Mountain View

Der Wind peitschte mir ins Gesicht und ich zog meinen Schal über meine Nase. Es fing langsam an mit nieseln und ich kniff die Augen zusammen und blickte in den Himmel. Das sah nicht gut aus. Dunkle Wolken wohin man auch schaute. Ich zog den Reisverschluss meiner Jacke ganz nach oben und wartete auf meine Freunde, die ein paar Schritte hinter mir waren. Diese Bergtour hatten wir schon so lange geplant, aber leider konnte man das Wetter nicht beeinflussen. Nun standen wir hier, mitten auf einer Ebene und waren den Elementen vollkommen ausgesetzt.

"Was machen wir jetzt?" fragte James.

"Na ja, heute werden wir unser Ziel wohl nicht erreichen. Wir müssen zu der Hütte, in die wir eigentlich erst morgen einkehren wollten. So wie ich das einschätze, wird das Wetter nur noch schlimmer statt besser." antwortete ich ihm.

"Okay, Harry, du bist der Fachmann."

"Red keinen Quatsch." antwortete ich ihm und lachte.

"Los Leute, wir machen kehrt und gehen zu der Hütte zurück." rief James gegen den Wind an. Unsere anderen zwei Begleiter hoben den Kopf und nickten zustimmend. James bezeichnete mich gern als Fachmann, warum wusste ich nicht genau. Ich war gern in den Bergen und suchte immer wieder neue Herausforderungen, aber einen K2 hatte ich noch nicht bestiegen. Und das würde ich auch nicht. Ich war eher der bis 5.000-Meter-Typ und fertig.

Sehnsüchtig sah ich zu unserem eigentlichen Ziel. Der Berg würde nicht weglaufen, aber wir uns eventuell verirren bei dieser miesen Sicht. Und was will man schon auf einem Gipfel ohne Aussicht? Am Ende würde noch etwas passieren. Man sollte die Gefahren im Gebirge nicht unterschätzen. Mittlerweile waren wir auf über 2.500 Metern und der Regen konnte sich hier oben auch ganz schnell in Schnee verwandeln. Wir hatten Anfang August, Sommer, aber das hieß nichts. Aber das das Wetter so schnell umgeschlagen hatte, war schon etwas merkwürdig? Heute Früh sah es nicht perfekt, aber gut aus. Und jetzt? So ein Mist.

Wir legten etwas an Tempo zu, als wir den Berg wieder hinabliefen. Nach einer Stunde kam langsam die Hütte in Sicht, aber es regnete jetzt in Strömen. Meine wasserdichte Jacke, hatte den Geist aufgegeben und ich hoffte, dass mein Schlafsack nicht abgesoffen war. Nichts war ekeliger, als in einem feuchten, muffigen, kalten... Mir fielen noch viele Worte dafür ein, aber ich schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass dieser trocken geblieben war.

Triefend nass stolperten wir in die Hütte. Den Hüttenwirt kannte ich schon seit ein paar Jahren. Er war schon Anfang sechzig, hatte einen langen weißen Bart und Sommers wie Winters, eine Strickmütze auf dem Kopf. Immer die Gleiche, oder er hatte mehrere davon. Wer weiß?

"Hey Siggi." begrüßte ich ihn und öffnete meine Jacke und zog mir Kapuze und Mütze vom Kopf.

"Na, hat euch das Wetter kalt erwischt?" fragte er.

"Ja, irgendwie schon." gab ich zurück und James schüttelte sich neben mir wie ein Hund.

"Hast du für heute Nacht noch ein paar Zimmer? Ich weiß, wir haben erst für morgen reserviert, aber heute können wir nirgendwo mehr hin." Als Bestätigung donnerte es einmal kräftig. Hatte ich denn wirklich ein Gewitter übersehen? Niemals würde ich bei so einer Vorhersage in die Berge gehen...

Siggi unterbrach meine Gedanken.

