47.Kapitel

"Zum Schluss ist die verrückte Ex von Merokey aufgetaucht, Nelly, und hat mir ins Bein geschossen. Aber ich lebe ja noch, also ist alles wieder gut.", ende ich schlussendlich erleichtert. Zögernd blicke ich zu Jamina die mich nur stumm anblinzelt.

Reglos sitzt sie da und starrt abwechselnd von Pearl zu mir. "Wow hast du was erlebt.", gibt Jamina dann von sich. "Ich sollte Merokey 'ne Ohrfeige geben, dafür, dass er so eine verrückte Ex hat, die dir ins Bein schießt!", regt sie sich plötzlich auf.
"Ach Jami! Ist das, das Einzige was du dazu zu sagen hast?", fragt Pearl verblüfft. "Was soll ich denn sagen? Ja Mel, sei nächstes Mal nicht so dumm, musst du immer in so gefährliche Situationen rein geraten, pass nächstes Mal besser auf? Und sowas? Pff, nächstes Mal, wenn es das geben sollte, bin ich dabei!", entgegnet Jamina dann und verschränkt trotzig ihre Arme vor der Brust.

Ehe jemand von uns noch was erwidern kann, klopft es wieder an der Tür und Doktor Merkens erscheint im Türrahmen. "Ah, deine Freundinnen sind ja schon da. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat.", freundlich nickt sie ihnen zu und reicht mir die Papiere.

"Macht nichts. Das heißt ich muss das nur ausfüllen und unterschreiben und dann kann ich gehen?", frage ich und nehme das Formular entgegen. Doktor Merkens nickt. Kurz fülle ich es schnell aus und unterschreibe, ehe ich der braunhaarigen Ärztin das Blatt wieder zurück reiche.

"Das war's dann auch schon. Ich wünsche Ihnen dann eine gute Besserung. Auf Wiedersehn!", ich bedanke und verabschiede mich noch von ihr. "Hoffentlich seht ihr euch nicht so schnell wieder!", murmelt Jamina leicht betrübt und grinst mich dann an. "Ja , da hast du Recht!", lacht auch Pearl jetzt.

Ich greife nach der kleinen Tasche, die Pearl mir noch mitgebracht hat und verschwinde kurz ins Bad, um mich umzuziehen und diesen Krankenhausfummel endlich abzunehmen. Ich schlüpfe etwas umständlich und etwas jammernd in eine normale schwarze Jeans und ziehe ein weißes T-shirt an und die hellrosa Jacke, die Pearl mir ebenfalls eingepackt hat. Nach ein paar Flüchen und Tränen schaffe ich es endlich mich fertig zu machen.

Wieder im Zimmer bedanke ich mich bei Pearl, ehe ich nach den Krücken greife, die sie ebenfalls mitgebracht hat. "Verschwinden wir? Ich habe genug hier in diesem Zimmer geschmort gehen wir in ein Café oder so. Wir schreiben den Jungs noch, dass sie auch kommen sollen.", gebe ich von mir und humpele den Gang entlang.

"Adieu Krankenhaus! Ich werde dich nicht vermissen!", winke ich mit der Krücke als wir nach draußen treten. Meine Freundinnen lachen. "Ich rufe noch die Jungs an.", erinnert sich Pearl und hält schon ihr Telefon ans Ohr.
Kurz darauf machen wir uns, wie kichernde Hühner auf den Weg ins Café, wo ich auch letztes Mal mit Jamina war.

Eine halbe Stunde später betreten wir endlich das Café. "Scheiße! Ich habe diese verdammten Krücken nicht Mal einen Tag und ich hasse sie jetzt schon wie die Pest.", jammere ich, als wir uns in eine der gemütlichen roten Sitzbänken niederlasse.
"Die Jungs müssten jeden Augenblick da sein.", gibt Pearl von sich, nachdem sie einen Blick auf ihr Handy geworfen hat.

"Wie geht es den anderen eigentlich? Sind sie schwer verletzt...nach diesem Kampf?", frage ich besorgt. Sie haben das eigentlich für mich gemacht.
"Nein, nein! Keine Sorge, sie leben noch alle. Sie haben zwar alle blaue Flecken und aufgeplatzte Lippen, aber das geht schon. Manche habe auch geprellte Rippen, Platzwunden oder eine gebrochene Nase, aber das überleben wir auch.", geschockt sehe ich sie an. "Wir haben schon Schlimmeres erlebt und das geht schon. Wirklich!", beruhigt mich Pearl. Und doch fühle ich mich schuldig.

Die kleine Glocke über der Tür klingelt. Kai, Merokey und Paolo treten herein und sehen sich suchend um. Als sie uns entdecken, kommen sie zu uns. Dann sehe ich bei jedem von ihnen noch die Spuren von dem Kampf, die mir gestern gar nicht aufgefallen sind.
Paolos Lippe ist noch aufgeplatzt und rissig, an seinem einen Wangenknochen hat er ein Veilchen und seine Fingerknöchel sind leicht blau.
An Kais Wange sieht man deutlich einen Bluterguss und seine linke Hand und Handgelenk ist verbunden.
Merokey hat eine leicht aufgeplatzte Lippe und blaue Fingerknöchel. Sein Kinn ist auch leicht blau und an seiner Wange ziert ein kleines Pflaster sein Gesicht.

