In die Höhle des Drachen

Einen Moment sagte niemand von beiden etwas. Bilbo sah dem jungen Zwerg ins Gesicht, öffnete den Mund und schloss ihn schließlich wieder, als ihm einfiel, dass er nicht wusste, was er sagen sollte. Dann lachte er.

"Kili, ähm... Könntest du das bitte noch einmal wiederholen? Ich habe gerade Dracheneier verstanden." 

"Genau das habe ich auch gesagt."

Bilbos Lachen verstummte. Ungläubig starrte er wieder Kili an, in der Hoffnung, einen Funken Sarkasmus in seinen Augen zu erkennen, doch sein Gegenüber blieb ernst. Er hatte wirklich Dracheneier gesagt.

Urplötzlich gefror ihm das Blut in den Adern und ihm wurde noch kälter - falls das überhaupt möglich war. 

Er lachte erneut auf. Diesmal voller Bitterkeit. "Aber... nein!" Er wandte sich ab. "Smaug... Smaug konnte Eier legen?"

"Eben nicht. Das ist es ja. Er war männlich - die Eier können nicht von ihm stammen." 

"Ist er der Vater? Hat er... hat er Babys... gemacht?"

Kili sah zu Boden und schüttelte den Kopf. "Wie denn? Lange Jahre sind vergangen und niemand hat einen weiblichen Drachen durch die Lande ziehen sehen."

"Aber... aber wie sind sie dann in den Einsamen Berg gekommen?"

"Das ist genau die Frage, die es zu beantworten gilt." Er schnaubte. "Als wäre das Unglück meines Onkels nicht schon genug..."

Bilbo trat einen Schritt auf ihn zu. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ihm fielen nur die üblichen beruhigenden Floskeln ein, weshalb er beschloss, sie nicht auszusprechen. Sie würden im Angesicht der Situation klein und unbedeutend wirken, wie Sätze, die man sich so lange einredete, bis man sie irgendwann selbst glaubte. Und Kili hatte gewiss schon genug von ihnen gehört.

Er seufzte nur. "Warum warst du eigentlich hier draußen? Und nicht drinnen, bei den anderen?" Nun, das hatte zwar nicht viel mit dem Thema zutun, es war dennoch eine berechtigte Frage.

"Wir wussten nicht, wie weit du schon gekommen warst. Ob du dich noch länger bei den Waldelben aufhalten oder weiterreiten würdest. Daher gehe ich schon seit Beginn dieser Woche hinaus und halte Ausschau. Fili kann es ja nicht... Wir wussten, du würdest kommen. Aber ob du die Nachricht erhalten würdest, konnten wir nicht erahnen. Thorin kontrolliert sämtliche Raben, die den Berg verlassen, weshalb wir ihn in der Nacht fliegen lassen mussten, und selbst dann liefen wir große Gefahr, von ihm entdeckt zu werden. Seitdem gehe ich Tag für Tag vor das Tor, um zu sehen, ob du kommst, und dich rechtzeitig abfangen zu können. Und als ich vor wenigen Minuten ein Pony gehört habe - dein Pony - da hab ich mich wieder weggeschlichen. Eher aus Hoffnung als aus Gewissheit, aber letztendlich bist du gekommen und das ist die Hauptsache. Danke." Er sah dem Hobbit in die Augen. "Wirklich, Danke. Das ist nicht selbstverständlich."

"Doch, das ist es. Jeder hätte so gehandelt." Er lächelte. "Lass uns gehen." Er wandte sich dem steinernen Tor zu, doch Kili hielt ihn am Ärmel fest.