"Ja, ich habe genug frei. Noch ein Zweibettzimmer und ein Dreibettzimmer. Im Schlafsaal ist auch genug Platz." Bevor irgendeiner meiner Freunde antworten konnte, sagte ich

"Mir gehört das Zweibettzimmer. Allein. Eine Nacht will ich meine Ruhe vor euch." Wir waren seit einer Woche gemeinsam unterwegs. Der heutige Aufstieg sollte der Letzte sein, bevor wir übermorgen wieder nach Hause fuhren. Und egal, mit welchem meiner Freunde, ich mir ein Zimmer teilte, sie schnarchten wie Holzfäller. Das hielt ich nicht noch eine Nacht aus. Ich brauchte dringend Schlaf, denn den hatte ich die letzten Nächte nicht wirklich bekommen. Außer das sich Mordgedanken in mir hegten, passierte nicht viel. Da ich kein Unmensch bin, habe ich immer nur mit Schuhen und anderen Gegenständen nach ihnen geworfen, die ich so fand, aber hatte es sie beeindruckt? Nein, natürlich nicht.

Siggi gab uns die Schlüssel und wir gingen auf unsere Zimmer. Sofort öffnete ich meinen Rucksack und siehe da, mein Schlafsack war trocken. Ein Zimmer für mich allein, ein trockener Schlafsack... es war wie ein Traum. Ich lachte und ging in den Waschraum. Auch wenn es hier oben nur kaltes Wasser gab, sprang ich kurz unter die eher provisorische Dusche und seifte mich ein. Gott, war das kalt. Schnell trocknete ich mich mit meinem kleinen Handtuch ab, was ich mit mir herumschleppte und zog mir neue Klamotten an. In meinem Zimmer angekommen, hängte ich die nassen Sachen über die Heizung. Irgendwie mussten diese ja bis morgen trocknen. Ich rieb mir meine Arme und hatte eine Gänsehaut. Schnell warf ich mir einen Pullover über und ging nach unten in den Speiseraum. Meine Haare ließ ich offen und sie fielen mir locker über die Schultern.

"Und hast du dich in deiner Suite gut eingerichtet?" stichelte James.

"Ja, es ist wunderbar ruhig und erst der Ausblick." Wir lachten, denn draußen konnte man nun fast gar nichts mehr sehen. Der Regen hatte nochmal an Stärke zugenommen und dafür, dass es erst früher Nachmittag war, war es recht dunkel draußen. Siggi hatte uns jeden einen Teller Suppe gebracht und saß mit uns am Tisch, als plötzlich mit einem lauten Knall die Tür aufflog und drei neue Besucher die Hütte betraten.

"Fuck, was für ein Scheißwetter." hörte ich jemanden schimpfen. Ich drehte mich um und sah einen Mann, der einen roten Schal vor dem Mund hatte. Die Kapuze trug er tief in die Stirn gezogen. Sein Blick schweifte durch den Raum und ich blieb an seinen eisblauen Augen hängen. Und das eindeutig ein wenig zu lang, genau wie er an meinen. Als ich das bemerkte, drehte ich mich wieder um, schmunzelte und bewegte den Löffel in meinem Suppenteller hin und her.

"Was kann ich für euch tun, Jungs?" fragte Siggi und stand von unserem Tisch auf.

"Wir brauchen eine Unterkunft. Der Weg hinab hat sich in einen Fluss verwandelt und alles ist matschig und rutschig. Wir dachten, es wäre besser, hier Halt zu machen." Ich lugte verstohlen über meine Schulter und sah, dass der Typ mit den blauen Augen mit Siggi sprach. Er hatte eine angenehme Stimme, ging es mir durch den Kopf. Allerdings drehte er sich jetzt um und sprach leise mit seinen Freunden. Oh, bitte lass ihn braune Haare haben, dachte ich noch, als er endlich seine Mütze vom Kopf zog und ja... hatte ich ein Glück. Komplett zertrubbelte haselnussbraune Haare standen wild von seinem Kopf ab. Er durchkämmte sie mit seiner Hand und ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen.

"Wen schmachtest du denn an?" fragte mich James und sofort lagen alle Blicke am Tisch auf mir.

"Niemanden." sagte ich und schüttelte den Kopf.

"Also ihr könnt euch mit dem Schlafsaal begnügen... oder... ein freies Bett habe ich noch. Harry, ist es okay, wenn einer der Jungs..."

"Ich würde gern dieses Bett haben." sagte der Blauäugige und sah mich an.

"Ähm, ja klar. Kein Problem." Ich kratzte mich etwas verlegen am Kopf und erwiderte seinen Blick. Heilige Scheiße, sah er gut aus.

"Mit uns willst du dein Zimmer nicht teilen, aber mit einem wildfremden Typen, der dich eventuell absticht?" James sah mich tatsächlich entrüstet an. Zum Glück wusste er nicht, was des nachts so in meinem Kopf abging, wenn er den Raum zum Beben brachte.

