$ 28. Eine Frage
"Wir haben es tatsächlich geschafft!", freue ich mich in der großen Pause zusammen mit Katie, als wir gerade aus dem Klassenraum eilen. Wir hatten gerade Erdkunde, und Jim und ich haben endlich unser Referat gehalten. Es lief fabelhaft.
"Ernsthaft, Miss Hemingway kann gar nicht anders als euch beiden eine Eins geben! Der Vortrag war super, kein Wunder wenn James mit dir in einer Gruppe ist", stimmt meine Freundin mir zu und ich muss grinsen. Das stimmt aber auch.
"Was ist wenn ich in einer Gruppe bin?", erkundigt sich Jim da neben mir und ich schaue ihn überrascht an. Keiner von uns hat bemerkt dass er von hinten an uns herangekommen ist.
"Dann ist das Ergebnis immer perfekt", antworte ich ihm schmunzelnd und er scheint leicht zu erröten. Irgendwie sieht das niedlich aus.
"Ach, das stimmt doch gar nicht", wehrt Jim verlegen ab und lächelt schüchtern. Ich kann nicht anders als ihn erstaunt anzustarren, denn das ist das erste Mal dass er in der Schule so lächelt, sonst schmunzelt er nur und vorher habe ich ihn nur außerhalb der Schule lächeln gesehen. Da scheint er das auch zu bemerken, denn sein Gesicht wird wieder ernst. Fast bin ich ein bisschen enttäuscht. Jim sieht unglaublich sympathisch aus wenn er lächelt.
"Immerhin war dein Part auch sehr gut vorgetragen", fügt er hinzu und ich senke den Blick.
"Finde ich auch, du wirktest kaum nervös", meint Katie, die Jims niedliches Lächeln anscheinend übersehen hat.
"Danke", murmele ich, während meine Wangen sich rot färben. Jim räuspert sich als wir draußen sind, da stupst Katie mich plötzlich an.
"Du, ich bin kurz auf Toilette, bis gleich", meint sie und eilt schon über den Schulhof davon. Ein wenig überrumpelt davon, dass sie mich jetzt einfach mit Jim alleine lässt, schaue ich ihr hinterher. Da lenkt der Junge meine Aufmerksamkeit auf sich.
"Ich weiß, ich habe dich schonmal gefragt...", beginnt er und scharrt ein wenig mit seinem Schuh auf dem Boden herum.
"... aber ich wollte wissen ob du dich vielleicht nochmal mit mir treffen willst. Wenn nicht ist das auch nicht schlimm, ich... ich wollte nur gefragt haben. Weißt du, wir könnten ein Eis essen gehen oder sowas..."
Unsicher schaut er mich an und ich lege nachdenklich den Kopf schief. Jetzt gerade ist er richtig niedlich, zumindest niedlicher als jeder Junge den ich sonst schonmal gesehen habe.
"Ähm, naja... okay", antworte ich vorsichtig und Jim schaut mich überrascht an, dann lächelt er leicht. Seine sonst so dunklen Augen beginnen zu leuchten und er bringt mich unwillkürlich dazu, das Lächeln zu erwidern.
"Super", meint er, plötzlich wieder normal, da spricht mich jemand an.
"Hey Melody."
Natascha taucht neben uns auf und ich werde augenblicklich rot. Wie peinlich dass ich sie nicht vorher bemerkt habe, so sehr war ich auf Jim fixiert.
"Hey Natascha", erwidere ich und Jim nickt ihr nur zu. Das Mädchen grinst mich fröhlich an während sie sich einige ihrer blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht streicht.
"Na, wie geht's dir?", erkundigt sie sich und ich schaue kurz zu Jim, den sie beinahe vollständig zu ignorieren scheint. Jims Gesichtsausdruck nach zu urteilen ist er das gewohnt.
"Gut, und dir?"
"Super! Euer Vortrag heute war übrigens klasse."
"Danke."
Ich lächle zaghaft und fühle wie ich mich ein wenig entspanne. Natascha war bisher immer nett zu mir, und irgendwie mag ich sie auch.
