An Interesting Bunch
Rules - Doja Cat
"Mein Körper ist also ein Kunstwerk, ja?"
36.
"HOSEOKIE!"
Dae Jung rannte praktisch an all seinen Mitarbeitern vorbei, drückte einen gähnenden Taehyung aus dem Weg und schloss seinen einzigen Neffen fest in seine Arme. Quietschend ließ Hobi seine Tasche zu Boden fallen und erwiderte die stürmische Umarmung des älteren Herren.
Die wild abstehende, schwarze Locken kitzelten Hoseok an der Nase und seine braun gebrannten Arme zerquetschten den Zwanzigjährigen praktisch. "Hobi! Oh Gott, weißt du eigentlich was für Angst ich um dich hatte?! Was verschwindest du denn einfach so ohne Vorwarnung! Und das auch noch so kurz vor deinem Geburtstag!"
Der Mann löste sich von Hoseok und hielt mit zwei riesigen Händen das schmale Gesicht des Blonden fest, kneifte fest in dessen Wangen. "Isch wollte ja gar nischt verschwinden", nuschelte Hoseok undeutlich, da man ihm immer noch das Gesicht zerquetschte.
Gütige braune Augen sahen ein letztes Mal zu Hoseok, bevor sich Dae mit weit geöffneten Armen an Namjoon wandte. "Kim Namjoon! Wie geht es meinem Lieblingsbodyguard? Lass dich mal ansehen, Junge. Bist ja kein Stück muskulöser geworden, du Bohnenstange!" Laut lachend wurde auch ein etwas peinlich berührter Namjoon fest an eine steinharte Brust gedrückt.
Dae war so ziemlich das genaue Gegenteil seines jüngeren Bruders. Er war freundlich, offen und unglaublich herzensgut. Auch sein äußeres gab einen starken Kontrast zu dem Politiker mit dem Bierbauch. Dae erinnerte stark an einen Seemann, mit einem breiten Rücken, braun gebranntem Gesicht und wilden Locken, welche von grauen Strähnen geziert wurden.
Hobi mochte seinen Onkel.
Vielleicht sogar etwas lieber als seinen Vater.
"Dae? Das sind meine Freunde, Min Yoongi und Kim Seokjin", Yoon wurde gerade umständlich von Jin festgehalten, da dem Jungen die Augen praktisch zufielen. Jin hob zaghaft die Hand. "Park Jimin, Kim Taehyung-", Minnie und Tae waren laut lachend dabei Jungkook in einen Busch zu werfen, "und Jeon Jungkook."
Die von Lachfalten gezierten Augen des Mannes blickten nachdenklich über die Gruppe. "Hast' dir ja einen interessanten Haufen zusammengebastelt, Hobi." Stolz grinsend nickte Hoseok und half Seokjin einen bereits leise schnarchenden Yoongi aufrecht zu halten, "Oh ja, und du hast noch keine Ahnung wie interessant sie wirklich sind."
"Na dann", ein strahlendes Grinsen erschien auf Daes Gesicht in der selben Herzform, wie sich auch Hoseoks Lippen beim Lachen verzogen. "Ab ins Haus mit euch! Ich kenne die Geschichte ja noch nicht, aber ich glaube fast, die wollt ihr mir nicht draußen auf der Straße erzählen. Yoko öffne uns doch bitte eine Flasche Wein! Die Gute- Oder nein, lieber zwei der Geht-So-Flaschen. Die Jungs hier scheinen mir schwerlich Wein-Connaisseurs zu sein."
Mit vielem Gedrängel und fliegenden Ellbogen und Knien schaffte die Bande es sich auf der weichen Couch des Onkels gemütlich zu machen. Hobi hatte einen Platz gleich neben dem tot wirkenden Yoongi ergattert. Joon saß neben Yoongi, dann kamen Jimin und Tae und als letztes hatte sich Jin noch auf das Sofa geworfen bekommen.
Was Jungkook nun schmollend allein stehen ließ.
"Kann ich mich dahin setzen, Jin?"
"Du zeigst auf meinen Schoß, Kook."
"Ist das ein Ja?"
Nörgelnd ließ Jungkook sich auf dem Boden zwischen Jins Beinen nieder, als dieser ihm bloß seinen besten Todesblick zuwarf. Mit verschränkten Armen musste Kook erneut auf dem Boden sitzen, allerdings war es diesmal weniger unangenehm, da er sich ziemlich sicher war Jin würde nicht auf ihn pinkeln und er konnte den Kopf an dessen Knie anlehnen - was für Kook eine absolute Belohnung war.