"Was? Warum sollte er? Er macht einen netten Eindruck." antwortete ich und drehte mich noch einmal zu ihm um, bevor er den Speiseraum verließ. Schönes Hinterteil...

"Nett? Du hoffst doch nur auf eine heiße Nacht." scherzte James.

"Du bist ein Idiot." warf ich ihm an den Kopf.

"Wie auch immer. Trotzdem habe ich recht." Ja, hatte er, aber das musste ich ja nicht zugeben.

Nach einer Weile, kamen der Hübsche und seine zwei Freunde wieder die Treppe herunter. Er trug jetzt ein grünes Shirt und eine schwarze Hose. Seine Haare waren etwas gebändigt, aber so richtig bekam er sie wohl nicht unter Kontrolle. Sein Blick ging über die Tische, denn mittlerweile hatten sich noch mehr Wanderer hier eingefunden, und dann entdeckte er mich. Er lächelte mich an und ich musste einmal tief Luft holen. Wow, er war... genau mein Typ.

"Ist hier noch frei?" fragte er, als er sich durch die Leute gekämpft hatte.

"Ja, sicher." antwortete ich und er setzte sich mir gegenüber. Seine zwei blonden Freunde quetschten sich neben ihn, aber die beachtete ich gar nicht weiter. Nur ihn.

"Ich bin Louis." stellte er sich.

"Harry. Freut mich."

"Die Freude ist ganz meinerseits."

"Da hast du dir ja einen guten Schlafpartner fürs Zimmer ausgesucht." quatschte mich auf einmal einer der zwei Blonden an. Den Namen hatte ich schon wieder vergessen.

"Wieso?" fragte ich und außerdem hatte ich ihn mir nicht ausgesucht, es war eher umgekehrt und das fand ich gut.

"Er schnarcht und redet in der Nacht." sagte Blondie und lachte.

"Das macht mir nichts aus." antwortete ich salopp und zuckte die Schultern. James neben mir setzte schon zum Luftholen an, um wahrscheinlich darauf hinzuweisen, dass ich sehr wohl damit ein Problem hatte, aber ein kleiner Kick gegen sein Bein, ließ ihn direkt verstummen. Er sollte mir ja nicht die Tour versauen.

"Hör nicht auf die beiden." bemerkte Louis und sah mich an. Die Farbe seiner Augen war echt beeindruckend.

"Hatte ich nicht vor. Und wer, weiß ob wir überhaupt zum Schlafen kommen."

"Wie meinst du das?" fragte er und grinste.

"Der Sturm... der Lärm... also, manche hält das nachts wach." Ich räusperte mich und spürte plötzlich, dass ich warme Wangen bekam. Das war auch wirklich sehr zweideutig.

"Mich halten andere Dinge wach, aber nicht das bisschen Wind."

"Gut zu wissen." Wir sahen uns fast ununterbrochen in die Augen und ich wurde unter seinem Blick nervös. Er war so intensiv. Am liebsten hätte ich ihn auf den Tisch gezogen und unanständige Dinge mit ihm getan. Sein Lachen klang wunderschön und die kleinen Fältchen, die sich dann an seinen Augen bildeten, brachten sein ganzes Gesicht zum Strahlen. Er war unfassbar attraktiv.

Siggi kochte heute Abend für alle Gulasch. Es herrschte eine lockere Stimmung und im Raum war es laut, durch das ganze Stimmengewirr. Nur Louis und ich, hielten uns mit der Konversation zurück. Wir sprachen immer nur kurz und waren eher versunken in den Augen des anderen. Irgendwann spürte ich seinen Fuß an meinem Bein und ich verschluckte mich an meinem Wasser. Er ließ seinen Fuß immer höher gleiten und legte ihn zwischen meine Beine. Okay, dass nannte ich mal offensiv. Es war klar, was wir beide wollten, aber noch wäre es zu offensichtlich, wenn wir zeitgleich verschwinden würden, so wie wir uns schon die ganze Zeit gegenseitig mit den Augen auszogen. Es war erst kurz nach sieben Uhr. Eine halbe Stunde später, hatte ich meine Hand auf seinem Fuß und versuchte ihn davon abzuhalten, seine Bewegungen zu intensivieren, denn ich war wirklich... wirklich scharf auf den Mann vor mir.

