Kapitel 20 : Regen
„Hast du das gespürt?", fragt mich Alina und bleibt stehen. Abrupt bleibe ich ebenfalls stehen. Mein Puls fängt plötzlich an zu rasen.
Meint sie die Strafen? Ob ich die Prügel, die Schnitte, die Peitschenhiebe, den Missbrauch, die Vergewaltigung oder die missbilligen Worte gespürt habe? Ja. Ja, das habe ich. Aber ist es auch wirklich das, wonach sie gefragt hat? Ich hab noch nie mit Alina darüber geredet, obwohl sie meine beste Freundin ist. Ich habe noch nie mit irgendjemandem so richtig darüber geredet. Nicht in den vielen Wochen oder wahrscheinlich sogar Monaten, die wir schon hier sind.
Alina schaut mich etwas perplex und fragend an, da ich nicht auf ihre Frage antworte und ein wenig anfange zu hyperventilieren. Mein Hals ist ganz trocken und ich versuche die Angst zu verstecken, in dem ich mir durch die Haare streiche.
„Ich meinte den Regentropfen.", erklärt Alina, „Ich glaube ich habe gerade einen gespürt."
Skeptisch und mit fragendem Blick schaut sie mich immer noch an. Mein Puls verlangsamt sich ein wenig und ich atme einmal tief ein und aus. „Nein, habe ich nicht." Aber leider alles andere schon... Moment mal. Einen Regentropfen? Noch nie hat es hier geregnet. Ich hatte mich letztens noch gefragt, ob wir uns überhaupt noch auf dem richtigen Planeten befinden, da hier bisher immer nur die Sonne geschienen hat.
Ich lege meinen Kopf in den Nacken und schaue zum Himmel. Tatsächlich. Der Himmel ist bedeckt von Wolken. Das sind die ersten Wolken, die ich hier jemals gesehen habe. Ein kleines Lächeln entkommt mir, da hier wenigstens etwas natürliches stattfindet.
Während ich weiter die Wolken angucke fällt mir allerdings etwas auf. Erstens sind es nicht mehrere Wolken, sondern eine große, die den ganzen Himmel bedeckt und zweitens ist diese nicht weiß, sondern schwarz. Pech schwarz.
Ich richte meine Blick wieder auf meine Umgebung und mir wird erst jetzt bewusst, wie dunkel es hier ist. Mir ist wahrscheinlich durch meine müden Augen nicht aufgefallen, da ich in letzter Zeit kaum schlaf bekomme und einfach nur meiner Arbeit nach gehe, ohne mich richtig auf meine Umgebung zu konzentrieren.
Eine Hand wedelt vor meinem Gesicht und erschrocken gehe ich einen Schritt zurück.
„Willkommen zurück, du Tagträumerin.", lacht Alina, während sie ihre Hand an mein Handgelenk packt und mich weiterzieht.
„Seit wann sind die Wolken schon da?", frage ich und schaue den Himmel erneut an, während ich versuche meine Beine zu fungieren.
„Seit heute morgen oder so.", antwortet meine ebenfalls blondhaarige Freundin. „Sind die dir nicht aufgefallen?"
„Nein.", antworte ich ehrlich.
Plötzlich spüre ich etwas auf meinem Gesicht, nah an meinem Auge, weshalb ich meine Augen zukneife und meinen Kopf wieder nach vorne richte. Schnell lege ich meine Hände auf die Stelle und wische es weg. Mitten in meiner Bewegung halte ich inne und konzentriere mich auf das Gefühl auf meiner Fingerspitze. Das ist Wasser. Ein Regentropfen.
„Ich hab einen Regentropfen abbekommen.", erwähne ich und begutachte die kleine nasse Stelle, die sich noch auf meinem linken Mittelfinger befindet.
Wir beide sind Mittlerweile an unserem leeren Schlafplatz angekommen und Alina ist gerade dabei ihre Decke aufzuheben, die wir als Schutzwand bei den Duschen und danach als wärmenden Umhang verwenden. Letzens kam Dennis auch auf die Idee sie eine Multifunktionsdecke zu nennen, was wir allerdings ein wenig bescheuert fanden.
„Ich hab es doch gewusst." Alina kommt auf mich zu, mit ihrer Decke auf dem Arm. „Gehen wir trotzdem noch duschen?", erkundigt sie sich.
