Clarke + Lexa ⚔️ Bleib bei mir

FANDOM: The 100
SHIP: Clarke Griffin & Lexa kom Trikru

POV: CLARKE

Sprich mit Lexa. Sie muss einem Bündnis zustimmen, wenn wir eine Chance haben wollen, Mount Weather zu stürmen.

Das hatte Raven kurz vor meinem Aufbruch gesagt. Nun stand ich vor dem verschlossenen Zelt des Commanders und diskutierte mit den beiden Groundern, die es bewachten. Zwei scharfe Klingen waren auf mich gerichtet und schwebten gefährlich nahe auf Höhe meines Herzens.

Ich reckte stur das Kinn und weigerte mich, zu gehen. Warum wies sie mich zurück? Erst vor wenigen Tagen hatten wir Seite an Seite gekämpft. Lexa war eine beeindruckende Kämpferin, todbringend wie ihre Klinge. Ich würde nie den Ausdruck in ihren Augen vergessen, kurz bevor sie das Schwert ins Herz ihrer Feinde rammte. Auch ihre sanftmütigere Seite durfte ich kennenlernen. Lexa beschützte die Ihren mit allem, was sie hatte, aber wenn ihre harte Fassade bröckelte, kam eine ganz andere Lexa zum Vorschein. Eine, die fühlte und liebte wie jeder andere.

,,Mein Anliegen kann nicht warten", wiederholte ich unnachgiebig. ,,Ich möchte Lexa kom Trikru sprechen."

Jede Minute, die wir verloren, brachte Mount Weather näher an den Sieg.

,,Der Commander empfängt heute niemanden", sagte der größere von ihnen. Seine Augen schienen unter der schwarzen Gesichtsbemalung zu verschwinden und er trug einen seltsamen Bart.

,,Lexa hat mir versichert, dass sie jederzeit für ein Gespräch offen ist", blieb ich stur.
,,Heute nicht", sagte der Grounder.
,,Mach, dass du nach Hause kommst."

Es war zum Verrücktwerden. Frustriert trat ich mit dem Fuß in den Dreck und biss die Zähne zusammen. Aufgeben war keine Option. Ich würde darauf bestehen, Lexa zu sehen.

Ich dachte an den wilden Ausdruck in ihren wunderschönen grünen Augen, die Anmut, mit der sie das Schwert schwang. Für Lexa war Aufgeben auch nie eine Option.

,,LEXA!", brüllte ich so laut ich konnte, in der Hoffnung, sie würde mich hören. Das setzte natürlich voraus, dass sie wirklich nicht befohlen hatte, mich auszuschließen. ,,LEXA, WENN DU MICH HÖRST, KOMM AUS DEM ZELT!"

Die beiden Grounder setzten sich in Bewegung. Ihre schwingenden Schwerter sollten wohl zur Abschreckung dienten, aber ich hatte mir in den Kopf gesetzt, heute mit Lexa zu sprechen. Je schneller das Bündnis zwischen den Groundern und meinen Leuten in Kraft trat, umso schneller konnten wir einen finalen Schlag auf Mount Weather wagen.

Und dann gab es noch diesen Teil von mir, der Lexa treffen wollte. Sie, nicht den Commander. Lexa war eine beeindruckende Persönlichkeit. Sie faszinierte mich einfach.

,,Hau ab, Skymädchen!"
Ich wich vor dem Grounder zurück, um nicht ans falsche Ende seines Schwertes zu geraten und schaute etwas verzweifelt auf das verschlossene Zelt. ,,LEXA?!"

Der Grounder machte einen weiteren Schritt auf mich zu, schwang bedrohlich seine Klinge und murmelte Worte in seiner Sprache, die ich nicht verstand. Wahrscheinlich verfluchte er gerade die Skypeople. Wenn Lexa ihre Sprache spricht, klingt sie so....

