Human helps Zebra
Human helps Zebra
Fröhlich pfeifend widmete sich der junge Tierpfleger seiner täglichen Arbeit.
Er liebte es hier in der Hybriden-Anlage zu arbeiten!
"Hey Noah!" Suchend schaute sich der Angesprochene um und sah wie Chessie, eine weitere Pflegerin, auf ihn zu kam.
"Du wirst es nicht glauben, aber Tim und Mike haben gerade bei ihrer Runde einen schwerverletzten Zebra-Hybriden gefunden. Sie sind gerade dabei, ihn zur Krankenstation zu bringen. Ich soll dir sagen, dass du ihnen entgegen laufen und ihnen beim tragen helfen sollst, damit dem armen Wesen nicht noch mehr passiert. Der Hybrid liegt in dem Waldgebiet auf der westlichen Seite. " Entsetzt schaute Noah seine Kollegin an. Dann rannte er so schnell er konnte in die Richtung, die Chessie ihm genannt hatte.
Er hasste es, wenn er vom Leid der Wesen erfuhr.
Damals, als dieses Labor entdeckt wurde, konnte er sich nur sehr schwer zurückhalten. Am liebsten hätte er all den Wissenschaftler dort den Hals umgedreht! Wie konnte man es wagen, solchen unschuldigen, jungen Wesen so etwas derartieges anzutun?! Diese gesamten Experimente hatten die unterschiedlichsten Folgen und alle Hybriden waren auf ihre Weise gekennzeichnet worden.
Schwer atmend erreichte der junge Tierpfleger seine beiden Freunde, die den Hybriden zwischen sich trugen.
"Gut das du da bist, Noah. Du kannst mich gleich ablösen, dann kann ich schon mal zur Krankenstation gehen und helfen alles für eine Not-Operation vorbereiten." begrüßte ihn Mike umd verschwand sofort.
Zusammen mit Tim und Stegi, der hinter den beiden herwuselte, brachten sie den bewusstlosen Jungen zum OP-Saal.
Dort betrachtete Noah zum ersten Mal den Jungen richtig und war erstaunt.
Er hatte noch nie einen Zebra-Hybriden gesehen, so war er über die schneeweiße Haut und die pechschwarzen Haare und Lippen mehr als erstaunt. Die gestreiften Ohren hoben sich deutlich von der glatten Haarpracht ab.
Doch der Körper des Jungen war überseht mit größeren und kleineren Wunden und überall auf der makelosen Haut klebte das Blut und erschuf einen widerlichen Kontrast zu dem schwarz und weiß.
Noah stiegen die Tränen in die Augen, als er an die Schmerzen dachte, die der Junge fühlen musste.
"Keine Sorge, Noah. Den werden wir schon wieder hinkriegen." Der Chefarzt Dr. Range sah den braunhaarigen Jungen aufmunternd an. Dieser blinzelte sich schnell die Tränen aus den Augen und lächelte gequält.
Ihm war nicht erklärt, warum er so mit dem geschundenen Hybriden mitfühlte.
Schnell verließ der junge Pfleger die Krankenstation, bevor er endgültig in Tränen ausbrach.
Draußen schien die Sonne und die meisten Hybriden spielten übermütig auf den großen Wiesen. Sie hatten von dem Neuzugang noch nichts mitbekommen.
Nicht mehr ganz so beschwingt setzte sich Noah auf eine Bank am Rande einer der Wiesen und schaute den Hybriden zu.
Es hatten sich schon seltsame Pärchen gebildet. Er konnte eine kleine Gruppe am Rand ausmachen, die aus zwei Hunde-Hybriden, einem Neko und einem Hasen-Hybriden bestand. Zu ihnen gesellten sich gerade ein schwarzer Wolfs-Hybrid, auf dessen Schultern ein kleiner, orange-grüner Vogel-Hybrid saß. Er schmunzelte als er die Gruppe betrachtete.
Wären sie echte Tiere, würden sie wahrscheinlich niemals so unbekümmert zusammen sitzen.
"Schon erstaunlich welche Grüppchen sich hier bilden, oder?" Mit diesen Worten setzte sich Tim - in Begleitung seines Hamster-Hybriden - zu ihm auf die Bank.
"Ja... in freier Wildbahn würden sie niemals so friedlich zusammen sitzen. Wie gehts jetzt eigentlich dem Zebra-Hybriden?" fragte Noah.