Die ersten Leute standen auf und wünschten eine gute Nacht. Ich sah zu Louis und schob seinen Fuß vom Stuhl, denn ich brauchte einen kurzen Moment, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und außerdem wollte ich nicht ,mit einer Beule in der Hose, in einem gefüllten Speisesaal stehen. Er zwinkerte mir zu und biss sich auf die Unterlippe. Scheiße, ich musste dringend hier raus. Ich versuchte ihn nicht mehr anzuschauen, aber ich versagte kläglich. Es war, als wären seine Augen magnetisch. Ich schüttelte den Kopf und lachte über mich selbst.

Plötzlich stand Louis auf, streckte sich und Blondie und Blondie erhoben sich ebenfalls. James textete sie noch kurz zu und diesen Moment nutze Louis und beugte sich zu mir herab.

"Ich warte auf dich. Lass dir nicht zu lang Zeit. Ich will dich endlich küssen und verrate dir nicht wo." Ich riss meine Augen auf und schnappte kurz nach Luft. So leicht brachte man mich eigentlich nicht aus der Fassung. Ich nickte nur knapp und dann war er auch schon verschwunden.

"Spielst du noch eine Runde Karten mit uns?" fragte James.

"Nein, ich kann nicht." sagte ich, stand etwas schwungvoll auf und hätte dabei fast Siggi mit einem Tablett voller Biergläser umgeschmissen.

"Na, du hast es aber eilig." meinte der Gastwirt nur.

"Eher nötig." hörte ich James noch, aber auf diesen blöden Kommentar konnte ich jetzt nicht eingehen.

Ich eilte die Treppe hoch und da stand Louis noch auf dem Gang mit Blond und Blondie. Er sah kurz zu mir und ich verschwand in unserem Zimmer. Ich stand mitten im dunklen Raum und als Louis die Tür öffnete, machte ich drei große Schritte bis zu ihm, schubste die Tür zu und presste ihn postwendend dagegen und legte meine Lippen auf seine. Es passierte alles so schnell, dass er keine Zeit hatte sich darauf einzustellen. Er keuchte erschrocken auf, aber ich konnte mich einfach nicht beherrschen. Er hatte mich so heiß gemacht und jetzt brauchte ich mehr von ihm... sehr viel mehr.

Es dauerte nicht lang und er ging auf den Kuss ein. Er küsste genauso gut, wie ich erwartet hatte. Er war bestimmt in allen Belangen gut. Ich fuhr mit meinen Händen seine Seiten hinab und presste mich fest an ihn. Er stöhnte leicht auf und das hörte sich unglaublich schön an. Seine Hände fanden den Weg in meine Haare und er hielt sich darin fest, während ich immer wieder seine Lippen attackierte und mein Becken gegen seines rollte. Ich fing an seinen Hals zu küssen und nestelte an seiner Hose herum. Plötzlich hielt er inne und ich musste mich kurz sammeln und sah ihn fragend an. Er legte seinen Kopf schief und strich mir ein paar Haare aus der Stirn.

"Warum hast du es so eilig?" fragte er.

"Ich... ähm... na, ich dachte... du wolltest... auch... das hier?" Warum stotterte ich denn jetzt? Ich straffte die Schultern und versuchte wieder etwas selbstsicherer zu wirken.

"Sicher will ich das... hier." antwortete er und deutete mit dem Finger auf meine Brust. "Aber wir haben die ganze Nacht Zeit und so wie ich das sehe, auch noch den morgigen Tag. Das Unwetter wird nicht so schnell verschwinden. Also, Harry, der Stürmische, ich werde dich jetzt ganz langsam ausziehen und dich küssen. Überall da, wo es mir gefällt. Und glaub mir, du wirst es genießen." Mein Mund war trocken und ich brachte kein Wort heraus. Ich sah ihn nur an und wollte, dass er mich berührte. Hungrig lagen seine Augen auf mir. Scheiße...

Langsam zog er mir den Pullover und das Shirt aus. Er küsste meinen Hals und biss in mein Ohrläppchen. Ich bekam eine wundervolle Gänsehaut und schmiegte mich mehr an ihn. Seine Finger tanzten über meine Haut und er ließ seine Lippen sanft über meine Brust streifen. Mit seiner Zunge neckte er meine Brustwarzen und ich stemmte eine Hand gegen die Tür, um ein bisschen Halt zu haben. Meine Beine waren mittlerweile weich wie Pudding. Dann öffnete er meine Hose und schob sie samt meiner Brief-Short auf den Boden. Seine Hände glitten meine Oberschenkel hinunter und wie der da so vor mir kniete, musste ich meine Gedanken zügeln. Er sah zu mir auf und lächelte.