Ich stoppte meine Gedanken, die in eine eindeutig falsche Richtung abbogen, als Indra aus dem Zelt geschlüpft kam. ,,Der Commander wird sie empfangen."

Ich grinste die beiden Grounder triumphierend an und folgte Indra ins Zelt. Obwohl hellichter Mittag war, brannten überall Kerzen. Lexas 'Thron' stand verlassen da, auch an ihrem Tisch saß niemand.

,,Wo ist sie?", fragte ich verwundert.

Indra schob einen weiteren Vorhang beiseite, der ins hintere Teil des Zeltes führte. Ich hörte hektische Atemzüge, dann sah ich sie. Lexa lag in ihrem Bett, die Bettdecke hatte sich bereits mit Blut vollgesogen. Eine Hand auf ihren Bauch gepresst, wand sie sich hin und her.

,,Ihr solltet doch ruhig liegenbleiben, Commander", hörte ich Indra sagen.

Ich hatte schon lange den Grund meines Kommens verdrängt.
,,Lexa!" Ich rannte zu ihr.

Zwischen Lexas Fingern rann Blut. Ihre schwarze Kriegsbemalung war verschmiert und das Kleid zerrissen. Die freigelegte Wunde hörte nicht auf zu bluten. Ich biss mir auf die Lippe, zog meine Jacke aus und presste den Stoff fest auf ihren Bauch. ,,Habt ihr keine Ahnung von erster Hilfe?", fragte ich, weil ich nicht glauben konnte, dass Indra und die anderen Grounder nichts gegen die Wunde unternommen hatten.
,,Unsere Heiler werden in Kürze hier sein", sagte Indra.

Bis dahin ist sie verblutet.

,,Im Kampf oder in dessen Folge zu sterben, ist ein ehrenvoller Tod für einen Commander", presste Lexa hervor.

,,Bitte sprich nicht schon wieder von deinem Tod. Ich werde nicht hier sitzen und zusehen, wie du stirbst."

Ich mochte Lexas Commandermodus, aber sie hatte keinen Grund, sich heute für ihr Volk aufzuopfern. Ihr Gerede von Tod und Verderben konnte sie sich für einen anderen Zeitpunkt aufheben.

,,Was ist passiert?", fragte ich, um mehr Informationen über die Wunde zu erhalten. Meine Hand zitterte, während ich den Stoff auf Lexas Bauch presste.

,,Im Wald... Sie haben uns angegriffen. Nicht alle sind damit einverstanden, ein Bündnis mit den Skypeople zu schließen - trotz eures Opfers."

Ich dachte an Finn, hatte aber nicht das Bedürfnis, diese Geschichte wieder auszugraben.

Lexa fuhr fort. Sie sprach mit fester Stimme, aber manchmal huschte ein Ausdruck in ihre Augen, der zeigte, wie viel Angst sie gerade hatte. Obwohl sie ständig von ihrem Tod sprach, hatte sie Angst. ,,Eine Weile lang lief alles gut. Ich habe gekämpft und getötet. Das Mädchen hatte blondes Haar. Von hinten sah sie aus wie... Du." Lexas Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Ihre Gesichtszüge wurden weicher, nur für einen wenigen Moment. ,,Im nächsten Moment hatte ich ihre Klinge in meinem Bauch. Indra hat mich zurückgebracht. Sollte ich gleich..."

,,Du stirbst nicht", unterbrach ich Lexa, wollte diesen Gedanken nicht zulassen.

,,Du weinst", flüsterte sie.

Tatsächlich. Ich hatte die Träne nicht gemerkt, die sich aus meinem Augenwinkel löste und über meine Wange kullerte. ,,Ich weiß, dass ich nur ein naives Mädchen von den Skypeople bin, aber... Gehst du mit mir aus? Auf der Ark nennen wir das ein Date."

Lexas Augen waren weit geöffnet, aber es kostete sie viel Anstrengung. ,,Ausreiten? Ein Picknick wäre schön."

