*Drei Tage später*

Louis Pov.

Langsam quäle ich mich aus dem Bett und stelle mich unter die Dusche.

Letzte Nacht habe ich kaum geschlafen. Fast durchgehend musste ich an Harry denken.

Warum er?

Warum hat Zayn gerade ihn für diese Wette ausgesucht?
Warum habe ich ihm seine Jungfräulichkeit gestohlen?
Warum vertraut er mir so, obwohl er eigentlich allen Grund hätte, es nicht zu tun?
Warum hat er Krebs?

Seufzend stelle ich das Wasser ab, wickle mich in ein Handtuch und gehe zurück in mein Zimmer, wo ich mir eine schwarze Skinnyjeans und ein weißes Shirt anziehe.

Montag ist die Operation. Ich muss sagen, irgendwie habe ich Schiss davor. Aber ich will es trotzdem machen.
Anne war überglücklich, als wir ihr erzählt haben, dass ich spenden werde und ich glaube auch Gemma mag mich deswegen ein bisschen mehr.

Auf dem Weg zur Schule summe ich leise eine ausgedachte Melodie und versuche nicht daran zu denken, dass ich vorhabe heute das letzte Mal mit ihm zu schlafen.

Die letzten Tage war Harry in der Schule immer bei mir.

Wir haben geredet, gelacht und uns benommen wie gute Freunde, die sich schon seit Jahren kennen.

Und mir ist klar geworden, dass ich ihn nach dem letzten Mal Sex nicht fallen lassen werde, wie ich am Anfang der Wette eigentlich gedacht habe.

Vielleicht verzeiht er mir, wenn ich ihm alles erkläre.

Als ich die Schule betrete und den Lockenkopf fröhlich auf mich zulaufen sehe, steht mein Entschluss fest.

Ich werde ihm alles erklären und einfach hoffen, dass er mich versteht.

Das ist alles, was ich tun kann.

***

»Hey! Das ist meins«, empört sich Harry, als ich von seinem Sandwich abbeiße.

Ich grinse ihn an und er kichert niedlich.

Liam und Niall sehen uns mit kritischen Blicken zu, während Zayn einfach nur stumm seinen Eistee trinkt. Sein linkes Auge ist angeschwollen, doch keiner verliert ein Wort darüber.

Harry hat zwar nachgefragt, was passiert ist, doch Zayn hat nur schnell abgewunken.

»Und was macht ihr alle am Wochenende so?«, fragt Niall nach einer Weile und stochert in seinem Salat herum. Liam hat ihn gezwungen mal was Gesundes zu essen.

»Ich werd zu Hause im Bett liegen und die Zeit mit meiner großen Liebe verbringen«, erwidert Liam. »Netflix.«

»Werd' eine Wand im Keller zu Hause mit Graffiti vollsprühen. Mum hat's erlaubt. Sie denkt wohl ich soll meine Kreativität ausleben.« Zayn nimmt einen weiteren Schluck aus seiner Eistee-Dose.

»Ich schlafe bei Harry«, antworte ich auf Nialls Frage.

Der Ire sieht mitleidig zu dem Lockenkopf, der davon gar nichts mitbekommt, sondern mich glücklich anlächelt.

Zayn presst die Lippen zusammen, als Harry seinen Kopf auf meine Schulter legt.

Der Halb-Pakistani hat mich für verrückt erklärt, als ich ihm erzählt habe, dass ich Harry eine Niere spenden will, weil dieser Krebs hat.

Er hat schlecht über den Lockenkopf geredet und über ihn hergezogen.

Dann haben wir gestritten, weil ich nicht wollte, dass Zayn so über ihn redet.

''Wenn du dem scheiß Versager sein erbärmliches Leben retten willst. Mach halt. Aber er ist es nicht wert. Das weißt du. Er ist gar nichts wert. Er ist bloß ein Stück Dreck, das sich von dir ficken lässt. Eine kleine Schlampe. Er hat es nicht verdient zu leben'' - das waren Zayns letzte Worte, bevor ich ihm ins Gesicht geschlagen habe.

-

Wie findet ihr Zayn in der Story? :/

Bye
Maybe

[559 Wörter]