"Sorry Mel, ich hab vergessen Mister Peters etwas zu fragen, bin kurz weg", verabschiedet Jim sich urplötzlich, und bevor ich irgendetwas sagen kann, ist er schon weg.
"Komischer Typ, was?", meint Natascha mit einem Lachen und ich nicke nachdenklich.
"Mhm, irgendwie schon."
Aber er ist netter als andere. Wenn auch seine plötzlichen Veränderungen in der Stimmung ein wenig seltsam sind, genauso wie sein abruptes Verschwinden.
Ich unterhalte mich noch eine Weile lang mit Natascha, bis Katie wiederkommt, dann verabschiedet sich die Blonde.
"Wo ist denn James?", fragt meine Freundin und ich zucke mit den Schultern.
"Er meinte, er müsste Mister Peters noch was fragen und ist dann einfach gegangen."
"Oh."
Katie wirkt ein bisschen enttäuscht.
"Hat er denn mit dir gesprochen?", will sie dann wissen und ich schaue sie verdutzt an.
"Ähm, ja..."
"Und was hat er gesagt?"
"Er möchte sich nochmal mit mir treffen."
Bei diesen Worten lächelt Katie zufrieden.
"Wusste ich doch dass er dich mag."
Erschrocken reiße ich die Augen auf, während sich in mir ein ungutes Gefühl ausbreitet.
"Was?", frage ich mit piepsiger Stimme, da versucht Katie mich zu beruhigen.
"Hey, keine Panik. Nur weil jemand dich mag, heißt das nicht, dass er dir etwas böses tun will."
Sie legt mir eine Hand auf die Schulter, und ich werde wieder ruhiger.
"Aber wie kommst du darauf?"
"Ach, das ist so ein Bauchgefühl", antwortet sie und lächelt.
"Du bist die Erste mit der er so umgeht, außerdem sieht man das irgendwie. Die Art wie er mit dir spricht, dich ansieht..."
Ich schlucke verunsichert.
"Hoffentlich irrst du dich."
"Ach komm Mel, er sieht doch gar nicht mal schlecht aus. Nicht jeder will dir was antun."
"Ich erwarte nicht, dass du das verstehst", meine ich mit fester Stimme, während ich meine Hände in den Ärmeln meines Shirts vergrabe. Woher will Katie wissen, ob Jim mich mag? So lange kennt er mich doch nicht. Außerdem, warum sollte er mich mögen?
"Tut mir leid, Mel. Ich hatte vergessen..."
"Ist schon okay."
Auch wenn ich das sage, fühle ich mich alles andere als okay. Plötzlich möchte ich mich einfach nur noch verstecken, aber andererseits weiß ich, dass ich gerade überreagiere. Bis jetzt war Jim in keinster Weise unanständig, gemein oder bösartig zu mir, also warum sollte er das in Zukunft sein? Und sowieso, vor kurzem hatte ich noch eins seiner T-shirts an ohne mich besonders unwohl zu fühlen, also warum reagiere ich jetzt so empfindlich?
Da legt Katie mir einen Arm um die Schultern und umarmt mich seitlich, woraufhin ich erst zusammenzucke. Doch dann entspanne ich mich sogar ein wenig und lehne meinen Kopf gegen ihren.
"Willst du mal zu mir kommen?", schlage ich einer Eingebung folgend vor und schaue meine Freundin an. Diese wirkt überrascht, lächelt aber.
"Klar, sehr gerne. Ich habe schon überlegt ob ich dich fragen soll, aber dann dachte ich, ich sollte dich lieber nicht drängen."
Nun lächle ich auch und lege den Kopf schief.
"Okay, dann frage ich gleich heute meine Mutter wann du kommen kannst."
Da klingelt es zum Pausenende und wir machen uns wieder auf den Weg ins Klassenzimmer.
~
Ja, ich melde mich auch mal wieder ^^ Hab ein bisschen auf dem Schlauch gestanden... Naja, ein bisschen sehr (großes bisschen)
I hope you enjoyed this Teen!Jamody Fluff thing :3
Next time, we'll meet the adult ones for one more time ^^
Bye!
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