Kapitel 3...Der Stolz eines Hengstes!
Das kleine Mädchen, Cassidy Mountgomery - Harden schlief seelenruhig in ihrem Kinderwagen den gerechten Schlaf der Kleinkinder. In den letzten Monaten herrschte sehr viel Aufregung, was die kleine Tochter Cassidy betraf. Zum Glück war sie noch so klein, dass der ganze Trubel um sie herum an ihr vorbeizog.
Die Akten der kleinen Cassidy und der kleinen Amy Summer - Chandler konnten endlich abgeschlossen und zurück ins Krankenhaus - Archiv gelegt werden.
Cassidy lebte von nun an auf der Harden - Ranch und verbrachte viel Zeit mit ihrer leiblichen Mutter Kate und Max Chandler und deren Familien Harden und Chandler.
Kate saß unter dem Carport im Hof, das zu einem Unterschlupf für Sonne und Regen bot und genutzt wurde, als wäre es ein Familienzelt, in dem man Feste mit Freunden und Familie zu feiern pflegte...ein Ort der Gemütlichkeit, Spaß und Zusammensein. Oder es war ein Ort, an dem man sich in aller Ruhe zurückziehen konnte, um eine Tasse Kaffee oder Tee zu genießen oder ein Ort, unter dem ein Kleinkind getrost in seinem Kinderwagen seinen Mittagsschlaf halten konnte.
Und wenn man noch einen vierbeinigen Aufpasser an seiner Seite hatte, der über den friedlichen und ruhigen Schlaf wachte, dann war der Mittagsschlaf perfekt.
Neben Kate zur Linken stand der Kinderwagen und Stubborn, der inzwischen gewachsene, wilde Hengst und getreue Freund von Kate, seit sie auf dieser Ranch ankam, schaute hin und wieder bei den beiden Mädchen vorbei. Er konnte es jedes Mal kaum erwarten, mit seiner kleinen Runde im Hof am Kinderwagen zu stoppen, um sehnsüchtig in den Kinderwagen hinein zu sehen und leise zu wiehern, als ob er der kleinen Cassidy ein Schlaflied vorsingen würde. Das kleine Mädchen lächelte darauf jedes Mal leicht über ihr zartes Gesicht, als ob sie ihn verstehen würde. Und danach streckte Stubborn voller Stolz seinen Kopf in die Höhe, um so richtig anzugeben. Hinterher bedankte sich Stubborn dann mit gesenktem Kopf und ließ die Unterlippe hängen. Das hieß dann wohl: Das gefiel ihm, dieses zarte Kinderlächeln. Er sah Kate zufrieden und neugierig an und sie streichelte ihn über seine weiße Blesse auf seiner Stirn.
"Du könntest glatt als ihr Kindermädchen durchgehen, weißt du das?", sprach sie mit ruhiger Stimme. "Und hör auf so anzugeben, klar? Sie hat dich doch schon längst akzeptiert und in ihr kleines Herz geschlossen, du Dickkopf, du!", lächelte Kate und betrachtete ihre kleine, schlafende Tochter, die sehr viel Ähnlichkeiten mit ihrem Vater Desmond aufwies und streichelte sie über ihren seichten Haarflaum auf dem kleinen Kopf.
Tagsüber hielt sich Stubborn auf dem Hof der Ranch auf. Er wollte nicht allzu weit von dem kleinen Geschöpf im Kinderwagen getrennt sein. Also drehte er seine Runden auf dem Hof, anstatt auf der Koppel bei seiner Mutter Joseline zu sein und ihr Gesellschaft zu leisten.
Er war friedlich und vernünftig geworden, seit Cassidy hierher gezogen war. Er liebte dieses kleine Wesen abgöttisch. Er konnte stundenlang an ihrem Kinderwagen stehen, sie im Schlaf beobachten und an ihrer Zudecke zupfen und sie hin und her ziehen, damit Cassidy nicht fror. Und wenn sie dann ihre Augen aufschlug und ihn sah, lächelte sie ihn an und ihre großen, grauen Kulleraugen leuchteten nur für ihn. Streckte sie ihm ihre kleinen Hände entgegen, dann begann er vor lauter Freude auf dem Hof hin und her zu galoppieren und wieherte was seine Stimmbänder her gaben, bis er an den Kinderwagen zurückkam und Cassidy vorsichtig mit seinen Nüstern anstupste. Um ihr damit zu sagen: "Ich bin für dich da!...Ich passe auf dich auf! Ich habe dich lieb!"
Kate bemerkte eine Träne auf ihrer Wange, die sie sich mit ihrem rechten Ärmel abtupfte. Stubborn bemerkte ebenfalls ihre Traurigkeit. Oder war es das "glücklich sein"? Er stupste sie mit seinen Nüstern auf die rechte Wange und wieherte leise vor sich hin, als sei er ebenfalls betrübt. Oder wollte er ihr vielleicht damit Mut zusprechen? Kate graulte ihn dankbar am Hals und lehnte ihren Kopf an ihn. Der Hengst tat dasselbe bei ihr und sein Kopf lag auf ihrem Schopf. Es sah so aus, als ob er sie trösten würde.
"Er fehlt dir genauso wie mir, nicht wahr Dickkopf?", flüsterte sie ihm zu und ließ ihre Augen dabei auf ihrer schlafenden Tochter ruhen. Stubborn antwortete etwas mit einem leisen Grummeln. Er hatte ihre Frage wohl verstanden. "Ich vermisse ihn auch!" Kate und der Hengst sahen sich an und er begann mit seinen Augen zu blinzeln.
Dann drehte er sich von Kate weg und lief gemütlich ein paar Schritte in die Mitte des Hofes aus Pflastersteinen. Dann überkam es ihn plötzlich und er raste wie wild durch den großen Hof im Kreis herum. Kate stand aus ihrem Schaukelstuhl auf und ging zum Carportausgang und hielt sich für einen Moment an dem rechten Balken fest. Ihre linke Hand griff nach dem Kinderwagen. Sie ließ den Balken rechts von sich los und ihre rechte Hand hielt sie vor ihrer Stirn als Schutz gegen die Sonne. Sie beobachtete das Treiben des schwarzen Hengstes, dessen Fell in der Sonne glänzte, wobei er mit seinen Hufen etwas Staub vom Boden aufwirbelte.
Dann...blieb er ein paar Meter vor Kate stehen und beruhigte sich wieder. Er stand fest mit seinen vier Hufen auf dem staubigen Boden des Hofes aus Pflastersteinen, als würde er auf etwas warten. So stand er nun, starr und wie versteinert, ganz still. Seine Mähne und sein sein Schweif wehten leicht im Wind und er suchte den Augenkontakt mit Kate. Sein Atem wurde ruhiger und er entspannte sich. Sein behütender Blick war auf Kate und den Kinderwagen gerichtet. Plötzlich spannte er seine Muskeln an und stellte sich auf seine Hinterbeine und der Kopf mit samt Oberkörper bäumte sich stolz gen Himmel auf. Seine Vorderhufe stiegen in die Luft und er zeigte seine ganze Körpergröße. Somit drückte er seinen ganzen Stolz zu dieser Familie aus, weil er in sie hinein geborenen werden durfte und zu ihnen gehörte. Er war ein Teil von ihnen.
Ein lautes, kräftiges, zufriedenes Wiehern aus seiner Kehle rundete seine Zufriedenheit und seinen ganzen Stolz ab und hallte über die ganze Harden - Ranch.
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