Kapitel 29

„Bitte Felix, du musst etwas essen. Du wirst sonst nur schwächer." Felix schob Chans Arm weg. „Es ist mir egal. Mir ist alles egal."

„In dir wächst auch mein Kind, für das ich mich sorgen muss. Es wird sterben. Wieso hasst du unser Kind so sehr?", fragte Chan voller Trauer ergriffen. „Es zerstört mich." Und ab dem Zeitpunkt wusste Chan, dass es so nicht mehr weiter ging. Wenn er nichts dagegen tut, wird Felix immer schwächer und schwächer werden und am Ende wird das Baby in ihm sterben. Vielleicht sogar Felix in den Tod stürzen. „Wir gehen zum Arzt." Felix horchte auf. „Wieso?" Chan sah ihn traurig an. „Weil du depressiv wirst." Der orangehaarige junge Mann schnaubte nur. „Ich mache sofort einen Termin aus." Leider mussten sie ein paar Tage warten, weil Dr. Hae sehr viel zu tun hatte. Während des Warten auf einen Termins, verbrachte Chan seine freie Zeit bei Felix. Er ist nicht mehr nach Hause gegangen, sondern hatte bei Chan übernachtet. Seine Mutter wollte er nicht mehr sehen. Da war nur noch Hass in ihr. Vor allem für seinen Vater verspürte er Hass.

Dann endlich bekamen die beiden einen Termin, was Chan erleichtern lies. Felix sah immer schrecklicher aus. Er aß wirklich kaum was, trank nur ab und zu etwas. Jeden Tag machte er sich Sorgen um das Kleine in Felix Bauch. Als Felix aufgerufen wurde, bat Chan mitzugehen, worauf niemand einen Einwand aussprach. Dr. Hae erwartete das junge Paar bereits und was er da sah, lies ihn sofort in Alarmbereitschaft verharren. Felix war extrem dünn geworden. Seine Wangen waren eingefallen, die Haut blass und glänzte kränklich. Er konnte kaum noch alleine laufen, musste von Chan gestützt werden. „Oje, Sie sehen gar nicht gut aus. Was ist denn passiert?" Felix wollte nicht darüber reden, schaute lieber zu Boden. Es war also Chans Aufgabe für Felix zu sprechen. „Felix isst und trinkt kaum und schläft sehr schlecht. Ich mache mir um ihn....er leidet seelisch an der Schwangerschaft....Ich habe Angst, dass er sich und dem Kind etwas antut..." Die Wahrheit musste raus, sonst würde Felix weiterhin im Stillen Leiden. Er brauchte Hilfe, denn er schaffte es nicht alleine da raus. Chans Hilfe erreichte Felix nicht. Nein, Felix ging es alles andere als gut. Das sah Dr. Hae. Das hier ging weit hinaus über physische Symptome. Es war ein Fall für Felix Psyche.

„Verstehe. Ich schlage vor, sie suchen einen Psychologen auf, okay? Ich kenne da einen guten. Ich kann einen Termin ausmachen." Chan bejahte sofort. Felix sollte so schnell wie möglich Hilfe bekommen. Dem Betroffenen war es völlig egal. Dr. Hae schaute noch schnell nach dem Baby und stellte fest, dass das Kleine wirklich nicht genug Nahrung von Felix bekam. Am besten er legte Felix eine Infusion an. Das wird auch Felix physischen Gesundheit erhöhen. „Herr Lee? Ich werde ihnen eine Infusion anlegen." Keine Antwort. Chan bedankte sich, dass der Arzt Felix half. Ein kurzer Stich und ein Katheder steckte in Felix Armbeuge. Der Arzt holte eine Infusion die gefüttert war mit wichtigen Nährstoffen wie Eisen und Vitaminen. Vor allem steckte viel Phosphor drinnen, was schwangere Frauen besonders brauchten. Chan hielt Felix Hand die ganze Zeit. Mit der Zeit fühlte sich Felix etwas besser. Er fühlte sich nicht mehr so schwach wie davor. Chan lächelte ihn kaputt an. Seine Hand fand Felix und hielt sie fest.

Am nächsten Tag fand sich Felix in einer anderen Arztpraxis vor. Dieses Mal für seine zerbrochene Psyche. Chan war neben ihm, strich ihm sanft durch das Haar. „Wir bekommen das hin, okay? Ich gebe dich und das Kleine nicht auf." Felix schaute ihn müde an, legte die Hand auf seinen schwangeren Bauch ab. Versuchte irgendwas für das Baby zu empfinden. Versteckte Liebe. Nur irgendwas. Wieso liebte Chan dieses Ding in ihm? Felix verstand einfach nicht wieso. Chan war irgendwie froh, als er sah, dass Felix seinen Bauch berührte, als würde er sich für das Kind in ihm interessieren. In der Geste kann viel interpretiert werden aber Chan wollte positiv denken. Als Felix an der Reihe war, durfte Chan nicht mit. Der Psychologe wollte mit Felix alleine reden. Zuerst blieb Felix ruhig, brachte kein Wort raus, weil er mit niemanden reden wollte, merkte aber auch, dass dort draußen ein Mensch saß, der ihn über alles liebte und der sich Sorgen um ihn machte und Felix wollte ihn nicht mehr so verletzt sehen. Langsam begann er von seiner Sorge zu reden. Von der Angst Schwanger zu sein und von seiner Vergangenheit. Der Psychologe notierte sich alles und fragte Felix nach, versuchte in ihn durchzudrängen, ihm zu helfen. Nach dem Gespräch musste Felix weinen. Wahrscheinlich waren es die Hormone. Immer diese drecks Hormone.

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