Als sich dann auch noch die langen Finger Jins sanft in seinem Haar vergruben und ihm in beruhigenden Kreisen über die Kopfhaut massierten, war Jungkook sich sicher, dass er nie wieder irgendwo anders als zwischen Jins Beinen hocken wollte.
Interpretieren sie diesen Satz, wie sie wollen.
"Also!" Dae ließ sich mit einem lauten Uff-Geräusch auf dem Sessel gegenüber dem Sofa nieder. "Mein liebster Neffe verschwindet spurlos nur einige Wochen vor seinem Geburtstag und kreuzt mit einer Bande fremder Jungen vor meiner Tür auf. Was ist die Geschichte dahinter?"
Hoseok, welcher Yoongis Kopf gerade gegen seinen Nacken gedrückt hielt, da sich Yoongi im Schlaf irgendwie über seinem Schoß ausgebreitet hatte, lächelte seinen Onkel fröhlich an. "Ich habe wirklich keine Lust dir die ganze Story zu erzählen, da wir gerade erst aus einem Hotel gejagt wurden und nun einen Tag Autofahrt hinter uns haben, aber um es kurz zufassen-"
Tief nahm der Junge Luft.
"Es wurde in mein Haus eingebrochen, Joon verschwindet mit den Einbrechern auf einmal wird Daddy böse und schlägt mich übers Gesicht, ich sehe wie Daddy jemanden in unserem Poolhaus umbringt, er glaubt mir nicht, dass ich nicht weiß wo Joon ist, ich breche aus, Yoongi findet mich, Jimin zermetzelt Leute, Tae sammelt Ohren, Kook mag Feuer, Jin ist meistens genervt und Joon gehört anscheinend dazu, wir fliegen nach Japan, nachdem wir einen Plan aufgebaut haben um meinen Vater hinter Gitter zu bringen, ich feiere meinen Geburtstag in einem Club, jemand schießt auf Yoon und voila-"
Ein strahlendes Lächeln.
"Hier sind wir!"
Dae hatte sich in seinem Sessel zurückgelehnt und als Yoko, eine seiner Haushilfen, mit zwei Weinflaschen in den Raum trat, nahm sich Dae sofort eine und setzte diese an. Er trank einen kräftigen Schluck und blieb erneut stumm.
"Du bist also von zu Hause ausgebrochen?" Hoseok nickte leicht. Seine Finger, welche dem schnarchenden Weißhaarigen auf seinem Schoß über den Rücken streichelten, zuckten kurz. "Ja. Daddy- Ich glaube nicht, dass er mich noch mag."
Dae blieb erneut ruhig, blickte bloß nachdenklich in die großen Augen seines Neffen. Das letzte Mal als er Hoseok gesehen hatte, waren diese irgendwie heller gewesen. Glänzender. Es schien fast, als hätte jemand etwas in Hoseok erloschen. Vielleicht seine Naivität.
"Ich habe mir schon fast gedacht, dass es so etwas ähnliches wäre", brummend setzte Dae die Flasche erneut an, "Nachdem dein Bruder und deine Schwester beide gestorben sind dachte ich mir bereits, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis du ihnen folgst."
Bevor Hoseok auf die Worte seines Onkels eingehen konnte, erhob sich dieser ächzend und tätschelte Hobi liebevoll das blonde Haar. "Wie wäre es, wenn du und deine Freunde euch fürs erste Mal auruht und dann schicke ich jemanden hoch, um euch zum Abendessen wieder runterzubringen, ja?"
Namjoon, welcher halb von einem ebenfalls deutlich erschöpften Jimin zerquetscht wurde, nichte zustimmend. "Das wäre toll, Dae. Ich zeige den Jungs ihr Zimmer." Sein Blick huschte zu Hoseok, welcher liebevoll einige Strähnen aus Yoongis Gesicht strich. "Hobi, nimmst du Yoongi mit auf dein Zimmer?"
"Mhm", dem schlafenden Jungen einen Kuss gegen die Stirn hauchend versuchte Hoseok den Weißhaarigen aufzuwecken, welcher jedoch bloß ungestört weiter schnarchte. Sanft rüttelte er an Yoongis Schulter. Immer noch keine Bewegung. Nicht mal ein Flattern der Augenlider.
So, jetzt war's aber genug mit dem netten Aufwecken.
Schreiend öffnete Yoongi die Augen, als man ihn unsanft von der Couch stieß. Verwirrt blinzelte er hoch und sah in das lächelnde Gesicht des Prinzlein. "Hobi?", seine Stimme war etwas dunkler als normalerweise. Hoseok strahlte noch breiter.
