° Kapitel 3 °

Bild Quelle: https://www.behance.net/gallery/21883061/BBC-Sherlock 

PoV Jim

Bis jetzt sieht der nächste Tag nicht sonderlich spannend aus, ich sitze am Computer und gucke nach meinen Ziel Personen, diese Woche muss ich noch sieben Personen 'verschwinden lassen', so wie die Auftragsgeber es so schön sagen. Nichtsdestotrotz muss ich erst ihr Lebens aufbau kennen, um zu schauen, wann ich sie am besten 'verschwinden lassen' kann. 

Ein leichtes Schmunzeln huscht über meinen Lippen bei den Worten 'verschwinden lassen', weil es eher aufdringlich und unschön ist, sich von mir umbringen zu lassen. Wenn ich es jedoch machen lasse, wenn ich mal wieder zu viele Aufträge habe, ist es meistens nur kurz und weitestgehend schmerzlos. Nach sehr vielen, mir ewig erscheinenden Stunden, öffnet sich die Tür zu meinem Büro und Seb kommt hinein.

Gelangweilt blicke ich zu ihm hinauf. "Was ist so wichtig das du mich störst?" Brumme ich ihn an, doch ehrlicherweise bin ich froh dass er da ist, da ich zu tiefst gelangweilt bin. "Sherlock ist mit dem Mädchen Elizabeth Wooly gesichtet worden. In seiner Wohnung, Taxi und dem Tatort. Sie besitzt keine Akte." Interessiert schaute ich ihn an. "Aha" "Wir haben sie dreimal durch unseren Computer durchgehen lassen." redet er weiter. "Ich will sie um 23 Uhr, hier in meinem Büro sprechen." Befehle ich und widme mich wieder meiner Arbeit. Seb geht dann auch schon wieder aus meinem Büro und lässt mich somit wieder allein.

Ein kurzer Blick zur Uhr verrät mir dass es noch höchstens zwei Stunden bis zum Treffen sind, somit stehe ich gemütlich auf, streckte mich erst erstmal und gehe zu meinem Bad. In diesem angekommen entledige ich mich kurzerhand meinen Klamotten. Kurz bevor ich in die Dusche gehe, blicke ich meinem Spiegelbild entgegen und merke, dass ich komplett erschöpft und müde aussehe. Schnell wende ich jedoch meinen Blick von mir selbst ab und steige letztendlich unter die Dusche. 

Sofort tropft das Wasser auf mich herab und umhüllt mein Körper mit einer dünnen Schicht. Natürlich schweife ich wie immer in meinen Gedanken ab. 'Was möchte sie von ihm? Oder ist sie wirklich nur eine Klientin von ihm? Will Sherlock etwas von ihr?' Meine Gedanken fliegen kreuz und quer in meinem Kopf herum und schneller als beabsichtigt bin ich schon wieder fertig mit duschen. Somit steige ich wieder heraus, nehme mir eins von vielen Handtüchern, trockne mich ab und wickele es um meinen unter Körper. 

Damit gehe ich aus dem Bad heraus in meinen begehbaren Kleiderschrank und suche, einen zu mir passenden, Westwood Anzug. Als dies geschafft ist und ich auch noch passende Schuhe gefunden habe, ziehe ich mich an und betrachte mich zufrieden in einen der Spiegel. Kurz gehe ich noch einmal zum Bad zurück, wo ich mir meine Haare mache. Fertig bekleidet huscht mein Blick zu meiner Uhr. Noch eine ganze Stunde habe ich Zeit. Schlendernd bewege ich mich in Richtung der Fenster, diese gehen die ganze Wand hinter meinem Schreibtisch entlang. Gelangweilt schaue ich mir das Spektakel der Lichter von der Stadt an.

Normale, langweilige, Menschen hätten sich diese Aussicht sicherlich Stunden ansehen können, doch mir wird bereits nach nur wenigen Sekunden langweilig. Nach weiteren Öden Sekunden entscheide ich mich, mich wieder auf meine Opfer zu konzentrieren und setzte mich somit wieder an den Computer. Wenn man es genau nimmt, muss ich diese Arbeit nicht einmal machen, denn ein Stockwerk unter mir sitzen ein paar Männer von mir die sie auch beobachten und alles genau aufschreiben, doch so wie die dummen Menschen nun einmal mal sind, machen sie Fehler und bevor ich sie dann auch noch zur einer falschen Uhrzeit umbringe, guck ich selber lieber noch einmal darauf.

Ein Klopfen durchbricht die Stille in meinem Raum. Ein schneller Blick auf die Uhr verrät mir das es Sie ist. Es ist nun 23 Uhr. Sie ist verwirrt und wahrscheinlich überwältigt von der Aussicht auf die Stadt hinter mir. Perfekt. "Herein!" Rufe ich und blicke keines Wegs von meinem Monitor auf. Erst als ich höre, wie die Tür sich wieder schließt und somit beide da sind, hebe ich meinen Kopf zu ihr hoch. Das erste was ich von Elizabeth sehe, lässt mich erschauern und gleichzeitig beeindrucken.