"Also... Doktor Range meinte, dass er es auf jeden Fall schaffen würde, aber bis er vollkommen fit ist, wird es wohl noch eine Weile dauern..." Tim kraulte den kleinen Hamster hinter den Ohren, dieser brummte nur zufrieden. Es war Noah ein Rätsel, wie der ruhige und ziemlich verschlossene Tim es geschafft hatte, den sehr eigenen Stegi von sich zu überzeugen, aber diese beiden schienen einfach wie für einander geschaffen.
"Du hast einen Narren an dem Hybriden gefressen, oder?" fragte Tim nebenbei. Etwas überrumpelt sah Noah zu ihm.
"K-kann schon sein... aber wann läuft einem auch schon mal ein Zebra-Hybrid über den Weg? Da muss man doch besorgt sein... vor allem wenn er so zugerichtet wurde." Versuchte Noah sich schwach zu verteidigen.
Ein leichtes Lachen war die einzige Antwort Tims. Danach schwiegen sie und schauten den Hybriden beim Spielen zu.
Später am Abend, als die meisten Halbwesen schon am schlafen waren, besuchte Noah erneut die Krankenstation. Den ganzen Tag hatte er versucht, sich davon abzuhalten, dort hinzugehen. Er wollte den Ärzten und Schwestern nicht im Weg stehen.
Das Zimmer, indem der Hybrid lag, war voller Maschinen. Unglaublich viele Schläuche sicherten das Überleben des schwarz-weißen Jungen.
"Ah, Noah. Schön das du nochmal vorbei schaust. Ich wollte dir noch sagen, dass ich mir wünschen würde, wenn du die nächsten Tage immer mal wieder nach dem Hybriden schauen könntest. Ich hab vorhin schon gesehen, dass dir der Junge gefällt." Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schaute der Oberarzt den Tierpfleger an. Noah schaute ihn nur verwirrt an und seufzte resigniert. Irgendwie waren alle der Meinung, dass ihm dieser Junge besonders gefiel.
"Wieso sagen das alle? Also, dass mir der Hybrid was bedeutet? Ich war grade mal zehn Minuten mit ihm zusammen."
"Das mag sein, aber der Blick in deinen Augen spricht Bände. Man sagt nicht umsonst, dass die Augen das Fenster zur Seele sind.", war die schlichte Antwort Dr. Ranges.
"Wie geht es ihm?", wechselte Noah schnell das Thema. Es gefiel ihm nicht wirklich, dass er so schnell durchschaut worden war, was seine Gefühle anging.
"Es geht ihm dem Umständen entsprechend relativ gut. Er wurde aber von uns ins künstliche Koma versetzt. Trotzdem müsste er in den nächsten Tagen wieder aufwachen. Wenn es zu keinen Komplikationen kommt...
Du, ich lass dich jetzt noch etwas alleine, ich muss noch etwas mit Frau Dr. Roman besprechen." Mit diesen Worten verabschiedete sich Dr. Range und ließ den jungen Tierpfleger alleine.
Zögernd trat dieser an das Krankenbett.
"Hey... du..." begann er zögerlich zu reden,
"Ich hab mal gehört, dass Koma-Patienten manchmal ihre Umgebung wahrnehmen können und spüren, wenn jemand mit ihnen redet. Und ja... ich glaube ich versuchs einfach mal..." Er nahm sich einen Stuhl und setzte sind an den Rand. Vorsichtig nahm er die schneeweiße Hand des Jungen, einfach um sich ihm ein Stückchen näher zu fühlen.
"Also... ich bin Noah und Tierpfleger... beziehungsweise Hybridenpfleger hier in unserer Einrichtung. Unsere Anlagen-Leiterin - Frau Dr. Roman - hat die Einrichtung ins Leben gerufen, nachdem ein Labor mit lauter Halbwesen gestürmt worden war. Die Wissenschaftler haben dort Experimente mit den Hybriden gemacht und schlimme Versuche mit ihnen gemacht. Wir sind sozusagen eine Auffangsstation. Und nun bist du auch hier..."
Er redete noch ein bisschen weiter, erzählt dem Hybriden von seinem Tagesablauf.