"Hey, Baby! Na los, aufstehen. Gehen wir schlafen." Verwirrt runzelte Yoongi die Stirn, richtete sich jedoch langsam auf. "Ich hab' doch geschlafen. Warum hast du mich geweckt?" Mit den Schultern zuckend drückte Hoseok ihm einen Kuss gegen die Wange. "Bist wohl vom Sofa gefallen, Yoon."
Yoongi fragte sich im Stillen, wie oft er wohl noch auf dem Boden aufwachen würde. Warum mochten Joon und Hobi es so sehr ihn aus Betten zu schmeissen?!
Es dauerte mit einem sehr müden Yoongi an der Hand etwas länger als nötig, um in den zweiten Stock zu gehen und anschließend den Halbtoten auf sein Bett zu verfrachten. Doch irgendwann hatte Hobi es endlich geschafft den quengelnden Mann von sich zu lösen. Hoseok war die meiste Zeit in seinen Ferien hier bei seinem Onkel, weshalb er auch sein eigenes Zimmer hatte.
"Prinzlein", Yoongi drehte sich leicht stöhnend zur Seite und öffnete einladend die Augen, damit sich Hoseok zu ihm gesellen würde. Der Blondschopf lächelte lieblich und nickte summend. "Nur einen Moment. Ich ziehe mir noch gemütlichere Klamotten an."
Als sich Hoseok daraufhin leise vor sich hinsingend aus seinem goldenen Kleid wandte und dieses auf den Boden fallen ließ, war Yoon auf einmal doch viel wacher. Seine schmalen Augen inspizierten genauestens die geschwungene Hüfte des Jungen, die langen Beine, der schmale Rücken. Gott, wie gerne er dem Jungen über das Schulterblatt lecken wollte. Er wollte in seinen Nacken beissen und seine schönen Beine um seine Ohren gepresst haben-
"Starren ist unhöflich, Yoongi."
Heiße Röte schoss Yoongi ins Gesicht, als sich Hobi kichernd eine lockere Hose anzog und in ein grünes Top schlüpfte. "Man darf doch wohl Kunstwerke bewundern." Hoseok musste daraufhin laut lachen und er schüttelte ungläubig den Kopf, als er sich neben Yoongi auf das Bett gleiten ließ.
"Mein Körper ist also ein Kunstwerk, ja?" Neckend hob sich eine seiner schmalen Augenbrauen. Doch Yoongi schien überhaupt nicht in der Stimmung um Witze zu machen. Seine Augen funkelten vor heißer Liebe, als er sanft Hoseok küsste.
"Absolut. Das wahrscheinlich schönste Kunstwerk, das ich je gesehen habe." Seine raue Stimme schaffte es dem Jüngeren ein kehliges Seufzen zu entziehen. Als sich seine Hände jedoch langsam unter das grüne Top des Jungen wandte, schnalzte dieser missbilligend mit der Zunge.
"Das Kunstwerk wird nicht angefasst, Yoongi." Es lag ein Hauch Spott in Hobis Stimme, als er Yoongis Hand von seiner Hüfte entfernte. Der Ältere gab ein Geräusch ähnlich einem kläglichen Wimmern von sich, hielt die Hand jedoch artig an seiner Seite, sah jedoch mit seinen besten Welpenaugen zu Hobi hoch.
"Na los, schlafen. Gleich gibt es Abendessen und du fällst mir jeden Moment von den Beinen, wenn du nicht endlich schläfst." Yoongi gab ein langgezogenes Stöhnen von sich, schloss jedoch kapitulierend die Augen und brummte zufrieden, als Hoseok seinen blonden Schopf an Yoongis Brust lehnte.
"He, Hobi?"
"Ja?"
"Ich glaube, ich liebe dich."
"Schlaf jetzt Yoon, du kannst mir später noch deine Liebe gestehen." Hoseok strich sanft über die Seite Yoongis, vermied dessen Wunde am Bauch. Er spürte, wie der Atem des Jungen unter seinen Fingern immer tiefer wurde.
"Ach und Yoongi?"
"Hm?"
"Ich liebe dich auch."
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Naaaaaw, wie süß. Ich weiß, es ist recht wenig passiert im Kapitel aber demnächst wird dann die Story auch endlich mal weitergehen nach zwei Lückenfüllern. Hoffentlich hat euch das Kapitel trotzdem gefallen, ihr Süßen! Kommentare und Meinungen wie immer gerne hier lassen, Mäuschen.
Bis dann und voten nicht vergessen, eure M&M's ;)
1747 Wörter
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