"Ich glaube dein Liebhaber wurde schon genug zugerichtet. Ich hebe meine Ohrfeige wohl lieber für ein anderes Mal auf!", flüstert Jamina mir grinsend ins Ohr. Ich schüttele nur lächelnd den Kopf.
"Hey Mädels!", begrüßen sie uns. "Hey Jungs!", grüßen wir sie zurück. "Jungs, das ist Jamina. Jamina, das sind Jungs!", stelle ich sie einander grinsend vor. "Ach, Mel!", lacht Merokey nur kopfschüttelnd und stellt sich und seine Freunde richtig vor.
"Das ist Paolo und das Kai! Ich bin Merokey.", erklärt er kurz.

Paolo umarmt Pearl und gibt ihr einen Kuss auf die Wange, worauf ich ihr einen vielsagenden Blick zuwerfe. Gerade in diesem Moment begrüßt Merokey mich und haucht mir einen Kuss auf die Stirn. "Wir müssen nachher noch reden!", flüstert er mir zu und setzt sich. Dafür fange ich mir auch schon zwei grinsende Blicke von meinen besten Freundinnen ein. Halleluja, die sind ja schlimmer als ich.

Als jeder sich begrüßt hat und Platz genommen hat, kommt auch schon ein Kellner zu unserem Tisch, um die Bestellung aufzunehmen.
"Wir nehmen drei Milkshakes. Einmal Banane, Erdbeere und einmal Schokolade. Dann einen Frappuccino und zwei Eis. Einmal mit den Sorten Haselnuss, Kokosnuss und Zitrone und einmal mit Erdbeere, Pistazie, Zitrone.", geben wir die Bestellung auf.
"Kommt sofort!", gibt er lächelnd von sich und rauscht davon.

Es ist bereits 17 Uhr, als wir das Café lachend verlassen. Es war wirklich ein toller Nachmittag mit meinen Freunden. Und diese Normalität habe ich wirklich vermisst.
"Jungs? Bringt ihr Jamina und Pearl nach Hause? Ich bleibe noch etwas mit Mel.", er schenkt mir ein sanftes Lächeln und fragt mich still, ob das in Ordnung wäre. Ich nicke nur lächelnd.

Während Merokey die Krücken hält umarme ich kurz die Jungs, Pearl und Jamina. Als ich mich von Jamina verabschiede, flüstert sie mir grinsend ins Ohr:"Ich warte mit Pearl bei dir zu Hause okay? Du musst uns ja alles erzählen! Der Schlüssel liegt ja immer noch unter der Pflanze oder?", ich grinse und nicke kurz.

"Du bist unmöglich!", kichere und winke ihnen zu, wie sie zu Kais Auto gehen, einsteigen und wegfahren.
Lächelnd drehe ich mich wieder zu Merokey.
Schweigend spazieren wir, ich humple eher mit den verdammten Krücken, den Weg entlang.

Es herrscht keine unangenehme Stille, sondern eine sehr angenehme, in der wir beide die Nähe des jeweils anderen genießen. Ohne uns abzusprechen, setzen wir uns auf eine Bank.
"Als ich dich das erste Mal gesehen habe, das war auf meiner Party, wusste ich, dass du was ganz Besonderes seist. Ich erinnere mich noch gut, wie du da in meiner Küche standest. Mit einem wunderschönen biergetränkten Kleid.", er lacht kurz und streicht eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr.

Auch ich muss bei dieser Erinnerung grinsen. "Als du plötzlich so zerstreut und völlig verloren aussahst, wollte ich nichts anderes, als dich in den Arm nehmen. Doch dann warst du schnell weg und ich wusste nicht einmal deinen Namen. Das zweite Mal, als wir uns begegnet sind, war das im Diamond. Man das war eine Nacht.", grinsend nimmt er eine weiter Haarsträhne von mir und spielt damit.

Schweigend höre ich ihm zu und blicke ihm in seine wunderschönen braunen Augen. Mein Blick wandert weiter zu seinen dunkelbraunen Haaren, die ihm etwas verwuschelt vom Kopf abstehen, weiter zu seinem schwarzen Ohrring. Vorbei an seinem leicht stoppeligen Bart, dann hinauf über seine makellose Haut. Zu seinen dunklen langen Wimpern, die seine Augen um schmücken und dann zu seinen vollen geschwungenen Lippen. Wie es sich wohl anfühlt sie zu küssen?

"Auch wenn man es mir nicht angesehen hatte, hatte ich verdammte Angst um dich. Schon da mochte ich dich. Ich musste oft an dich denken und habe mich immer wieder gefragt wie du so bist. Wie du heißt und wie dein Charakter ist.", seine Wangen färben sich leicht rot und auch mein Gesicht nimmt einen hellen Rotton an, leicht lächle ich ihn an.
"Ich mag dich auch. Ich hatte ziemlich Angst um euch alle. Um dich. Als ich sah, wie ihr gegen die anderen gekämpft habt.", als Antwort küsst er mich wieder auf die Stirn.
Er zieht mich etwas zu sich und ich kuschle mich an seine Schulter, augenblicklich legt er einen Arm um mich und zieht mich noch näher an sich heran. In seinen Armen fühle ich mich geborgen und beschützt und mein Herz fühlt sich ganz leicht an.

"Melodie?", fragt Merokey plötzlich. Fragend hebe ich den Kopf von seiner Schulter. "Eigentlich wollte ich fragen...ob du...mit mir auf ein Date gehst?", sanft sieht er mich an und seine Augen funkeln erwartungsvoll.

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1475 Wörter
Lied: Ed Sheeran & Camila Cabello - South of the Border
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Wow das letzte Kapitel schon😍🥰😯
Morgen kommt noch der Epilog und dann wars das schon😯❤️🥰

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