|Kapitel 7|
S O P H I A
X - Nicky Jam
"I am enough of an artist to draw freely upon my imagination. Imagination is more important than knowledge. Knowledge is limited. Imagination encircles the world."
- Albert Einstein -
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Es war klar das Mr Sexy-Arschloch hier auftauchen würde. Immerhin würde sein Daddy ihm den Geldhahn zu drehen, täte er es nicht.
Und jemand wie Ramon Hernández ohne Geld? Wahrscheinlich war er noch nie in seinem Leben bei McDonalds oder Wendy's gewesen.
Ich ließ mir besonders viel Zeit beim Aufstehen und überprüfte noch mal im Spiegel mein derzeitiges Aussehen, um ihn extra zu provozieren.
Vor circa einer halben Stunde hatte ich mich komplett abgeschminkt, meine Haare zu einem unordentlichen Dutt gedreht und meine Liebsten schlabber-Klamotten angezogen. Meine kurze Stoff Shorts und das übergroße Nirvana T-Shirt von meinem Ex.
Von ihm konnte ich mich trennen, aber sein Shirt war einfach viel zu weich und gemütlich gewesen.
Einen Moment lang überlegte ich, ob es nicht besser wäre sich nochmal ein bisschen aufzuhübschen, da er im Grunde ein Kunde war, aber dann verscheuchte ich diesen Gedanken ganz schnell wieder.
Er hatte es erstens nicht verdient, dass ich mich für ihn aufbrezelte, zweitens war ich gerade viel zu faul dafür und drittens war es sowieso sein Vater, der die Rechnung bezahlte.
Zufrieden mit meinem Entschluss zog ich mein T-Shirt zurecht und ging dann gemütlich zur Tür, um sie zu öffnen.
Wie erwartet stand ein tadellos gekleideter Mr Sexy-Arschloch vor meiner Tür und sein perfektes Auftreten, sowie seine viel zu intensive Wirkung auf mich hatte er natürlich auch nicht zu Hause gelassen. Außerdem guckte er alles andere als glücklich.
Hatte ich ihn etwa warten lassen? Ups, das tat mir jetzt wirklich leid.
Sein Blick glitt kurz über meine Erscheinung und ich meinte ein ganz, ganz klitzekleines Grinsen auf seinen ebenso perfekten Lippen erahnen zu können, doch so schnell es kam war es auch wieder verschwunden.
„Na, haben sie sich doch entschlossen zu kommen?", fragte ich amüsiert.
Sein Blick wurde eine Spur finsterer und er verschränkte seine Arme vor seiner wirklich gut gebauten Brust.
„Eine andere Wahl hatte ich wohl kaum." Ein abfälliges schnauben verließ seinen Mund.
Es wäre wohl höflich gewesen ihn hereinzubitten und ihm etwas zu trinken anzubieten, doch er war auch alles andere als höflich zu mir gewesen. Nach dem Motto ‚Wie du mir, so ich dir.' lehnte ich mich entspannt an den Türrahmen und guckte zu ihm rauf.
Ich würde mich nicht unbedingt als klein bezeichnen mit meinen 1,73, aber dieser Mann überragte mich, wie ein Berg. Ich schätzte seine Größe auf circa 1,90.
„Und was nun, Mr Hernández?" Grinsend beobachtete ich wie seine sowieso schon dunklen Augen noch mehr an Schwärze gewannen und langsam zwei Onyxen glichen. Ziemlich heiß.
„Wie wärs, wenn du mich rein bittest und wir dann alles wichtige besprechen, hmm?"
Sofort verengte ich meine Augen. Er hatte schon wieder du gesagt und, dass er so dreist war und sich indirekt selbst zu mir einlud war eine Frechheit.
„Wie wärs, wenn du mir das alles hier draußen erklärst? Ich möchte dich nur ungern in meiner Wohnung wissen.", erwiderte ich schnippisch.
Was er konnte, konnte ich auch. Und sein ungläubiger Blick, der kurz durch seine Maske schimmerte, war einfach zu köstlich.