"Später." sagte er, als er wieder vor mir stand und anfing mich zu küssen.

Ich umschlang ihn mit meinen Armen und entließ meine Hände unter seine Shirt. Er hatte einen schönen Körper und ich strich sacht über seinen Bauch. Dann öffnete ich seine Hose und ließ meine Hand darin verschwinden. Er krallte sich an meine Schultern und stöhnte in den Kuss hinein, den ich ihm gerade gab. Kurze Zeit später waren wir beide nackt und ich nahm seine Hand und führte ihn zu einem der Betten. Schnell rollte ich meinen Schlafsack darauf aus und holte ihn wieder in meine Arme. Ich küsste ihn hingebungsvoll und dann legten wir uns aufs Bett. Seine Lippen liebkosten meinen ganzen Körper und er hatte recht, ich genoss jede Sekunde davon. Er machte mich total verrückt und als ich dann seinen heißen Mund um mich spürte, musste ich mich wirklich zusammenreißen nicht sofort zu kommen. Gott, dass war der absolute Himmel. Ich wand mich unter ihm und er ließ von mir ab.

"Louis, hast du... was dabei?" fragte ich ihn, denn Kondome auf eine Bergtour mit meinen Freunden mitzunehmen, hielt ich nicht für notwendig.

"Ja, habe ich."

"Du hast ja an alles gedacht." sagte ich schmunzelnd.

"Man kann ja nie wissen, wann und wo man jemanden für heißen Sex trifft." antwortete er und stieg aus dem Bett, um in seinem Rucksack zu kramen.

"Wo waren wir stehen geblieben?" fragte er, als er sich rittlings auf mich setze und ich die Luft scharf zwischen den Zähnen einsog. Ich packte seine Oberschenkel und vergrub meine Finger darin, als er begann sein Becken leicht vor und zurück zu bewegen.

"Louis, können wir einen Gang raufschalten? Ich werde sonst noch wahnsinnig."

Ich bekam keine Antwort von ihm, sondern nur einen Kuss, der alles sagte. Seine Zunge tauchte tief in meinen Mund ich und hielt ihn an den Haaren fest. Das Bett war viel zu eng und wir mussten ständig aufpassen, dass nicht einer von uns herausfiel.

Schweiß stand mir auf der Stirn, als ich endlich seine Finger spürte und ich schon kurz davor war, über die Klippe zu springen. Alles in mir zog sich zusammen und ich stöhnte lustvoll auf.

"Bist du soweit?" fragte er mich und ich gab nur einen merkwürdigen Laut von mir.

"Ich deute das mal als ja. Du bist wirklich unglaublich sexy, wie du gerade hier vor mir liegst. Dieses Bild hatte ich schon den ganzen Abend in meinem Kopf." sagte er und ich atmete viel zu schnell. Ich war so erregt und würde gleich explodieren, allein durch seine Worte.

Als der Moment kam und er mich vollständig ausfüllte, klammerte ich mich an seinen Rücken und ließ mich einfach fallen. Ich gab mich vollständig diesem Gefühl hin, was er in mir auslöste. Wir versuchten beide nicht ganz so laut zu sein, aber es gelang uns nicht wirklich. Immer wieder presste ich meinen Mund auf seine Schulter, wenn er diesen Punkt in mir traf, aber es war einfach zu gut, um dabei still zu sein. Nach ein paar Minuten fanden wir beide unsere Erlösung und er ließ sich erschöpft auf mich sinken. Ich legte meine Arme um ihn, denn ich wollte ihn noch nicht loslassen.

Am Morgen erwachte ich und Louis lag in meinen Armen. Gestern Abend kuschelten wir uns aneinander und schliefen dann irgendwann ein. Ehrlich gesagt, wollte ich auch nicht, dass er das Bett verließ. Auch wenn es nur bedeutungsloser Sex war. Es war zu gut, um danach einfach allein zu schlafen.

"Guten Morgen." hörte ich eine verschlafene Stimme und drehte meinen Kopf zu ihm. Seine Augen leuchteten förmlich und ich grinste ihn an.

"Konntest du etwas schlafen? Es ist ja schon recht eng hier."

