2.Kapitel
Mit einem großen Handtuch um die Haare und mit einen um den Körper gewickelt betritt Jamina mein Zimmer.
"Weißt du schon, was du anziehen möchtest?", fragt sie mich, greift nach meiner Bürste und fängt an ihre langen Haare durchzukämmen.
"Ich möchte auch ein Kleid anziehen, aber ich kann mich zwischen zwei Teilen nicht entscheiden.", seufze ich. "Zeig mal her!", fordert Jamina und legt die Bürste wieder bei Seite.
Aus meinem Schrank ziehe ich zwei Kleider. Das Erste ist ganz schwarz und die eine Schulter ist frei. Oben liegt es eng an und ab der Taille hängt es bis zu den Knien locker runter. Das zweite Kleidungsstück ist kürzer, vorne geht es bis in die Mitte meiner Oberschenkel und hinten ist es etwas länger und geht weiter unter meine Knie. Es ist bordeauxrot beziehungsweise dunkelrot und beide Schultern sind frei.
"Sie sind echt schön, aber zieh' lieber das dunkelrote Kleid an. Das Schwarze sieht irgendwie nicht so ganz nach Party und feiern aus.", grinst sie, nimmt mir den Bügel mit dem schwarzen Kleid aus der Hand und hängt es wieder zurück in den Schrank.
Ich war schon heute morgen duschen, weshalb ich jetzt darauf verzichte und sofort mein Kleid anziehe. Mit meinem Lockenstab, locke ich leicht meine hellbraunen Haare.
Ich tusche meine Wimpern und benutze etwas von meinem dunkelroten Lippenstift, der gut zu meinem Kleid passt. Ich trage schwarze, nicht zu hohe Schuhe, welche an meinen Knöcheln mit dünnen Riemchen verschlossen werden. Außerdem lege ich mir noch meine dünne Diamantkette an, die ich zu meinem Geburtstag bekommen habe und die dazu passenden Ohrringe.
In dieser Zeit ist Jamina auch fertig geworden. Auch sie trägt schon ihr Kleid und hat auch nur Wimperntusche und einen etwas helleren roten Lippenstift aufgetragen. Ihre langen braunen Haare, bei denen sie letzten Sommer ihre Spitzen blond gefärbt hat, hat sie zu zwei Flechtzöpfen geflochten. Um ihr Handgelenk trägt sie eines ihrer vielen Wickelarmbänder, die sie besitzt und an ihren Ohrläppchen steckt jeweils ein Perlenohrring.
"Fertig?", fragt sie mich und mustert mich von oben bis unter, was ich ihr gleich tue. "Fertig.", bestätige ich. Ich nehme mir noch meine dunkelgraue Lederjacke und streife sie mir über. Gut, dass es draußen nicht kalt ist, sonst würde ich in dieser Jacke erfrieren. Jamina nimmt eine kleine Tasche mit etwas Geld ihrem Handy und Taschentücher mit, doch ich verzichte darauf und klemme nur einen Geldschein zwischen das Handy und die Hülle.
Draußen dämmert es schon etwas, als wir uns zu Fuß auf die Party begeben. Die Party wird von irgendeinem Typen aus unserer Stufe geschmissen, von dem ich keinen Plan habe, wer das ist. Wahrscheinlich kenne ich den Typ eh nur vom sehen. Jedenfalls wohnt er nicht so weit von mir entfernt, also können wir gut zu Fuß gehen.
Ein paar Minuten später, in denen wir quatschend und lachend den Bürgersteig entlang gegangen sind, hören wir schon laute Musik. Ein paar Meter weiter stehen auch schon ein paar Autos geparkt und die bunten Lichter, die aus dem Haus scheinen beleuchten leicht die Dämmerung.
Die weiße Haustür des mittelgroßen Hauses ist nur angelehnt und so treten wir einfach ein. Eine Klingel würde bei dem vielen Lärm und der lauten Musik sowieso niemand hören. Wir bahnen uns einen Weg durch die ganzen Leute, denen ich schon in der Schule begegnet bin. Manche begrüßen wir mit einem kurzen 'Hey' oder einer Umarmung und gehen dann weiter durch das große Wohnzimmer, welches für den heutigen Abend als Tanzfläche dient.
Wir bahnen uns einen Weg bis wir in einer schönen großen Küche ankommen. Die Arbeitsplatte ist in einem dunklen Marmor, alle Schränke sind weiß und es steht auch eine Kücheninsel im Raum. Auf dieser Kücheninsel stehen haufenweise von Bierflasche und anderen Glasflaschen, worin sich bunte Flüssigkeiten befinden. Daneben stehen Schüsseln mit Snacks und lauter rote und blaue Pappbecher, die entweder schon benutzt sind oder noch sauber sind.
Ich schnappe mir einen Becher und fülle ihn bis zur Hälfte voll mit Bier, danach greife ich nach der Colaflasche, die noch fast ganz voll hier steht.
"Ich geh schon mal etwas tanzen!", ruft Jamina mir zu, schnappt sich meinen Becher mit dem Bier und der Cola und verschwindet aus der Küche.
"Hey! Jami mein Becher?!", schimpfe ich und sehe ihr fassungslos hinterher.
Schnaubend nehme ich einen neuen Becher und befülle ihn mit dem Rest vom Bier und fülle wieder etwas Cola rein. Ich nippe dran und stelle fest, dass er nicht mal so schlecht schmeckt.
Ich suche mal nach Luisa, entscheide ich mich kurze Zeit später und verlasse die Küche.
**
730 Wörter
Lied: Sevyn Streeter - How bad do you want it
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top