„Warum nicht.", reagiere ich schulternzuckend, da ich eigentlich noch nicht ganz davon überzeugt bin, dass es hier in Mountry wirklich regnen kann. Ich gehe zu meiner Decke, die schon echt mitgenommen aussieht. Im Sommer haben wir sie immer mit gewaschen, da sie natürlich durch den staubigen Boden dreckig wird, aber wegen der kälteren Temperaturen haben wir dieses unterlassen.
Während ich meine Decke aufhebe fällt mein Blick auf Coles Decke, die schön gefaltet neben meiner liegt. Ich hoffe ihm und den anderen wird nichts schlimmes angetan. Alina und ich sind leider die einzigen von unserer Gruppe, die nicht bestraft werden.
Cole, Lucy und Jennifer sind heute Mittag mitgenommen wurden, während Dennis und Oliver schon gestern Mittag mitgenommen wurden.
„Auf geht's!", sagt Alina und wir machen uns mit unseren Decken auf dem Weg zu den Duschkabinen.
„Ich hab noch einen abbekommen.", erwähnt Alina, während ich im selben Moment auch einen abbekommen habe.
„Glaubst du wirklich, dass es regnen wird?", frage ich etwas unglaubwürdig.
„Bestimmt, aber ehrlich gesagt hoffe ich es nicht.", erwidert Alina und zuckt die Schultern.
„Warum nicht?"
„Hast du etwas vergessen? Wir schlafen unter freiem Himmel auf sandigem Boden. Da möchte ich nicht gerne im Regen schlafen.", erklärt sie schnippisch. Ich bin so fasziniert von den Wolken, dass ich total vergessen habe, dass wir gar kein Dach über dem Kopf haben.
Wir kommen an den Duschen an, die merkwürdiger Weise total leer sind. Niemand ist hier, außer wir beide.
Heute haben wir unsere Stoffe abgegeben und danach hat man meistens etwas mehr Zeit zum duschen und dann drängeln sich die meisten eigentlich immer hier hin.
„Wer zuerst?", fragt Alina und schaut mich an.
„Mach du zuerst.", sage ich und lege meine Decke auf eine kleine Holzbank, während sie mir ihre übergibt. Ich breite sie aus und Alina fängt an sich ihr Kleid auszuziehen, doch sie hält in ihrer Bewegung inne. Wir beide schauen unglaubwürdig nach oben, denn es prasseln viele kleine Regentropfen auf uns hinab.
Fragend und etwas aufgeschmissen schauen wir uns an. Ein klein wenig freue ich mich über den Regen, weil er mich an Zuhause erinnert, aber plötzlich kommt die Panik hinzu. Was sollen wir machen?
„Und nun?", äußert sich Alina unschlüssig, die sich ihr Kleid wieder vollständig angezogen hat. Ihre Haare werden langsam nass. Zur Scheune, schießt es mir plötzlich durch den Kopf.
„Komm' mit!", rufe ich und ziehe Alina am Handgelenk. Sie greift noch schnell nach meiner Decke, ehe wir los rennen. Der Regen wird immer doller und mein graues langes Kleid fängt an an meinem Körper zu kleben. „In die Scheune."
Der Regen ist so laut, dass ich schon schreien muss. Kurz vor der Scheune stehen schon viele Menschen, aber sie gehen nicht hinein.
„Warum gehen die nicht rein?", spricht Alina meine Gedanken aus und wir verlangsamen das Tempo ein wenig.
„Sie ist zu", stelle ich empört fest, „Die Scheune ist zu."
„Nicht deren scheiß ernst.", flucht Alina.
Die anderen Menschen davor scheinen genauso verzweifelt zu sein, wie wir, denn sie schlagen bettelnd auf die Türen der Scheune, doch nichts rührt sich. Der Regen wird immer doller und ich bin schon fast komplett durchnässt.
„Was ist mit den Arbeitsplätzen unter den Containern?", fragt Alina und reißt mich aus meiner Frustration.
„Los!", rufe ich und wir laufen zu den Containern, nur um festzustellen, dass dort ebenfalls keine Plätze frei sind, weil die schon überfüllt sind. Wie viele Leute haben hier bitte kein Haus?
