Kapitel 8
Ein paar Sekunden purer Stille, in den Felix Chan nervös musterte. Er suchte Macht und Dominanz in Chans Augen, doch er sah nicht davon. Nur ein strahlendes Lächeln. Felix hatte Angst vor dem Fremden und jeder Zelle in seinem Körper wollte, dass er vor ihm wegrannte, sich versteckte, doch Felix blieb stehen. Noch immer blieb Chan auf Abstand, kam ihm kein bisschen zu nah, als würde er wissen, dass Felix sonst noch mehr Angst bekäme. Zögerlich nickte er dann. Es war so lange her, seit er mit jemanden geredet hatte und die Einsamkeit lies ihn ertrinken. Felix fühlte sich so einsam. „Dann komm", sagte Chan sanft und lächelte ihn immer noch so lieb an. Ein Schritt voraus, dann der nächste. Felix blieb im Fluchtmodus. Er hatte immer den Flur hinter sich, in den er flüchten könnte, falls Chan sich doch noch beschloss ihn zu vergewaltigen. Er lief ein paar Meter weiter von Chan, während sie zu den Getränkeautomaten lief. „Also, erzähl mir was von dir", schnitt Chan ein neues Thema an. Felix schluckte nervös, die Angst in ihm nach wie vor präsent. „Es gibt nicht viel von mir zu erzählen", sagte er leise, während er die Arme um sich legte. Irgendwie fröstelte er, obwohl er in einem Hoodie rumlief. Bestimmt wurde sie verursacht durch die traumatischen Erfahrungen seiner Vergangenheit. Immer wieder kreuzten dunkle Bilder seinen Gedankengang. Chan fragte nicht weiter.
Misstrauisch schaute er den Getränkeautomaten an, zu den Chan ihn führte. „Du kannst dir aussuchen, was immer du willst." Felix schaute sich die verschiedenen Getränkedosen an. Er deutete mit dem Finger auf eine lila Dose. „Früchtepunsch? Kommt sofort." Chan steckte Geld ein und wartete bis die Dose aus dem Automat rauskam. Diese reichte er Felix. Sofort ergriff er sie wie ein scheues Tier sein Essen aus der ausgestreckten Hand schnappte. Ängstlich schaute er Chan mit großen Augen an. „Danke...", sagte er. „Hast du Lust ein bisschen bei den Tischen zu sitzen?" Chan deutete auf die erhöhten Tische und Stühle, die im gleichen Raum wie die Getränkeautomaten standen. Felix hatte Angst vor Chan, aber irgendwie war er nett und er tat ihm nichts. Er hätte ihn schon längst in eine Ecke schleppen und die Kleider von seinem Leib reißen können. „Ja..." Das freute Chan. „Hey, ich mach Licht an, okay?" Felix setzte sich auf den Stuhl hin Das Getränk stellte er vor sich ab. Chan lief zum Lichtschalter und ein sanftes Licht erleuchtete die Sitzecke. „Ist doch gleich gemütlicher, oder?" Er lächelte und kam wieder zurück.
Als Chan dem Tisch näherte, an den Felix saß, gefroren die Venen des orangehaarigen Jungens. Er sah die Erhebung in Chans Hose. Seine Angst schoss wie ein Blitz an. Verdammt, wie konnte er so dumm sein und glauben Chan würde ihm nichts tun?! Er musste hier weg!! Sofort stand Felix auf und wollte losrennen, doch Chan stand direkt vor dem Eingang. Ausgerechnet jetzt hatte er sein Fluchtweg nicht im Auge behalten. Nur weil er sich auf das Licht über ihn konzentriert hatte. Sofort spürte er Panik, tiefe Panik in sich. Felix fühlte sich wie ein Kaninchen in der Falle. Szenarien von Leid und Schmerz tauchten in seinem inneren Auge auf. Kein Weg zu entkommen. Felix Atem ging schneller, sein Herz raste. Kurz vor dem Hyperventilieren. Es hatte nur Sekunden gedauert. Er wird hier nicht lebend rauskommen. Chan spürte Felix Panik. „Ist alles okay?", fragte er vorsichtig. „Nein...geh....", stammelte Felix. Seine Pupillen zuckten panisch. „Bitte geh!" Felix Augen brannten. Die ersten Anzeichen von Tränen. Bald wird er vor Chan weinen, seine Schwäche zeigen und Chan wird sie gnadenlos an sich reißen. „Hab' ich was falsch gemacht?", fragte Chan besorgt. Er kannte den Jungen nicht aber er hatte ihn schon in sein Herz geschlossen, wusste nicht, dass er so schnell Zuneigung aufbauen konnte aber dieser Junge war etwas besonderes. „Du...du...willst mich....vergewaltigen.....", stammelte Felix und trat Schritte zurück. Wie kam er nur an Chan vorbei? Er hatte doch niemals eine Chance gegen ihn. Felix schluchzte und die ersten Tränen kullerten über seine Wange. „Wieso denkst du das?"
Am liebsten würde Chan den verstörten Junge in den Arm nehmen und ihn beruhigen. Auch wenn sein Kopf immer noch verseucht war mit versauten Bilder, wo er mit Felix Sex hatte worauf sein Körper gewissermaßen darauf reagierte. Noch immer floss Lust durch seinen Körper, solange er in Felix Nähe war. Seine Sorgen um den Jungen, die Tränen und die brüchige Stimme Felix ließen Chan aber auf einen gewissen Abstand halten. Felix schluchzte weiter und wollte am liebsten Chan wegstoßen, um zum Ausgang zu gelangen, doch er wollte ihn nicht berühren, auf Abstand bleiben. Dann verstand Chan langsam, was Felix meinte. Er hatte gesehen, dass er erregt war. „Felix...ich werde dir nichts tun....ich verstehe auch nicht...wieso das passiert ist....aber ich werde dir nichts tun...schau, ich bleibe auf Abstand....keine Sorge, ich komme dir nicht näher, okay?" Chan ging sogar noch ein paar Schritte nach hinten und hielt seine Hände nach oben. „Siehst du? Ich werde dir nichts antun. Was auch immer erlebt hast...es war bestimmt schrecklich..." Chan zeigte ihm, dass er nichts machte, dass er in die Defensive ging anstatt zum Angriff. Er wollte ihm nichts antun. „....du lügst...", kam es schluchzend von Felix. „Nein, schau Felix..ich hole mir jetzt was zu trinken und wenn dir das hier zu viel wird, dann kannst du einfach gehen, okay?"
Chan lief rückwärts mit erhobenen Händen zum Getränkeautomaten und holte erst dann Geld aus seiner Hosentasche, als er die Distanz zwischen Felix und ihm vergrößert war. Der Fluchtweg war jetzt frei. Chan fokussierte sich auf den Getränkeautomaten. Sofort rannte Felix los, das geschenkte Getränk auf den Tisch zurück lassend. So schnell er konnte, rannte Felix durch die Gänge, wo er dann endlich zum sicheren Keller ankam und sofort die Tür hinter sich zuschloss. Sein Herz klopfte so laut, so rasend, dass er sich erstmal beruhigen musste. Er lies sich sinken und umklammerte seinen bebenden Körper.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top