Es war bereits tief in der Nacht, als sich der Braunhaarige endlich vom den Koma-Patient löste und die Krankenstation verließ. Müde stolperte er zu seinem kleinen Häuschen auf dem Gelände.
Trotz des langen Tages wollte sich kein Schlaf einstellen. Dafür kreisten Noahs Gedanken zu sehr um den Hybriden. Um seine pechschwarzen Haarsträhnen, die ihm matt ins Gesicht vielen. Um die schneeweiße Haut, enstellt von so vielen Wunden und Narben. Um die tiefschwarzen Lippen, die so verführerisch - was dachte er eigentlich da?!
Stöhend rieb sich mit seinen Händen übers Gesicht. Es war eindeutig zu spät und er zu müde. Eigentlich sollte er schlafen, anstatt sich den Kopf über den Hybriden zu zerbrechen. Seufzend wand er sich auf die andere Seite und schlief diesmal tatsächlich ein.
Die Tagen vergingen, doch der Zustand des Zebra-Hybriden blieb unverändert. Trotzdem kam Noah jeden Tag zu ihm und erzählte dem schwarz-weißen Jungen von seinem Tag und dem Forschritt, den er bei der Therapie, der besonders traumatisierten Hybriden, machte.
Heute hatte er mit einer Gruppe von jungen Hasen-Hybriden Blumenkronen gebastelt. Er selbst hatte keine Zustande bekommen, jedoch bekam er eine von einer Hybridin geschenkt.
Nun stand er mit dem Blumenkranz in der Hand vor dem Krankenbett.
"Hey... i-ich hab dir mal was mitgebracht... dachte, es gefällt dir vielleicht..." murmelte der Tierpfleger und setzte dem Koma-Patienten vorsichtig die Krone auf den Kopf.
Die bunten Blumen hoben sich scharf von der sterilen, schwarz-weißen Umgebung ab, schufen somit aber einen angenehmen Kontrast. Es machte den gesamten Anblick mit all den Maschinen irgendwie erträglicher.
Wie schon all die anderen Tage setzte sich Noah auf den Stuhl und fing an vom seinem Tag zu erzählen. Wie er heute früh eine Gruppe wilder Wolfs-Hybriden bändigen musste. Wie er heute nachmittag mit den Hasen-Hybriden Blumenkronen gebastelt hatte.
Als er diesen Satz sagt, zuckte die Hand des schwarz-weißen Jungen leicht. Sofort hielt Noah mit dem erzählen inne. Er wusste zwar, dass diese Reaktionen durch aus normal für Koma-Patienten waren, jedoch loderte der Funken der Hoffnung in dem brünetten Jungen wieder hoch und entwickelte sich zu einer kleinen Flamme der Hoffnung. Eigentlich sollte das Zucken doch ein Zeichen der Besserung sein, oder nicht?
Zögernd setzte Noah seine Erzählungen fort.
"Naja... ich bin halt viel zu ungeschickt irgendwelche Blumen aneinander zu knoten, aber den Mädchen hat's gefallen. Sie haben mir schließlich auch eine gebastelt.
Ich glaube, die fanden es lustig, dass ich das nicht auf die Reihe bekommen hab.
Naja, auf jeden Fall, w-wollt ich dir die Blumenkrone schenken... einfach... damit es hier nicht ganz so trostlos und eintönig ist. Dieses ganze schwarz und weiß sieht viel zu sauber und steril-" Erneut setzte Noah ab, da er der festen Überzeugung war, dass die Hand des Hybriden erneut gezuckt hätte. Er starrte den Jungen an, in der Hoffnung, dass er jeden Moment die Augen aufmachte.
Er nahm die schneeweiße Hand des Hybriden in seine beiden Hände.
"F-falls du mich hören kannst... gib mir ein Zeichen... irgendwas..." flüsterte er leise. Noahs Herz klopfte vor Aufregung. Vielleicht... wenn er nur ganz fest dran glaubte, dann öffnete der Hybrid hoffentlich seine Augen.
"Bitte..." Er wusste selbst nicht, was ihn dazu bracht, denn er führt die schneeweiße Hand zu seinen Lippen und hauchte eine Kuss darauf. Dabei ließ er, die nun flatternden Augenlider, nicht aus dem Blick. Sollte heute wirklich der Tag sein? Der Tag, an dem der Hybrid wieder erwachte? Der Tag, an dem er seine Augen wieder öffnete?