„Das darf doch wohl nicht..." Alina fängt schon gerade schon wieder an zu fluchen, da schnappe ich sie mir erneut am Arm und ziehe sie mit mir mit. „Wohin gehen wir?", fragt Alina verwundert und versucht meinem Tempo gleichzukommen. Ich antworte ihr nicht, da ich zu beschäftigt bin durch den heftigen Regen etwas zu erkennen.
Wir laufen an den Häusern vorbei und ich versuche verzweifelt das richtige zu finden. „Da!", rufe ich erfreut aus, da ich endlich das gesuchte Haus gefunden habe.
Ich lasse Alinas Arm los und klopfe mit meiner nun freien Hand an der Holztür.
„Maddy, du kannst nicht einfach an fremden Häusern klopfen!", beschwert sich Alina. Ich klopfe erneut und die Tür öffnet sich vorsichtig.
„Judith, es tut mir leid dich zu stören, aber wir können nirgendwo hin. Bitte hilf uns!", flehe ich Judith an, ehe sie die Tür richtig geöffnet hat. Zuerst schaut sie mich, dann Alina und dann die Umgebung an.
„Kommt rein.", sagt sie schließlich und öffnet die Tür für uns. Ich gebe Alina ein Zeichen mir zu folgen. Etwas skeptisch guckt sie mich an, aber da sie schließlich die Nacht auch nicht im Regen verbringen möchte kommt sie rein. Ich vergesse immer, dass bisher nur Cole von Judith weiß. In den letzten Wochen war ich zwar ein paar Mal hier, aber ich habe nie jemanden mitgenommen oder habe genau erzählt, was ich hier mache.
Judith schließt die Tür hinter Alina. Irgendwie hab ich eine gewisse Wärme erwartet. So wie zu Hause. Wenn es draußen kalt ist geht man ins Haus und erlebt eine kuschelige Wärme, die einen die Kälte von draußen schnell vergessen lässt, doch diese Wärme fehlt komplett. Ich spüre nicht einen unterschied in den Temperaturen. Der einzige Unterschied ist, dass wir nicht mehr geduscht werden vom Regen.
Das Haus ist sehr dunkel. Das einzige Licht, dass den Raum erhält, ist eine Kerze auf dem Tisch und eine auf einem Schrank.
„Ich danke dir Judith.", spreche ich außer Atem und wische mir meine triefend nassen Haare aus dem Gesicht. Diese kurze Strecke hat mich ganz aus der Puste gebracht. Von meiner Ausdauer von damals ist nichts mehr zu spüren.
„Ist die Scheune geschlossen?", erkundigt sich Judith, während sie uns mitleidig ansieht. Alina und ich nicken. „Das war ja klar", seufzt sie und kommt auf uns zu. „Gebt mir eure Decken. Ich breite sie auf dem Boden aus, damit sie hoffentlich schnell trocken werden." Freundlicherweise nimmt sie uns die Decken ab, während ihr Blick auf unserer Kleidung heftet. „Ich geh mal gucken, ob ich passende Kleider für euch im Schrank habe. Ich möchte ja nicht, dass ihr mir erfriert."
Mir durchkommt die Wärme, die mir so gefehlt hat. Doch nicht durch eine höhere Temperatur um uns herum, sondern die Wärme, die Judith ausstrahlt.
„Das wäre sehr lieb.", sagt Alina, die sich währenddessen in dem kleinen Häuschen umschaut und ich bedanke mich bei Judith, während sie ein paar Sachen zur Seite räumt, um Platz für unsere Decken zu machen. Die beiden Decken nehmen fast den ganzen Platz des Raumes ein.
Mein Blick schweift zum Tisch vor mir, auf die eine kleine Kerze die angezündet ist und an dem ein stiller Moritz sitzt, der uns mit großen süßen Augen anschaut. Sofort entlockt er mir ein Grinsen, welches sich auf seinen Lippen widerspiegelt.
„Na du!", begrüße ich den kleinen Jungen und setze mich auf den Stuhl neben ihm. Die kleine Kerze auf dem Tisch spendet ein wenig wärme, was mich ein wenig beruhigt. Alina setzt sich ebenfalls an den Tisch. Fragend sieht sie mich an. „Was?", frage ich sie etwas verwirrt.
„Möchtest du mir mal erklären, warum wir hier sind? Also, hier in diesem Haus.",korrigiert sie sich noch schnell, während sie mit ihrer Hand auf das Haus deutet.