Er seufzte. "Weißt du, ich liebe meinen Onkel. Ich habe ihn immer bewundert. Und ich habe immer geglaubt, dass die Welt ein besserer Ort werden könnte, wenn er erst einmal in die Hallen seiner Väter zurückkehrt, die Krone unserer Ahnen trägt und seinen Platz auf dem mächtigen Thron, umgeben von Schätzen jenseits aller Vorstellung einnimmt." Er begann zu lächeln und seine Augen glänzten wie die eines kleinen Jungen. "Es war ein Bild, welches ich mir schon so oft ausgemalt hatte. Das Bild von ihm, in einem königlichen Gewand, auf dem Thron, beschienen vom reinen Licht des Arkenjuwels. Das Bild von einem starken, gerechten und gütigen König." Seine Züge wurden wieder ernst. "Doch was ich nun sehe, ist ein gebrochener Mann, ein schwacher Herrscher, ein König ohne Ehre, dessen Wort nichts mehr zählt. Es ist ein Bild wie aus einem Albtraum. Und es ist real, Bilbo, es ist real. Manchmal wünschte ich, ich könnte aufwachen und lachend bemerken, dass ich nur geträumt habe. Dass ich in einem blühenden Königreich erwache, herabblicken kann auf ein weites, grünes Tal, über dem eine goldene Sonne aufgeht. Wenn ich einen Wunsch hätte, nur einen einzigen Wunsch - so würde ich verlangen, dass Thorin von hier fort kommt, weg von dem verfluchten Gold, weg von den Menschen und Zwergen, die hinter vorgehaltener Hand über ihn reden. Doch so etwas wird nicht passieren. Nicht in diesem Leben. Vielleicht wird Thorin erst erlöst werden, wenn er seinen Frieden gefunden hat. In welcher Hinsicht auch immer das sein mag..."

Er sah den Hobbit wieder an. "Wenn du jetzt dort hineingehst, dann gibt es keinen Weg zurück. Hat man erst einmal die Höhle eines Drachen betreten, so sehnt man sich nach dem Ausgang. Und genau das ist es. Die Höhle eines Drachen."

"Er ist dein Onkel, Kili!"

"Nicht mehr, Bilbo, nicht mehr. Doch ich möchte gerne glauben, dass er es wieder werden kann. Auch, wenn dem nicht so ist. Hoffnung ist stets etwas gutes. Und Zuversicht immer weise." Er nickte. "Stellen wir uns der Realität."

Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung. Schwaden kalten Nebels schlugen ihnen ins Gesicht, wie wilde Wellen auf stürmischer See. Doch vielleicht waren es auch nur die Gefühle des Unbehagens und des schwindenden Mutes, die von Schritt zu Schritt zu wachsen schienen.

