Kapitel 19
Die beiden waren auf den Weg nach Hause. Seit einer sehr langen Zeit konnten sie zusammen nebeneinander laufen ohne Sorge, dass jemand sich an Felix vergriff. Als Felix am Hauteingang die Tür aufmachte, wehte ein frischer Wind nach draußen. Sofort füllte sich sein Körper mit Glücksgefühlen. Er konnte endlich wieder in die Außenwelt. So viele neue Eindrücke, als würde Felix vergessen haben, wie frische Luft schmeckte oder der Wind seine Haare durchwehte. Seine braunen Augen glitzerten, während er alles in sich aufnahm. Weil Felix so lange kaum Bewegung hatte, fing er zu rennen und lachte. Er warf frei. Seine Mutter lächelte, als sie sah wie ihr 20-jähriger Sohn wie ein kleines Kind herumtollte. So musste es sich anfühlen, wenn Menschen ihre Freiheit wiederbekamen.
Seine Mutter schloss die Wohnungstür und Felix trat ein. Seit fünf Jahre war er nicht mehr hier gewesen. „Ich werde jetzt kochen, okay? Geh ruhig alles anschauen. Ich hab nichts verändert, Schatz." Seine Mutter lief in die Küche, um das Abendessen für sich und ihren Sohn herzurichten. Felix trat in sein altes Zimmer. Wie zuvor auf den Straßen Seouls nahm er jedes Detail wahr. Die Bilder an den Wänden, den ordentlich aufgeräumten Schreibtisch. Mit einem Lächeln auf den Lippen setzte er sich auf sein Bett und freute sich einfach wieder zuhause zu sein.
Am nächsten Tag frühstückte er mit seiner Mutter. „Felix? Ich muss etwas mit dir besprechen. Ich weiß, du hasst es aber es muss sein". Felix hielt inne. „Was gibt's?", fragte er. Seine Mutter seufzte. „Ich möchte, dass du zum Arzt gehst. Wenn du wirklich gesund bist, dann möchte ich es auch von einem Arzt hören. Ich möchte sicher sein, dass es nicht zurück kommt." Wut loderte auf. Felix hasste Ärzte, weil keiner von den Idioten ihm jemals helfen konnte. So viele Arzttermine, so viele Untersuchungen ohne irgendein verdammtes Ergebnis. „Keine Widerrede, Felix. Ich rufe den Arzt heute an und mache einen Termin aus." Felix schmiss seine Gabel auf den Teller, wo sie ein klirrendes Geräusch von sich gab. „Das kannst du nicht tun! Du weißt ganz genau, dass ich ihnen nicht vertraue!" Mit der Reaktion hatte seine Mutter erwartet. Felix war schon immer so, wenn es um Ärzte ging. Aufbrausend, sauer. „Doch. Wenn du willst, kannst du Chan mitnehmen." Felix stand wortlos auf und lies das Essen stehen. Er wollte jetzt gerne zu Chan. „Ich gehe gleich zu ihm. Mach was du nicht lassen kannst....."
Im Entertainment angekommen suchte Felix die Producerräume, wo Chan arbeitete. „Chan?", rief er leise, weil er nicht genau wo wusste, wo sein Raum war. Dann ging eine Tür auf und Chan trat raus. Als er seinen Freund sah, erhellte sich seine Miene. „Hey Felix!" Felix rannte zu ihm und umarmte ihn. „Chan? Kannst du mich verstecken?" Er vergrub sein Gesicht in Chans Brust. „Wieso willst du, dass ich dich verstecke?" Seine Hand fand Felix Kopf. Sanft strich er über Felix weiches Haar. „Weil meine Mutter mich zum Arzt schleppen will. Ich hasse Ärzte. Niemand von ihnen konnte mir je helfen."
„Das wird sicher nur eine Kontrolluntersuchung. Du willst dir doch sicher sein, dass die Pheromone nicht zurück kommen." Felix klammerte sich fester an Chan. „Woher wollen sie wissen, dass es zurück kommt? Ich bin gesund."
„Soll ich mit dir hingehen?", bot Chan an. „Bitte!"
Später erfuhr Felix, dass er einen Termin in eine Woche hatte. Noch ein bisschen Zeit aufzuatmen. Ein paar Tage, die er mit Chan füllen konnte. Genau wie heute. Felix besuchte Chan in der Mittagspause, um mit ihm irgendwo was essen zu gehen. Er schmiegte sich an Chan, als sie draußen waren. Noch immer war Felix geflasht von allem hier. Es gab einfach so viel zu sehen. Chan fand Felix Freude süß und knuffig. Jedes Mal wenn er lächelte, ging die Sonne für ihn auf. „Hey Felix? Lust auf Brownies?" Felix strahlte. „Oh ja!! Können wir Jisung dann auch was mitbringen?" Chan wuschelte doch Felix orangegefäbrtes Haar. „Das können wir machen." Felix war aus dem Häuschen, als er die verschiedene Gebäckstücke in der Vitrine der Bäckerei sah. Jedes von den Leckereien schaute er sich ganz genau an. Am liebsten würde er alle probieren. Das nahm er sich auch vor. Irgendwann hatte er hier alles gegessen. Chan drückte ihm einen Brownie in die Hand. Felix fing sofort an zu essen und war in einer Brownietraumwelt. Es schmeckte so gut.
Jisung und Hyunjin waren gerade dabei eine Pause einzulegen, als sie von Chan und Felix besucht wurden. „Hey", begrüßte Hyunjin die beiden. „Jisung! Ich hab etwas für dich", sagte Felix und gab Jisung die Bäckereitüte. Ohne zu zögern holte Jisung das Gebäck nach draußen. Es war ein Brownie. Felix hatte an ihn gedacht. Er lies den Brownie wieder in die Tüte fallen und umarmte Felix stürmisch. „Danke, danke, danke, danke." Felix legte die Arme um Jisung. Hyunjin seufzte. „Oh nein, jetzt dreht Jisung gleich völlig durch, nachdem er den Brownie gegessen hat. Hyperjisung ist so anstrengend." Jisung grinste Hyunjin an. „Dann füttere ich dich auch mit den Brownie, dann können wir zusammen hyperaktiv sein!"
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