Kapitel 15

Von dem Tag an wo wir das Hotel bezogen hatten lief jeder Tag gleich ab. Aufstehen, Frühstück, Physio, Training, Mittagessen, Physio, Training, Physio, Abendessen, Physio. Es war einfach nur nervenzehrend und anstrengend aber es hatte auch seine guten Seiten. Nach zwei Wochen schien diese „Therapie" endlich anzuschlagen. Nicht nur meine psychische Verfassung wurde besser auch meine Körperliche kraft bekannt zurück zu kehren. Mir war bewusst das es unwahrscheinlich war das ich in näherer Zukunft auch nur Ansatz weise an mein Leistungsniveau von vor dem Unfall heran kommen würde. Aber ich kämpfte schon mit Freuden tränen als ich das erste mal den Weg vom Hotel zum Meer alleine gehen konnte. Ich war so glücklich als die ersten Wellen meine Fuße umspielt hatten, in diesem Moment hätte ich die ganze Welt umarmen können. An diesem Tag hat ich das erste mal realisiert was für ein verdammtes gluck ich hatte noch am Leben zu sein und auf den eigenen Beinen zu stehen. In diesem Moment war ich das erste mal an den Punkt gekommen wo ich mir vorstellen konnte Manuel zu verzeihen. Es war das erste mal das mir die Vorstellung das Nina ihn vielleicht glücklicher machte als ich nicht vollkommen das Herz zerschmettert hatte.

Seit diesen Tag gingen Kathrin und ich jeden Tag am Meer spazieren und jeden Tag war es ein Stückchen weiter. Irgendwann fingen wir an kleine Abschnitte schneller zu gehen und gingen manchmal in kurze Jogging Einheiten über. Obwohl hier die Betonung auf 'kurz' lag. Mehr als vier Minuten hielt ich nicht aus. Eigentlich lief alles wie es sollte. Alles bis auf die Tatsache das Manuel mir manchmal schrecklich fehlte. Vor allem dann wenn ich Abend alleine in meinem Zimmer oder am Meer saß. In diesen Momenten wollte ich am liebsten nach meinem Handy greifen und ihn anrufen. Aber das ging nicht. Vincent hatte dafür gesorgt das der Urlaub oder die Reha, wie man es sehen möchte, als sogenannter „Managerurlaub" gehandelt wird. Das bedeutete, kein Laptop mit Internet Anschluss und vor allem keine Telefone. Ich war also vollkommen von meiner Umwelt abgeschottet. Nur Liam erzählte ab und zu etwas. Er flog immer mal wieder für ein Paar Tage nach Paris, NewYork oder London. Für Shootings sagt er. Ich glaube er geht mir einfach nur aus dem Weg.

Mittlerweile war ich mir sicher das er etwas wusste was er mir nicht erzählen wollte. Etwas was mit Manuel und Nina zutun hatte. Anfangs hatte ich gedacht das es einfach irgend etwas war was er angestellt hatte und mich damit nicht belasten wollte. Aber seit ich dieses Telefonat vor zwei Tagen mitbekommen hatte war ich mir sicher das, was auch immer er mir nicht erzählen wollte, mit Manuel zutun hatte. Liam hatte mit Nina telefoniert, oder zumindest hatte er ziemlich oft ihren Namen genannt. Und er hatte sich aufgeregt. So wütend hatte ich Liam selten gehört. Eigentlich hatte ich garnicht lauschen wollen aber er stand Dienstag Abend auf dem Parkplatz und ich kam gerade von einem Ausflug in die Stadt zurück. 
„Das ändert aber nichts", hatte er gesagt. „Nein, Nina, das änder überhaupt nichts. Das ist euer Mist den werde ICH mit Sicherheit NICHT beseitigen" brachte er mit zusammen gebissenen zähnen heraus. „Sie würde es mir nicht glauben", seufzte er, „warum sollte sie auch und außerdem, warum glaubt ihr das sie euch deswegen verzeiht. Warum glaubst du das sie dir verzeiht" „Nein, Nina. Ich habe dazu nichts mehr zusagen!", damit hatte er aufgelegt und war in den Wagen gestiegen, welcher ihn zum Flughafen brachte. 


Ewigkeiten hatte ich vor dem Hotel gesessen bis ich einen sehr wagen Beschluss gefasst hatte. Ich würde mit Liam reden, und entweder würde er es mir erzählen oder ich müsste mir anderweitig meine Informationen holen. Und wenn ich dafür nach Paris fliegen musste. Kathrin hatte dazu nur gesagt das ich, das ich auf mein Herz oder mein Bauch Gefühl hören sollte. Wenn ich nach Frankreich flog konnten nur drei mögliche Situationen eintreten, entweder wollte er mich garnicht sehen oder er war wirklich mit Nina verheiratet oder er empfand immer noch das selbe wie vor dem Unfall. Mittlerweile war ich so weit das ich vor dem dritten Szenario am meisten Angst hatte, ich meine er ist verheiratet. Und so sehr ich sie für diesen Derart hasste. Nina war eine Freundin von mir und ich könnte es ihr nicht antun das ihr Mann sie nach so kurzer Zeit verlassen würde. Schließlich wusste ich wie sich ein gebrochenes Herz anfühlte.

Aus diese Grund wartete ich seit zwei Tagen auf Liams Rückkehr heute Abend. In den letzten zwei Tagen hatte ich viel nachgedacht und war zu dem Schluss gekommen das wenn Manuel mich nicht mehr als Teil seines Lebens wollte ich dies akzeptieren würde und dementsprechend gehen würde. Ich hatte mit Jack gesprochen und mich erkundigt wie lange es dauern würde wenn ich ein Visum für Kanada beantragen würde. Aber falls Manuel beschließen würde das er mich doch noch wollte hoffte ich darauf das er eine Lösung hatte.

„Liam" Er saß and er Bar und blätterte durch ein paar unterlagen. Er hob den Blick. „Lisa?", offensichtlich war er überrascht mich zu sehen. „Was ist los?",fragte ich, schließlich wollte ich keine Zeit verlieren. „Was soll los sein?", irritiert sah er mich an. „Das mein lieber frage ich ja gerade dich", sagte ich und sah ihn provozierend an. Er machte keine stallten zu antworten. „Warum telefonierst du mit Nina. Und um welchen Mist möchtest du dich nicht kümmern?" Ich konnte sehen wie ihm die Gesichtszüge entglitten. „Woher weißt du das?", wollte er wissen. Ich konnte zusehen wie er sich wieder fing und sein entsetzter Gesichtsausdruck einem verärgerten wich. „Ich will eine Antwort auf meine Frage?", setzte ich nach und ging nicht auf ihn ein. Er wich einen Bruchteil einer Sekunde meinem Blick aus. „Liam!", saget ich und ein warnender Unterton schwang in meiner stimme mit. Einen Augenblick lang zögerte er. „In Ordnung. Was willst du wissen?", knickte er ein.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top