Einen Moment lang war es still, bis er, wieder vollkommen ausdruckslos, anfing zu reden.
„Ich könnte auch einfach meinen Vater fragen jemand anderes zu beauftragen. Er würde mir sicherlich zustimmen."
Mein Lächeln verblasste.
Nein, das war nicht gut. Gar nicht gut.
Auch, wenn ich mit großer Wahrscheinlichkeit eine der besten war, könnte man mich theoretisch ersetzten. Praktisch leider genauso.
Und das Geld von diesem Job hatte ich schon für die Gas-, Strom- und Wasserrechnungen eingeplant, die sich bedauerlicherweise nicht von selbst bezahlten.
Mein Mund verzog sich zu einem dünnen Strich, während ich mir sauer auf der Innenseite meiner Lippe herum kaute.
Genervt aufseufzend stieß ich mich vom Türrahmen ab und ging schnurstracks wieder zurück zu meinem Lieblingsplatz. Meiner Couch.
Mr Sexy-Arschloch würde mir schon hinterher kommen.
Zwar musste ich mit ihm reden, aber nett sein brauchte ich trotzdem nicht.
Mit einem geräuschvollen Quietschen gab mein Sofa unter mir nach und federte meinen Sprung ab. Mr Hernández war inzwischen auch im Wohnzimmer angekommen und setzte sich auf den Sessel mir gegenüber.
„Du wolltest reden, also rede!", sagte ich unfreundlich und platzierte meinen Laptop auf meinem Schoß, um ihn bloß nicht angucken zu müssen.
Ich war auch bloß eine Frau mit funktionierenden Augen und einer Libido, die sich in Anwesenheit spanischer, heißer Männer einfach verselbstständigte. Und deshalb wäre es nicht von Vorteil ihn anzugucken und dauernd mit seinem unfassbar heißen Körper und dem noch besser aussehenden Gesicht konfrontiert zu werden. Diese dunkle Aura, die ihn bei jedem Schritt den er tat begleitete, trug nicht zuletzt dazu bei, dass ich meine Beine schnell, aber unauffällig zusammen presste.
Wahrscheinlich glaubte Mr Sexy-Arschloch nicht, dass ich es sah, doch in dem Moment, als ich meinen Fokus auf etwas anderes als ihn richtete, ließ er seinen Blick abschätzig durch meine Wohnung gleiten.
Nur weil es unaufgeräumt war, eventuell leere Pizzakartons und Klamotten überall verteilt lagen und auch mal wieder gelüftet werden könnte, musste er sie nicht mit Blicken runtermachen. Eigentlich war meine Wohnung nämlich ziemlich hübsch, wenn sie nicht gerade aussah, wie nach dem Dritten Weltkrieg. Sonst würde ich auch nicht monatlich mehrere Tausend Dollar dafür hinblättern.
„Richtig. Ich wollte mit dir reden. Du bist anscheinend schon von selbst zum du gekommen, also muss ich dir das nicht mehr aus Höflichkeit anbieten. Aber davon hast du sowieso keine Ahnu-" Sein abwertender und überheblicher Tonfall ging mir mächtig auf die Eierstöcke und ich musste ihn einfach unterbrechen, als ich das Wort Höflichkeit aus seinem, gerade seinem, Mund hörte. Sofort schnellte mein tötender Blick zu diesem heißen Wichser auf meinem Sessel.
„Du willst mir hier was von Höflichkeit erzählen? Wer hat mich denn sofort als Nutte tituliert und sich über die Anzahl meiner Sexualpartner aufgeregt?! Hmm?! Also ich war das ganz sicher nicht! Und sowas auch noch vor dem eigenen Vater erzählen, tzzz! Höflichkeit my ass!", rief ich schnaubend und gucke dann sofort wieder zu meinem Laptop.
Verdammte kacke!
Dass ich ein wenig gelauscht hatte war jetzt wohl kein Geheimnis mehr.
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1057 Wörter
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