Das Tor kam näher. Und mit ihm die Angst.

~~~

"Lass uns... lass uns nicht durch das Haupttor gehen." flüsterte der Zwerg, als sie an den kalten, hoch emporragenden Mauern angelangt waren. "Von dort sind wir von jedem einsehbar. Besser, deine Ankunft bleibt fürs Erste unter uns."

Der kleine Hobbit schwieg. Sein Herz schlug bei jedem Meter, den sie näher an ihr Ziel kamen, höher. Nun schien es fast aus seiner Brust springen zu wollen. Was mochte ihn hinter diesen Mauern erwarten? Einst waren sie ihm so vertraut vorgekommen wie die Wände in seiner eigenen Hobbithöhle, doch nun schienen sie ihm völlig fremd zu sein. Sie waren trostlos, dunkel, verwittert. Er hatte jedes Gefühl der Zugehörigkeit, welche er vor wenigen Wochen noch verspürt hatte, verloren. 

Kili führte ihn etwas abseits, bis sie irgendwann eine kleine, ebenfalls steinerne Tür erreichten, die Bilbo zuvor noch nie aufgefallen war. Sie hob sich nicht sonderlich von ihrer Umgebung ab und ihr kunstvoll gemeißelter Rahmen verschmolz mit dem Rest der in Stein gehauenen Muster der Felswand, sodass sie von uneingeweihten Augen leicht übersehen werden konnte. Eine Tür, wie gemacht für Angelegenheiten, von der niemand Wind bekommen sollte. Eine perfekte Geheimtür.

Der junge Zwerg hob eine Hand und klopfte in ungleichmäßigen Abständen gegen das kalte Gestein. Es ergab einen kompliziert zu erkennenden Rhythmus und nach einigen Sekunden schien sich etwas hinter der dicken Tür zu regen. Bilbo sah ihn fragend an.

"Ein geheimer Code." antwortete Kili auf die Frage in seinen Augen. "Thorin lässt uns mit dieser Methode sicherstellen, dass wir es sind, die um Einlass bitten."

Bilbo zog eine Augenbraue hoch. "Wer sollte es denn sonst sein?" 

"Ehrlich gesagt - ich weiß es nicht. Aber ich sagte bereits, Onkel wird übervorsichtig. Ja, er wird wie ein Löwe, der seine Jungen beschützt, wenn es um den Schatz hinter diesen Mauern geht, doch seinen Nächsten gegenüber wird er blind vor Misstrauen und Habgier. Wer außer uns durch diese Tür kommen sollte, möchtest du wissen? Nun, wahrscheinlich denkt er, er habe sich neue Feinde gemacht. Doch es sind nur Hirngespinste, nichts weiter. Aber für ihn, Bilbo, für ihn sind sie so real wie es der Feuerdrache war, der einst seinen Schatz raubte, so real wie die Waldelben, die ihm nicht helfen wollten, als es darauf ankam, so real wie die Schlacht, in der viele seiner Verbündeten ihr Leben ließen. Für ihn. Für den Schatz. Und das macht ihn für Thorin umso wertvoller."

Bevor Bilbo etwas sagen konnte, schob sich die Tür mit einem kratzenden, schleifenden Geräusch auf. Der Eingang war frei. Vor ihnen tat sich ein recht kleiner, dank fehlender Beleuchtung gänzlich dunkler Gang auf. Wie ein weit aufgerissener Schlund, bereit, alles zu verschlingen, was nur so leichtsinnig war, seinen Fuß über die Schwelle zu setzen.

Der kleine Hobbit tat es dennoch. Mit einem stumpfen Geräusch kamen seine nackten Füße auf dem vom Nebel feuchten Gestein auf. Es war pechschwarz im Inneren des Ganges, die Tür stand noch einen spaltbreit offen, doch draußen war es inzwischen so dunkel geworden, dass auch das nicht viel Licht brachte. Mit einem rauen Schnappen fiel die Tür hinter ihnen zu.

"Keine Angst. Geh nur weiter." flüsterte der vor Dunkelheit unsichtbare Kili, irgendwo vom anderen Ende des Ganges.

Langsam tastete sich der Hobbit vorwärts. Es dauerte tatsächlich nicht lange, da konnte er in nicht allzu weiter Entfernung ein rötliches Licht erkennen. Als er das Ziel vor Augen hatte, ging er deutlich schneller voran.

Nach wenigen Sekunden war er am anderen Ende angelangt. 

Ein Schatten, schwarz vor dem roten Licht, tauchte auf. Der Gang bog sich dem Ende zu leicht nach links, sodass Bilbo noch nicht viel erkennen konnte. Doch die dunkle Silhouette verriet ihm, dass dort jemand hinter der Ecke stand. Ein Zwerg, der Statur nach - vermutlich ebender Zwerg, der ihnen die schwere Tür geöffnet hatte. Nur welcher?

