Prolog
Wir schreiben das Jahr 1888.
Die Neuzeit erstrahlt in Glanz und Gloria, bereit für den Aufbruch in eine moderne Welt. Droschken werden nach und nach gegen Motorkutschen aus dem deutschen Kaiserreich ausgetauscht, Industrien befinden sich auf ihrem Höhepunkt und Nachrichten werden über Telegramme innerhalb eines Tages verschickt.
Innerhalb eines Tages!
Das ist einigen wohl noch nicht schnell genug, wenn man Mal davon absieht wie teuer so ein Telegramm werden kann.
Mein Freund, Sherlock Holmes, gab auch den letzten gesparten Cent aus, um über Telegramme zu flirt- ahem ein intellektuelles Gespräch mit William James Moriarty zu führen. Darüber war ich, zugeben, etwas erboßt. Immerhin rückte der Zahltag näher und wir teilten uns die Miete!
,,Also wirklich, Holmes! Wissen Sie wie viel Geld Sie sparen, wenn Sie nur EIN Telegramm versenden, in dem sie einen Ort und einen Zeitpunkt festlegen? Ich habe es langsam satt. Wovon wollen Sie Ihren Anteil der Miete bezahlen?", stellte ich ihn also eines morgens zu rede. Holmes war schon lange wach, ein Frühaufsteher, im Gegensatz zu mir, und las ein Telegramm, dessen Absender ohne Zweifel niemand geringeres als Professor William James Moriarty war.
Mein Freund schnalzte missbilligend mit der Zunge und schob das zwielichtige Dokument zu mir herüber. Ja was, erwartete er etwa, dass ich Moriartys intimen Gedanken lese? Misstrauisch beäugte ich das Schreiben.
,,Nur zu, Watson. Es ist kein Telegramm und es ist nicht von Moriarty. Es ist lediglich... eine seltsame Art der Reklame."
Nun doch etwas neugierig griff ich nach der, wie Holmes es nannte, Reklame und las den Inhalt des vergilbten Blattes:
,,Keine Lust mehr auf teure Telegramme? Dauert ihn ein Tag zu lange? Freiheit für die Kommunikation!
Kontaktieren Sie mich.
-Q"
,,Das klingt bei Ihrer Telegramm Sucht doch ganz vielversprechend", sagte ich trocken, doch Holmes schüttelte den Kopf. ,,Ach das ist doch bloß Hokuspokus. Werfen Sie es weg oder hängen Sie es sich an die Wand, aber ich bleibe bei meinen Telegrammen."
Er stand auf und ich besaß genug Anstatt den frustrierten Seufzer so lange zurückzuhalten, bis er in der Küche verschwunden ist.
Die Reklame war in Vergessenheit geraten, bis unsere Vermieterin, Mrs. Hudson, einige Tage später ein mysteriöses Päckchen unbekannten Absenders zu uns in die Wohnung brachte. ,,Sieh an, sieh an, jetzt schickt Moriarty schon Päckchen. Er scheint Sie gern' zu haben", neckte ich meinen Freund, der die Box ungerührt nach explosiver Ladung abhörte. Als er sie für sicher hielt, riss er die Box auf und zum vorschein kamen drei eigenartige Kasten, schwarz und jeweils etwa so groß wie die Handfläche eines ausgewachsenen Mannes.
,,Was sind das für komische Dinger?", fragte Mrs. Hudson. Holmes holte die eigenartigen Kasten aus der Box und entdeckte dazu einen Brief am Boden des Päckchens. ,,Keine Ahnung", flüsterte er in einen Ton, den ich nur zu gut kannte. Er war auf ein Rätsel gestoßen und würde alles tun, um dieses Rätsel zu lösen, ,,aber das werden wir bald erfahren."
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