the sixth part
„Und du machst dich also an meine kleine Schwester ran?" Bricht Louis nach ein paar Minuten die Stille und streckt sein Bein aus um wieder etwas Blut hinein laufen zu lassen. Dieser kleine Hocker, auf dem er nun schon seit geraumer Zeit sitzt ist wirklich unbequem.
Harry öffnet perplex die Augen. „Nein." Antwortet er sofort und schüttelt entschieden den Kopf. Fast hätte er über diese Frage gelacht. Ist es denn nicht offensichtlich, dass er nicht an Frauen interessiert ist?
Louis' Blick wird wieder mürrisch. „Komm, verarsch mich nicht, Curly."
„Ich mach' mich nicht an sie ran!" Sagt Harry jetzt ernergischer und hebt abwehrend beide Hände. Louis jedoch zieht nur eine Augenbraue in die Höhe. Er glaubt ihm nicht.
Harry seufzt. „Sie ist nicht mein Typ, okay?" Versucht er es erneut und zuckt resigniert mit den Schultern.
Louis legt den Kopf schreck. „Willst du damit sagen, dass sie hässlich ist?" Harkt er nach und kneift die Augen zusammen. Dieser typische beschützerische Instinkt, denn große Brüder oft haben ist hier gerade nun wirklich komplett fehl am Platz.
„Ich will damit sagen, dass sie nicht männlich ist." Erwidert Harry und verdreht die Augen. Louis ist wohl auch ein bisschen schwer von begriff. „Ich bin schwul." Fügt er noch hinzu um die ganze Sache noch eindeutiger zu machen.
Louis' Mund formt sich zu einem stummen ‚oh' und er mustert Harry mit seinem Blick noch einmal ganz genau. Dann schluckt er schwer und dreht seinen Kopf in eine andere Richtung.
„Ich weiß nicht was ich bin." Haucht er plötzlich leise und Harry sieht wie Louis' Nase sich leicht kräuselt. „Ich bin nicht straight soviel kann ich sagen, aber...es gibt Tage, an denen ich Männer nicht attraktiv finde und dann gibt es Momente, an denen ich Frauen fast schon abstoßend finde und ich...ich bin vollkommen überfordert mit der Findung meiner Sexualität."
Für ein paar Sekunden lang ist es still. Harry' s Augen haben sich bei Louis' Worten leicht geweitet. Niemals hätte er gedacht, dass Louis so empfindet. Und er hätte erst recht nicht erwartet, dass Louis es jemandem sagt. Vor allem nicht,...dass er es ihm sagt.
„Ist das nicht egal solange du glücklich bist?" Fragt er schließlich zaghaft und rutscht vorsichtig ein bisschen näher an Louis heran.
„Ja." Erwidert Louis leise und sein Blick richtet sich auf seine Hände. „Aber alle reden darüber wer sie sind und wen sie mögen und ich sitze daneben und frage mich warum es überhaupt wichtig ist, wen man liebt."
Harry's Blick wird weich. Wenn es davor nicht so war dann hat Louis sein Herz spätestens jetzt. Genau so jemanden wünscht er sich. Jemandem, mit dem man über alles reden kann. Auch über Sachen, die eigentlich zu privat sind um sie Leuten mitzuteilen.
„Es ist egal, Louis...mir ist es egal." Flüstert Harry und ganz langsam legt er seine Hand auf Louis' Knie ab. Hätte ihm vor ein paar Stunden jemand gesagt, dass er bald mit Louis Tomlinson in einem Raum sitzen wird, dieser ihm seine privatesten Gefühle anvertraut und es dann auch noch zulässt, dass Harry ihm so nahe kommt...er hätte es nicht geglaubt.
Aber jetzt hier zu sitzen übertrifft alles, was Harry sich im Zusammenhang mit Louis je erträumt hat.
Louis hebt wieder den Kopf. Seine Augen treffen Harry's und Harry hätte schwören können, dass sein Herz beim Anblick des strahlend Blaus einen kleinen Hüpfer macht.
Louis beißt sich auf die Unterlippe. „Ich wusste, dass du Harry heißt." Meint er schließlich leise.
Harry runzelt die Stirn. „Was?" Fragt er verwirrt und blinzelt ein paar mal. Der Druck seiner Hand auf Louis' Knie nimmt ungewollt zu.
Aber Louis beachtet seinen Einwurf gar nicht. Unbeirrt redet er weiter. Nur traut er sich dabei nicht recht Harry in die Augen zu sehen. „Ich dachte nur...keine Ahnung..." Louis stockt kurz. „Vielleicht war es mir peinlich zuzugeben, dass ich dich immer irgendwie beobachtet habe?"
Harry's Herz setzt für ein paar Sekunden aus. Er spürt regelrecht wie es für einige Sekunden einfach stillsteht. Hat Louis gerade wirklich gesagt, er hätte auf ihn geachtet hat?
Den Fakt, dass es ihm peinlich war, weil Harry Harry ist ignorieren wir an der Stelle mal. Tatsache ist, dass er Louis nie so egal war, wie er immer gedacht hat. Wie Louis ihm all die Jahre weiß machen wollte.
Harry atmet hörbar aus und blinzelt ein paar mal. „Du warst mir auch nicht egal." Gibt er schließlich leise zu. Das Stottern ist aus seiner Stimme verschwunden. Es ist, als hätte er durch Louis' Worte neuen Mut bekommen.
Louis hebt den Kopf. Sein Blick ist zweifelnd. Für ein paar Sekunden starren sich die beiden Jungen wortlos an. Für Harry fühlt es sich an als würde er Louis das erste mal wirklich sehen. Als ob er das erste mal erahnen könnte was Louis fühlt. Wie er sich fühlt. Davor war einfach nur ein...Eisklotz.
„Ich verstehe nur nicht..." Haucht Harry leise und merkt kaum wie er seinen Kopf immer mehr in Louis' Richtung lehnt. „Warum zur Hölle du nur so vielen Leuten das Herz brichst."
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Ich schreib morgen Mathe was zum heulen ist, tschüss.
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(Wörter: 839)
[14.12.21]
Xx
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