Eine ihm nur allzu bekannte Stimme erklang. "Du warst lange fort, Kili. Was hat dich aufgehalten? Du weißt doch, dass er uns überwacht..." Der Schatten verschwand wieder. Offenkundig hatte sich sein Besitzer wieder in den hell beleuchteten Raum hinter der Ecke zurückgezogen.

Der junge Zwerg lachte. "Glaub mir, Bruder, du wirst nicht erraten, weshalb ich aufgehalten wurde." Er gab Bilbo von hinten einen kleinen Schubs, sodass er ins Licht stolperte. 

Vor ihm lag eine Halle. Keine große, aber dennoch so groß, dass es Bilbo den Atem verschlug. Es war angenehm warm, und lodernde Kaminfeuer warfen ein rotes Lichtspiel an die von Wandteppichen geschmückten Wände. Er blickte sich um. 

Hier war er noch nie gewesen. Langsam ließ er seinen Blick durch den Raum schweifen, bis er schließlich auf einer Person rechts neben ihm hängen blieb. 

Dort, vor einem der zahlreichen Kamine stand eine Art Schreibtisch. Er war von zahlreichen Pergamenten, Siegeln und Tintenfässern bedeckt. Eine einzelne Kerze spendete dem, der daran arbeitete Licht. Der Zwerg hockte auf einem Stuhl, hatte den Kopf in die Hände gestützt, so als sei er kurz davor, vor Müdigkeit zusammenzubrechen. Er saß mit dem Rücken zu ihm, sodass er Bilbo noch nicht bemerkt haben konnte. 

Kili war inzwischen hinter dem Hobbit aus dem Gang getreten und rieb sich nun die Hände, damit ihm warm wurde.

Der Blonde, der an dem Schreibtisch saß, begann wieder mit leiser, müder Stimme zu sprechen, während er einen Stapel mottenzerfressener Pergamente durchblätterte. "Onkel hat mir aufgetragen, sämtliche Aufzeichnungen früherer Belagerungsstrategien durchzusehen. Er sagte, wir sollten auf das Schlimmste gefasst sein. Belagerungsstrategien, verdammt... Als ob es jemals so weit kommen würde. Nachher soll ich in den alten Pergamenten nach sämtlichen Drachensichtungen nachsehen. Du glaubst gar nicht, wie ermüdend das ist..." Er fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. 

Kili trat näher an ihn heran. "Fili, ich habe gute Neuigkeiten..."

Der angesprochene Zwerg lachte bitter. "Oh, wirklich? Das wäre mal etwas neues... jetzt sag schon, was ist pa-" er stoppte abrupt, als er sich umdrehte und den kleinen Hobbit sah, der die ganze Zeit hinter ihm gestanden hatte und nicht gewagt hatte, zu sprechen. 

Filis Gesichtszüge änderten sich schlagartig. Sämtliche Müdigkeit schien aus ihm gewichen zu sein, seine Augen waren weit aufgerissen und sein Mund vor Erstaunen leicht geöffnet. Dann, als er den ersten Schock überwunden hatte, begann er, vor Freude laut aufzulachen und sprang von seinem Stuhl auf.

"Bilbo Beutlin!" lachte er, kam auf ihn zu und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Du bist hier... du bist wirklich hier..." 

Der Hobbit lächelte. Es tat so gut, nach so langer Zeit wieder in das Gesicht eines Freundes zu blicken, von dem man dachte, man würde ihn erst nach Monaten, vielleicht Jahren wiedersehen. "Ich bin froh, zu sehen, dass ihr noch wohlauf seid..." sagte er schließlich. Erst jetzt bemerkte er, wie müde er eigentlich war. Seit Tagen hatte er nicht mehr richtig geschlafen, und wenn er geschlafen hatte, so wurde er von düsteren Träumen verfolgt. 

Er sah den Zwerg vor ihm an. Der große Raum war trotz des warmen Kaminfeuers recht dunkel und dämmrig. Eine der Flammen knisterte und eine weitere loderte hoch züngelnd auf, wodurch für den Bruchteil einer Sekunde das Gesicht seines Gegenübers erhellt wurde. Nur für einen kurzen Moment, der dennoch lang genug war, um zu erkennen, dass Fili keineswegs wohlauf war. 

Der kleine Hobbit erschrak, als er die tiefen, dunklen Augenringe sah, die fiebrig gläsernen Augen, die blasse Haut - es waren nur etwa zwei Wochen her, dass er ihn das letzte Mal gesehen hatte, doch er schien um ganze zwei Dekaden gealtert. Eindeutig waren Spuren älterer Sorgenfalten zu erkennen, die Haut unter seinen Augen war dünn und rötlich, so als hätte er geweint. Regelmäßig und lange.

"Hat... hat dir Kili schon alles erzählt?" Bilbo nickte. "Und du bist bereit, zu bleiben?" Der kleine Hobbit nickte erneut.

"Sagt mir, wie ich helfen kann und ich werde mein Bestes geben."

