Schlag 20
„Steh bitte auf, Matthew", krächzt William dann.
„Was?", nuschelt Matthew. Er will einfach nur schlafen und sich nachher duschen und das verheulte Gesicht waschen.
„Ich sag es nicht nochmal", warnt William da und schaut seinen Sub sehr streng an.
Matthew stöhnt übertrieben und bewegt sich und seinen schmerzenden Körper aus dem Bett.
„Und jetzt?", fragt er vorwurfsvoll und stemmt seine Arme in die Hüften. Immer noch nackte Hüften.
William lässt sich von dem zickigen Ton nicht beeindrucken und deutet auf den Boden. „Bitte räum die Sachen auf."
Matthew schnaubt. „Hast du nicht eine ganze Putzkolonne, die das machen kann?"
„Die haben heute alle frei." William wird ungeduldiger, je länger Matthew sich weigert seine Aufgaben zu erfüllen.
Matthew stöhnt erneut und dreht sich um, in Richtung der Tür. Er verlässt das Zimmer.
William beißt sich verkrampft auf die Lippen. Er hat es immer noch nicht geschafft, dass Matthew sich auch nur ansatzweise wie ein guter Sub verhält. Wäre das nicht fair? Er ist ein guter Dom, da hat er einen guten Sub verdient. Sich mal daneben zu benehmen, ist ja okay und auch heiß, aber andauernd? Das geht William langsam auf den Zeiger.
Er will gerade aufstehen und Matthew hinterher rennen, um ihn den Arsch ein zweites Mal zu versohlen, da steht Matthew wieder in der Tür, mit Toilettenpapier in der Hand.
„Ich fasse das Kondom sicher nicht einfach so an. Das war in meinem Arsch", erklärt er mit einer Grimasse.
William sagt nichts und schaut Matthew dabei zu, wie er das Kondom, die Gerte und das, was neben dem Kondom noch auf den Boden gefallen ist, aufräumt.
Als Matthew fertig ist, setzt er sich zu William aufs Bett und grinst. „Wow, bin ich ein guter Sub, nicht wahr?"
William rollt spielerisch mit den Augen. „Gut ist nicht der Ausdruck, den ich verwenden würde. Eher nervtötend, provozierend, verwöhnt und fies."
Matthew starrt ihn entsetzt an. „Diese ganzen Adjektive lassen auf etwas anderes als Improvisation schließen."
„Man nennt es Wahrheit", grinst William und stupst Matthews Nase mit seinem Finger an.
-
Nach dem Frühstück, das heute mal Matthew machen musste, rückt William widerwillig mit seinem Plan heraus.
Aber auch die Beschreibungen, die er gibt, sind wage.
„Wir gehen einkaufen."
„Klingt nach dem besten Tag meines Lebens", nuschelt Matthew sarkastisch und räumt den Frühstückstisch ab. Er hasst es diese Haushaltsarbeit zu machen. Selbst als er noch bei seinen Eltern wohnte, musste er nichts machen. Weswegen er jetzt wahrscheinlich auch so aufgeschmissen ist, wenn er Geschirr abspülen soll oder andere solche Sachen erledigen muss.
Es ist eben nicht so einfach, wie das Personal es aussehen lässt.
Als Matthew wieder zur Spülmaschine geht, um alles einzuräumen, haut William ihn spielerisch auf dem Arsch.
„Kennst du noch eine der Regeln, die wir aufgestellt haben?"
Matthew öffnet den Geschirrspüler und überlegt kurz. „Kein Masturbieren ohne Erlaubnis."
„Die andere?"
„Da waren andere?", scherzt Matthew. Aber wenn er ehrlich ist, kennt er sie wirklich nicht mehr.
William steht von seinem Stuhl auf und während Matthew noch die Maschine einräumt und seinen Hintern in der Luft hat, stellt sich William direkt hinter ihn, streicht über sein Hinterteil und zieht Matthews Körper an sich heran.
Matthew stöhnt kurz. Aber er räumt weiter.
Williams Hand fährt weiter nach oben, unter Matthews Shirt, an seine Nippel. Er reibt einen davon zwischen Daumen und Zeigefinger und Matthew schluckt hörbar. Dann stöhnt er noch einmal.
„Du musst mich in der Öffentlichkeit Daddy nennen." Das kommt so unglaublich heiser aus seinem Mund, dass Matthew sofort eine Erektion hat. Sein Kopf ist rot und sein Arsch presst sich an Williams Erektion.
„Aber das is noch nicht alles, was ich mit dir vorhabe." Der Dom grinst, ohne dass Matthew es sehen kann, aber er hört es genau.
Eine halbe Stunde später sitzen William und Matthew im Auto und fahren in die Stadt. William trägt eine chicke Sonnenbrille und Matthew schaut auf sein Handy. Er schreibt ab und zu mit Miranda, aber jetzt gerade ist ihm ganz klar nicht danach.