Und tatsächlich - die Augen des Hybriden öffneten sich langsam und entblößten die dunkelsten Augen, die Noah jemals gesehen hatte. Sie waren nicht schwarz, nein, sie unterschieden sich von dem schwarz, welches seine Haare und Lippen zierten. Sie hatten eher einen sehr dunkles Braun. So etwa, wie schwarzer Kaffee mit einem ganz kleinem Schluck Milch.
Tiefbraun, warm und einladend war der Blick des Hybriden. Vollkommen hypnotisiert starrte Noah diese wunderschönen Augen an. Sprachlos, noch nie hatte er solche tiefen Augen gesehen, die ihn gefangen nahmen mit ihren Blick. Er drohte beinah zu ertrinken in diesen unglaublichen Augen.
"Ähm... hi?" krächzte der Schwarz-Weiße nun mit schwacher Stimme und brachte damit Noah wieder in die Wirklichkeit. Kurz schüttelte er den Kopf, um wieder klar denken zu können.
"Hi... ich glaube wir sollten den Arzt rufen..." erwiderte der Tierpfleger und drückte auf den roten Knopf der Fernbedienung, die den Ärzten Bescheid gab.
Kurz darauf stürmten auch schon zwei Schwestern ins Zimmer und Noah wurde von ihnen rausgeschmissen.
Erst Stunden später, während der Mond schon hoch am Himmel stand und die Sterne draußen ihr Licht verbreiteten, durfte Noah wieder zu dem Hybriden.
Dieser wirkte müde und ausgelaugt, lächelte ihn aber an, als Noah den Raum betrat. Sein Hals war wie zugeschnürt, als er an seinem üblichen Platz neben dem Bett platz nahm.
"W-wie geht es dir?"fragte Noah vorsichtig.
"Müde... aber sonst eigentlich relativ gut. Ich wollte dir danken, dass du immer da warst. Ich hab von den Schwestern gehört,dass du jeden Tag da warst, um mir Geselleschaft zu leisten. Es tut mir voll irgendwie voll Leid, dass du jeden Tag hier warst und ich hier nur im Bett lag und nichts anderes als zuhören konnte."
Diese tiefe Stimme. Diese unglaublich tiefe und ruhige Stimme. Ein wohliges Kribbeln durchströmte die Venen Noahs und ihm wurde angenehm warm. Er fühlt sich bei dem Hybriden so unfassbar wohl, er wollte es selbst nicht glauben. Und dass er ihn anscheinend auch noch gehört hatte, dass er nicht die Wort allein für den Raum sagte, sondern sie wirklich aufgeschnappt wurden und nicht ungehört verschwanden. Nein, jeden einzelnen Tag schien der Hybrid mitbekommen zu haben.
"D-du hast m-mich gehört?" fragte er erstaunt nach.
"Naja, am Anfang eher weniger, aber es wurde mit der Zeit immer mehr, was ich so mitbekommen habe. Ich finde es wirklich richtig fresh von dir, dass du dir diese Zeit genommen hast. Das... hat keiner je für mich gemacht... Auch danke für die Blumenkrone." Sein sanftes Lächeln nahmen den schneeweißen Zügen die Schärfe und ließen den Hybriden als das lieblichste und schönste Wesen wirken, was Noah je getroffen hat. Er war überwältigt von seinen eigenen Gefühlen.
"Äh... gerne... W-wie heißt du eigentlich?" Nur mit Mühe hatte er die paar Wörter richtig aneinander gereiht bekommen. Der Zebra-Hybrid lacht leicht und es schien Noah, als hätte er nie etwas schöneres gehört.
"Mein Name ist Pan. Du heißt Noah, oder?" Seine schneeweißen Zähne blitzten leicht und erschufen einen weiteren scharfen Kontrast zu dieses schwarzen Lippen. Diese Lippen. So schwarz, wie das Weltall. Zusammen mit den weißen Zähnen und der weißen Haut, wirkte Pan wie ein Stück des Sternenhimmels. Ein Stück der Galaxie. Ein Stück des Universums, herabgestiegen auf die Erde, gefangen im Körper dieses Hybriden.
Ein Schnipsen bracht den braunhaarigen Jungen wieder ins Hier und Jetzt.