Fili lächelte. "Das ist schön zu hören. Doch ich kann dir nicht sagen, wie du helfen kannst. Das kann hier denke ich niemand." Er ließ sich wieder in seinen Stuhl fallen. 

"Du verstehst, warum wir dir diesen Brief hinter Thorins Rücken schicken mussten?"

"Er wäre dagegen gewesen."

"Ja, aber weißt du, wieso?"

Bilbo nickte. "Ich denke, ich verstehe, weshalb."

Fili nickte ebenfalls und sah betreten hinab auf die Pergamentstapel auf dem Tisch.  "Er war immer stark, nicht wahr? Der Stärkste, dem ich jemals das Glück hatte, zu begegnen. In seiner Art und Weise. Das war er immer gewesen. Und wird es auch immer sein. Dachte ich jedenfalls. Er war es, der mir erklärte, wie die Welt sich dreht. Er war es, der mir Lektionen erteilte, mich lehrte, was einen guten König ausmacht, mir zeigte, was einen Anführer, eine Kämpfernatur ausmacht, sollte ich je seine Nachfolge antreten. Manchmal habe ich ihn dafür gehasst." er lachte kurz. "Und jetzt wünschte ich, ich könnte zurück in diese Zeit gehen, in der die Welt noch voller Abenteuer steckte, die nur darauf warteten, von uns entdeckt zu werden. Ich habe Thorin nie nur als meinen Onkel gesehen. Ich habe ihn geliebt wie man einen König liebt, habe ihn verehrt, wie man einen Helden verehrt, habe ihm meine Treue geschworen, wie man es seinem Anführer schuldet. Denn das war er für mich. Ein Anführer. Ein Held. Ein König. Doch das ist jetzt vorbei. Das, was ich in ihm gesehen habe, als ich ein kleiner Junge war, hat sich kaum verändert. Ja, ich glaube immer noch, dass das in ihm steckt. Ein Anführer, ein Held, ein König. Ich zweifle nur daran, dass es je wieder zum Vorschein kommt. Ich wünschte, all das wäre nie passiert." 

Er seufzte, unterdrückte ein Schluchzen und stützte seinen Kopf mit den Händen ab. Bilbo kam einen Schritt näher und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Schuldgefühle plagten ihn. Ja, er machte sich Vorwürfe, entsetzliche Vorwürfe. Wärst du doch nie gegangen! Dann wäre all das vielleicht nicht geschehen...

Eine Weile standen sie so da und niemand sagte etwas. Sie sahen in die züngelnden Flammen, die an dem trockenen Holz leckten und hörten das Knistern und Lodern der Glut. Ein willkommener Moment der Stille. 

Doch er sollte nicht lange währen.

Ein Poltern. 

Schwere Schritte, die von der Tür am anderen Ende der kleinen Halle kamen. Die Schritte wurden lauter. Sie näherten sich.

Fili hob zitternd den Kopf und starrte mit angsterfülltem Blick auf die hölzerne Tür, einige Meter entfernt. Tonlos formten seine Lippen zwei Worte. 

"Er kommt."

Mit einem lauten, metallischen Geräusch wurde die Tür geöffnet. Eine schwarze Silhouette zeichnete sich vor dem blassgrauen Gestein des Flures ab. Das Licht des Kaminfeuers fiel auf zwei eisblaue Augen, die mit stechendem Blick auf das Geschehen in der Halle starrten.

Eine Stimme, so rau und tief, so schneidend wie eine Schwertklinge, erklang und mischte sich unter das Knistern des Feuers.

"Fili, weshalb hast du noch nicht-" die Stimme erstarb, so plötzlich, wie sie erschienen war, als ihr Träger die dritte Gestalt im Raum bemerkte.

Eine Träne lief dem kleinen Hobbit über die Wange, als er in die Augen der Person blickte, die ihm am meisten bedeutete. Als er zu verstehen begann, was aus dieser Person geworden war. Schon auf den ersten Blick konnte er sie erkennen. Allein an den Augen.

Ein kräftiges Blau, ausdrucksstärker als alles, was er zuvor gesehen hatte. Durchzogen von scharlachrotem Feuer. 

Wie die Augen eines wilden, an hohem Fieber erkrankten Tieres. 

Doch es war kein Fieber.






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Ich dachte, ich mach hier jetzt einfach mal CUT. 🎬 :D

Ich hoffe, Ihr habt Silvester gut überstanden! Meine Katze eher nicht so... sie verkriecht sich dann immer verständlicherweise in meinem Kleiderschrank.

So, genug gequatscht, am Montag geht die Schule wieder los und ich muss mich noch um einen Englisch-Vortrag kümmern. 

Yay.

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