"Wo warst du solange?", fragt Jami mich sofort, nachdem es zur Pause geklingelt hat.
Ich hasse es sie anlügen zu müssen, doch ich möchte sie nicht beunruhigen und auf gar keinen Fall in Gefahr bringen. Jeder weiß, dass im Diamond nicht alles legal abläuft, doch so lange die Polizei keine handfeste Beweise gegen den Clubbesitzer findet, können sie nichts tun.
Außerdem habe ich nämlich, in den letzten Minuten der Schulstunde, beschlossen heute auch in diesen Club zu gehen. Letztens war ich mit Jamina und noch ein paar anderem Freunden dort und die Cocktails dort sind echt lecker.
"Ach ich war nur auf's Klo und hab' halt rum getrödelt.", murmle ich und werfe ihr einen beruhigenden Blick zu. Eigendlich habe ich sie ja nicht mal richtig angelogen, ich habe ihr nur nicht alles erzählt.
Jamina fragt nicht weiter nach und so schlendern wir zu unserer nächsten Schulstunde.
Gegen 16:20 Uhr komme ich zu Hause an. In meinen Zimmer mache ich noch etwas Hausaufgaben und schaue mir danach noch ein paar Folgen Bitten an.
Gegen 22 Uhr gehe ich schnell in die Dusche und suche mir etwas zum anziehen.
Kurzerhand wähle ich einen schlichten schwarzen Rock mit einen weiß und schwarz gestreiften Top. Es ist schon etwas kalt draußen, darum ziehe ich unter den Rock noch eine dunkle Strumpfhose und eine helle Jeansjacke.
Im Bad käme ich mir nochmal schnell meine Haare und lasse sie dann einfach frei über die Schultern fallen.
Aus meinem Portemonnaie nehme ich noch ein 20€ Schein und stecke ihn zwischen die Handyhülle und das Handy.
Bereit und gespannt was mich erwarten wird, verlasse ich mein Zimmer. In der Küche suche ich schnell nach einen Stück Papier um meiner Mutter trotzdem Bescheid zu sagen, dass ich kurz weg bin und spätestens um 2 Uhr wieder zurück bin.
An der Bushaltestelle angekommen, überprüfe ich nochmal die Uhrzeit, wann der Bus genau kommt.
Noch zehn Minuten muss ich hier warten. Es ist etwas windig und ich ziehe mir fröstelnd meine Jeansjacke enger un die Schultern.
Ich bin wirklich gespannt darauf was mich im Club bald erwachten wird.
Kurz darauf kommt der Bus und die Wärme der Heizung empfängt mich und legt sich wie eine unsichtbare Decke um meinen frierenden Körper.
Draußen ist es schon ganz dunkel und die Straßenlampen tauchen die Straßen in ein orangenes Licht.
In manchen Geschäften, die schon längst geschlossen haben, brennt dennoch Licht und fliegen an meinem Fenster vorbei.
Ich drücke auf den roten 'Stopp' Knopf und kurz danach bleibt der Bus auch schon an der Haltestelle stehen. Ich steige hinaus und gehe den Rest zu Fuß zum Club.
Der Club ist voll mit Besuchern, obwohl es mitten in der Woche ist.
Wenn man den Club betritt steht man gegenüber der Tanzfläche. Links in der Ecke und rechts in der Ecke stehen jeweils zwei lange Theken wo die Barkeeper ohne Pausen Getränke an die Feiernden verteilen, wiederauffüllen und ausschenken.
Neben den Theken führen zwei Treppen nach oben in den ersten Stock. Über den Theken und Köpfen der Barkeeper gibt es eine Art Balkon. Wenn man dort steht sieht man durch den ganzen Club und auf die tanzende Menge herab.
Oben findet man auch die Toiletten, sowie noch andere Türen die zu Privaträumen führen, zu denen die normalen Besucher natürlich keinen Zutritt haben. Außer man mietet sich einen dieser Privaträumen für eine bestimmte Zeit.
Mich würde es nämlich nicht wundern, wenn die Jungs sich in einem der Privaträume verabredet haben. Niemand würde sich in einem vollen Club treffen um etwas, wie es aussah, ziemlich ernste Sache zu besprechen.
In null Kommas nichts, habe ich mich durch die Menschen gekämpft und husche so unauffällig wie es geht die Treppen nach oben in den ersten Stock. Auf dem Boden ist ein großer roter Teppich ausgerollt und auf jeder schwarzen Tür hängt ein kleines Schildchen. Auf dem Schildchen steht in silberner, geschwungener Schrift 'Privatraum'.
In den Wänden sind so kleine Nischen für zwei Personen, mit schwarzen und dunkelroten Kissen, wo man sich hinsetzen kann.
Ich nehme mein Handy aus meiner Tasche und schaue wie viel Uhr ist. Mit leuchtenden weißen Zahlen strahlt mir die Uhrzeit entgegen. 00:32.
Der eine hat deutlich gesagt 'heute Nacht'. Na ja diese beiden Worte können viel sagen, entweder heute Nacht um 21 Uhr oder aber auch heute Nacht um 3 Uhr. Ich schnaube einmal frustriert und überlege angestrengt, was ich jetzt machen könnte. Das Öffnen einer Tür lässt mich aus meinen Gedanken fahren und mein Kopf fliegt nach rechts von wo das Geräusch unmittelbar herkommt. Zwei stämmige Männer, eher zwei Bodyguards kommen mit schweren Schritten in meine Richtung, während sie sich brummend und lachend unterhalten.
Aus meiner Panik heraus, sie könnten mich raus schmeißen, weil ich ja eigentlich nichts hier oben verloren habe, außer vielleicht aufs Klo zu gehen, reiße ich einfach hektisch die Tür vor mir auf. Ich husche herein, schließe die Tür und drücke mich schweratmend dagegen.
Erst jetzt realisieren ich wo ich überhaupt hier gelandet bin und weiß nicht ob ich es jetzt gut oder schlecht finden soll.
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837 Wörter
Lied: Ariana Grande - 7 rings
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