Sie hat ihren Namen geändert und ihrem Blick zu urteilen weiß sie es immer noch nicht. Sie wirkt eiskalt und überaus selbstbewusst. Ganz anders als ich sie in Erinnerung habe. Doch was mich beeindruckt und beruhigt ist, das sie absolut keinerlei Anzeichen von Angst zeigt. Sogar in Sherlocks Augen hatte ich Angst gesehen. Sie hat wie damals, lange braune Haare die bis zu ihrem Bauch gehen und ihre Augenfarbe kann ich nicht genau identifizieren, aber ich weiß das es eine Mischung aus strahlendem Blau und einem kalten Grau ist. Sie ist etwa 1,55 Meter groß und somit ein ganzes Stückchen kleiner als ich, obwohl ich hingegen anderer Leute schon kleiner wirke. 

Alles ist so wie damals an ihr und doch ist sie irgendwie anders. Viele Leute die ich kenne haben Respekt vor mir, sobald sie mich sehen, doch sie lässt es weiterhin kalt und schaut mich nur mit einem durch dringlichen Blick an. Ich hörte, wie die Tür hinter ihr geschlossen wird, anscheinend hat er gemerkt, dass er hier nicht mehr von Nöten ist. "Setzen sie sich doch" Biete ich ihr nach wenigen Sekunden des Schweigens an. Sie wendet ihr Blick nicht einem Zentimeter von meinen Augen ab. "Ich vermute, ich muss mich nicht mehr vorstellen." Fängt sie das Gespräch an. 

Hat sie sich vielleicht doch erinnert? Doch der nächste Satz zerstört diese Hoffnung wieder. Selbstverständlich lasse ich es mir jedoch nicht anmerken. "Okay, bringen wir es schnell hinter uns, was wollen sie von mir?" "Warum den so eilig? Gefällt es ihnen hier denn nicht?" Stelle ich eine Gegenfrage auf, obwohl ich die Antwort bereits kenne. "Zögern sie es bitte nicht hinaus Moriarty!" Sagt sie noch ruhig, aber man hört einen gewissen Druck unter der Aussage.


PoV Elizabeth

Nun stehe ich hier. Vor dem meist gefürchtetsten Mann Englands. Natürlich weiß ich, wer Er ist, die halbe Welt weiß, wer Er ist, seit der Sache mit den 'Thron besteigen' wo er eigentlich nur ein paar Dinge abgetimet hat und ein paar Helfer hatte und nicht mehr, kennt ihn die halbe Welt. "Das war nicht mehr als ein langweiliger Zaubertrick an dem nichts dran ist!" Rede ich mir immer wieder ein. 

Klar, Er ist ein Mann mit hoher Intelligenz aber deswegen noch lange kein Gott vor dem man übermäßigen Respekt oder gar Angst haben sollte, für mich ist er nicht mehr als ein normaler Mensch. Sein Blick huscht an mir entlang, er sucht nach irgendeiner Emotion oder Regung von mir, er will deduzieren, doch das kann er bei mir vergessen. Ich habe im Gegensatz zu den beiden Herren Sherlock und Moriarty nicht nur gelernt wie man deduziert, sondern auch wie man nicht deduziert werden kann. Dann schloss sich die Tür hinter mir. Der Mann, der mich her gebracht hatte, ist nun gegangen.

"Setzen sie sich doch" Bietet er mir nach wenigen Sekunden des Schweigens an. Ehrlich gesagt will ich mich nicht all zu lange hier aufhalten und erst recht nicht setzten, also ignoriere ich kurzerhand sein Angebot. Ich will nur zur Bakerstreet und wenn möglich Ärger mit Sherlock und John vermeiden. Doch Ich denke es ist schon schlimm genug für die beiden dass ich um diese Uhrzeit weg bin. "Ich vermute, ich muss mich nicht mehr vorstellen." Fang ich schließlich das Gespräch an. "Okay bringen wir es schnell hinter uns, was wollen sie von mir?" "Warum den so eilig? Gefällt es ihnen den nicht hier?" Stellt Er eine Gegenfrage auf. Wie ich so etwas hasse, wenn ich Fragen Stelle sollen auch antworten kommen. Warum macht er das Spielchen? "Zögern sie es bitte nicht hinaus Moriarty!" Sage ich noch ruhig aber betone den Satz leicht. Vielleicht versteht er jetzt, dass ich nicht ewig sein Geschwätz mir anhören möchte. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand mit mir reden will, dann soll er mich aber nicht gewaltsam, mitten in der Nacht kidnappen! "Na gut, dann eben direkt: Was haben sie mit Sherlock Holmes zu tun?" Ein leichtes Schmunzeln entweicht meinen hellen Lippen. Das... DAS ist DIE Frage, die dem Consulting Criminal bedrückt?! Vielleicht ist er ja nicht einmal so intelligent wie er sich ausgibt, wenn DAS seine Frage ist.