"Ja, sehr gut. Ich steh auf eng." sagte er und drückte sich näher an mich. Seine Bemerkung bezog sich bestimmt nicht auf unsere Schlafsituation. Sofort spielten sich die Bilder von gestern Abend, wie ein Film in meinem Kopf ab und ich biss mir auf die Zunge. Ich bekam schon wieder Lust auf ihn. Er streichelte meinen Bauch und fuhr mit seiner Hand noch eine Etage tiefer.

"Louis..." stöhnte ich leise seinen Namen und bekam einen wundervollen Kuss, gefolgt von einem Orgasmus.

Nachdem ich wieder bei Sinnen war, kletterte ich aus dem Bett und sah aus dem Fenster. Es schneite, stürmte und der Himmel sah wirklich bedrohlich aus. Ich legte den Kopf schief. Heute würden wir wohl nicht weiter gehen können. Schade... aber andererseits, müsste ich dieses Zimmer noch einmal mit diesem schönen Mann teilen. Es gab definitiv Schlimmeres. Dieser plötzlicher Wetterumschwung hatte doch noch etwas Gutes an sich.

"Und, wie sieht es draußen aus?"

"Du kannst liegen bleiben." sagte ich nur und lächelte.

"Ich habe Hunger." bemerkte Louis und sah mich an.

"Auf was?" fragte ich. Er lachte und ließ sich wieder nach hinten auf das Bett fallen.

Wir gingen nach unten in den Speiseraum und setzten uns zu den anderen, die schon fleißig am frühstücken waren.

"Na, tolle Nacht gehabt?" fragte James leise und zwinkerte mir zu.

"Ein Gentleman genießt und schweigt." antwortete ich.

"Dann hättest du heute Nacht mal schweigen sollen. Man hat euch durch das ganze Haus gehört." Mein Kopf zuckte ruckartig zu ihm.

"Echt jetzt? Ich dachte, wir wären... nicht zu laut."

"Falsch gedacht." Oh Gott, war das peinlich. Ich hatte nie vor, dass mich meine Freunde beim Sex hörten.

Louis aß mit seinen Freunden und ich warf immer mal ein Blick zu ihm hinüber. Aber er beachtete mich gar nicht. Ich versuchte mich nicht darüber zu ärgern, aber... warum sah er mich nicht an? Er hatte gerade noch meinen... okay, ich sollte über die Bedeutung von bedeutungslosem Sex wohl noch einmal nachdenken.

Ich aß mein Brötchen und versuchte so gut es ging, mich auf James zu konzentrieren, der jammerte, da wir noch einen Tag hier bleiben mussten. Der Wind pfiff um das Haus und brachte die Fensterscheiben zum vibrieren. Da langweilte ich mich lieber hier drin, als draußen durch den Schnee zu stapfen und zu frieren. Auch die Temperatur war rapide gesunken. Wir spielten Karten und unterhielten uns mit ein paar anderen Gestrandeten. Ein paar Stunden später vernahmen wir alle einen angenehmen Duft aus der Küche und Siggi rief zum Mittagessen.

Danach verzog ich mich auf das Zimmer. Ich hatte ein Buch dabei und wollte ein bisschen lesen. Anscheinend wollte Louis sich seine Zeit nicht mehr mit mir vertreiben.

Ich war gerade in meinem Buch versunken, da trat er durch die Tür.

"Versteckst du dich?" fragte er und musterte mich von oben bis unten.

"Nein. Ich wollte nur etwas Ruhe."

"Auch vor mir?" Ich schüttelte den Kopf und er hob einen Mundwinkel und kam langsam auf mich zu.

"Gut." Er legte sich halb auf, halb neben mich. Das Bett war einfach zu klein. Zu meiner Überraschung, wollte er keinen Sex, sondern fragte mich, was ich für ein Buch las. Ich war verwirrt, aber mir sollte es recht sein. Ich wollte heute Morgen schon mit ihm reden, aber da schien er ja kein Interesse zu haben. Er legte seinen Kopf auf meine Brust und ich kraulte ihm den Nacken. So lagen wir bis zum Nachmittag herum, als plötzlich James ins Zimmer kam.

"Oh, ähm, sorry. Ich wollte dir... euch nur sagen, es gibt Kaffee und Kuchen. Bis, ähm, gleich... vielleicht." Die Tür flog ins Schloss und wir fingen an mit lachen. Plötzlich gab er mir einen Kuss und setzte sich auf.

