- siebenundzwanzig-
| Kapitel 27 |
S O P H I A
Our time - Russ
when the dreamer dies what, happens to the dream?
- unknown-
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Der Wagen setzte sich nach einer kurzen Stille in Bewegung und Emmanuel lenkte ihn geschickt zwischen den anderen Limousinen und protz Karren durch, auf die New Yorker Straßen.
„Also, ich hoffe du hast Hunger.", startete Ramon einen Gesprächsversuch.
Tatsächlich schon, schließlich hatte ich extra nichts gegessen, da ich mich auf ein Abendessen mit ihm vorbereitet hatte.
Aber er hatte es nicht verdient das zu erfahren.
Hoch erhobenen Hauptes drehte ich meinen Kopf von ihm weg und schaute aus dem Fenster.
„Ach komm schon, Sophia." Dunkel hallte seine Stimme durch den Innenraum des Fahrzeugs.
Mein Name aus seinem Mund klang toll.
Wie es sich wohl anhören würde, würde er ihn stöh...
Nein, böses Hirn.
Wo war ich? Ich war sauer auf ihn.
„Spielst du etwa die beleidigte Leberwurst?"
Ja.
Das Mangeln einer Antwort meinerseits wurde wohl als Bestätigung aufgefasst.
„Schön. Das Spiel können zwei spielen."
Schön.
Und es wurde wieder still.
Ich beobachtete den regen Verkehr und ab und zu auch durch die Spiegelung in der Scheibe diesen unverschämt gut aussehenden Mistkerl.
Man konnte die Rädchen in seinem Kopf förmlich sehen und wenn er seinen Kiefer beim Kauen des Kaugummis anspannte, war ich versucht mein Schweigen zu brechen.
Aber nein. Er musste lernen, dass seine Überheblichkeit und seine Arroganz ihn nicht immer weiter brachten und außerdem sollte er sehen, dass er nicht so herablassend mit mir reden konnte.
Ein Blick nach oben zeigte mir, dass Emmanuel uns durch den Rückspiegel beobachtete, doch keinen Ton sagte, bis wir langsam vor einem imposanten Altbau zum stehen kamen.
„Wir sind da, Sir."
„Danke, Emmanuel.", sagte Ramon.
Als ich aus dem Fenster blickte, sah ich einen roten Teppich, an dessen Rand ein paar Paparazzi standen in der Hoffnung ein bekanntes Gesicht ablichten zu können.
Da es anscheinend keine besondere Veranstaltung gab, waren auch dementsprechend wenig VIP Gäste anzutreffen, vor allem nicht gleichzeitig vorfahrend.
Als die Aasgeier jedoch die Limo sahen, zückten sie ihre Kammeras und Mikrofone.
Ich war so in Gedanken vertief, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass Ramon mir die Tür geöffnet und eine Hand gereicht hatte.
Peinlich berührt nahm ich sie entgegen und ließ mir von ihm beim Aussteigen helfen... bis ich mich daran erinnerte, dass ich ja sauer auf ihn war.
Schnell ließ ich seine Hand wieder los. Seine erhobene Augenbraue ignorierte ich.
Ramon schlug die Tür des Wagens zu und Emmanuel brauste davon, höchstwahrscheinlich um einen Parkplatz zu suchen und auf uns zu warten.
Der arme hatte bestimmt auch furchtbaren Hunger...
Mein Blick wanderte kurz zu den Schaulustigen, dann zu Ramon und wieder zurück.
Sie wollten etwas Fotografieren? Bitte schön.
Mit einer Hand fuhr ich mir durch meine Haare, hob das Kinn und drehte mich so, dass meine braune Mähne in Ramons Gesicht wehte.
Ich konnte den Rauch aus seinen Ohren schon fast sehen.
Mein Griff um die Clutch wurde fester und mit einem etwas übertriebenen Hüftschwung ging ich auf meinen Stillettos den roten Teppich entlang bis zu der großen Eingangstür, ohne irgendwen auch nur eines Blickes zu würdigen.
Ramon würde schon hinterher kommen und konnte schauen wie er diesen Riss in seinem Ego flicken konnte.
Und die Demütigung vor der Presse erst.
Ich war böse. Sehr böse.
Aber er hatte es zur Abwechslung mal verdient.
Hoffentlich hatte ich hiernach noch einen Job, aber das war gerade nicht meine Priorität.
Als ich mit langen Schritten durch die Flügeltür trat empfing mich sofort ein junger Herr, mit Anzug und Fliege.
„Guten Abend Madame. Auf welchen Namen haben sie reserviert?"
Oh oh.
Aber vermutlich auf Hernández, oder nicht? Alles andere wäre recht unwahrscheinlich.
Bevor ich dem netten Herrn vor mir antworten konnte, unterbrach mich Ramons Stimme.
„Hernández. Und wenn Sie es unterlassen würden meiner Begleitung auf die Brüste zu schauen, würde ich es vielleicht unterlassen Sie feuern zu lassen." Bestimmt legte er seine große Hand auf meine Hüfte und packte so fest zu, dass nachher sicher ein Blauer Fleck meine Haut zieren würde.
„Oh.. ähm... folgen Sie mir bitte.", stotterte der arme Kerl.
„Das kriegst du zurück.", sanft streifte Ramons warmer Atem mein Ohr und bescherte mir eine Gänsehaut.
Was wollte er schon tun?
Ihn ignorierend setzte ich mich, dem Platzanweiser hinter her, in Bewegung.
Die angenehme Stille im Vorraum wurde jäh unterbrochen, als wir eine weitere Tür passierten und von leisen Gesprächen und Klaviermusik empfangen wurden.
Der Raum war Gefüllt mit Frauen und Männern in Abendgaderobe und dem Duft von vielen verschiedenen Gerichten und Weinen.
Das Wasser lief mir im Mund zusammen und als ich weiter gehen wollte, hielt mich Ramons krampfhaft zusammen gepresste Hand zurück.
Ich warf ihm einen genervten Blick zu, den er kalt erwiderte.
Er wartete einen Moment und ging dann selbst los.
So eine Dumpfbacke.
Der Herr führte und zu einem der schön gedeckten Tische im Raum und zog mir den Stuhl zurück, was ich mit vielsagendem Blick zu Mr Sexy-Arschloch dankend annahm.
„Vielen Dank." Das für den jungen Herrn das Zeichen zu gehen, was er auch tat.
„Und du bist immer noch beleidigt oder ist die Phase bereits vorbei. Die Aktion am Eingang vorhin war übrigens sehr unpassend vor allem in Hinblick auf meinen Ruf und meinen Stand bei der Presse.", sagte Ramon und lehnte sich die Arme verschränkend in seinem Stuhl zurück.
Ein Kellner brachte uns beiden still schweigend die Karte und verschwand dann wieder so unbemerkt wie er gekommen war.
Ich nutzte die Gelegenheit Ramon nicht antworten zu müssen und schlug die Karte auf.
Mein Blick hob sich nicht ein einziges Mal, nur nach den Geräuschen zu urteilen sah Ramon ebenfalls in die Karte.
Es wurde still und nur die Umgebungsgeräusche ließen die Stimmung nicht unangenehm wirken, bis uns eine laute, tiefe Stimme unterbrach.
„RAMON, mein alter Freund! Und deine hübsche Begleitung hab ich auch schonmal gesehen! Guten Abend, meine Schöne."
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981 Wörter
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