Kapitel 22

Felix POV

Dann zwei Menschen die auf ihren Tisch standen. Hand in Hand. Ihre Angst war präsent, so präsent, dass man sie spüren konnte. Sie zitterten, doch sie wussten, dass es hier ein Ende haben musste. Minho umschloss Jisungs Hand fest, während er in die Augen der anderen Schüler starrte. Er fühlte sich auf den Präsentierteller geworfen, bloß gestellt aber die Liebe zu Jisung lies das alles nur ein Nebenprodukt seiner Angst sein. Er liebte Jisung und jemanden zu lieben war verdammt nochmal kein Verbrechen. Wo sitzen die Leute, die durch die letzte Arbeit geschummelt hatten? Die sich tonnenweiße Schminke ins Gesicht klatschen, um ansehlich zu sein? Wo sind die andere Leute, die andere schikanieren, weil sie sich selber hassen? Die Welt ist ein faker Ort, ein Ort voller Lügen und Minho versuchte raus zu klettern. Er wollte nicht länger ein Zuschauer sein, wie die Menschheit sich mit solchen grässlichen Bilder zumüllten, sich gegenseitig vergifteten und fertig machten. Wie sie sich gegenseitig nach deren Untergang lechzten.

„Ich liebe Han Jisung." Er beugte sich zu Jisung rüber und küsste ihn sanft. Geschockt zog Jisung den Kopf zurück. „Bitte sei mit mir zusammen." Jisung schaute ängstlich rein, nickt dann doch, weil seine Liebe zu Minho einfach zu stark war, um sie weiter im Heimlichen zu verstecken. Chan stand auf. „Sucht euch ein Zimmer, ihr Schwuchtel!" Jisung biss sich auf die Unterlippe. Die ersten Beleidigungen waren immer die Schlimmsten. Zum Glück spürte er Minhos Hand in seiner, die ihn hoch hielt, ihn an die Wasseroberfläche zog, damit er atmen konnte. Minhos Wut war so rasend. Er hatte genug nur ein dummer Teil davon zu sein. Jemand musste seine Meinung sagen und Felix Worte, damals als er mit Yuqi Schluss gemacht hatte, inspirierten ihn. Wenn Felix sich von solchen Menschen lösen konnte, dann er auch. Felix sah so viel glücklicher aus bei den beiden anderen Jungs als er es je bei ihnen war. Alles was Felix sagte, war wahr. Nur eine Sache nicht: Minho und Jisung hatten Felix gerne, wurden aber vor ihrer eigenen Angst paralysiert. „Weißt du was Chan?", fing Minho an. Er war so wütend. „Du bist schlimm. Felix hat Recht. Du bist armselig. Ich weiß, dass Jisung und ich scheiß Freunde für ihn waren aber ich kann nicht länger mit ansehen, wie du dich selber bemitleidest und die Schuld an deinem Liebespech an Felix suchst. Niemand will mit so einem Kotzbrocken wie dir zusammen sein, wenn alles an dir böse ist. So gewinnt man keine Menschen für sich. Nicht mit Neid und Eifersucht." Chan verstummte und setzte sich hin.

„Und jetzt kommen wir zu dir Changbin. Scheiße bist du widerlich. Nur weil du so frustriert über deine Sexualität bist und nicht weißt, auf was du stehst, musst du sie nicht an Felix rauslassen. Wenn du nicht mit der Angst leben kannst, dich weiter wie ein Außenseiter fühlst, dann bitte. Mach weiter und zerstöre dich weiter anstatt andere Menschen zu suchen, die genau das gleiche Problem haben wie du." Minho war voll ihm Fahrt. „Seungmin? Wieso konntest du nicht einfach akzeptieren, dass du schlau bist? Wieso hast du deine eigenen Fähigkeiten so hinterfragt, obwohl du einen größeren IQ hast als wir alle zusammen haben? Wieso vergleichst du dich immer mit Felix, wer der klügere von euch beiden ist und gewünscht, dass ihm schlimme Sachen passieren, damit du auf Platz eins bist? Es gibt keinen ersten Platz. Nur eine falsche Vorstellung dieser scheiß Ideale!" Die letzten Wörter brüllte Minho regelrecht. Er machte kurz eine Pause, ehe er wieder anfing zu reden. Sein Blick wanderte zu uns. „Und es tut mir Leid, Felix. Ich war nicht da, als du es gebraucht hast. Weder Jisung und ich, nur weil wir Angst haben wegen unserer Sexualität gemobbt zu werden. Ich weiß, dass du uns nicht verzeihen willst, aber ich hoffe, dass du weißt, dass wir nie was gegen dich hatten. Im Gegenteil. Nur die Angst...." Minho stoppte kurz, sammelte sich. „Und ein großen Dank, dass ihr beide, sorry, ich weiß nicht wie ihr heißt, bei Felix geblieben seid und gesehen habt, dass er leidet. Dass er verdammt nochmal wegen euch hier alle leidet und niemand außer die beiden Jungs was gemacht hat. Auch du da hinter. Du auch!" Minho atmete tief durch.

Hyunjin fing an zu klatschen. Endlich hatte jemand seine Meinung gesagt. Jeongin stimmte mit ein und dann auch ich. Wire waren aber nicht die Einzige, die in Minho Worte gefallen fanden, immer mehr fingen an zu klatschten. Minho grinste breit, während er Jisung immer noch an der Hand hatte. Er küsste Jisung, bevor die beiden von dem Tisch runter sprangen. Minhos Worte brachten ihm eine zweite Chance bei mir und so rief ich nach ihnen. Immer noch etwas geflasht von seinen eigenen Worten erreichte er uns. „Das war toll", sagte Jeongin. Minho deutete ein Lächeln an. „Das war nötig und es tut mir Leid. Danke, dass ihr euch so gut um Felix kümmert." Dankbar schaute Jisung Hyunjin an. „Ihr könnt euch hinsetzen", sagte er. Vielleicht war es nicht schlecht den beiden eine zweite Chance zu geben.

Und ich  lag richtig. Jisung und Minho waren richtig nette Jungs. Sie achteten stets drauf mich irgendwie zum Lächeln zu bringen und Jisung mit seiner lustigen Art schaffte das ziemlich oft. Minho schüttelte dann immer grinsend den Kopf. „Was hab ich nur für einen Freund?", sagte er dann und Jisung küsste ihn dann immer sanft und lächelte breit. „Der beste super duper Freund, den man haben kann!" Jisung und Minho versuchten das gut zu machen, was sie kaputt gemacht haben. Das zeigten sie mir jeden Tag.

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