Kurzerhand erkläre ich ihr meine Geschichte mit Judith, und dass ich ab und zu hier mal vorbeikomme. Durch meine Besuche habe ich mich mit Moritz schon gut angefreundet und habe mit Judith tiefgründige Gespräche führen können, wobei ich viel über Mountry herausgefunden habe. Doch nicht nur über Mountry, sondern auch über Judith selbst und über Sachen, die sie schon erlebt hat, seit dem sie hier ist.
Ich habe gerade zu Ende geredet, da kommt Judith mit zwei braunen Kleidungsstücken aus dem Schlafzimmer. „Die sind zwar ein bisschen zerstört und nicht sehr sauber, aber immerhin trocken.", sagt Judith während sie mir und Alina jeweils ein braunes Kleid gibt. „Ich hab die noch von damals." Alina guckt etwas fragend, aber ich weiß, was Judith damit meint.
Vor ein paar Tagen, als ich mal wieder bei ihr war, um ein wenig Ablenkung zu suchen, hat sie mir erzählt, dass sie früher in Sektor 8 war, weshalb sie auch noch die Kleider mit der braunen Farbe hat. Dort musste sie als Farmer arbeiten. Die Konditionen sind da wohl noch schlimmer als hier in 6. Als ihr aber klar wurde, dass sie Schwanger war, hat sie so viel gearbeitet und so viel gemacht, bis sie in Sektor 6 gelandet ist. Sie hatte sogar die Chance in Sektor 4 zu kommen, allerdings hätte sie ein Haus mit noch weniger Platz bekommen und hätte keine Möglichkeiten selber Essen zu machen oder etwas unabhängiger von dem festen Plan zu sein, den die Offiziersmänner hier sehr streng befolgen. Sie muss zwar in Sektor 6 eine kompliziertere Arbeit machen als in Sektor 4, aber sie hat so mehr Freiheiten und kann es Moritz angenehmer machen.
Alina und ich bedanken uns bei Judith und wollen gerade in ihr Schlafzimmer gehen, um uns umzuziehen, da hält Judith mich am Arm fest.
„Maddy, kann ich kurz noch mit dir reden?", fragt sie mich etwas verunsichert.
„Klar!", antworte ich und sage Alina noch schnell, dass sie sich schon umziehen kann, während Judith mit Moritz redet, der zu seinen Stock-Puppen geht, um mit ihnen zu spielen.
„Lass uns in die Küche.", sagt Judith. Zwei Schritte weiter stehen wir schon in der Küche. Ich würde es eher nicht als Küche bezeichnen, sondern als ein kleiner Anbau an den Hauptraum mit einem Gasherd, zwei Theken und einem Regal mit Lebensmitteln. Judith und ich füllen den Raum, der den anderen nur durch einen Bogen trennt, komplett aus.
Neugierig schaue ich Judith an. So hab ich sie noch nie gesehen. Sie steht mit dem Rücken zur Theke und hat ihre Hände fest an die Kante der Theke gepresst.
„Was gibt's?", erkundige ich mich bei ihr. Ihr Blick, welcher bis eben noch auf den Boden gerichtet war, schweift zu mir und zum ersten Mal sehe ich Angst in ihren Augen. Ihre Augen sehen auch ein wenig geschwollen aus. Wie ist mir das vorher nicht aufgefallen? Judith presst ihre Lippen aufeinander.
Ich lege meine rechte Hand auf ihre Schulter, da ich in meiner anderen das Kleid festhalte, und schaue ihr direkt in die Augen. „Judith, was ist los?"
Judith überlegt noch einmal, doch dann fängt sie an zu reden, „Okay, es ist so... Gleich kommt jemand, der mich abholen wird, weil.. weil ich.." Sie beißt sich auf die Unterlippe, um ihr Tränen aufzuhalten, doch trotzdem rollt eine ihre Wange hinunter. „Weil ich eine Strafe bekomme.", vollendet sie ihren Satz und ich schaue sie geschockt an.
„Eine Strafe? Was... Wieso?", frage ich hektisch, doch Judith winkt ab.
„Das erzähle ich dir wann anders, aber ich möchte dich bitten, dass du dich um Moritz kümmerst. Zumindest diese Nacht. Wirst du das für mich machen?" Mit besorgten Augen schaut sie mich an. Sie hat mehr Angst um Moritz, als um sich selber.