Also antwortet er nur knapp auf ihre SMS, in der er gefragt wird wie es ihm denn so geht und ob sie sich mal wieder sehen wollen.
Er antwortet mit einem Ja, gerne und steckt das Handy dann wieder in die Hosentasche.
Er hat seinen Kopf wirklich gerade woanders.
William hat das Radio an, welches Jazz-Musik spielt, zu der William mitsummen kann.
Die Landschaft, in das Licht der Mittagssonne getaucht, zieht an ihnen vorüber. Ab und zu sieht Matthew Menschen auf ihren Fahrrädern, dann mal ein paar Biker, die sie überholen. Aber sonst sind sie heute fast allein auf der Straße. Der Weg in die Stadt bleibt einsam, bis sie dann den Rand der Stadt erreichen. Hier beginnt der Verkehr. Straßenbahnen, viele Autos und Busse kreuzen ihren Weg.
Es dauert eine Weile, bis sie in der Nähe des großen Einkaufszentrums sind und im Parkhaus direkt daneben parken.
William fährt bis ganz nach unten in den Keller.
Matthew findet das bescheuert. Hier waren wirklich noch genug andere Plätze.
Aber wer versteht schon William Handler.
William nimmt Matthews Hand.
„Denken die Leute dann nicht, dass du mein Vater bist und ist das biologisch sowieso nicht realistisch?"
Das hatte Matthew vor ihrer Tour gefragt. Er will William nicht Daddy nennen. Es ist peinlich und unpassend. Der Name Daddy gehört in den Playroom oder mal in den Garten.
Oder in die Dusche.
Oder in die Küche.
„Vertrau mir", hatte William geantwortet. „Dich wird keiner für meinen Sohn halten. Man sieht, dass du das Ganze anders meinst."
„Seh ich wie ein Sub aus?!"
„Natürlich, Matthew. Du bist hübsch, frech, hast einen schönen Arsch und deinen Sugar Daddy dabei, der dir schone Dinge kauft."
Matthew weiß nicht wieso, aber das hatte ihn angemacht.
Und nun sitzt er hier neben: seinem Sugar Daddy. Mit dem er jetzt einkaufen gehen wird.
William steigt aus dem Wagen aus und geht ums Auto, um auch Matthew herauszuhelfen. Normalerweise hätte dieser jetzt einen spöttischen Kommentar gemacht, aber er lässt es. Er hat gute Gründe...
Die beiden gehen durch das Treppenhaus in das Einkaufszentrum, in welchem sich heute eine moderate Zahl an Besucherinnen und Besuchern befindet. Manche arbeiten heute eben. Aber William hat frei und Matthew ist bekannterweise ein Loser. Zumindest sieht er das so.
William greift Matthews Hand und streicht mit seinem Daumen über dessen Handballen.
„Ich muss ein paar Besorgungen erledigen", nuschelt er In Matthews Richtung. Liebevoll, aber auch ein bisschen schmunzelnd.
Matthew nickt nur und folgt William. Er merkt, dass sein Kopf roter wird und dann stehen sie vor einem feinen Laden, der elegante Hemden und teure Anzüge in seinen Schaufenstern stehen hat. Das sieht wie ein Laden aus, in dem ein William Handler seine Arbeitsklamotten kauft. Und natürlich hatte Matthew recht.
William geht in den Laden, als sei er schon sehr oft hier gewesen und das selbstbewusste Lächeln zeigt er dann auch den Menschen, die sich gerade im Laden befinden.
„William!", hört Matthew eine Stimme und schlagartig rutscht ihm das Herz in die Hose.
Und als er den Mann dann sieht, erkennt er das Grinsen, das helle Lachen.
Wie heißt er noch mal?
„Kyle!", löst William es auf und nimmt seine Hand aus Matthews und umarmt den Mann.
„Hallo Matthew", lächelt der Mann. Seine Haare sind heute hoch gegellt, nicht so flach unter einer Mütze steckend wie im Garten.
Matthew schluckt und begrüßt den Mann, der ihn schon mit Fingern in seinem Hintern gesehen hat.
Der zu ihm masturbiert hat.
„Was führt euch beiden Hübschen hier heute her?", beginnt Kyle das Gespräch, als hätten sie nicht erst neulich eine heiße Gartenparty gehabt.
„Ich brauche ein neues Jackett", sagt William mit diesem Unterton, der ganz klar darauf schließen lässt, dass William kein neues Jackett braucht und Matthew nur mitgebracht hat, um ihn zu quälen.
„Außerdem fände ich es klasse, wenn du Matthews Maße nehmen könntest. Ich möchte, dass er etwas Feines hat."
Matthew könnte jetzt sagen, dass sein Vater reich ist, dass er genug feine Sachen in dem riesigen Haus hat, dass jahrelang sein Zuhause war.
Aber er hält den Mund. Gründe.