"Ich mag Kuchen. Komm." Er kletterte über mich, nahm meine Hand und zog mich hoch.

Am Abend beruhigte sich das Wetter und wir alle hatten Hoffnung, dass es morgen weiter gehen konnte. Leider mussten wir wieder zurück. Louis wollte mit den Blondies noch weiter, denn sie hatten zwar etwas Zeit auf ihrer Tour verloren, wollten dies aber wieder aufholen. Das Abendessen war wie immer gut und Louis und ich verschwanden danach ziemlich schnell auf unser Zimmer. Kaum schloss sich die Tür, fielen wir fast schon wie Tiere übereinander her. Ich wollte seinen Körper und seine Wärme, seine Lippen auf meiner Haut und ihn tief in mir spüren. Gott, dieser Mann war absolut fantastisch. Als er mich durch meinen zweiten Höhepunkt trieb, hatte ich alles um mich herum vergessen. Wo wir waren, dass noch andere Menschen nur eine Wand von uns getrennt schliefen... jetzt wahrscheinlich nicht mehr... es gab nur noch ihn und mich.

"Harry, ich... oh mein Gott... das... war... wow..." Er legte sich auf meine verschwitzte Brust, die sich hektisch hob und senkte. Mein Herz bollerte in meiner Brust und ich strich ihm sanft durchs Haar.

"Da stimme ich dir vollkommen zu." sagte ich und küsste ihn auf den Kopf.

Am nächsten Morgen erwachte ich allein in meinem Bett. Louis war verschwunden. Auch sein Rucksack war weg. Hatte ich denn so fest geschlafen? Ich dehnte meine Muskeln und stand auf. Eine leichte Melancholie legte sich über mich. Ich hätte gern mehr über ihn erfahren und ihn besser kennengelernt. Ich mochte ihn. Meinen Rucksack warf ich mir über die Schulter und ging nach unten. James winkte mich zu unserem Tisch. Schnell aßen wir eine Kleinigkeit und verabschiedeten uns von Siggi. Als ich aufstand sah ich mich noch einmal um. Ganz hinten im Raum, sah ich zwei blonde Köpfe, aber der braune Wuschelkopf war nicht dabei.

"Komm schon, wir müssen los. Wir verpassen sonst unseren Zug nach Hause." drängelte James.

"Ja, ja..." Draußen zog ich mir meine Wanderschuhe an und lehnte mich kurz an die Hauswand, um noch einmal den grandiosen Ausblick zu genießen. Die Sicht wurde mir geraubt, da sich plötzlich jemand vor mich stellte. Da die aufgehenden Sonne mir ins Gesicht schien, kniff ich meine Augen zusammen und brauchte einen Moment um zu erkennen, dass es sich um Louis handelte.

"Hey." sagte er.

"Hi. Wo warst du heute Früh?" fragte ich.

"Ich musste nachdenken." Er beugte sich zu mir und gab mir auf einmal vor allen möglichen Leuten, die aus der Hütte kamen und natürlich vor meinen Freunden einen, sagen wir mal, nicht wirklich unschuldigen Kuss. Es war sehr viel Zunge beteiligt. Ich hörte ein paar Jubelrufe und wusste genau, aus welcher Ecke das kam.

"Rufst du mich an?" hörte ich Louis fragen, während ich noch das Prickeln auf meinen Lippen fühlte, was er durch seinen Kuss hinterlassen hatte.

"Hast du darüber nachgedacht?" Er nickte.

"Und?" wollte er wissen und wirkte etwas unsicher.

"Auf jeden Fall." antwortete ich. Er drückte mir einen Zettel in die Hand und ich lächelte.

"Vergiss es nicht." Ich grinste ihn an, küsste ihn noch einmal und schnappte dann meinen Rucksack und ging meinen Freunden entgegen.

"Ich hab seine Nummer." rief ich laut und streckte meinen Arm nach oben. Meine Freunde applaudierten und grölten laut dazu. Ich drehte mich noch einmal zu Louis um, welcher vor der Hütte stand und laut lachte. Oh, wie ich den Klang dieses Lachens mochte.

Ende.

Hey ihr Lieben,

mal wieder ein kleiner OS für zwischendurch. Ich hoffe er hat euch gefallen.

Alles Liebe.

P.S. Hinterlasst gern Kommentare und eure Gedanken.

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