"Bekomm ich noch eine Antwort?" schmunzelte Pan. Ein schiefes Lächeln zierten seine Züge.
Noah musste einmal kräftig schlucken, bevor er antworten konnte.
"J-ja... ich heisse Noah... w-wie lange musst du jetzt eigentlich noch hier bleiben? Und w-was ist eigentlich überhaupt mir dir passiert?"
Der Blick von Pan verdunkelte sich. Jetzt waren seine Augen schwarz. So dunkel wie zwei Schwarze Löcher, die alles einsogen, was ihnen in die Nähe kam. Inklusive den Blick Noahs. Aber auch sein Herz schien sich nach dem schwarz-weißen Hybriden zu sehnen. Erstaunt stellte Noah fest, dass er sein Herz schon längst verloren hatte. Verloren an den schwarz-weißen Jungen mit den dunklen Augen. Dem Gesicht, welches einem Stück des Sternenhimmels glich. Den schwarzen Haaren, die so seidig weich erschienen und in Noah das Bedürfnis erweckten, sie zu verwuscheln und einfach hindurchzustreichen.
"Da waren diese weißen Männer. Die Männer in diesen hässlichen, weißen Kitteln. Ich war ihr Experiment. Ihr Objekt, mit dem sie alles machen konnten. I-ich war nicht mein ganzes Leben das. Eigentlich war ich ein ganz normaler Mensch. Doch dann kamen sie. Enführten mich. Brachten mich in ihr Labor. Machten mich zu diesem Hybriden.
Dann kam der Tag, an dem alle Hybriden befreit wurden. Naja... fast alle. Mich hielten sie versteckt. Und nachdem die Männer abgeführt worden, kamen Neue. Und diese ließen ihren kompletten Hass aus. Jetzt war ich nicht mehr nur ihr Experiment. Ich war weniger als das. Ich... wurde benutzt. Um alle Gefühle an mir auszulassen. Ich wurde getreten, geschlagen und misshandelt. A-aber ich konnte nicht aufgeben. Irgendwas in mir hatte mir gesagt, dass ich durchhalten musste. Es war das schlimmste Gefühl, was ich je hatte. Versteh mich nicht falsch, Hoffnung ist eigentlich ein gutes Gefühl, aber ich wollte diesen ganzen Schmerz nicht mehr. Ich wollte nichts anderes als aufgeben. Doch mein Herz sträubte sich dagegen. Und so hoffte ich jeden Tag auf eine Chance der Flucht. Und die Chance kam. Schwerverletzt schleppte ich mich davon... versuchte mich so lange vorwärts zu schleppen, bis ich nicht mehr konnte. Ich wollte einfach nur noch weg. Und so bin ich dann wahrscheinlich bei euch gelandet."
Entsetzen erfüllte Noah bei diesen Worten. So viel schreckliches war Pan passiert, so viel musste er durchstehen. Und er hatte die ganze Zeit nicht aufgegeben. Hatte weiter gekämpft. Und es hatte sich ausgezahlt. Das Entsetzen wandelte sich in Ehrfurcht. Vor ihm saß ein echter Kämpfer, der so viel durchstehen musste, ehe er erlöst wurde. Sein Herz zog sich zusammen, als er an die ganzen Schmerzen und Tortouren dachte, die Pan schon über sich ergehen lassen musste.
Erst, als er die kalte Hand Pans an seiner Wange spürte, merkte er, dass ihm die Tränen die Wange herab liefen. Bevor irgendeiner der Beiden es ahnen konnte, lagen sie sich auch schon in den Armen. Vollkommen gelenkt von ihren Gefühlen, quetschten sie sich auf das Krankenbett und genossen einfach nur die Nähe und den Beistand des Anderen.
Erst als die Sterne schon langsam verblassten und der erste rote Schein der Morgendämmerung den Himmel erhellte, schliefen die Beiden ein. Dicht aneinander gekuschelt schliefen die Beiden auf dem schmalen Krankenbett. Doch keinen störte die Enge, weder Noah noch Pan wollte die Nähe des anderen je wieder missen.
Und so lagen sie da. Der junge Tierpfleger mit den braunen, langen Haaren dicht verschlungen mit dem schwarz-weißen Zebra-Hybriden, dessen Haupt immernoch von dem Blumenkranz gekrönt wurde.
Written by Federsturm
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