Kyle begutachtet Matthew von unten bis nach oben zu seinem hochroten Kopf und nickt. „Das kriegen wir hin."
„Das freut mich. Ich werde mich hier vorn mal umsehen." William dreht sich schon zum nächstbesten Ständer, um die feinen Stoffärmel der Jacketts abzutasten, da dreht er sich noch einmal zu Kyle und Matthew um. „Benimm dich, Matthew. Sei schön brav für Kyle."
Matthew nickt nur und beißt sich auf die Zunge. Er folgt dem hoch gewachsenen Mann und seinen breiten Schultern in eine hintere, abgetrennte Ecke des Ladens.
Hier liegt ein Maßband auf einem Tisch, dort steht ein Spiegel und ein kleines Podest, auf das Matthew sich stellen soll.
„Du weißt sicherlich, dass ich dich jetzt etwas berühren muss, oder? Ist das in Ordnung?" Kyles grüne Augen suchen nach Zeichen der Unsicherheit in Matthews Gesicht. Aber dieser nickt nur stumm.
„Du bist heute so still. Keine Widerworte an Daddy?" Matthew hört das Grinsen in Kyles Stimme.
„Nein."
„Interessant. Hat er dich gezähmt?"
„Nein", protestiert Matthew. „Mich kann man nicht zähmen, ich bin doch kein Wildpferd."
Kyle muss lachen und hebt dann Matthews Arme an. Er misst Matthews Arme aus, seine Finger gleiten über Matthews nur spärlich bedeckte Haut.
Es ist eine Zeit lang still.
„Hat dir das im Garten gefallen?", fragt Kyle plötzlich. Er misst nun die Länge von Matthews Beinen aus und kniet dabei fast auf der Erde.
„Ja", schluckt Matthew. „Macht ihr sowas öfter?"
Kyle lacht kurz. „Nicht sehr oft. Aber William und ich haben uns im Club kennengelernt. Und er weiß worauf ich stehe und ich weiß worauf er steht."
„Worauf steht William denn genau?", fragt Matthew neugierig. Er weiß nicht wieso er das fragt. Vielleicht will er wissen, ob Kyle wirklich so viel weiß wie er glaubt.
Der Mann hinter ihm fasst leicht an seinen Hintern und Matthew zuckt. „Ist das okay? Ich muss ihn nur kurz messen. Du hast da keine normale Größe." Er scheint unsicher, aber auch ganz leicht zufrieden damit, dass das hier zu seinem Job gehört.
„Ist in Ordnung. Wenn es für Wil... Daddy in Ordnung ist..."
„Für deinen Daddy ist das Ganze hier mehr als in Ordnung." Da liegt etwas in Kyles Stimme, das darauf schließen lässt, dass es nicht das erste Mal ist, dass er Williams Sub ausmisst.
„Worauf steht mein Daddy?"
„Weißt du das nicht selbst am besten, Matthew?" Kyle hat das Maßband nun zwischen den Lippen und notiert sich einige Maße. Dann macht er weiter an Matthews Oberkörper.
„Bitte, Kyle. Ich will einfach nur wissen, wie viel du weißt."
„Er weiß alles", ertönt plötzlich eine Stimme von hinten. William steht neben der Wand, die die Ecke des Ladens von dem Rest schützt.
Er hat seine Arme vor der Brust verschränkt und beäugt Matthew und Kyle.
„Er weiß von meinem Schrank, vom Sadismus, kennt all meine Spielzeuge und er war sogar schon mal in meinem Playroom", erklärt William ruhig und lässt seine Augen nicht von Matthew ab.
„Bitte sag nicht, Kyle war mal dein Sub", seufzt Matthew. Er ist kurz davor vom Podest zu springen und versucht sich Kyle angekettet auf dem Bett im Playroom vorzustellen.
William und Kyle schnauben gleichzeitig. „Nein", sagen sie dann synchron.
„Wir kennen uns einfach nur sehr gut", führt William weiter.
„Wir kennen uns so gut, dass ich weiß, dass du ein Buttplug in deinem Hintern hast, den William droht zum Vibrieren zu bringen, sobald du unartig bist und Widerworte gibst", grinst Kyle.
„Classic. Bringst du all deine Subs hierher?!", schimpft Matthew aufgebracht und steigt nun wirklich vom Podest. So fühlt es sich auch an. Seine Einzigartigkeit ist dahin. Er steht auf der gleichen Stufe wie Williams ehemalige Subs.
Williams Blick verändert sich. Er schaut Matthew entschuldigend aber irritiert an. „Nein, wieso denkst du das? Ich habe Kyle vorhin geschrieben, dass ich das mache und dass ich hierher komme." Er runzelt die Stirn. Hat er Matthew denn nicht das Gefühl gegeben, dass er etwas Besonderes ist?
Dann muss er ihn wohl anders überzeugen.
Hmm... Wie wird William Matthew wohl überzeugen?
Jasper
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