"Ich weiß ja nicht so recht, was Sie das zu interessieren hat." Leicht verärgert schaut er mich an, doch da er so gut Schauspielern kann, wäre das wahrscheinlich niemanden normalen aufgefallen. "Die bessere Frage in diesem Spiel ist aber jedoch, warum es sie interessiert?" Frage ich erneut. Seit bestimmt mehr als einer Minute fange ich an wieder zu Blinzeln und sehe mich das erste Mal in Raum um. Die Wand hinter ihm ist aus Glas, wodurch man einen wunderbaren Blick auf London hat. Er hat außerdem eine große Designer Couch in einer Ecke zu stehen und zwei Türen, die verschlossen sind. Im Ganzen sehr Modern und luxuriös gehalten, trifft sogar meinen Geschmack.

Als ihn nun auch endlich meine Worte erreicht haben, versucht er zu verschleiern was in ihn losgeht. Doch so leicht lasse ich es mir nicht entgehen. Alleine seine verzögerte Reaktion verrät schon vieles. "Habe ich schon so schnell ihre Schwachstelle gefunden?" Ich meine, warum sonst sollte es ihn wohl so Interessieren, wer mit Sherlock zusammen war oder wer nicht? Jedoch sage ich nichts weiter. "Also nun gut. Vielleicht hatte ich sie ein wenig unterschätzt." Fängt er wieder nach wenigen Sekunden Stille an zu reden. Das tun viele wenn sie mich zum ersten Mal treffen. "Ok, damit das hier schnell vom Tisch ist. Ich sage niemanden etwas weiter und ich beantworte jedoch auch nicht das, was sie wissen wollen.. ?" Biete ich den etwas älteren Herren vor mir an. Dieser bildet seine Hände zu Fäusten und schlägt mit ihnen auf seinen Tisch. "Hören sie mir mal genau zu: sie haben hier NICHTS zu sagen, Verstanden!" Flüstert er erst noch bedrohlich, schreit jedoch das 'nichts' durch den Raum. Dann dreht er sich auf sein Drehstuhl um 150 Grad, steht auf und guckt aus dem Fenster auf die Stadt. "Sehen sie die Stadt? Da wohnen Millionen Menschen, deren leben in MEINEN Händen liegt! Wenn ich will, kann ich sie alle töten aber wenn ich will auch nicht und Sie zu töten wäre ein Kinderspiel. Also regen sie mich nicht auf und beantworten sie einfach meine Frage, wenn sie noch weiter Leben wollen!" Danach setzte er sich wieder hin und konzentrierte sich wieder auf mich.

Langsam beuge ich mich mit den Händen auf den Tisch abstützend herunter und flüstere fast schon verführerisch zu ihm: "Wollen sie mich den auch töten?" Viele, wenn nicht sogar alle hätten gesagt, dass dies den Moment zerstört hätte, doch in diesen wenigen Worten merke ich erst, dass seine Interesse komplett mir gewidmet hat. Doch so wie er nun einmal war, konnte er natürlich nicht die Wahrheit sagen, denn sonst wäre sein Plan, wie die Titanic, untergegangen. "Wenn sie nicht Kooperieren wollen, wird es wahrscheinlich so enden."
Kurz ist völlige Stille. Ich will schon meinen Plan umstrukturieren, da ändert er plötzlich seine Meinung "Ich denke, das sie wissen was die Abmachung sein wird wenn ich sie hier herauslasse,-" Kurz macht er eine Pause im Satz, was wie eine Frage scheint, weswegen ich verstehend nicke. Er will natürlich dass niemand etwas erfährt, aber wenn Sherlock oder John damit nerven werde ich mir überlegen es ihnen doch schon zu sagen. Er ist einfach nicht in der Position mich herumzukommandieren. "Also gut, dann überlegen sie auf welcher Seite sie stehen, ich könnte ihnen helfen, herauszufinden warum ihr Freund starb." Innerlich stocke ich bei seinem Angebot. Er weiß etwas von dem Unfall und wer ihn verursacht hat? Doch obwohl ich mir schon mit sämtlichen Fragen den Kopf verdrehe, gehe ich weiterhin mit einer kalten Haltung Richtung Tür. Kurz bevor ich jedoch gehe, ergänze ich dem Gespräch noch etwas: "Dann ist dies dann wohl geklärt. Bis bald Jim."

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