Stayin alive [angst]
Jims ganzer Körper zitterte. Das war alles so schief gelaufen, so, so schief gelaufen. Sie sollten jetzt schon wieder in ihrem Apartment sitzen und Tee trinken. Doch stattdessen waren sie in diesem verdammten Gebäude, umzingelt von Polizisten. Es gab keinen Ausweg.
Er musterte nochmal ihre unmittelbare Umgebung. Pfirsichfarbene Wände, zwei quadratische Fenster die zur Straße hinausgingen auf der mehrere texanische Polizeiwagen standen. Dann, Stilleben von Obst in goldenen Holzrahmen, ein weiß bezogenes Doppelbett und ein hölzerner Beistelltisch auf dem ein eingeschaltetes Radio stand.
Die Melodie von Stayin Alive ertönte aus diesem und füllte die angespannte Stille. Jims Blick fiel auf Sebastian. Er trug die Kleidung vom Vortag: Zerissene graue Jeans, ein olivgrünes, kurzärmliges Hemd und eine Pilotenbrille. Er tigerte in dem Raum auf und ab, die Hände gefaltet an seinem Kinn, immer wieder einen Blick auf sein gewehr werfend welches auf dem Bett lag.
„Diesmal werden wir es hier nicht lebend rausschaffen", sagte Jim seinen Liebhaber beobachtend. Sebastian war klar das er Recht hatte. Sie waren umstellt, es gab keinen Weg nach draußen, sie würden hier sterben. Aber er wollte das nicht zulassen, konnte das nicht zulassen! Sie hatten noch so viel vor sich, hatten noch so viel geplant...
Immer hecktischer glitt sein Blick durch das Zimmer. Es musste einen Weg geben, es gab immer einen. Er erstarrte. Es gab einen Weg. Aber er war nur für einen von ihnen frei. Er blinzelte. Natürlich. Warum war er darauf nicht schon früher gekommen.
Langsam wandte er sich zu Jim um.
Er sah blass aus, mehr als sonst. Traurig lächelte Sebastian ihn an.
„nein, wir nicht aber ich werde dafür sorgen das du es schaffst" Jims Augen weiteten sich. „Kommt nicht infrage!" Sebastian griff nach seinem Gewehr und lud es. „Doch. Sie sind wegen mir hier, ich hab es verbockt, gegen mich haben sie etwas in der Hand aber dich -" Er grinste und legte die Sonnenbrille neben das noch immer singende Radio. „Dich können sie nicht verletzen. Du bist für sie ein unschuldiger Zivilist der zufällig mit einem Terroristen und Auftragskiller in einem Raum ist" Jim schüttelte wild den Kopf. Er verstand nicht warum Sebastian das auch nur in Erwägung zog.
„Sebastian ich weiß das ich dich deswegen vor langer zeit engagiert habe aber -" Der Blick der einst sorglosen, himmelblauen Augen war nun kalt und entschlossen. „Genau Jim. Es ist mein Job dich zu beschützen" Er ging auf die Tür zu. „Mit meinem leben" Jim hechtete hinterher und folgte dem Scharfschützen die Treppen hinunter in die Lobby des Hotels.
„Sebastian tu das nicht – ich mir fällt gleich etwas ein, ich -" Sebastian wandte sich um und lächelte wieder dieses traurige, bittere Lächeln.
„Jetzt verschwinde schon"
Jim schluckte und schaute stumm dabei zu wie Sebastian hinaus auf die Straße trat.
„Weg mit der Waffe!", rief ein Officer die Pistole auf Sebastian gerichtet doch jener rührte sich nicht. Jim konnte sich vorstellen wie er jetzt grinste, er sah es vor sich, ganz deutlich.
„Weg mit der Waffe!"
Ganz langsam wand Sebastian den Kopf, schüttelte ihn. Jim schlcukte und wandte sich ab . Er wollte nicht gehen. Er wollte hierbleiben, er wollte bei Sebastian sein. Wild klopfenden Herzens rannte er die Treppen wieder hinauf. Er sah Sebastians Gesicht vor seinem inneren Auge: Das kantige, stoppelbärtige Kinn, die roten beinahe immer zu einem sarkastischen Grinsen verzogenen Lippen, die auffälligen Wangenknochen und die flache Nase auf der eine alte Narbe sich bis zu seinem linken Auge zog. Seine buschigen Augenbrauen. Die dunkelblonden Harre die ihm in die Stirn fielen.
Und seine Augen. Seine himmelblauen sorglosen Augen mit dem Lachfältchen und dem hellen Glitzern.
Jims Herz zog sich schmerzhaft zusammen, alles in ihm schrie danach zurück zu gehen und zu ihm zu gehen doch er rannte weiter.
Mit Schwung stieß er die Tür auf und packte ihre wenigen Habseligkeiten in die Reisetasche die sie mitgenommen hatten.
Dann erstarrte Jim.
Er hatte es gehört. Den Schuss. Und es folgten ihm weitere. Mit leerem Blick starrte er auf das fröhlich summende Radio. Unterbewusst begann er zu zählen.
Das schlimmste war jedoch die Stille die folgte. Die Stille die Jim die Tränen in die Augen drängte und seine Brust sich ein weiteres mal schmerzhaft zum krampfen brachte.
Langsam sank er auf den Teppichboden. Eine Faust in den Mund, seine Zähne sich tief in die Haut grabend, das Salz auf seinen Lippen schmeckend.
„Stayin Aliiii-aiiii-aivvveeee"
Wütend trat er das Radio von dem Tisch.
Er blieb nicht am Leben, er war nicht mehr am Leben.
Er war gerade getsorben, zusammen mit Sebastian.
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