"Natürlich!", antworte ich selbstsicher. Wenn Judith mich braucht, dann würde ich ihr immer helfen. Das hat sie für mich schließlich auch gemacht.
„Ich danke dir!" Judiths Griff um die Theke hat sich etwas gelockert und sie sieht nicht mehr ganz so gestresst aus. Schnell wischt sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht. „Es läuft jetzt so ab. Ich lege Moritz ins Bett und tue so, als wäre nichts. Dann werde ich hier am Tisch warten. Könnest du dich dann zu ihm ins Bett legen und ihm beistehen? Er wird merken, dass ich mich nicht zu ihm lege und dann braucht er eine vertraute Person. Er hat dich in den letzten Wochen echt lieb gewonnen, und ich glaube, ihr beide kommt gut zurecht." Ich nicke Judith zu, die mir noch einen dankenden Blick zuwirft, bis sie zurück in den großen Raum geht, um Moritz ins Bett zu bringen.
Etwas geschockt stehe ich hier noch ein wenig rum, bis ich schnell das Kleid wechsle und mich an den Tisch setze, an dem Alina schon sitzt. Sie sieht sehr müde aus, was ich allerdings sehr gut nachvollziehen kann. Heute war ein anstrengender Tag.
Ich lege mein nasses Kleid über die Lehne des Stuhls, auf den ich mich setze. Judith kommt aus dem Schlafzimmer zurück und setzt sich zu uns an den Tisch.
„Mögt ihr beide ins Schlafzimmer gehen? Es ist eigentlich verboten, dass ich euch beide hier unterkommen lasse. Deshalb wäre es nicht so schlau, wenn jemand euch hier gleich sehen würde."
„Wer sollte uns hier sehen?", erkundigt sich Alina, die noch gar nicht in die Situation eingeweiht wurde.
„Das wird dir Maddy gleich erzählen." Judith und ich schauen uns an, ehe sie weiterfährt, „Aber ihr beide müsst jetzt darein. Das Schlafzimmer ist sehr klein und das Bett reicht nur für zwei Personen aus. Die andere Person muss sich leider irgendwie hier im Raum einen Platz suchen zum schlafen."
„Das wird kein Problem sein. Wir finden schon eine Lösung!", sage ich während ich aufstehe und Alina einen Blick zuwerfe, damit sie ebenfalls aufsteht.
„Ich danke euch!"
„Wir danken dir!", spricht Alina.
Ich öffne die Tür zum Schlafzimmer und schließe diese auch sofort wieder, als Alina drin ist. Es ist sehr dunkel in dem engen Raum, doch durch ein kleines Fenster kommt ein wenig Licht von draußen rein, was jedoch nur reicht um ein paar Umrisse zu erkennen. Viel muss man hier auch nicht erkennen, da es hier nur ein Doppelbett gibt und eine Kommode.
„Mama?", ertönt plötzlich eine helle Stimme.
„Wir sind's. Alina und Maddy.", flüstere ich. Langsam krieche ich auf das Doppelbett und lege mich neben Moritz, der eingekuschelt in seiner Decke liegt.
„Wo ist Mama?", gähnt er vor sich hin und reibt sich die Augen. Im selben Moment höre ich ein Klopfen an der Eingangstür. Ich lege meinen Hand auf seinen Rücken und streichle behutsam von oben nach unten.
„Sie kommt gleich.", lüge ich, „Sie muss nur noch etwas aufräumen."
„Kommt Mama gleich?" Moritz bleibt hartnäckig, was ich aber auch verstehen kann.
„Du sollst schon mal schlafen, weshalb sie uns hierher geschickt hat. Damit du nicht alleine einschlafen musst." Er scheint sich mit dieser Aussage von mir zufrieden zu geben, denn er schließt seine Augen und kuschelt sich noch mehr in die Decke, wobei er etwas näher an mich rückt. Ich schließe ihn in meine Arme und summe etwas vor mich hin, um den Laut der Tür zu übertönen, da diese gerade zugeknallt ist.
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Hey (:
Bald passiert etwas aufregendes 🙊
Aber bevor ich zu viel verrate hör ich lieber auf etwas zu Spoilern hihi
Was haltet ihr eigentlich von Judith?
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