Der Gedanke hinter Lexa auf einem Pferd zu sitzen, ihren Körper an meinen gepresst, die Muskeln unter meinen Fingern spüren, war wunderschön. Danach ein Picknick, irgendwo abseits von Mount Weather und allen anderen, die nach unseren Leben trachteten. Nur Lexa und ich. Alleine.

,,Es wäre mir eine Ehre, Commander."

Ich versorgte die Wunde so gut wie meine Mutter es mir beibrachte. Lexa ließ es schweigend geschehen. Einmal rollte ihr Kopf zur Seite, dann war Indra sofort zur Stelle und half mir, Lexa aufzuwecken. Kalter Schweiß glitzerte auf ihrer Stirn. Ihre goldbraune Haut schimmerte unter der schwarzen Kriegsbemalung. Die Heiler kamen und ich sah schweigend dabei zu, wie sie Lexas Leben zu retten versuchten.

Ich weinte. Weinte um ein Mädchen, das ich kaum kannte. Ein Grounder, der uns nicht nur einmal das Leben zur Hölle machte. Weinte um die furchtlose Kriegerin, von der ich so viel lernen konnte. Weinte um die Frau mit dem schönsten Lächeln der Welt.

Unsere gemeinsame Verabredung rückte in weite Entfernung. Lexas Körper verkrampfte, sie redete unzusammenhängende Worte. Ich verstand Bruchteile davon. Mein Kampf ist vorbei.

Indra saß neben mir, eine Hand auf meine Schulter gelegt. Wir sagten kein Wort zueinander und spendeten uns schweigend Trost.

Ich verstand die Gefühle nicht, die ich für Lexa hegte, aber ich wollte sie erkunden. Herausfinden, was dahintersteckte.

Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, ließ der Heiler ab. Lexa lag reglos und kerzengerade auf dem Bett, die Lider geschlossen und die Arme neben ihrem Körper. ,,Nein, nein", stammelte ich und stellte mich den Heilern in den Weg.

Ich hatte so viel geweint, dass meine Augen brannten, aber es kamen keine neuen Tränen nach.

,,Wir haben getan, was wir tun können", sagte eine rothaarige Heilerin mit schwarz bemalten Lidern. ,,Der Commander muss den Kampf nun selbst vollenden."

,,Wir werden nun das Zelt neben diesem bewohnen, falls es Schwierigkeiten gibt."

Die Heiler verschwanden.

,,Willst du bei ihr bleiben?", fragte Indra. Es war keine Erklärung nötig. Indra hatte mein Gespräch mit Lexa gehört. Ich nickte langsam.
,,Gut, ich bin nebenan."

Ich ging zu Lexa, setzte mich vorsichtig an die Bettkante und tupfte mit einem Tuch von den Heilern sachte ihre Stirn ab.
Trotz der furchteinflößenden Kriegsbemalung hatte Lexa etwas Reines, Unschuldiges an sich.

,,Dein Kampf ist noch nicht vorbei, Lexa kom Trikru", flüsterte ich, während mein Daumen über ihre Wange glitt. Ich tauchte das Tuch wieder ins Wasser und schrubbte vorsichtig das Blut von ihrer Hand. Dasselbe wiederholte ich mit der anderen Hand.

Anschließend verschränkte ich unsere Finger miteinander, nahm jedes noch so kleine Zucken zur Kenntnis, das von ihr ausging.

Plötzlich regte sie sich. Ihre Lider blieben geschlossen. ,,Bleib bei mir."

Drei Worte, die mein Herz zum Flattern brachten. Ich streifte die Schuhe von den Füßen und kletterte zur ihr ins Bett. Sie strahlte eine fiebrige Hitze aus.

Das Einzige, was sich berührte, waren unsere Hände. Ich hielt sie und spendete ihr Nähe.

Und ich zweifelte keine Sekunde mehr daran, dass Lexa auch diesen Kampf gewann.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top