?

"Als du auf die Welt kamst, wusste Jano bereits, dass er Präsident werden will. Und Leute mögen lieber Familien. Sie wählen gerne für Familienväter. Was ist heroischer als ein Vater, der alleine für sein Kind sorgt und zeitgleich ein Land regiert?" Yoongi lehnte sich zurück in seinem Stuhl, als hätte er die Geschichte schon hundert mal erzählt. Gelangweilt griff er nach einem Essstäbchen und drehte dieses zwischen seinen Fingern.

"Und dann, als du älter wurdest, hast du angefangen ihm Geld einzubringen. Du kriegst Leute zum Reden. Lächelst sie an und lenkst sie davon ab, dass dein Vater sie gerade komplett über den Tisch zieht. Dein Tod wäre nicht länger von Vorteil."

Die stechenden Augen von Yoongi bohrten sich in Hoseoks Gesicht. "Bis jetzt." Hobi spürte, wie sich ein Splitter unter seinen Nagel bohrte. Das Stäbchen blieb still in Yoongis Hand liegen. "Du hast die letzte Woche nicht mehr mitgespielt. Weigerst dich an Abendmahlen teilzunehmen, wurdest stur und rebellisch."

Sein Zeigefinger krümmte das hölzerne Stäbchen in seiner Hand. Das Essstäbchen brach in zwei.

"Du bist nicht mehr von Nutzen. Deshalb bist du genauso in Gefahr, wie ich, wie Namjoon. Wie Liam es war."

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Ohaaa, es wird ernst! Also irgendwie ist das Kapitel nicht ganz genau so gelaufen wie ich und Miko es vorgesehen hatten, aber ich belass es einfach mal hierbei. Wenn ihr irgendwelche Kritken oder Meinungen habt, immer gerne her damit ihr Süßen!

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Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)

2189 Wörter


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